Gründe für den Personalmangel?

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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.079
3.454
DTM
Deutschland hat Millionen arbeitslose Sozialleistungsempfänger. 660.000 Rentner sollen aktuell Grundsicherung im Alter beziehen - Tendenz steigend.

Man müsste beschäftigungslose Personen weiter qualifizieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Anreize schaffen um Personen zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu bewegen.
Die soziale Hängematte ist wohl in Deutschland viel zu bequem. Die Gewerkschaften fordern für die unteren Gehaltsgruppen deutliche Anhebungen. Das ist bei gefühlt 15-20% Inflation auch nicht verwunderlich. Man kann den Gürtel nicht immer enger schnallen. Irgendwann kippt das System und dann wird’s richtig ungemütlich. Darauf bewegen wir uns hin. Wer das nicht sieht, verkennt die Realität. Sozialismus hat noch nirgendwo funktioniert.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.303
irdisch
Das mag schon sein, andererseits enthält man vielen Geringverdienern in Schichtarbeit an den Flughäfen eine Festanstellung gezielt vor. Dann bist Du stundenweise Tagelöhner und die Hälfte kassiert Deine Drückerfirma. Dass diese untere Lohngruppe bei Inflation zuerst rebelliert, finde ich nicht überraschend. Dagegen sind viele Bahner fat cats mit fester Anstellung und Altersversorgung.
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
9.393
2.246
Corona-Land
Die Gewerkschaften fordern für die unteren Gehaltsgruppen deutliche Anhebungen. Das ist bei gefühlt 15-20% Inflation auch nicht verwunderlich.
Gestern, ein VER.di Sprecher ARD/Berlin: Bei 400 Euro mehrausgaben pro Monat allein für Lebensmittel ....

Wir brauchen unter 400 Euro pro Monat, auch jetzt noch. Es wird jeden Tag frisch gekocht, und nicht schlecht!
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.508
6.376
Die soziale Hängematte ist wohl in Deutschland viel zu bequem.
Ein Bisschen friktionelle und strukturelle Arbeitslosigkeit wird es immer geben müssen, alles was darüber hinausgeht ließe sich vermeiden. Theoretisch. Praktisch sind viele Personen, die offiziell noch als (langzeit-)arbeitslos geführt werden, im Grunde arbeitsunfähig. Ich denke, das Thema haben wir schon mehrfach durchgekaut. Die Betreffenden ließen sich eventuell noch in einem Gulag zur Strafarbeit einsetzen, aber nicht am freien Arbeitsmarkt wo ein Mindestmaß an Eigenverantwortung und geistiger Fitness vorausgesetzt wird.
 
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Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Ein Schwergewichtsboxer trägt selten einen Schwimmring unter der Bauchhaut.
Und obwohl die Leute viel Sport machen und trainieren ist auch bei denen die gesundheitliche Problematik nicht von der Hand zu weisen.

Der Witz ist doch der, dass der bewegungsfaule 0815-Fettsack mit unterdurchschnittlicher Muskelmasse und überdurchschnittlich viel Fett laut BMI voll im Soll ist. Das gilt gerade für junge Männer wo Muskelmasse (im Schnitt 40-50% Anteil am Körpergewicht) einen viel größeren Einfluss aufs Gewicht als Fett (10-20% Anteil) hat. Wer also mangels Bewegung und Sport wenig Muskelmasse hat, kann dafür ordentlich Fett draufpacken und hat laut BMI immer noch Normalgewicht. Umgekehrt bringen Leistungs- und Breitensportler durch jahrelanges Training bei gleicher Statur schnell mal 10 Kilo mehr auf die Waage als Couch Potatoes und sind dadurch oft am Rande des Übergewichts. Glaubst du aber tatsächlich, dass diese Gruppen aufgrund eines höheren BMIs auch höheren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ist als die ganzen Skinny Fats?

Dazu noch zwei nette Anekdoten. Habe mal wen auf Fernwanderung mitgenommen, klein und gertenschlank, BMI bestimmt um die 20, damals Ende 20 alt, laut eigener Aussage joggt er regelmäßig 10 Kilometer in einer knappen Stunde, sonst aber mit (Vereins-)sport oder gar Fernwandern nichts am Hut. War zuerst skeptisch, da gerade Unerfahrene jeden Tag 4-6 Stunden oder länger unterwegs zu sein, ohne Regenerationstage dazwischen, oft unterschätzen. Aber da der Kerl ziemlich motiviert war und nicht locker gelassen hat, habe ich mich dann doch breitschlagen lassen. Zu 90% ist so eine Fernwanderung auch einfach Kopfsache und es finishen die, die bereit sind den inneren Schweinehund zu überwinden. Mit dem WHW habe ich dann auch eine recht einsteigerfreundliche Wanderung gewählt. 150 Kilometer in 5-7 Tagen, viele Rastmöglichkeiten, nur ein Pass über 500 Meter, sonst relativ flach. Dachte das wird sowohl für ihn und mich eine entspannte, spaßige Tour. Pustekuchen bereits am zweiten Tag begann das Gejammer, die ersten Blasen und der Muskelkater vom Vortag machten sich bemerkbar. Nach fünf Tagen dann noch Knie- und Rückenschmerzen, dabei hatte ich da das Tagespensum und das Gewicht seines Rucksackes schon so weit wie möglich reduziert. Da wir aber unsere Rückflüge erwischen mussten, hieß es nun auf die Zähne beißen und die letzten 50 Kilometer durchziehen. Ende vom Lied, der Typ hatte noch Monate später Probleme mit dem Knie und mir deswegen Vorwürfe gemacht, ihn auf so einer "Monstertour" :D verheizt zu haben. Weder er noch ich hatten wirklich Spaß und mittlerweile auch keinen Kontakt mehr zueinander. Fazit: Nochmal nehme ich Leute ohne jegliche eigene Erfahrung nicht mit - egal wie schlank und sportlich die auch wirken!

Anderer Fall, diesmal war ich der Amateur. Habe letztes Jahr eine Radtour gemacht, nichts Wildes knappe 100 Kilometer flach am Rhein entlang, mit einem der seit frühster Kindheit Bahnrad gefahren ist, als Teenager auch auf DM-Niveau, durchaus mit Ambitionen auf eine Profikarriere. Wie es dann aber so oft kommt, schwer verletzt, Einstieg ins Berufsleben und kaum noch Zeit zum Trainieren. Fährt mittlerweile nur noch hobbymäßig paar Mal im Jahr, frisst aber weiter als würde jeden Tag eine TdF-Etappe anstehen. Ergebnis: Bringt laut eigener Aussage "über 120 Kilo" auf die Waage, nach meiner Schätzung eher 130-140 Kilo. Bei etwa 1,85m damit einen BMI von locker über 35. Allerdings auch nicht die übliche Apfel-Figur samt Doppelkinn, sondern einfach nur breit. Breite Arme, breite Schultern, breite Taille, breite Beine.
Nicht, dass ich mir eingebildet hätte, ihm jetzt zu zeigen wo der Frosch die Locken hat. Während meiner Fußballerzeit habe ich oft genug gegen und mit Ex-Profis gespielt und weiß daher, dass die selbst mit 20 Kilo Übergewicht und Sascha-Mölders-Plautze, einem Breitensportler in Punkto Kraft und Schnelligkeit noch problemlos in die Tasche stecken. Bin jetzt selbst auch kein Hobbyradler, der mit einem 20er Schnitt gemütlich Sightseeing betreibt, sondern kann an einem guten, windstillen Tag die 100 Kilometer auch in 3h drücken. Also hatte ich mir da schon eine Tour auf Augenhöhe erwartet. Durch seine Figur, habe ich ihn dann aber doch gewaltig unterschätzt. Wenn er bisschen angezogen hat, dann hat selbst der großzügige Windschatten nichts gebracht, da merkst du dann, dass in den massigen Oberschenkeln nicht nur Fett, sondern eben noch mehr Muskeln stecken.

Fazit: Der BMI sagt herzlich wenig über die körperliche Leistungsfähigkeit aus, gerade Leute die jahrelang (Kraft-)sport betrieben haben kommen da oft nicht gut weg. Völlig zurecht steht der BMI deswegen in der Kritik und wird zunehmend von der ebenfalls leicht zu erfassenden Waist-to-Height-Ratio verdrängt oder direkt durch Körperfettmessungen, um gesundheitliche Risiken besser abzuschätzen. Wer sich also in Zeiten von Personalmangel weiterhin leisten kann Bewerber aufgrund des antiquierten BMIs auszusortieren, der hat wohl noch genug Auswahl.
 

NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
273
432
Das schweift zwar etwas vom Thema ab, ich kann sowas aber nur schwer stehen lassen

Habe mal wen auf Fernwanderung mitgenommen, klein und gertenschlank, BMI bestimmt um die 20, damals Ende 20 alt, laut eigener Aussage joggt er regelmäßig 10 Kilometer in einer knappen Stunde, sonst aber mit (Vereins-)sport oder gar Fernwandern nichts am Hut. War zuerst skeptisch, da gerade Unerfahrene jeden Tag 4-6 Stunden oder länger unterwegs zu sein, ohne Regenerationstage dazwischen, oft unterschätzen. Aber da der Kerl ziemlich motiviert war und nicht locker gelassen hat, habe ich mich dann doch breitschlagen lassen. Zu 90% ist so eine Fernwanderung auch einfach Kopfsache und es finishen die, die bereit sind den inneren Schweinehund zu überwinden. Mit dem WHW habe ich dann auch eine recht einsteigerfreundliche Wanderung gewählt. 150 Kilometer in 5-7 Tagen, viele Rastmöglichkeiten, nur ein Pass über 500 Meter, sonst relativ flach. Dachte das wird sowohl für ihn und mich eine entspannte, spaßige Tour. Pustekuchen bereits am zweiten Tag begann das Gejammer, die ersten Blasen und der Muskelkater vom Vortag machten sich bemerkbar. Nach fünf Tagen dann noch Knie- und Rückenschmerzen, dabei hatte ich da das Tagespensum und das Gewicht seines Rucksackes schon so weit wie möglich reduziert. Da wir aber unsere Rückflüge erwischen mussten, hieß es nun auf die Zähne beißen und die letzten 50 Kilometer durchziehen. Ende vom Lied, der Typ hatte noch Monate später Probleme mit dem Knie und mir deswegen Vorwürfe gemacht, ihn auf so einer "Monstertour" :D verheizt zu haben. Weder er noch ich hatten wirklich Spaß und mittlerweile auch keinen Kontakt mehr zueinander. Fazit: Nochmal nehme ich Leute ohne jegliche eigene Erfahrung nicht mit - egal wie schlank und sportlich die auch wirken!

Was genau hat das mit dem BMI zu tun? Gerade! Menschen die einseitig auf etwas bestimmtes trainiert sind haben häufig besondere Schwierigkeiten mit dem Rest. Wenn dein Bekannter seinen Körper seit langer Zeit daran gewöhnt nur mit seinem eigenen Körpergewicht vergleichsweise kurze Belastungen zu bewältigen ist es absolut logisch dass eine längerfristige Belastung die auch noch mit zusätzlichem Gewicht einhergeht zu Problemen führt

Anderer Fall, diesmal war ich der Amateur. Habe letztes Jahr eine Radtour gemacht, nichts Wildes knappe 100 Kilometer flach am Rhein entlang, mit einem der seit frühster Kindheit Bahnrad gefahren ist, als Teenager auch auf DM-Niveau, durchaus mit Ambitionen auf eine Profikarriere. Wie es dann aber so oft kommt, schwer verletzt, Einstieg ins Berufsleben und kaum noch Zeit zum Trainieren. Fährt mittlerweile nur noch hobbymäßig paar Mal im Jahr, frisst aber weiter als würde jeden Tag eine TdF-Etappe anstehen. Ergebnis: Bringt laut eigener Aussage "über 120 Kilo" auf die Waage, nach meiner Schätzung eher 130-140 Kilo. Bei etwa 1,85m damit einen BMI von locker über 35. Allerdings auch nicht die übliche Apfel-Figur samt Doppelkinn, sondern einfach nur breit. Breite Arme, breite Schultern, breite Taille, breite Beine.
Nicht, dass ich mir eingebildet hätte, ihm jetzt zu zeigen wo der Frosch die Locken hat. Während meiner Fußballerzeit habe ich oft genug gegen und mit Ex-Profis gespielt und weiß daher, dass die selbst mit 20 Kilo Übergewicht und Sascha-Mölders-Plautze, einem Breitensportler in Punkto Kraft und Schnelligkeit noch problemlos in die Tasche stecken. Bin jetzt selbst auch kein Hobbyradler, der mit einem 20er Schnitt gemütlich Sightseeing betreibt, sondern kann an einem guten, windstillen Tag die 100 Kilometer auch in 3h drücken. Also hatte ich mir da schon eine Tour auf Augenhöhe erwartet. Durch seine Figur, habe ich ihn dann aber doch gewaltig unterschätzt. Wenn er bisschen angezogen hat, dann hat selbst der großzügige Windschatten nichts gebracht, da merkst du dann, dass in den massigen Oberschenkeln nicht nur Fett, sondern eben noch mehr Muskeln stecken.

Muskeln wird er auch brauchen um 140 Kilo durch die Weltgeschichte zu tragen. Das reduziert nicht unbedingt das Gesundheitsrisiko durch Fett

Fazit: Der BMI sagt herzlich wenig über die körperliche Leistungsfähigkeit aus, gerade Leute die jahrelang (Kraft-)sport betrieben haben kommen da oft nicht gut weg. Völlig zurecht steht der BMI deswegen in der Kritik und wird zunehmend von der ebenfalls leicht zu erfassenden Waist-to-Height-Ratio verdrängt oder direkt durch Körperfettmessungen, um gesundheitliche Risiken besser abzuschätzen. Wer sich also in Zeiten von Personalmangel weiterhin leisten kann Bewerber aufgrund des antiquierten BMIs auszusortieren, der hat wohl noch genug Auswahl.

Du tust so als wäre jeder Leistungssportler/Leistungssportler gewesen. Dabei ist das ganz eindeutig nicht der Fall, und die Tendenz zum Sport machen oder sich überhaupt groß zu bewegen geht nachweislich nach unten. Vielleicht tut der BMI dem ein oder anderen Unrecht, bei 4/5 Leuten kann man aber garantiert sagen dass ein BMI von >30 echt ein Problem darstellt
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
8.926
FRA/QKL
@Piw
Vielen Dank für deine Ausführungen, die sich zu 100% mit meinen Erfahrungen decken. Außerdem gilt es noch zu erwähnen dass auch das Alter eine Rolle bei der Bewertung des BMI spielt was häufig vergessen wird. Soll heißen, dass für den 20-jährigen ein BMI 20 an der Grenze zum starken Übergewicht ist, für den 40-jährigen ist es leichtes Übergewicht und beim 65-jährigen ist es Normalgewicht.
Die Körperstatur spielt eine große Rolle und die Muskelmasse in den Beinen gibt es nicht ohne ein paar Kg.
Ich habe übrigens einen BMI von 27,8 was in meinem Alter Normalgewicht entspricht (BMI 23-29).

Hier ein Rechner welcher für die BMI Bewertung das Alter berücksichtigt, sowie einige kritische Anmerkungen zur BMI Bewertung:
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.303
irdisch
Ich habe laut TK "Normalgewicht", sogar unterer Rand. Das sehen andere kritischer. Also so ein lascher BMI kann doch nicht das Problem sein?
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
1.821
4.006
DUS
Hier ein Rechner welcher für die BMI Bewertung das Alter berücksichtigt, sowie einige kritische Anmerkungen zur BMI Bewertung:

Voll doof, der hört bei 130 kg auf ... ;-)

Du tust so als wäre jeder Leistungssportler/Leistungssportler gewesen.

Finde ich jetzt nicht unbedingt. Er hat von Kraftsport gesprochen , das ist imho etwas anderes als Leistungssport.

Dabei ist das ganz eindeutig nicht der Fall, und die Tendenz zum Sport machen oder sich überhaupt groß zu bewegen geht nachweislich nach unten.
Das ist leider richtig. Und Mediziner die fleissig Cholesterinsenker verschreiben, anstatt mal freundlich drauf hinzuweisen, dass mehr Bewegung und bewusstere Ernährung vlt. eine Alternative darstellen könnten ( Ja ich pauschalisiere) , machen es auch nicht besser.


Vielleicht tut der BMI dem ein oder anderen Unrecht, bei 4/5 Leuten kann man aber garantiert sagen dass ein BMI von >30 echt ein Problem darstellt

Mit solchen Aussagen "ganz eindeutig" und "garantiert" , wäre ich dann auch wieder vorsichtig... immerhin bringt Piw vernünftig ausformulierte Beispiele um deutlich zu machen, das der BMI eben nicht das Maß aller Dinge ist, anstatt zu pauschalisieren.

Mein aktueller BMI liegt bei 33 und ich bin justamente in das 52. Lebensjahr gestartet. EKG ist "wie aus dem Bilderbuch". Jeden morgen 5 bis 7 km in 50 bis 65 Minuten flotten Ganges. Weder japse ich, noch laufe ich aus dabei. Und das obwohl ich gemäss BMI Rechner 10 bis 15 Kilo zu viel drauf habe.
Imho ist der BMI allenfalls als Hinweisgeber zu gebrauchen und der eigener Körper teilt einem auch recht deutlich mit was falsch läuft, wer das ignoriert, dem ist nicht zu helfen...

meine 2 Gramm zum OT ;-)
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Was genau hat das mit dem BMI zu tun?

Weil der Kerl eben einen nahezu "idealen" BMI hatte. War aber weder Garant für eine gute Fitness, noch hat es ihn vor Gelenkbeschwerden bewahrt, die auch typisch für viele Übergewichtige sind. Ich denke sogar, ein paar Kilo mehr auf den Rippen hätten ihm ganz gut getan, da das Gewicht des Rucksacks dadurch in Relation kleiner ausgefallen wäre.

Muskeln wird er auch brauchen um 140 Kilo durch die Weltgeschichte zu tragen. Das reduziert nicht unbedingt das Gesundheitsrisiko durch Fett
Bezweifele ich auch nicht. Allerdings ist sein Gesundheitszustand garantiert nicht so übel, wie es bei anderen in dieser Gewichtsliga der Fall ist. Wie gesagt, das Fett verteilt sich recht gleichmäßig auf den ganzen Körper bzw. schwerpunktmäßig auf Arsch und Beine, ist damit weniger bedenklich als Bauchfett, das mit der Zeit auf die inneren Organe drückt. Auch ist er konditionell noch ganz gut in Schuss, fängt nicht allein durch stehen schon mit Schnappatmung und schwitzen an, sondern kann im Gegenteil noch auf dem Rad über Stunden ganz gut pumpen. So einen kannst du problemlos 8h in die SiKo stellen, der kippt dir garantiert nicht einfach um. Mit Mitte 20 sind 20-30 Kilo zu viel und ein hoher BMI vor allem ein ästhetisches Problem (solange man gleichzeitig sportlich aktiv ist). 10, 20 oder gar 30 Jahre später sieht die Geschichte natürlich schon anders aus und kann die Lebenserwartung massiv verkürzen. Das weiß er auch selber und versucht seine Ernährung auch umzustellen, ist aber gar nicht so einfach, wenn man es nämlich gewohnt war 4-5k kcal am Tag zu sich zu nehmen und an Trainingstagen immer noch eine negative Energiebilanz zu haben.

Du tust so als wäre jeder Leistungssportler/Leistungssportler gewesen. Dabei ist das ganz eindeutig nicht der Fall, und die Tendenz zum Sport machen oder sich überhaupt groß zu bewegen geht nachweislich nach unten. Vielleicht tut der BMI dem ein oder anderen Unrecht, bei 4/5 Leuten kann man aber garantiert sagen dass ein BMI von >30 echt ein Problem darstellt
Klar ist, dass die wenigsten mit BMI >30 Bodybuilder sind, die soviel Muskelmasse wie möglich auf ihre Körpergröße packen. Die meisten nehmen schlicht und ergreifend zu viel Kalorien, bei zu wenig Bedarf (Bewegung) zu sich, und werden so über die Jahre immer schwerer und fetter. Insofern gibt es hier eine ganz klare Korrelation zwischen BMI und Adipositas. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit und die hier getätigte Aussage, dass jeder mit BMI über 30 erhebliche Gesundheitsrisiken mitbringt ist in dieser Pauschalität einfach falsch. Umgekehrt gibt es dann durch den allgemeinen Bewegungsmangel immer mehr Skinny Fats mit KFA von 30% oder mehr, die laut BMI aber absolut unauffällig sind, dennoch die gleichen Risiken haben wie adipöse Menschen auch.

Mein aktueller BMI liegt bei 33 und ich bin justamente in das 52. Lebensjahr gestartet. EKG ist "wie aus dem Bilderbuch". Jeden morgen 5 bis 7 km in 50 bis 65 Minuten flotten Ganges. Weder japse ich, noch laufe ich aus dabei. Und das obwohl ich gemäss BMI Rechner 10 bis 15 Kilo zu viel drauf habe.
Imho ist der BMI allenfalls als Hinweisgeber zu gebrauchen und der eigener Körper teilt einem auch recht deutlich mit was falsch läuft, wer das ignoriert, dem ist nicht zu helfen...

Sehe ich ähnlich. Persönlich finde ich es viel wichtiger auf ausreichend Bewegung zu achten als auf seinen BMI. Die berühmten 10.000 Schritte am Tag beugen bestimmt besser vor als sich durch so manch unausgewogene Diät, wo vor allem Muskelmasse abgebaut wird und in der Summe der KFA sogar noch steigt, auf sein Idealgewicht zu hungern.
 
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weltfahrer

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07.09.2018
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Man müsste beschäftigungslose Personen weiter qualifizieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Anreize schaffen um Personen zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu bewegen.
Die soziale Hängematte ist wohl in Deutschland viel zu bequem.
Oft fehlts auch an Qualifikationen. Es gibt kaum noch Jobs, die man einfach so machen kann. Ich weiß das von einem Bekannten, der wegen Corona die Kulturbranche verlassen wollte. Das einzige, was er gefunden hat war Lagerist oder Paketfahrer. Nachdem er den Job als Paketfahrer wegen einer Coronainfektion schnell wieder los war ist er in Hartz IV gelandet. Mittlerweile hat er aufgegeben und hofft, dass es der Musikbranche nächstes Jahr wieder besser geht.

Und selbst bei einfachen jobs wie bei der Sicherheitskontrolle gibt es strenge Anforderungen. Wie den BMI.
 
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odie

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30.05.2015
7.145
3.062
Z´Sdugärd
Ein Schwergewichtsboxer trägt selten einen Schwimmring unter der Bauchhaut.
Und obwohl die Leute viel Sport machen und trainieren ist auch bei denen die gesundheitliche Problematik nicht von der Hand zu weisen.
Da der BMI keinen Unterschied zwischen Muskeln und Schwabbelbauch macht -> Spielt keinerlei Rolle. Und späterstens JETZT sind wir wieder bei der Logik.

Du darfst niemanden ablehnen wegen seiner Herkunft und Religion...Aber wegen ein paar Kilo zuviel? Wo ist der Unterschied? Absolut neutral und hier im Unternehmen schon im stillen Kämmerlein angesprochen: Muslimische Arbeiter im Ramadan dürfen also den ganzen Tag ohne trinken in tropischen Ländern harte körperliche Arbeit verrichten, auch im hohen Alter. Mal abgesehen davon, das wir im Unternehmen gerade bei solchen Gegebenheiten einmal pro Saison einen Kreislaufzusammenbruch haben...wie lässt sich sowas den bitte mit der Gesundheit verantworten? Achso, ist Religion und jeder der meint das es ne blöde Idee ist, der ist gleich der Nazi. Aber von jemandem der ggf in seiner Freizeit mal die MMA Keule schwingt der darf aufgrund seines BMIs nicht eingestellt werden? Wo ist die Diskriminierung wenn man sie mal braucht?
 

Luftikus

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08.01.2010
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7.303
irdisch
Wer als Hilfspolizist arbeiten will, muss eben (nur teilweise und stark ermässigt) auch die körperlichen Anforderungen für Polizisten erfüllen und einigermaßen fit sein. Wo ist das Problem? Ich bin eher für hohe Anforderungen, weil das eben kein Security-Theater ist, sondern ernst gemeint.
 

odie

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30.05.2015
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3.062
Z´Sdugärd
Fazit: Der BMI sagt herzlich wenig über die körperliche Leistungsfähigkeit aus.
So ist es!

Auch noch einen kleinen Schwank vom Militär. Wo man als Soldat mit Bordeaux Barett, frisch vom EK1 gekommen (und damit fit wie Turnschuh!), Freitags noch nen flotten 30KM Marsch absolvieren musste. Irgendwann ist vor uns der Obermufti (seines Zeichen Brigadegeneral, ja die sind bei den grünen Jungs bei solchen Spassveranstaltungen nicht im Wolf hinterher gefahren!), der mit dem Dienstgrad den Bierbauch über der Koppel getragen hat..der war auch ganz schön fix unterwegs. Wir haben uns kurz abgesprochen mit den Worten "Komm, dem alten, fetten Sack zeigen wir mal wie sowas geht"....was soll ich sagen, bis in die Kaserne haben wir den nicht einholen können, und uns hinterher noch den Spruch: "Na Jungs? Nicht schlecht für n alten, fetten Sack!" anhören dürfen, nebst Gelächter und Gespött das es nichtmal für einen Schreibtischsoldaten einholen gereicht hat...

Fazit: Man sollte die körperliche Fitness nicht undbedingt vom Hofbräuspoiler abhängig machen. Man kann hier seeeeeeehr weit daneben liegen.
 
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odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
Wer als Hilfspolizist arbeiten will, muss eben (nur teilweise und stark ermässigt) auch die körperlichen Anforderungen für Polizisten erfüllen und einigermaßen fit sein. Wo ist das Problem? Ich bin eher für hohe Anforderungen, weil das eben kein Security-Theater ist, sondern ernst gemeint.
Das Problem ist, dass du keine Personal für die GSG9 oder das KSK suchst, sondern bessere Schaffner. Das meine ich jetzt nicht abwertend. Aber die Siko an der Fummelbude hat mit Polizeiarbeit soviel zu tun wie der Busfahrer mit dem Piloten. Im Prinzip das selbe, in der Theorie WELTEN auseinander.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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7.303
irdisch
Die stehen den ganzen Tag, müssen aufmerksam sein, sich bücken und aktiv rumlaufen, so ein richtiger Job für Chipsesser ist es nicht. In Wechselschichten.
 
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Fliegersepp

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
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Österreich
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie für eine durchtrainierte Person mit BMI über 30 eine Ausnahme machen werden. Sie wollen halt eben keinen Schwabbelbären, der mit dem Handscanner nicht mal bis zu den Füßen kommt, weil er sich nicht mehr bücken kann. Das sollte wohl verständlich sein. Außerdem ist der Platz dort ohnehin sehr beschränkt, da will man Fluggäste mit Platzangst nicht zusätzlich strapazieren.
 
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odie

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30.05.2015
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3.062
Z´Sdugärd
Die stehen den ganzen Tag, müssen aufmerksam sein, sich bücken und aktiv rumlaufen, so ein richtiger Job für Chipsesser ist es nicht. In Wechselschichten.
Naja, diese Beschreibung trifft auch auf nahezu jeden Bediener in einer Industriellen Fertigung bei Bosch, Daimler, Siemens etc zu.

Selbst bei der Bundeswehr ist seit Jahrzehnten eine gewisse Fitness keine Vorraussetzung mehr für eine Unteroffizierslaufbahn (auch wenn es in den Stammeinheiten anders beredet wird). Früher musste man da noch wenigstens ein DSA machen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
14.090
7.146
Deutschland hat Millionen arbeitslose Sozialleistungsempfänger. 660.000 Rentner sollen aktuell Grundsicherung im Alter beziehen - Tendenz steigend.

Man müsste beschäftigungslose Personen weiter qualifizieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Anreize schaffen um Personen zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu bewegen.
Dann sollte man z.B. Unternehmen dazu bewegen Menschen die älter als 55 sind einzustellen und entsprechend ihrer Qualifikation und Erfahrung zu bezahlen.

In meinem Umfeld gibt es immer mehr Menschen in dieser Altersgruppe die sich ihren Weg in die Rente einrichten, den nach 30++ Jahren erfolgreich im Job möchte man nicht die letzten Jahre als Paketzusteller arbeiten. Da wird man eher Privatier und bezieht die Leistungen die einem zustehen um dann vorzeitig in Rente zu gehen.
 
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