hey,
zu der ursprünglichen Diskussion hier würde ich gern was sagen.
Meine oberste (ganz eigene) Lebensmaxime ist: Jeder Mensch hat das Recht alles zu tun was sie/er tun möchte solange sie/er andere Menschen (bzw. Lebewesen) nicht damit beinträchtigt.
Mit beinträchtigen meine ich hier verschiedene Ebenen: Ethisch/Moralische, Physische und Psychische
Damit meine ich: Ich kann mir denken: Die Kirche ist wirklich ein riesiger Saftladen. Ich kann diese Meinung auch frei äußern, nur tue ich das nicht wenn ich gerade selbst in einer Kirche sitze oder im Gespräch mit sehr gläubigen Menschen bin.
Ich kann auch, wenn ich es möchte, mir lautstark Heavy Metal reinziehen wenn ich weis das es niemanden um mich rum gibt den es stört, jedoch nicht wenn ich das in meiner Wohnung so mache dass die Wände wackeln.
Bezogen auf eine Lounge würde ich hier sagen: Eine Lounge ist ein öffentlicher Ort an dem verschiedenste Menschen mit verschiedensten Interessen verkehren und ich daher unter dem Zwang bin mich so zu verhalten dass ich diese Menschen nicht beinträchtige. Da es jedoch ein öffentlicher Ort ist an dem so viele Lebensweisen aufeinanderprallen kann es vorkommen dass manches Verhalten extrem schnell als beinträchtigend empfunden wird.
Wichtig ist mir hier jedoch noch eins. KOMMUNIKATION. Es gibt oft einfach Leute (auch Menschen die regulären Zugang zu Flughafenlounges haben

) die merken es nicht wenn sie andere beinträchtigen. Es hilft also, wie so oft im Leben, nicht wenn man sich das Verhalten des Anderen anschaut und sich danach darüber beschwert (bei wem auch immer). Dadurch wird der Andere das Verhalten nicht verändern. Wenn ich jedoch nett und höfflich nachfrage und der anderen Person mitteile (per Ich-Botschaft), dass ich mich beinträchtigt fühle so kann so etwas Wunder wirken.
Natürlich wird es oft passieren dass die Leute diesen Hinweis nicht verstehen, misinterpretieren, sich angegriffen fühlen, ignorieren etc. Aber es hat vielleicht den Effekt dass es Reflexion über das eigene Verhalten auslöst und diese Person dann in Zukunft dieses Verhalten ändert/unterlässt.
Auf die Diskussion mit Stil und Benehmen will ich hier nicht weiter eingehen da das schwierig ist aus der Sicht der Beinträchtigung (wie beinträchtigt mich jmd. der sich eine ganze Schale Erdnüsse in die Jackentasche kippt?).
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es manchmal verblüffende Ergebnisse hervorruft wenn man jmd. Anderen frei und ehrlich sagt, dass das was sie/er gerade tut einen selbst beinträchtigt und ob es möglich wäre das zu ändern/unterlassen.
Wichtig ist jedoch wirklich die Ich-Botschaft. Wenn mir jmd. sagt "Entschuldigen Sie, es stört mich wenn Sie die ganze Zeit dies oder jenes tun, wäre es möglich dass sie das anders machen? Danke dafür" werde ich ganz anders reagieren als wenn das passiert was die meisten Leute einem an den Kopf hauen "Hören Sie auf damit dass nervt!".
Das war jetzt ein bisschen allgemein, aber so sind Pädagogen halt
bye
Flaw