Informationen und Hilfe zu den Streiks bei LH

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
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Hmmm. Der Ansatz ist fraglos zutreffend.

Der Luftverkehr hat nach meinem Eindruck (d.h. ich habe es nicht geprüft:D) seit Jahren und Jahrzehnten im Vergleich zur übrigen Wirtschaft eher hohe Zuwachszahlen (Paxe, Umsätze, Gewinne). Man möchte also annehmen, die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Branche sei hoch. Wiederum nach meinem Eindruck (d.h. ich habe es nicht geprüft:D) erleben wir aber veritable Kämpfe zwischen den Tarifparteien und eher eine Abwärtsspirale, weil die Arbeitgeberseite die so schrecklich hohen Personalkosten bejammert.

Funktioniert der Markt in dieser Branche getreu deines Ansatzes?

Dein Denkfehler besteht hier darin, dass Du uebersiehst, dass wir von einem national abgeschotteten Markt mit Staatsmonopolen zu einem globablen Wettbewerbsmarkt uebergegangen sind. Der ist zwar nach wie vor in Teilen beschraenkt (siehe Luftverkehrsabkommen) aber doch sehr viel globaler und kompetitiver als vor 30-40 Jahren.
Das funktioniert bei Airlines, deren Produkt dem Wesen nach ja grenzueberschreitend ist, natuerlich viel besser als bei jeder anderen Dienstleistungsbranche. In den Produktmaerkten hatten wir das ja schon lange, schoene Gruesse von Nordmende, Saba, Schneider, Loewe und wie sie alle heissen, pardon, hiessen.

Und ob er nun umgesetzt und gelebt ist, oder nicht, der Satz ist und bleibt richtig: LH muss um soviel besser sein, wie sie teurer sind.
 
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F

feb

Guest
Dein Denkfehler besteht hier darin, (...)

Hihi. Ich wusste, bitte glaube es mir, dass du direkt antwortest. Aber so schnell....Kompliment(y)

Nein, die Internationalität der Branche habe ich nicht übersehen.

Der Denkfehler liegt IMHO bei denen, die nur nach der alleineseeligmachenden Formel billischbillischbillisch vorgehen. Gleichzeitig und dehmütig räume ich ein, dass diese Denke bei den Wirtschaftswissenschaftlern kräftig auf dem Vormarsch ist und ich insoweit keine Expertise vorzuweisen habe.... die Fähigkeit zur Denklogik hingegen nehme ich für mich schon in Anspruch.

Auch die Fahrzeugindustrie ist international und deren Produkte haben auch keine andere Aufgabe als Personen von A nach B zu bringen. Wenn sich in dieser Branche die nämlichen Sparbrötchen durchsetzen und den Lohn des BMW/Daimler-Benz/younameit- Mitarbeiters auf das Niveau des Mitarbeiters von Tata Motors senken wollen... dann gute Nacht.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.419
2.010
Dein Denkfehler besteht hier darin, dass Du uebersiehst, dass wir von einem national abgeschotteten Markt mit Staatsmonopolen zu einem globablen Wettbewerbsmarkt uebergegangen sind. Der ist zwar nach wie vor in Teilen beschraenkt (siehe Luftverkehrsabkommen) aber doch sehr viel globaler und kompetitiver als vor 30-40 Jahren.
Das funktioniert bei Airlines, deren Produkt dem Wesen nach ja grenzueberschreitend ist, natuerlich viel besser als bei jeder anderen Dienstleistungsbranche. In den Produktmaerkten hatten wir das ja schon lange, schoene Gruesse von Nordmende, Saba, Schneider, Loewe und wie sie alle heissen, pardon, hiessen.

Und ob er nun umgesetzt und gelebt ist, oder nicht, der Satz ist und bleibt richtig: LH muss um soviel besser sein, wie sie teurer sind.

absolut - die einzigen Produktionsmärkte die in Europa noch einigermassen kompetativ funktionieren sind Automotive incl. Zulieferer (wegen der Nähe zur Automontage und auch wegen extremer Qualitätsanforderungen) Produkte in defacto "unfreien" Märkten wie Medizintechnik oder Militär.

im Consumer Bereich (s. oben Elektronik) erlebt die Weisse Ware mit eine Fertigungstiefe wie sonst fast nirgendwo gerade einen Niedergang (BSH, Whirlpool, Electrolux, GE) und Firmen in der Bleuchtungstechnik suchen die Hersteller händerringend nach Nischenmärkten mit Margen, die die hohen Arbeitskosten mit hohen Rediten bezahlen.

Global zu denken, fällt den klassichen (deutschen!) Firmen extrem schwer - solchen ex-Staatsbetrieben wie Lufthansa doppelt obwohl man es von der Art her nicht vermuten sollte (täglich in aller Welt, sprechen viele Sprachen etc.)

Dazu herrscht wohl (aus meinen Gesprächen mit FAs) ein extrem hoher Identifikatioinsgrad (der "gelbe Ausweis"!!) und Freiheiten wie "2 Nächte in BKK" statt 1 Nacht wie die Kollegen von der Swiss ("die ja vor einigen Jahren fast konkurs war") jetzt freiwillig aufzugeben (statt dem gelben Ausweis nur noch den "Groundservice Maier Stuttgart") ist halt wie in allen solchen Firmen schwierig.

Alternativen gibt's kaum, ausser der geordnete Konkurs und dann heisst LH in Zukunft halt Eurowings oder Swiss....
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Im Consumer Bereich (s. oben Elektronik) erlebt die Weisse Ware mit eine Fertigungstiefe wie sonst fast nirgendwo gerade einen Niedergang (BSH, Whirlpool, Electrolux, GE) und Firmen in der Bleuchtungstechnik suchen die Hersteller händerringend nach Nischenmärkten mit Margen, die die hohen Arbeitskosten mit hohen Rediten bezahlen.

Dieses Problem dürfte Branchenübergreifend sein, und ist unserer Erwartung nach auf der einen Seite sozialer Absicherung, auf der anderen Seite hohen Nettoeinkommen geschuldet. Das die sozial abgesicherten Gutverdiener nur noch Schnäppchen machen wollen verstärkt das Problem.

Fällt dir auf wo du jetzt Teil des Problems bist? Und ich meine da explizit dich. (was aber auch nicht als doofe Anmache gemeint ist).
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Das sagt doch aber nicht das geringste darueber aus, ob das richtig ist oder falsch.
...

Nein, und noch weniger ist der Markt "gerecht" Es sagt aber aus, dass es nicht funktioniert. Und ich verstehe nicht, warum hier etliche Personen zu einem System zurück wollen, das nicht funktionert! :confused:

...
Dann muesste er logischerweise mit Beendigung des Streiks wieder fallen, denn dann ist ja die Verknappung wieder aufgehoben...

Das wiederum kommt auf den Betrachtungszeitraum an! :D (Allerdings war meine ursprüngliche Aussage mit der Verknappung nicht so wirklich ernst gemeint, hab wohl den Smiley vergessen.)

...
Wenn man mehr verdienen will, als bisher, dann hilft nur eines: Bildung (und damit meine ich nicht, einen Doktor-Titel in Soziologie, auch eine Meisterpruefung ist Bildung). Man kann etwas, wofuer die Leute bereit sind, einen guten Preis zu zahlen.
...

Dann machen VC und UFO ja alles richtig!!! Piloten und FAs bieten etwas an, was jemand (Lufthansa) gut bezahlt. Und wenn er nicht gut bezahlt, dann bieten Sie nicht an. (Streik) Und am Ende kann der gemeine Pax beim Tauziehen zuschauen.

Ansonsten würde Deine Sichtweise (Bildung als alleiniger Lohnsteigerungsgrund) zu einer Verarmung der kompletten Gesellschaft führen, da es die Inflation nicht berücksichtigt.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Nur mal so als Info, AY sichert sich gegen evtl. Streiks mit Zeitarbeitern aus Spanien ab. Zudem werden vermehrt Crews in den Zielländern angestellt - so soll die Strecke HEL-JFK in der Zukunft mit mehrheitlich US Crews geflogen werden.
 
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danix

SwissHON - Moderator LX/OS/SN/4U-Forum
Teammitglied
16.03.2010
6.068
2.665
Kloten, CH
...Dann machen VC und UFO ja alles richtig!!! Piloten und FAs bieten etwas an, was jemand (Lufthansa) gut bezahlt. Und wenn er nicht gut bezahlt, dann bieten Sie nicht an...

Da stimme ich voll und ganz zu! Im Gegenzug darf Lufthansa auch bedingungslos neue Mitarbeiter einzustellen, die zu LH's neuen Bedingungen arbeitswillig sind. Ich würde wetten, da fänden sich sehr viele auf dem Markt. Und die verknappenden könnten dann ja bei Easy oder Ryan neu anheuern und von den guten alten Zeiten bei Lufti träumen! :p
 
Zuletzt bearbeitet:

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Da stimme ich voll und ganz zu! Im Gegenzug darf Lufthansa auch bedingungslos neue Mitarbeiter eingestellen, die zu LH's neuen Bedingungen arbeitswillig sind. Ich würde wetten, da fänden sich sehr viele auf dem Markt. Und die verknappenden könnten dann ja bei Easy oder Ryan neu anheuern und von den guten alten Zeiten bei Lufti träumen! :p

LH macht das doch längst so.
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Da stimme ich voll und ganz zu! Im Gegenzug darf Lufthansa auch bedingungslos neue Mitarbeiter einzustellen, die zu LH's neuen Bedingungen arbeitswillig sind. Ich würde wetten, da fänden sich sehr viele auf dem Markt. Und die verknappenden könnten dann ja bei Easy oder Ryan neu anheuern und von den guten alten Zeiten bei Lufti träumen! :p

Macht LH doch reichlich und gern. Bei EW zum Beispiel. Oder bei OS. Oder XG. Oder CL. 4U wird abgewickelt und die Mainline wächst nicht weiter.
 

usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
0
FRA
Da stimme ich voll und ganz zu! Im Gegenzug darf Lufthansa auch bedingungslos neue Mitarbeiter einzustellen, die zu LH's neuen Bedingungen arbeitswillig sind. Ich würde wetten, da fänden sich sehr viele auf dem Markt. Und die verknappenden könnten dann ja bei Easy oder Ryan neu anheuern und von den guten alten Zeiten bei Lufti träumen! :p

Schläfst du? Das macht LH doch schon seit Jahren so. Mal abgesehen davon, dass LH selber die Tarifverträge unterschrieben hat, d.h. die dort festgeschriebenen Bedingungen und Einschränkungen hinsichtlich Neueinstellungen selber so akzeptiert hat - also können sie nicht 'bedingungslos' neueinstellen, weil sie sich selber Bedingungen ans Bein gebunden haben (von denen sie ja selber vor einigen Jahren noch keine Angst hatten, denn sonst hätten sie diese ja nicht im TV festgeschrieben).
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Der Denkfehler liegt IMHO bei denen, die nur nach der alleineseeligmachenden Formel billischbillischbillisch vorgehen. .

Mich kannst Du damit allerdings nicht meinen, denn ich stimme Dir voellig zu und sagte ja schon mehrfach, dass ich es fuer eine ziemlich daemliche Idee halte, die LCCs "at their own game" schlagen zu wollen.
Im von Dir zitierten Beitrag sagte ich aber auch, dass man besser sein muss, wenn man teurer sein will, und daran hakt es eben bei LH. Das Produkt bei LH ist nicht schlecht, aber eben auch nicht outstanding, und Qualitaet im oberen Mittelfeld zu Premium-Preisen verkauft sich eben nicht besonders gut. Da bleibt nur, dass man ueber die Destinationen und die slots noch punkten kann, aber das ist halt ein sehr truegerisches Ruhekissen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ansonsten würde Deine Sichtweise (Bildung als alleiniger Lohnsteigerungsgrund) zu einer Verarmung der kompletten Gesellschaft führen, da es die Inflation nicht berücksichtigt.

Du verwechselst nominal und real. Nominale Lohnsteigerungen zum Ausgleich der Inflation, kann muss und wird es selbstverstaendlich weiter geben. Wer aber Reallohnsteigerungen moechte, der muss die Produktivitaet steigern. Das geht (in sehr begrenztem Masse) dadurch, dass man schneller "schraubt", auf Dauer aber nur dadurch, dass man smarter "schraubt".
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Mich kannst Du damit allerdings nicht meinen, denn ich stimme Dir voellig zu und sagte ja schon mehrfach, dass ich es fuer eine ziemlich daemliche Idee halte, die LCCs "at their own game" schlagen zu wollen.
Im von Dir zitierten Beitrag sagte ich aber auch, dass man besser sein muss, wenn man teurer sein will, und daran hakt es eben bei LH. Das Produkt bei LH ist nicht schlecht, aber eben auch nicht outstanding, und Qualitaet im oberen Mittelfeld zu Premium-Preisen verkauft sich eben nicht besonders gut. Da bleibt nur, dass man ueber die Destinationen und die slots noch punkten kann, aber das ist halt ein sehr truegerisches Ruhekissen.

Ich glaube mit dem Assessment stimmen hier viele überein. Auch ich glaube: LH als Billigheimer, offen oder versteckt: das ist nicht zielführend. Nichts gegen Kostenoptimierung und Personalkostenreduzierung, das muss so jede Firma ständig im Auge behalten.

Mir wäre es viel lieber LH würde statt ständig auschließlich mit billigen Preisen zu werben auch eine andere Werbelinie fahren- nämlich die Qualität und besondere Vorteile und Alleinstellungsmerkmale (aber welche sind das ????). Die reine Billigmasche zieht mich nicht an. Je weiter man dann in der Folge mit Billigheimer Methoden dann den Service reduziert, desto mehr kann man gleich zum Original Billigheimer hingehen- der ist dann nämlich im Zweifel besser. Siehe z.. Easyjet mit einer Pauschale für den Lounge Zugang.

Flyglobal
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.419
2.010
Dieses Problem dürfte Branchenübergreifend sein, und ist unserer Erwartung nach auf der einen Seite sozialer Absicherung, auf der anderen Seite hohen Nettoeinkommen geschuldet. Das die sozial abgesicherten Gutverdiener nur noch Schnäppchen machen wollen verstärkt das Problem.

Fällt dir auf wo du jetzt Teil des Problems bist? Und ich meine da explizit dich. (was aber auch nicht als doofe Anmache gemeint ist).
dein Avitar nach bist du also LH-Mitarbeiter - genau dieses Argument kommt immer von den LDs, FAs etc.

du hast es erkannt: es gibt Menschen, denen "ist es mir wert" für ein Leistung mehr zu bezahlen weil die genau von diesem Dienstleister bedient werden wollen ggf. sogar viel mehr für ein Sache, die es woanders viel günstiger gibt. Wenn es soviele davon gäbe, dann könnte die Firma Lufthansa zurück lehnen und die Beine in die Luft strecken. Apple macht das seit einiger Zeit so aber selbst dort sind die Zeiten bald vorbei, wetten?

Allen voran hat die Fliegerei lange darauf basiert, daß speziell bei Firmenreisen niemand auf die Preise geguckt hat, heute fliegen selbst die Firmen mit den LCC

Solange es eben Konkurrenten gibt, die günstiger anbieten können und wollen, damit wir Schnäppchenjäger auf unsere kosten kommen: bitte schön - ich fliege
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Du verwechselst nominal und real. Nominale Lohnsteigerungen zum Ausgleich der Inflation, kann muss und wird es selbstverstaendlich weiter geben. Wer aber Reallohnsteigerungen moechte, der muss die Produktivitaet steigern. Das geht (in sehr begrenztem Masse) dadurch, dass man schneller "schraubt", auf Dauer aber nur dadurch, dass man smarter "schraubt".

Nein, das verwechsele ich nicht, wir hatten das nur noch nicht thematisiert. Dann sind wir uns also einig, dass der angestrebte Tarifabschluss der FAs mindestens in Höhe des bisherigen plus (netto-) Inflationsausgleich inkl. AV und ÜV liegen sollte?

Ansonsten: Wie willst Du denn bei FAs die Produktivität steigern. 1 FA auf 50 Pax ist vorgeschrieben, ob man will oder nicht.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.426
1.408
Ansonsten: Wie willst Du denn bei FAs die Produktivität steigern. 1 FA auf 50 Pax ist vorgeschrieben, ob man will oder nicht.

Z.B.:
Ruhezeiten zu Hause
Ruhezeiten im Layover
Ein P2 der nicht nur Grüßonkel/-Tante ist...

Da ist sicher noch einiges drin, wo man bei LH weit von dem entfernt ist, was recht und Gesetz als Maximum hergeben.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.498
11.425
irdisch
Oder mehr und besseren Service vor, während und nach dem Flug machen. Erzeugt den Wert Kundenzufriedenheit. Sagen wir mal, so wie bei SIA. Die Leute nicht ne gute Stunde am abgegessenen Tablett, somit unter dem blockiertem Tischchen, sitzen lassen. Lauter solche Kleinigkeiten.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Z.B.:
Ruhezeiten zu Hause
Ruhezeiten im Layover
Ein P2 der nicht nur Grüßonkel/-Tante ist...

Da ist sicher noch einiges drin, wo man bei LH weit von dem entfernt ist, was Recht und Gesetz als Maximum hergeben.

Ruhezeiten kenne ich mich nicht so sehr gut mit aus, deswegen erlaube ich mir kein Urteil. Aber konkret: Die "Produktivität" steigt nicht mit einem anderen Servicekonzept. Von den rund 1000 Flügen pro Tag sind nur 100 Langstrecke, der Rest ist A319/320/321. Bei den 30 A319 könnte man noch eine FA einsparen. Aber beim Rest ist nichts mehr zu holen. Da werden mit 100 Maßnahmen nicht mehr Passagiere pro FA befördert. Und zum Aufenthalt: Ich habe neulich in WAW länger mit einer FA gesprochen: Die Crew kam abends mit dem letzten Flug an, hatte eine Nacht vor Ort und flog Mittags weiter. Keine zwei Nächte im Hotel wie hier oft behauptet wird.

Langstrecke ist ähnlich: Von den restlichen 100 Flügen fliegen 80% der Paxe in der Eco. Dort ist das Verhältnis Paxe zu FAs auch schon ziemlich unten, wenn man die Pflichtpausen berücksichtigt. Auch da ist eine Produktivitätssteigerung völlig unreal. Ich habe eher den Eindruck, dass die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren gestiegen ist ohne das es dafür mehr Geld gab.

In C und F ist das Verhältnis sicher anders. Aber hier ist eine Änderung der FA-Pax-Quote bei den meisten Foristi unerwünscht. Aber auch hier wird zum Beispiel gerade der Restaurantservice in C eingeführt. Es wird also durchaus mehr Service erbracht. Bezahlt LH deswegen mehr? Freiwillig sicher nicht!
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.426
1.408
Ruhezeiten kenne ich mich nicht so sehr gut mit aus, deswegen erlaube ich mir kein Urteil. Aber konkret: Die "Produktivität" steigt nicht mit einem anderen Servicekonzept. Von den rund 1000 Flügen pro Tag sind nur 100 Langstrecke, der Rest ist A319/320/321.

Bei den 30 A319 könnte man noch eine FA einsparen. Aber beim Rest ist nichts mehr zu holen. Da werden mit 100 Maßnahmen nicht mehr Passagiere pro FA befördert. Und zum Aufenthalt: Ich habe neulich in WAW länger mit einer FA gesprochen: Die Crew kam abends mit dem letzten Flug an, hatte eine Nacht vor Ort und flog Mittags weiter. Keine zwei Nächte im Hotel wie hier oft behauptet wird.

Langstrecke ist ähnlich: Von den restlichen 100 Flügen fliegen 80% der Paxe in der Eco. Dort ist das Verhältnis Paxe zu FAs auch schon ziemlich unten, wenn man die Pflichtpausen berücksichtigt. Auch da ist eine Produktivitätssteigerung völlig unreal. Ich habe eher den Eindruck, dass die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren gestiegen ist ohne das es dafür mehr Geld gab.

In C und F ist das Verhältnis sicher anders. Aber hier ist eine Änderung der FA-Pax-Quote bei den meisten Foristi unerwünscht. Aber auch hier wird zum Beispiel gerade der Restaurantservice in C eingeführt. Es wird also durchaus mehr Service erbracht. Bezahlt LH deswegen mehr? Freiwillig sicher nicht!

Die ca. 1000 bzw. 100 sind die Flüge ex DE, dasselbe nochmal zurück. Der prozentuale Anteil ändert sich dadurch natürlich nicht.
Rechnen wir auf der Kurzstrecke pauschal mit 4 FB, auf der Langstrecke pauschal mit 16.
Macht auf Flügen ex DE Bedarf an 4000 FB für Kurzstreckenlegs. Rechnen wir im Mittel mit 4 Kurzstreckenlegs pro FB pro Tag, sind wir bei 1000 FB pro Tag für die Kurzstrecke. Auf der Langstrecke macht jeder FB nur ein Leg pro Tag, also Bedarf an 1600 FB für Langstrecke pro Tag.
Nun mag man den ein oder anderen Parameter mit echten Zahlen justieren können, dennoch ist klar, dass die Musik personalmäßig auf der Langstrecke spielt.

Nun nehmen wir das immer wieder genannte Beispiel eines FB auf dem Flug nach BKK. Die zweite Nacht vor Ort bedeutet, dass jeder FB für LH nach der Rückkehr 24h später wieder produktiv zur Verfügung steht, als bei LX, wo die Crews nur eine Nacht vor Ort bleiben.

Dein Produktivitätskonzept scheint mir sehr im industriellen Bereich verankert zu sein, und berücksichtigt nicht die individuelle Situation bei LH.
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Die ca. 1000 bzw. 100 sind die Flüge ex DE, dasselbe nochmal zurück. Der prozentuale Anteil ändert sich dadurch natürlich nicht.
Rechnen wir auf der Kurzstrecke pauschal mit 4 FB, auf der Langstrecke pauschal mit 16.
Macht auf Flügen ex DE Bedarf an 4000 FB für Kurzstreckenlegs. Rechnen wir im Mittel mit 4 Kurzstreckenlegs pro FB pro Tag, sind wir bei 1000 FB pro Tag für die Kurzstrecke. Auf der Langstrecke macht jeder FB nur ein Leg pro Tag, also Bedarf an 1600 FB für Langstrecke pro Tag.
Nun mag man den ein oder anderen Parameter mit echten Zahlen justieren können, dennoch ist klar, dass die Musik personalmäßig auf der Langstrecke spielt.

Nun nehmen wir das immer wieder genannte Beispiel eines FB auf dem Flug nach BKK. Die zweite Nacht vor Ort bedeutet, dass jeder FB für LH nach der Rückkehr 24h später wieder produktiv zur Verfügung steht, als bei LX, wo die Crews nur eine Nacht vor Ort bleiben.

Dein Produktivitätskonzept scheint mir sehr im industriellen Bereich verankert zu sein, und berücksichtigt nicht die individuelle Situation bei LH.

In der Tat, ich bin kein FA-Produktivitätsexperte. :D

Wegen den 48 vs. 24 Stunden: Für die Produktivität einer FA macht auch das IMHO keinen Unterschied sondern nur bei den Kosten. Allerdings wäre das tatsächlich ein absolut abschaffungswürdiges Privileg. Aber darum wird ja afaik nicht gestritten.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.426
1.408
Wegen den 48 vs. 24 Stunden: Für die Produktivität einer FA macht auch das IMHO keinen Unterschied sondern nur bei den Kosten. Allerdings wäre das tatsächlich ein absolut abschaffungswürdiges Privileg. Aber darum wird ja afaik nicht gestritten.
Dein Fehler ist IMHO, dass Du "Produktivität" nur auf den Zeitraum zwischen Abheben und Landen beziehst, aber nicht auf den gesamten Monatszyklus eines FB. Denn dann kommen wir da locker in zweistellige Bereiche an Produktivitätsgewinn, ohne dass auch nur ein MA Geld abgeben müsste. Die zweite Partynacht in BKK fiele halt zum Opfer (oder in CPT, LAX, whereever...)
 
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ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Dein Fehler ist IMHO, dass Du "Produktivität" nur auf den Zeitraum zwischen Abheben und Landen beziehst, aber nicht auf den gesamten Monatszyklus eines FB. Denn dann kommen wir da locker in zweistellige Bereiche an Produktivitätsgewinn, ohne dass auch nur ein MA Geld abgeben müsste. Die zweite Partynacht in BKK fiele halt zum Opfer (oder in CPT, LAX, whereever...)

Nein, die Anzahl der Blockstunden pro Monat ändert sich nicht, egal wieviele Nächte es sind. Es geht nur um ca. 1800 Hotelzimmer an 365 Tagen plus Spesen plus Abwesenheitsgeld.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Nein, die Anzahl der Blockstunden pro Monat ändert sich nicht, egal wieviele Nächte es sind. Es geht nur um ca. 1800 Hotelzimmer an 365 Tagen plus Spesen plus Abwesenheitsgeld.

Was ja auch nicht wenig Geld waere.

Betrifft zwar nachfolgend nicht die Kabine (aber da duerfte aehnliches gelten), aber ich kann mich an eine Uebersicht erinnern, nach der die LH-Piloten pro Monat 30% weniger in der Luft sind als die FR-Piloten. Nun kann man vielleicht durchaus Gruende anfuehren, warum, wieso, weshalb ein Unterschied gerechtfertigt sein kann, aber ob der wirklich 30% betragen muss?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Nein, das verwechsele ich nicht, wir hatten das nur noch nicht thematisiert. Dann sind wir uns also einig, dass der angestrebte Tarifabschluss der FAs mindestens in Höhe des bisherigen plus (netto-) Inflationsausgleich inkl. AV und ÜV liegen sollte?

Beim laufenden Gehalt natuerlich, bei der AV ist das eher schwierig, denn wie ja hier schon oft diskutiert wurde, das Problem der AV ist ja, dass man sich hier ein Komfortlevel gegoennt hat, was eben nicht den oekonomischen Realitaeten entsprach, und sich nur deswegen und nur solange halten liess, wie man Monopolist war bzw. von den Nachwirkungen des Monopols profitiert hat. Irgendwann muss man bei der AV mal in der Realitaet ankommen.
Ansonsten: Wie willst Du denn bei FAs die Produktivität steigern. 1 FA auf 50 Pax ist vorgeschrieben, ob man will oder nicht.

Gab' ja schon einige Hinweise von Foristen, wo da durchaus noch Potential ist. Ausserdem zaehlen fuer den AG ja nur die Gesamtkosten. Weniger Kosten bei der AV bringen einerseits die AV naeher an die Realitaet, u.U. eroeffnet sich hier aber auch Spielraum fuer das Fixgehalt. Ausserdem: Die 50 sind ja nicht gottgegeben, vielleicht gibt es ja irgendwann in der Zukunft Entwicklungen, weshalb man davon wegkommen moechte. Und wenn das alles nichts hilft:
Vielleicht muss man sich dann eben irgendwann klar machen, dass beim Produktivitaetszuwachs und damit bei den Reallohnsteigerungen irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Es gibt ja keinen grundgesetzlich verbrieften Anspruch auf "immer mehr".
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
5.053
3.301
FRA
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In der Tat, ich bin kein FA-Produktivitätsexperte. :D

Wegen den 48 vs. 24 Stunden: Für die Produktivität einer FA macht auch das IMHO keinen Unterschied sondern nur bei den Kosten. Allerdings wäre das tatsächlich ein absolut abschaffungswürdiges Privileg. Aber darum wird ja afaik nicht gestritten.
Genau das habe ich nie verstanden. Die 2 Tg z.B. In Bkk, Jnb usw. werden weniger zum Erholen sondern nach vielen Gespraechen mit FA's eher zum Shoppen, Sightseeing ( mit dem Auto zur Safari) genutzt. Mabchmal scheinen da richtige Stressprogramme durchgezogen zu werden. Man beachte nur die Koffergroesse und -anzahl mancher FA's auf Langstrecke. Das reicht bei mir fuer 2 Wo Urlaub. Weiter ist mir aufgefallen dass an Dedtinationen wie Bangalore, Bangkok etc. das Cockpit nach 24 h zurueckfliegt waehrend die Kabine 2 Tg bleibt.Stehen die Aufenthaltszeiten in den Vertraegen? Und sind somit Verhandlungssache. An gesetzlichen Vorschriften kann es ja nicht liegen wenn das Cockpit frueher darf. Da wuerd ich mal Privilegienabbau betreiben , genauso bei dem erheblichen Luxusdenken mit den Hotels. Aber evtl ist das ja auch gewerkschaftlich festgelegt.
 
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Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
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