Japan ist hier mit Reiseberichten ja recht gut abgedeckt. Trotzdem ein weiterer??

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Clarksan

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17.02.2018
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Japan
Im Allgemeinen völlig richtig. In Japan bezeichnet man allerdings die religiösen Gebäude der Shintoisten als Schreine, die der Buddhisten als Tempel.
 
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Joruku

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07.06.2016
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BSL
Sofern ich weiß, gibt's in Japan etliche Shinto-Schreine und Tempel...

Gibt es Shinto Tempel?
Was ist mit christlichen Moscheen?
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cockpitvisit hat ja nicht unrecht Shinto-Schreine und (buddhistische) Tempel. ;)

@cockpitvisit: Diese Regel von der Zerstörung von Tempeln und Schreinen ist mir nicht bekannt. Jedoch gibt es einen Schrein, der Ise Jingu (Schrein von Ise), welcher wohl der wichtigste Schrein Japans ist (darin befindet sich eines der Nationalheiligtümer Japans). Dieser Schrein wird alle zwanzig Jahre abgebaut und ein wenig neben dem alten Standort in traditioneller Bauweise wieder neu aufgebaut.
 

asahi

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08.04.2010
2.624
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Wismut Aue
@cockpitvisit: Diese Regel von der Zerstörung von Tempeln und Schreinen ist mir nicht bekannt. Jedoch gibt es einen Schrein, der Ise Jingu (Schrein von Ise), welcher wohl der wichtigste Schrein Japans ist (darin befindet sich eines der Nationalheiligtümer Japans). Dieser Schrein wird alle zwanzig Jahre abgebaut und ein wenig neben dem alten Standort in traditioneller Bauweise wieder neu aufgebaut.
Der Izumo Taisha wird auch alle 60 Jahre neu gebaut. Das nennt sich Sengu und wird nur von wenigen Schreinen praktiziert.
Im Gegensatz dazu findet man im Horyu-ji Tempel bei Nara die ältesten erhaltenen Holzgebäude der Welt, welche rund 1.400 Jahre alt sind.
 

Mantegna

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21.05.2009
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17
MUC
Sorry, sorry, jetzt hat's arg lange gedauert, bis ich heute endlich weiterschreibe. Dazwischen gab es familiäre Verpflichtungen, unter anderem eine Dorfhochzeit tief im Allgäu mit drei Blasmusikkapellen am Abend, darunter eine sogenannte Lumpenkapelle, das oberschwäbische oder auch Allgäuer Gegenstück zu einer Schweizer Guggemusik.

Doch jetzt endlich zurück nach Kyoto, wo ich am zweiten Tag nochmals zum Kodai-ji ging, um das dortige Museum und den Entokuin Tempel, einen der Subtempel des Codai-ji, und vor allem dessen Tempelgarten zu besuchen.


die erste der drei Teehütten
 

Mantegna

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21.05.2009
3.025
17
MUC
Sorry, sorry, jetzt hat's arg lange gedauert, bis ich heute endlich weiterschreibe. Dazwischen gab es familiäre Verpflichtungen, unter anderem eine Dorfhochzeit tief im Allgäu mit drei Blasmusikkapellen am Abend, darunter eine sogenannte Lumpenkapelle, das oberschwäbische oder auch Allgäuer Gegenstück zu einer Schweizer Guggemusik.

Doch jetzt endlich zurück nach Kyoto, wo ich am zweiten Tag nochmals zum Kodai-ji ging, um das dortige Museum und den Entokuin Tempel, einen der Subtempel des Kodai-ji, und vor allem dessen Tempelgarten zu besuchen.

Im Hof des Museums: Kyoto war im Mai letzten Jahres an manchen Tagen fast unerträglich heiß. Drum war ich auch froh um jeden Getränkeautomaten mit gekühltem Grüntee.

 
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Mantegna

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21.05.2009
3.025
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MUC
Der Verkäufer versicherte mir hoch und heilig, dass allein er japanischen Grüntee verwende, alle anderen würden billigen chinesischen Grüntee verwenden.

Und selbstverständlich vergaß er nicht zu erwähnen, daß es hierzu auf Tripadvisor einen rühmenden Eintrag gebe.
 

Mantegna

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21.05.2009
3.025
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MUC
Hauptgrund nochmals zum Kodai-ji, genauer zu dessen Subtempel Entoku-in zu gehen, war dessen Nordgarten, der vor etwa 400 Jahren von Kobori Enshu, einem der führenden Baumeister und Gartenarchitekten seiner Zeit, gestaltet wurde und als herausragendes Beispiel für den Momoyama Stil gilt.




 
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Mantegna

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21.05.2009
3.025
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MUC
Auf dem Weg weiter zum Chion-In traf ich am Yasaka-Schrein auf diese Hochzeit nach shintoistischem Ritual:



Es war nicht die erste und auch nicht die letzte Hochzeit nach shintoistischem Ritual, die ich sah. Die ersten sah ich bereits vor zwei Jahren in Tokyo und Kamakura, diesmal später eine weitere auf Miyajima. Es scheint fast als hätte ich eine besondere Gabe, im Urlaub auf Hochzeiten zu stoßen, wbei das netteste Erlebnis eine Hochzeit in der Kirche Santo Stefano Rotondo in Rom war. Im Hof der Kirche stand als Hochzeitsauto ein wunderschöner alter Fiat 500.
Als wir den bewunderten, meinte einer der Hochzeitsgäste über den Bräutigam: " Er ist ein Kommunist, aber er ist ein guter.."
 
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Mantegna

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21.05.2009
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Es geht nochmals recht konventionell weiter. Der Yasaka Schrein grenzt an den Maruyama Park, an dessen oberen Ende sich der Chion-In befindet, der Haupttempel der Schule des reinen Landes, einer der wichtigsten Richtungen des Amida Buddhismus in Japan. Die Tempelanlage geht zurück auf die Eremitenhütte von Honen, dem Begründer der zu seinen Lebteiten nicht unumstrittenen Schule des Reinen Landes, und ist heute mit ca. 160 Gebäuden eine der umfangreichsten Tempelanlagen von Kyoto.

Schon von weitem sieht man das Sammon, übrigens das grösste Tempeltor von Japan, erbaut etwa um 1620.
 
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Mantegna

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21.05.2009
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Da die Haupthalle des Tempels bis 2020 restauriert wird und daher viele Touristen den Tempel aktuell von ihrer To-Do-Liste genommen haben, konnte ich die Anlage ohne Massenandrang besichtigen.
Am reizvollsten fand ich auch hier den Garten bei der Abtsresidenz (Hoho), der bereits im 17. Jahrhundert von So-Gyokuen dem Chisen-Kaiyushiki Typus folgend um einen Teich angelegt wurde und zu zu den Gebäuden hin große Kiesflächen aufweist.

 
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Mantegna

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21.05.2009
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Sorry für die erneute, ungeplant lange Pause - das Wetter war die letzten Tage einfach zu gut, sodaß wir es vorzogen, zum Sommer-Abschieds-Schwimmen an den See und auch in die Berge zu gehen. Dafür gehts heute zum Trost für alle, denen es schon jetzt zu viele Gärten waren, zwar nochmals an meinem zweiten Tag in Kyoto, dafür aber mit ein paar Sätzen und Bildern vom Aoi Matsuri, genauer einer Vorbereitungszeremonie für die Prozession, weiter.
Das/der Aoi Matsuri ist das älteste der drei Matsuris von Kyoto, im Gegensatz zu den anderen beiden Festivals aber kein ausgelassenes Volksfest, sondern eher eine Prozession in getragener Athmosphäre, weshalb es auch manchen als das langweiligste der drei Festivals gilt. Der Ursprung des Aoi Matsuri reicht ins 6. Jahrhundert zurück und soll in einer Bitt- und Huldigungsprozession des Kaiserhofs zu den Kami Göttern nach einer Rehe von Missernten und Hungersnöten liegen.
Drei Tage vor dem eigentlichen Aoi Matsuri finden am Shimogamo Schrein verschiedene Vorbereitungszeremonien statt, darunter eine Reinigungszeremonie für das heilige weisse Pferd, das in der Prozession mitgeführt wird.



Das Bild zeigt den Moment kurz vor Beginn der Zeremonie, genauer die shintoistischen Priester, welche die Zeremonie durchführten.
 
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Mantegna

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21.05.2009
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MUC
Fast wäre das heilige weiße Pferd bei der Zeremonie durchgegangen.

x1lmDJx.jpg
 
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Mantegna

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21.05.2009
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Nach der Zeremonie formierte sich ein kleine Prozession, die zum inneren Schreinbezirk zog. Die Gewänder sollen übrigens traditioneller Kleidung aus der Heian-Zeit entsprechen und gelten als authentisch. Als alter Ketzer denke ich dabei an historische Umzüge, wie ich sie etwa bei der Landshuter Hochzeit oder vor Jahren in Mantua gesehen habe, kann aber natürlich nicht sagen, ob meine Skepsis gegenüber der behaupteten Authentizität auch für das/den Aoi Matsuri angebracht ist.

Xb6qbNk.jpg
 
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plotz

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26.05.2015
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Gut, dass Du das hier gepostet hast :D . Wir sind heute vor dem Taifun fliehend sehr spontan in Kyoto statt Okinawa gelandet und nehmen deinen Reisebericht mal als kleine Stütze. Danke ;)
 

Pewa

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22.05.2018
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1
Das Hatago Sakura! Mit Kaiseki-Menü bitte :yes:
Unglaublich eingerichtet, persönliche Dinnerbegleitung, die alles erläutert, Wunschmarmelade zum Frühstück, ein kleiner german cake als Überraschung, exzellenter Service.
Die Quelle gehört zum Grundstück und zum Glück kann man im privaten Bad die Temperatur selbst regulieren. (y)
 

Mantegna

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21.05.2009
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MUC
Das Glück hatte ich leider nicht. Der Sohn des Besitzers arbeitet als Koch in einem der besten Kaiseki Restaurants von Kyoto, war aber leider an dem Tag in Kyoto. Für mich gabs daher nur Übernachtung mit Frühstück, doch war's auch so einfach ein Traum.
 
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Mantegna

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21.05.2009
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Natürlich gab es für die Teilnehmer der kleinen Prozession am Schluß noch ein offizielles Erinnerungsfoto.

EbHxq8k.jpg
 
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Mantegna

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21.05.2009
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MUC
Welcher Aufwand getrieben werden musste, bis schließlich bei allen Teilnehmern die Haltung und ihr Gewand stimmten und die Vorgaben und Erwartungen der Fotografin erfüllt waren, lässt vielleicht das nächste Bild erahnen.

6ssADrR.jpg
 
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Mantegna

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21.05.2009
3.025
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MUC
Der nächste Tag, mein dritter Tag in Kyoto, brachte einige Must-Sees des touristischen Pflichtprogramms. Morgens fuhr ich wieder mit dem Hinkansen von Osaka nach Kyoto, wo ich am Bahnhof meinen local Guide vom Kyotoer Pendant der Greeter traf, einen Studenten, der erst seit kurzem nach Kyoto gezogen war und daher die Stadt leider noch nicht besonders gut kannte.
Er hatte für den Tag ein dichtes, für meine Bedürfnisse fast zu dichtes Programm zusammengestellt: Erst fast im Sturmschritt durch den zentralen Markt von Kyoto, den Nishiki Market, dann weiter zur Nijo Burg, der Residenz des Shogun in Kyoto (amtssitz und Zentrum der Mavht des Shgoun war ja Edo, das spätere Tokyo), erbaut anfangs des 17. Jahrhunderts von Ieyasu, dem ersten der T9okugawa Shogune. Die Burg ist in ihrer Anlage und Pracht ganz darauf ausgerichtet, die Macht des Shogun gegenüber dem Kaiser zu demonstrieren und vor allem die Feinde und Gegner des Shogun zu beeindrucken und einzuschüchtern.

Das große Nordtor am Eingang zur Burg

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vor dem eigentlichen Palastkomplex

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Mantegna

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21.05.2009
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MUC
Von der Residenz des Shogun fuhren wir weiter nach Arashiyama im Nordwesten von Kyoto zum Tenryū-ji, einem buddhistischen Tempel, der 1339 auf dem alten Wohnsitz des Kameyama-tennō errichtet wurde, um den Geist des verstorbenen Go-Daigo-tennō zu besänftigen.
Zwar gilt der Tenryū-ji als der erste der Fünf Großen Zen-Tempel der Rinzai Schule in Kyōto und ist heute Weltkulturerbe, doch ist aus der Ursprungszeit keines der ursprünglichen Gebäude erhalten, nachdem der gesamte Tempel in seiner Geschichte acht Mal - zuletzt 1864 - abbrannte.
Wichtiger als die Tempelgebäude ist der Garten des Tenryu-ji, der sich aus der Gründungszeit 1339 nahezu im Original erhalten hat und als fantastisches Beispiel für die Idee der Geborgten Landschaft gilt, bei welcher sich ein Garten auf die umgebende Landschaft öffnet und hier mit den bewaldeten Hügeln von Arashiyama zu verschmelzen scheint.
Gestaltet wurde der Garten von Musō Soseki, einem frühen Zen-Meister und klassischen Gartengestalter, der auch als als Begründer der japanischen Teezeremonie gilt. Der Bereich bei der Abtsresidenz erstreckt sich um einen großen Teich und zeigt Elemente eines Zen-Betrachtungsgartens, während der weitere Garten dem Stil des chisen kaiyu-shiki, also eines Wandelgartens folgt.

Nach dem langen Vorspann nun endlich einige Bilder dieses grandiosen Gartens.

Einen ersten Eindruck geben bereits die Stein-Setzungen beim Eingang zum Tempel.

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