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Prolog
Irgendwann im April 2019 hatte A3 günstige Flüge nach BEY geladen. Da ich die Levante bis auf Zypern noch nie besucht hatte, entschied ich mich zuzuschlagen und buchte für kurz vor Weihnachten einen Return mit 4 Tagen Aufenthalt. Von der berühmten Restaurant- und Kaffeehauszene Beiruts hatte ich schon viel gehört, auch interessierte mich der religiöse und ethnische Mix und das Hinterland mit seinen kulturellen Schätzen. Um hiervon einen kleinen Eindruck zu bekommen, dafür sollte der kurze Zeitraum erst einmal reichen.
Generell bin ich ein Geschichtsfreak und lese mich gewöhnlich gut auf mein Reiseziel ein. Bei der Recherche kam irgendwann die Idee auf, Syrien statt Libanon in den Fokus zu nehmen. Dort hatte ich lange vor dem Krieg gern hingewollt. In Herbst 2004 etwa stand ich nach einer Uni-Exkursion in Teheran schon vor dem Ticketschalter des Hauptbahnhofs, um eine Fahrkarte nach Aleppo zu buchen. Ließ dies dann aber bleiben und fuhr direkt mit dem Zug nach Istanbul, eine Planänderung, die ich spätestens seit Beginn des Krieges in 2011 und mit der Zerstörung der Altstadt Aleppos bereute.
So pirschte ich mich langsam an das Reiseziel heran: Durchforstete Nachrichtenportale und Foren, kontaktierte Reisebüros vor Ort, las, las, las und entwickelte Ideen. Natürlich nahm ich dabei auch die Kontroversen um den neu aufkommenden Tourismus im kriegsversehrten Syrien wahr, die wie unsichtbare Elefanten im Raum stehen. Vor allem den Fakt, dass das Regime in Damaskus Tourismus (und Travelblogger) dazu instrumentalisierte, so etwas wie Normalität zu suggerieren und somit auch sein eigenes Image aufzubessern, ließ mich einerseits einhalten. Dieser Vorwurf wiegt schwer und lässt einen durchaus zweifeln an der moralischen Sinnhaftigkeit einer solchen Reise. Andererseits halte ich mich für einen sehr reflektierten Touristen, der sensibel nachhakt ohne anzuecken und gleichzeitig eher für sich als für die Öffentlichkeit (oder eine Followergemeinde) reist. Als ‚Instrument‘ der syrischen Regierung gäbe ich, so dachte ich, somit keine gute Figur ab, und entschied letztendlich, eine viertägige Tour mit einer syrischen Agentur zu buchen (Kostenpunkt 800 Euro incl. Unterkunft, Transport, Guide, Permits für Palmyra und Bosra). Diese erledigte auch die Visaformalitäten, insbesondere die Beantragung einer so genannten ‚security clearance‘, die für die Ausstellung eines Visums an der Grenze notwendig ist.
Irgendwann im April 2019 hatte A3 günstige Flüge nach BEY geladen. Da ich die Levante bis auf Zypern noch nie besucht hatte, entschied ich mich zuzuschlagen und buchte für kurz vor Weihnachten einen Return mit 4 Tagen Aufenthalt. Von der berühmten Restaurant- und Kaffeehauszene Beiruts hatte ich schon viel gehört, auch interessierte mich der religiöse und ethnische Mix und das Hinterland mit seinen kulturellen Schätzen. Um hiervon einen kleinen Eindruck zu bekommen, dafür sollte der kurze Zeitraum erst einmal reichen.
Generell bin ich ein Geschichtsfreak und lese mich gewöhnlich gut auf mein Reiseziel ein. Bei der Recherche kam irgendwann die Idee auf, Syrien statt Libanon in den Fokus zu nehmen. Dort hatte ich lange vor dem Krieg gern hingewollt. In Herbst 2004 etwa stand ich nach einer Uni-Exkursion in Teheran schon vor dem Ticketschalter des Hauptbahnhofs, um eine Fahrkarte nach Aleppo zu buchen. Ließ dies dann aber bleiben und fuhr direkt mit dem Zug nach Istanbul, eine Planänderung, die ich spätestens seit Beginn des Krieges in 2011 und mit der Zerstörung der Altstadt Aleppos bereute.
So pirschte ich mich langsam an das Reiseziel heran: Durchforstete Nachrichtenportale und Foren, kontaktierte Reisebüros vor Ort, las, las, las und entwickelte Ideen. Natürlich nahm ich dabei auch die Kontroversen um den neu aufkommenden Tourismus im kriegsversehrten Syrien wahr, die wie unsichtbare Elefanten im Raum stehen. Vor allem den Fakt, dass das Regime in Damaskus Tourismus (und Travelblogger) dazu instrumentalisierte, so etwas wie Normalität zu suggerieren und somit auch sein eigenes Image aufzubessern, ließ mich einerseits einhalten. Dieser Vorwurf wiegt schwer und lässt einen durchaus zweifeln an der moralischen Sinnhaftigkeit einer solchen Reise. Andererseits halte ich mich für einen sehr reflektierten Touristen, der sensibel nachhakt ohne anzuecken und gleichzeitig eher für sich als für die Öffentlichkeit (oder eine Followergemeinde) reist. Als ‚Instrument‘ der syrischen Regierung gäbe ich, so dachte ich, somit keine gute Figur ab, und entschied letztendlich, eine viertägige Tour mit einer syrischen Agentur zu buchen (Kostenpunkt 800 Euro incl. Unterkunft, Transport, Guide, Permits für Palmyra und Bosra). Diese erledigte auch die Visaformalitäten, insbesondere die Beantragung einer so genannten ‚security clearance‘, die für die Ausstellung eines Visums an der Grenze notwendig ist.
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