Kinder vermögender Eltern

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wanderlust

Erfahrenes Mitglied
11.04.2009
1.163
10
grounded@CGN :-(
Meine Schwiegermutter erzählt immer mal wieder folgende Episode aus den 70ern:

Weihanachtsfeier für die Alphatiere von IBM-Deutschland und ihre Familien in einem Frankfurter Hotel. Traditionsgemäß soll der Weihnachtsmann auftreten. Mit Geschenken für die Kinder ist die Firma überaus großzügig - man will die Familien ja bei Laune halten. Es stürmt und schneit ohne Ende. Den Kindern wird gesagt, die Ankunft des "Weihnachtsmannes" verzögere sich etwas, er stehe im Stau.

Daraufhin ein 8-jähriger entsetzt: "Mutti, weiß der Weihnachtsmann denn nicht, wer wir sind?"


 oi26s1
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D

Der Graue Herr

Guest
Ich wusste bis ich 14 bin nicht, wie unser vollständiger Familienname lautet. Markenkleidung, teure Geschenke etc gab es nicht. Bei den Klassenkameraden, die aus normalen Mittelschichtfamilien stammten, war das Mountainbike, der C64, die Casio Digitaluhr selbstverständlich. Ich kam mir sehr, sehr lange ärmlich vor, verglichen mit den Mitschülern.

Einzig und allein die Eltern haben es in der Hand, wie das Kind die Einkommens- und Vermögenssituation (2 verschiedene Themen...) der Eltern erlebt. Rückblickend bin ich für die Erziehungsweise dankbar, rückblickend. Ich glaube nicht, dass ein Kind "glücklicher" groß wird, wenn es in die SEN-Lounge darf, anstatt im der Business-Lounge "darben" (...) zu müssen. Andersherum - wenn der Vater in Gegenwart des Knaben abfällige Bemerkungen über Y-Paxe macht...naja, irgendwo schaut sich der Kleine es halt ab.
 
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Maria

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
863
0
VENUSBERG
Bei den Klassenkameraden, die aus normalen Mittelschichtfamilien stammten, war das Mountainbike, der C64, die Casio Digitaluhr selbstverständlich. Ich kam mir sehr, sehr lange ärmlich vor, verglichen mit den Mitschülern.

Ich hab damals mein Taschengeld darauf verschwendet, die "Kenner" zu bezahlen, dass sie mir das Moped aufmotzen oder zumindest Instandhalten. Dabei gabs dann so Nebenprodukte, die halfen, sich auch später behaupten zu können wie Depeche Mode Videos nach der Reparatur oder irgendwelche Konsolenspiele, bei denen ich mich immer zurück gehalten habe.
 

lipton

Queen of :rolleyes:
07.03.2009
3.426
0
HAJ
Wenn ich an meine leiblichen Eltern denke, dann bin ich dankbar, dass sie uns nie gesagt und auch nie so arg gezeigt haben wie viel Geld wir haben. Vielleicht war ich aber auch einfach nur zu klein um das zu erkennen, denn andere haben es sicher gemerkt. Viel wichtiger als Geld ist es jedoch, dass die Kinder Zuwendungen bekommen, so das sie merken, dass die Eltern sie gerne haben und das sie gerne nach Hause kommen. In der Hinsicht haben meine leiblichen Eltern, besonders meine Mutter hoffnungslos versagt. Bei meinen Adoptiveltern hingegen, die haben noch viel mehr Geld als meine leiblichen Eltern, aber das ist da egal. Da spielen ganz andere Dinge eine Rolle und genau deshalb komm ich gerne nach Hause. Wer seinen Kindern nichts als Geld geben kann, der sollte keine Kinder haben. Sie danken es ihnen nicht.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
... Markenkleidung, teure Geschenke etc gab es nicht. Bei den Klassenkameraden, die aus normalen Mittelschichtfamilien stammten, war das Mountainbike, der C64, die Casio Digitaluhr selbstverständlich. Ich kam mir sehr, sehr lange ärmlich vor, verglichen mit den Mitschülern.

Sofern es die Haushaltslage zulässt habe ich gar kein Problem damit, wenn die Kleidung nicht von Kik stammt, das Fahrrad nicht zum Geburtstag oder Weihnachten geschenkt wurde, und der Computer wie ein im Alltag benötigtes Handwerkszeug behandelt wird.

Aber, und jetzt kommt das Aber. Wenn die 249,00 € Hose nur einmal getragen wird und dann wieder als unmodisch im Schrank landet. Das Fahhrad ein Hightech Mountainbike für 4500 € sein muss, jedoch täglich bei Sonnenschein ständig gefragt wird: "Kannst du mich mal die 2 km zum Freund / zur Freundin fahren?" Der Computer nur zum Spielen dient, "Word und Excel" unbekannte Welten sind und bleiben. Dafür habe ich dann auch kein Verständis. All dieses sind in meinen Augen keineswegs nur Statussymbole. Was musste ich damals für Mühen aufwenden, den Weihnachtsmann davon zu überzeugen, dass unter dem Weihnachtsbaum unbedingt ein C64 liegen sollte, im Folgejahr mit diesem komischen Ding names Floppydrive war es auch nicht einfacher.

Es ist eben vieles doch auch eine Erziehungssache. Nicht immer nur von alt nach jung, manchmal auch von jung zu alt. Solange wir hier keine schwedischen Verhältnisse haben, gibt es zum ersten Schultag des neuen Schuljahres auch schonmal überraschenderweise ein neues Notebook, wenn denn das Lern- und Arbeitsmittel schon nicht von der Schule zur Verfügung gestellt wird. Also entweder mache ich oder die Schweden da etwas falsch. Dabei braucht dann auch gar nicht erst das offene Wort ausgesprochen werden, wozu dieses Gerät auch dienlich sein soll, nämlich nicht nur zum Spielen. Dieses ist mittlerweile selbstverständlich, ganz nach dem Motto: "Fördern und Fordern." Über ein Smartphone in den Händen eines 14 jährigen rümpfe ich auch nicht die Nase. Er organisiert sein Kontaktleben nämlich heute auf einer ganz andere weise als wir es damals taten. Erst wenn er seine Freunde ausserhalb des Unterrichtes nicht mehr real trifft, sollte man wirklich schauen ob, und wenn was, gerade falsch läuft.
 
D

Der Graue Herr

Guest
Ich versuche mal, auf den etwas unelegant provozierenden Beitrag weiter oben sachlich einzugehen.

Eltern kann man nicht nicht aussuchen. Ich wäre - damals - lieber der Sohn des gutverdienenden Verlagsmanagers gewesen, mit dem ich in der Grundschule den Schultisch teilte. Dieser Sohn bekam: Märklineisenbahn, Atari 2600, die damals sauteuren und heissbegehrten Nike-Basketballturnschuhe sowie regelmäßig die neusten Unterhaltungselektronikgadgets (u.a. den allerkleinsten Sony Walkman). mit Ausnahme der Märklineisenbahn fand man zumindest ähnliche Geschenke bei den Arbeiterkindern. Jene bekamen vermutlich öfter mal eins hinter die Ohren, Verlagsmanagersohn wurde jedoch verhätschelt wie ein Yorkshireterrier.

Ich bekam - hm. Abgelegte Kleidung meiner Cousins. Kein Mountainbike, denn ich hatte bereits ein funktionierendes Fahrrad (ein grünes Hollandrad). Wenn der Pfarrer zu Besuch kam (damals taten die das noch) hatte ich ganz gefälligst meine Schnauze zu halten und durfte als Geschenk empfinden, überhaupt am Tisch zu sitzen. Ich "durfte" (=musste) mit meinem Vater auf die Jagd, dort ebenfalls in erster Linie durch Stillschweifen glänzen. Auf dem Gymnasium dann Söhne und Töchter von Kaufleuten, Ladenbesitzern, gutverdienenden leitenden Angestellten, Notaren, sowas halt. Die mit 18 das 3er Cabrio (das "eckige"; damals ne ganz große Nummer) von der Mutter ausliehen und damit zur Schule fuhren. Meine Mutter fuhr mit dem Rad, der Wagen meines Vaters (Bauernbenz, W123, grün) war stets dreckig und roch nach Holz und Hund. Damit konnte ich keinen Staat machen. Und mit dem, wie ich heisse, dem Besitz, den ich vielleicht irgendwann in 60 Jahren erbte, und so weiter, damit auch nicht. Da waren die Ladenbesitzersöhne, die Arzttöchter, deren Eltern über große liquide Mittel, über Einkommen (nicht jedoch unbedingt Vermögen) verfügten und ihren Geltungsdrang durch recht unbekümmerten Konsum unterstrichen, klar im Vorteil.

Ich bin kein Freund von Sozialromantik und mache mir keine Illusionen über das Oben und Unten (und die recht unterschiedlichen Erscheinungsformen und Selbstwahrnehmungen des "Oben"). Mit den Kindern unserer Leute habe ich gern gespielt, als ich klein war. Allerdings gab es von meinen Eltern allerstrengste Anweisungen, wie dort die Regeln gelten. Beispielsweise durfte ich durchaus zu denen zuhause zum Mittagessen kommen, hatte jedoch strikte Anweisung, kein Fleisch zu essen und auf das Dessert zu verzichen (so es denn eins gab). Verlagsmanagersohn hätte beim Dessert geheult (der war eh nah am Wasser gebaut und aß nur Premiummarkenprodukte). Ich guckte verkniffen, lehnte ab und wusste nicht genau, warum.

Wer möchte mit mir tauschen?
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Ich versuche mal, auf den etwas unelegant provozierenden Beitrag weiter oben sachlich einzugehen.

Eltern kann man nicht nicht aussuchen. Ich wäre - damals - lieber der Sohn des gutverdienenden Verlagsmanagers gewesen, mit dem ich in der Grundschule den Schultisch teilte. Dieser Sohn bekam: Märklineisenbahn, Atari 2600, die damals sauteuren und heissbegehrten Nike-Basketballturnschuhe sowie regelmäßig die neusten Unterhaltungselektronikgadgets (u.a. den allerkleinsten Sony Walkman). mit Ausnahme der Märklineisenbahn fand man zumindest ähnliche Geschenke bei den Arbeiterkindern. Jene bekamen vermutlich öfter mal eins hinter die Ohren, Verlagsmanagersohn wurde jedoch verhätschelt wie ein Yorkshireterrier.

Ich bekam - hm. Abgelegte Kleidung meiner Cousins. Kein Mountainbike, denn ich hatte bereits ein funktionierendes Fahrrad (ein grünes Hollandrad). Wenn der Pfarrer zu Besuch kam (damals taten die das noch) hatte ich ganz gefälligst meine Schnauze zu halten und durfte als Geschenk empfinden, überhaupt am Tisch zu sitzen. Ich "durfte" (=musste) mit meinem Vater auf die Jagd, dort ebenfalls in erster Linie durch Stillschweifen glänzen. Auf dem Gymnasium dann Söhne und Töchter von Kaufleuten, Ladenbesitzern, gutverdienenden leitenden Angestellten, Notaren, sowas halt. Die mit 18 das 3er Cabrio (das "eckige"; damals ne ganz große Nummer) von der Mutter ausliehen und damit zur Schule fuhren. Meine Mutter fuhr mit dem Rad, der Wagen meines Vaters (Bauernbenz, W123, grün) war stets dreckig und roch nach Holz und Hund. Damit konnte ich keinen Staat machen. Und mit dem, wie ich heisse, dem Wald, den ich vielleicht irgendwann in 60 Jahren erbte, und so weiter, damit auch nicht. Da waren die Ladenbesitzersöhne, die Arzttöchter, deren Eltern über große liquide Mittel, über Einkommen (nicht jedoch unbedingt Vermögen) verfügten und ihren Geltungsdrang durch recht unbekümmerten Konsum unterstrichen, klar im Vorteil.

Ich bin kein Freund von Sozialromantik und mache mir keine Illusionen über das Oben und Unten (und die recht unterschiedlichen Erscheinungsformen und Selbstwahrnehmungen des "Oben"). Mit den Kindern unserer Leute habe ich gern gespielt, als ich klein war. Allerdings gab es von meinen Eltern allerstrengste Anweisungen, wie dort die Regeln gelten. Beispielsweise durfte ich durchaus zu denen zuhause zum Mittagessen kommen, hatte jedoch strikte Anweisung, kein Fleisch zu essen und auf das Dessert zu verzichen (so es denn eins gab). Verlagsmanagersohn hätte beim Dessert geheult (der war eh nah am Wasser gebaut und aß nur Premiummarkenprodukte). Ich guckte verkniffen, lehnte ab und wusste nicht genau, warum.

Wer möchte mit mir tauschen?

und vermutlich musstest Du Deinen Vater auch noch siezen. Ne, tauschen möchte ich grundsätzlich mit niemand, bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Danke.
 
D

Der Graue Herr

Guest
Sofern das eine ernstgemeite Frage war - nein, musste ich nicht. Aber ich "musste" so einiges, was der verwöhnte Verlagsmanagersohn nicht "musste", ja. Und im Eingangsposting ging es vermutlich um solche Kinder, bzw Eltern, die ihren Kindern so eine Erziehung angedeihen lassen.

Gefangen hätte (habe) ich mir dann eine, wenn ich mir im Ansatz etwas erlaubt hätte wie der Junge aus der IBM-Weihnachtsfeierstory weiter oben. Sowas war sowas von tabu, kaum beschreibbar.
 
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lipton

Queen of :rolleyes:
07.03.2009
3.426
0
HAJ
Kinder gewöhnen sich sehr schnell an Annehmlichkeiten. Wenn ich daheim bin, dann werde ich ein Stück weit wieder Kind und gewöhne mich an Dinge, die ich sonst nicht habe, wie eine Putzfrau, ein Kindermädchen, das jeden Tag lecker kocht, ...

Wenn Kinder nichts anderen gewohnt sind, dann können sie eigentlich auch nichts für die Art und Weise, wie sie sind. Die Kinder sind nicht so richtig verzogen und wenn man sie fragt, dann räumen sie auch mal den Tisch ab oder packen ihre Spielsachen in den Schrank. Sie müssen nur ganz selten aufräumen, weil sie fast nur Play Mobile spielen und die lassen sie ja aufgebaut im Play Mobil Zimmer. TV gibts nur Abends eine Serie, das wars. Außnahmen gibts nur wenn mal eines der kleinen krank ist und sonst wird draußen gespielt.
 

Schneeflocke

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
255
0
Bin früher mit Leuten, die ich wie den "grauen Herrn" einschätze und mit ansonsten überwiegend Mittelschichtkindern zur Schule gegangen. Auffallend war: je wohlhabender die Familien (bezogen auf´s Vermögen), umso bescheidener das Auftreten der Kinder, auch hinsichtlich "Ausstattung". Im Gegenteil: je "einfacher" der Familienhintergrund, desto "wichtiger" schienen bestimmte "Äußerlichkeiten". Wenn man sich anschaut, wie verweichlicht Viele aufwachsen, braucht man sich nicht zu wundern, dass echte Leistungsbereitschaft/Verzichtsbereitschaft (zurück zu stecken, um etwas zu erreichen) im Arbeitsleben nicht überall selbstverständlich erscheinen - allerdings ist ein anderes Problem, dass die Perspektive, über Leistung viel zu erreichen, nicht mehr so sicher gegeben ist wie vor 30-40 Jahren.

Mein Vater stammt aus Ostpreußen, vielleicht erklärt das meine Sichtweise...:eek::D
 
Zuletzt bearbeitet:

Beck

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
530
9
Süd
Ich berichte aus einem Dialog auf einer langen Autofahrt zwischen Tochter Beck und mir heute. Anlass war dieser Thread.
Tochter Beck ist 19 Jahre.
Sie meint: "Ich kann mich gut erinnern, dass Reisen/Urlaube immer etwas ganz besonderes waren und auch sind. Und welche eine große Bedeutung für meine Schwester und mich es hatte, als wir, als ich 13 war, zum ersten Mal weit (nach MRU) flogen. Es gab aber eben auch Jahre, in denen es überhaupt keinen Urlaub gab. Brötchen zum Frühstück waren eine seltene Besonderheit, Kinobesuche, Essen gehen - alles Dinge, die meine Klassenkameraden mit den (meist getrennt lebenden) Eltern wöchentlich unternahmen, hatten für mich einen Seltenheitswert. Und dieses "besondere Gefühl" hält zum Glück noch bis heute an!
Ein weiteres, nie vergessenes Erlebnis, da war ich 17, war der erste Besuch in der (PP)-Lounge in HNL, oder der erste Hilton-Executive-Lounge-Besuch. Oder mit 14 ein Robinson-Club-Urlaub. Etwas zu bekommen, ohne im gleichen Zug zur Kasse gebeten zu werden, war für mich neu. Gerade, weil wir das alles als nicht alltäglich wahrnahmen, hatte und hat das immer noch eine Bedeutung. Genauso wie jedes große Hotel-Frühstück bei Hilton und dgl."
Die 16 jährige Beck-Tochter meint dazu: Genau, das sage ich auch.

Ergo, ich glaube, da nicht so viel falsch gemacht zu haben: ich (Frau Beck geht damit eher pragmatisch um) konnte meine Liebe zum hochwertigen Reisen, guten Hotels u.a.m. auf die Kinder dadurch übertragen, weil diese in den jungen Jahren nicht oder nur spärlich stattfanden bzw. mangels "Masse" nur seltener stattfinden konnten.
Soll ich daraus eine Regel machen? Sicher die, dass wir mir den komfortableren Angeboten mit Wertschätzung begegnet sind. Das war bei mir in einer frühen Phase meiner Karriere schon so; ich begleitete Politiker zu internationalen Terminen, was mich in die Lounges und sehr gute Häuser brachte, als die Kundenbindungsprogramme eher spärlich und elitär waren.
Abschreckend das Gegenbeispiel "verwöhnter" Kinder, die - schön, dass deren Eltern es sich leisten konnten - nach dem wiederholten Resort-Urlaub es nicht lustig fanden, dass plötzlich in einem Hotel nicht mehr so viele "Pinguine" waren -gemeint waren meine ehem.Kollegen aus der Hospitality Industry, einfacher gesagt, die Kellner...oder wenn "schon wieder der Lachs an der Pasta" fehlte.
 

Carrie

Erfahrenes Mitglied
15.11.2009
1.351
1
DUS
Die Platte haben meine Eltern zuhause und das Lied kenne ich, seit ich ungefähr 7 Jahre alt war. ;)
 

Schneeflocke

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
255
0
Das Lied fand ich schon immer ziemlich blöd bzw. polemisch. In der Mittelstufe hatten wir einen Deutschlehrer, der uns immer dafür ausgeschimpft hat, dass wir keine Arbeiterkinder waren, und wenn man zugab, gerne zu lesen, glaubte er das nicht; nach seinem Weltbild wäre man dazu ja nur von den Eltern gezwungen worden...:rolleyes:

Glücklicherweise gab er uns schrecklichen Schüler nach einem Jahr an einen anderen Lehrer ab.
 

lipton

Queen of :rolleyes:
07.03.2009
3.426
0
HAJ
Was machen Kinder wohlhabender Eltern denn sonst in ihrer Freizeit? Als ich klein war gabs weder ne Wii noch ne PlayStation noch sonst was. Da wurde mit Duplo und Lego gespielt, Bücher gelesen, im Garten gespielt ...
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.780
5.520
Ich kann mich noch bruchstückhaft an eine Situation aus dem Beginn der Oberstufenzeit erinnern. Ist > 15 und < 20 Jahre her. :D Wir bekamen eine neue Mitschülerin, die aus Frankfurt kam. War für sie erstmal sowieso ein Kulturschock: aus der Metropole in die Möchtegernpseudogroßstadt Krefeld. :eek: (hier mitlesende Krefelder mögen mir vergeben, aber ich mache drei Kreuze, daß ich von dort weg bin :eek: ).

Der Anlaß war unschön wie fragwürdig: ihre Mutter war verstorben, und ihr Vater hatte sie und ihre kleine Schwester erstmal zum Onkel an den Niederrhein geschickt. Hatte, soweit ich mich erinnere, etwas damit zu tun, daß der Vater beruflich sehr viel unterwegs war und sich daher nicht um die beiden kümmern konnte (weiß es nicht mehr genau, Unternehmensberater oder Vorstandsmitglied bzw. sehr hohe Führungsebene einer Großbank). Wir haben dann Bekanntschaft gemacht mit Dingen wie sie abgelichtet in der "Bunten", engumschlungen beim Tanzen mit Wolfgang Joop, und Wochenendunternehmungen wie dem Besuch des Opernballs in Wien oder einem Besuch in der Mailänder Scala.

Soweit ich mich entsinne, war es erst so, daß wir für sie quasi auf einer Stufe mit Aliens rangierten, irgendwann hat es sich dann aber doch gegeben. Sie blieb nicht bis zum Abi, wohin sie dann gegangen ist, weiß ich nicht mehr.

Ich hätte nicht mit ihr tauschen wollen...
 
D

Der Graue Herr

Guest
Ich hatte ein leicht abweichendes Erlebnis. In recht jungen Jahren startete ein Knabe zwei, drei Klassen über mir auf einmal durch, gründete noch minderjährig ein eigenes Unternehmen, welches explosionsartig wuchs. Die Familie (Vater Taxiunternehmer) wurde auf einmal mit einem Wohlstand konfrontiert, der ihnen nicht unbedingt gut bekam. Die Schwestern, die ich recht gut kannte, wurden löblicherweise kurz gehalten und bis auf die Anschaffung von damals wie heute eher bescheiden anmutenden Autos für die beiden (Taxiprolet, dessen Frau und auch Sohnemann dagegen hatten S-Klassen) passierte nichts auffälliges. Beide waren weiterhin gut gelitten und betrugen sich vorher wie nachher zurückhaltend. Der Vater hingegen wurde eine bekannte "Figur", über den mein Vater nur schmunzeln konnte.