Kreditkartenakzeptanz

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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.639
7.679
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Der Schaden an hinterzogener Steuer ist die eine Seite der Medallie, dass dieses "Schwarzgeld" häuftig verwendet wird um Konsumausgaben zu tätigen, die wiederrum Steuervolumen und BIP erzeugen die andere Seite. Ich wage mal die steile These aufzustellen, sollte es von heute auf morgen eine Möglichkeit geben, die Schwarzgeldeinanhmen zu unterbinden, wird man das deutlich an der Binnennachfrage merken.
Die Binnennachfrage mancher Personenkreise wohlgemerkt. Dass hinterzogene Steuern (und Sozialabgaben) zu erhöhtem Konsum führen, ist jetzt keine allzu gewagte Prognose. Es ändert nichts daran, dass die Steuern nicht gezahlt werden und so dem Staat entgehen.

Nachtrag: wenn der Staat mehr Geld einnimmt und ausgibt, erzeugt das auch Binnennnachfrage und BIP. Insofern ist das o.g. nicht sehr stichhaltig. Auch dass von hinterzogenen Steuern erworbene Waren und Dienstleistungen wiederum Steuereinnahmen generieren, stimmt zwar grundsätzlich, aber natürlich in erheblich geringerem Umfang.
 
Zuletzt bearbeitet:

qube

Erfahrenes Mitglied
08.06.2012
1.667
1.104
BER
Außerdem erzeugt Steuerhinterziehung einen Gruppendruckeffekt - "wenn der das macht dann mach ich das auch" oder "ich bin doch nicht blöd und zahle als Einziger meine Steuern". Sehr gefährlich sowas, das kann am Ende staatszersetzend sein wenn es nur genug machen, sieht man an anderer Stelle.
Auch nicht zu verachten ist der Fairnessaspekt: warum werden bargeldintensive Branchen mit vielen Privatkunden wie Gastronomie und Handwerk bevorzugt aber ich als Selbständiger oder Gewerbetreibender in einer anderen Branche der genau so viel einnimmt oder weniger und für 100% meines Umsatzes offiziell Rechnungen an Firmen schreibt soll schön brav meine Steuern zahlen und unterm Strich betrachtet deutlich überproportional zu meinem Einkommen zum Staatshaushalt beitragen?
Behauptungen man kriege das Problem dieser Art der Steuerhinterziehung nicht gelöst halte ich für unglaubwürdig. Höhere Kontrolldichte durch Finanzämter, Pflicht zur Annahme unbarer Zahlungsmethoden, Quittungs-Lotterie wie in Taiwan wenn man weiter bei einer hohen Bargeldquote bleiben will, … – exzellent geeignete Mittel die woanders schon sehr gut funktioniert haben gibt es.
Wenn das so gewollt ist, dann schreibt es bitte in ein Gesetz und seid transparent damit (geringerer Einkommensteuersatz für Gastro- und Handwerksbetriebe und Wegfall der USt.) und stellt euch im demokratischen Prozess dem Wähler der dann entscheidet ob er Politiker weiterhin wählt die so einzelne Branchen bevorzugen und alle anderen abstrafen. Habe gehört das kommt eher nicht gut an (Stichwort FDP und Hotellerie). Offenbar werden die Wähler für blöd genug gehalten und sind es leider auch sodass man mit dem "da kann man leider nichts machen" durchkommt und der status quo mit der Bevorzugung bargeldintensiver Branchen einfach weiter bestehen bleibt?
 

StabTrim

Aktives Mitglied
17.12.2016
197
119
Die größte Ironie ist, dass Deutschland unter Schäuble Griechenland knallharte Vorgaben gemacht hat, die D in keinster Weise selbst einhält.
Währenddessen läuft es in Griechenland wirtschaftlich wieder prächtig. Der hiesige Zustand ist bekannt.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.439
23
Behauptungen man kriege das Problem dieser Art der Steuerhinterziehung nicht gelöst halte ich für unglaubwürdig. Höhere Kontrolldichte durch Finanzämter,
Deine Wünsche vs. Realität

Die Zahl der Steuerprüfungen in Unternehmen soll in den vergangenen zehn Jahren um fast 60 Prozent auf zuletzt nur noch 140.000 eingebrochen sein. Das ergab eine Umfrage der »Süddeutschen Zeitung« unter den 16 Bundesländern. Insgesamt beschäftigten die Finanzbehörden im vergangenen Jahr demnach noch 12.359 Betriebsprüfer. Im Vergleich zu 2015 entspricht das einem Rückgang um fast zehn Prozent.

Auch die Summe der Steuernachzahlungen, die im Zuge der Kontrollen eingetrieben werden, geht tendenziell immer weiter zurück – von jeweils gut 16 Milliarden Euro im Schnitt der Nuller- und der Zehnerjahre auf nicht einmal mehr elf Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Die Abteilungen der deutschen Finanzämter werden quasi als "Profitcenter" geführt, man möchte effizient und mit möglichst wenig Aufwand die Nachzahlungen reinholen. Unternehmen die <500K/pa Umsatz machen lohnen sich einfach nicht. Und damit sind die allermeisten Gastronomen raus.

Wieviel Steuern soll den ein Dönerimbiss mit 200K/pa an Steuern nachzahlen wenn man ohnehin nur 5 Jahre rückwirkend prüft?

Der Fairness Aspekt wäre ein Punkt, aber man ist mehr an staatlicher Effizienz interessiert.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.439
23
Du hast dann halt keinen leckeren Gyros, und bist der Verlierer.
Das ist so nicht richtig, wenn du in Griechenland z.B. übernachtest, Essen gehst oder dir eben einen Gyros in die Hand drücken lässt, dann musst du nur bezahlen wenn du eine Rechnung in der Hand hast, da man in der Regel aber erst den Gyros in der Hand hat und dann bezahlt wäre der Gastronom der Verlierer - wenn er keinen Zettel aushändigt, ist dort aber kein Problem weil auch jeder Händler Karten nehmen muss, sieht das dann in der Regel so aus: Du bekommst deinen Gyros, der Händler deine Karte und du bekommst Karte mit Beleg zurück. Ist doch keine Kunst.

Allerdings muss man anmerken das seit der Kartenpflicht in Griechenland die Preise massiv gestiegen sind, es ist teilweise günstiger in DE einen Gyrosteller zu futtern als in Athen.
 

DerOchse

Erfahrenes Mitglied
23.09.2022
2.618
2.140
Auch nicht zu verachten ist der Fairnessaspekt: warum werden bargeldintensive Branchen mit vielen Privatkunden wie Gastronomie und Handwerk bevorzugt aber ich als Selbständiger oder Gewerbetreibender in einer anderen Branche der genau so viel einnimmt oder weniger und für 100% meines Umsatzes offiziell Rechnungen an Firmen schreibt soll schön brav meine Steuern zahlen und unterm Strich betrachtet deutlich überproportional zu meinem Einkommen zum Staatshaushalt beitragen?
Behauptungen man kriege das Problem dieser Art der Steuerhinterziehung nicht gelöst halte ich für unglaubwürdig. Höhere Kontrolldichte durch Finanzämter, Pflicht zur Annahme unbarer Zahlungsmethoden, Quittungs-Lotterie wie in Taiwan wenn man weiter bei einer hohen Bargeldquote bleiben will, … – exzellent geeignete Mittel die woanders schon sehr gut funktioniert haben gibt es.
Wenn das so gewollt ist, dann schreibt es bitte in ein Gesetz und seid transparent damit (geringerer Einkommensteuersatz für Gastro- und Handwerksbetriebe und Wegfall der USt.) und stellt euch im demokratischen Prozess dem Wähler der dann entscheidet ob er Politiker weiterhin wählt die so einzelne Branchen bevorzugen und alle anderen abstrafen. Habe gehört das kommt eher nicht gut an (Stichwort FDP und Hotellerie). Offenbar werden die Wähler für blöd genug gehalten und sind es leider auch sodass man mit dem "da kann man leider nichts machen" durchkommt und der status quo mit der Bevorzugung bargeldintensiver Branchen einfach weiter bestehen bleibt?
Ich war jetzt am WE wieder in DE, und gleich in 2 Restaurants, eins wo die Rechnung mehrere 100 Euro war, wurden keine Karten genommen. Dieses Restaurant nimmt aber wohl "manchmal" Karte und manchmal nicht. Auf ihrer Webseite werben sie sogar damit. Wir waren danach noch in 2 Bars, in einer ging Karte, aber halt wieder recht umständlich (sumup), bei den 90% Barzahlern wurde natürlich nichts boniert. In der anderen Bar ging nur bar und es wurde einfach in die Schublade kassiert ohne jegliche Aufzeichnungen oder Kasseneingabe. Das scheint vollkommen "normal" zu sein und das FA nicht zu interessieren?

Es gibt allerdings auch positives. In den beidesn großen Malls in Regensburg habe ich keinen einzigen Betrieb gesehen, der nicht gleich mehrere Feste Terminals hatte, und soweit ich sah akzeptieren auch alle KK ohne MU. Vor 5 Jahren nahm da teils die Hälfte (gerade Food etc) keinerlei Karte.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das ist so nicht richtig, wenn du in Griechenland z.B. übernachtest, Essen gehst oder dir eben einen Gyros in die Hand drücken lässt, dann musst du nur bezahlen wenn du eine Rechnung in der Hand hast, da man in der Regel aber erst den Gyros in der Hand hat und dann bezahlt wäre der Gastronom der Verlierer - wenn er keinen Zettel aushändigt, ist dort aber kein Problem weil auch jeder Händler Karten nehmen muss, sieht das dann in der Regel so aus: Du bekommst deinen Gyros, der Händler deine Karte und du bekommst Karte mit Beleg zurück. Ist doch keine Kunst.

Allerdings muss man anmerken das seit der Kartenpflicht in Griechenland die Preise massiv gestiegen sind, es ist teilweise günstiger in DE einen Gyrosteller zu futtern als in Athen.
Daran sieht man ja wie die Preise da in DE erst steigen würden. :rolleyes:
Und nur Bar und 9 Euro für einen Wein beim Asiaten finde ich echt IRRE.
 

qube

Erfahrenes Mitglied
08.06.2012
1.667
1.104
BER
Deine Wünsche vs. Realität


https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...stellt-a-6f38e5eb-ba2c-4e77-8bd3-e27439547a0a

Die Abteilungen der deutschen Finanzämter werden quasi als "Profitcenter" geführt, man möchte effizient und mit möglichst wenig Aufwand die Nachzahlungen reinholen. Unternehmen die <500K/pa Umsatz machen lohnen sich einfach nicht. Und damit sind die allermeisten Gastronomen raus.

Wieviel Steuern soll den ein Dönerimbiss mit 200K/pa an Steuern nachzahlen wenn man ohnehin nur 5 Jahre rückwirkend prüft?

Der Fairness Aspekt wäre ein Punkt, aber man ist mehr an staatlicher Effizienz interessiert.
Der Artikel benennt die Misere:
Einer Faustformel zufolge bringt jeder Betriebsprüfer der öffentlichen Hand pro Jahr im Schnitt eine Million Euro an zusätzlichen Einnahmen – also ein Vielfaches dessen, was er sein Bundesland kostet. Kritiker fordern deshalb seit Langem, dass der Staat nicht weniger, sondern mehr Prüferinnen und Prüfer einstellt.
[…]
Die Länder begründeten die negative Entwicklung laut dem Bericht unter anderem mit Fachkräftemangel. Zugleich würden die Prüffälle immer komplizierter und zeitaufwendiger, auch hätten viele Kontrolleure behördenintern zuletzt bei anderen Projekten wie der Reform der Grundsteuer aushelfen müssen.
– es ist staatliches Versagen, wenn man "Profitcenter" unterbesetzt. Mehr Prüfer würden eindeutig mehr Nachzahlungen bringen. Haben sie ja auch schonmal in der Vergangenheit laut Artikel. Dass man bei Prüfermangel auf Effizienz setzt ist und lieber umsatzstärkere Unternehmen prüft ist einigermaßen verständlich. Man könnte allerdings auch genügend Prüfer haben sodass diese Unternehmen in der gleichen Frequenz geprüft werden und Kleinbetriebe nicht unverfroren Steuern hinterziehen können.
Was sagst du zu "Pflicht zur Annahme unbarer Zahlungsmethoden, Quittungs-Lotterie wie in Taiwan wenn man weiter bei einer hohen Bargeldquote bleiben will" – auch unrealistisch? Woanders klappt es ja wunderbar, warum sollte das nicht in Deutschland gehen?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.439
23
Der Artikel benennt die Misere:

Was sagst du zu "Pflicht zur Annahme unbarer Zahlungsmethoden, Quittungs-Lotterie wie in Taiwan wenn man weiter bei einer hohen Bargeldquote bleiben will" – auch unrealistisch? Woanders klappt es ja wunderbar, warum sollte das nicht in Deutschland gehen?
Ich sage, das wäre einfach umzusetzen, aber in DE haben sie die Kassenpflicht (eingeführt 2020) bis heute ja von staatlicher Seite nicht umgesetzt (soll evtl. Ende 2025 soweit sein), d.h. der Staat weiss heute nicht wer eine entsprechende Kasse führt die man dann gut prüfen könnte.

Ich sage auch, Schwarzgeld und Schattenwirtschaft ist in DE aus verschiedenen Gründen gewollt, und ich verstehe den Gedanken dahinter gut. Weiterhin wird man Betrüger mit solchen Massnahmen auch nicht davon abhalten zu betrügen, es wird dann eher dort nicht mehr passieren wo man es heute so nebenbei macht oder wo einfach Unwissenheit im Spiel ist.

Du darfst ja auch nicht vergessen das die meisten Nachforderungen des Finanzamtes, bei Kleinbetrieben, gerade in der Gastro auf Schätzungen beruhen und nicht auf Fakten, wenn besser dokumentiert wird werden Schätzungen deutlich erschwert.
 
Zuletzt bearbeitet:

DerOchse

Erfahrenes Mitglied
23.09.2022
2.618
2.140
Eine Bekannte war eben nach 1 Jahr wieder in DE (NDS) und sie meinte die Kartenakzeptanz sei wieder schlechter geworden als zuvor. "alles Schwarzgeld" meinte sie spontan... :cautious:
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
453
368
wenn der Staat halt nicht mehr weiß, wie er mit seinen Steuerrekordeinnahmen vernünftig umgehen soll, die Kohle sinnlos nur so zum Fenster rauspulvert, und daher seine Selbständigen, Unternehmer und Leistungsträger immer mehr auspressen muss, weil er nicht mehr weiß, woher er das Geld noch bekommen soll, stiftet er sie ja quasi dazu an, jede noch so kreative Möglichkeit auszunutzen, diesem staatlichen Raubrittertum zu entkommen
 
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Femminello

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
8.530
4.803
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Da steht ja nicht girocard, sondern wieder die unsägliche Dummheit "EC" die von nur girobums bis hin zu alle Karten alles heissen kann.
Wenn damit das gemeint wäre, was da steht, könnte man gar nicht bezahlen, weil die Karten seit fast 20 Jahren nicht mehr gehen.

Wenn z. B. ein Spanier vor dem Automaten steht, hat er ein Problem.
Da hat jeder Mensch, der zahlungstechnisch nicht in den 1990ern hängengeblieben ist ein Problem.