Das verrät uns doch den Unterschied. Die Kellner sind immerhin so freundlich die Kunden extra darauf hinzuweisen. In DE würde der Kellner in den einschlägigen Gegenden beim Zücken einer Karte erst NACH dem ausgiebigen Verspeisen und Versaufen der Ware sein Gesicht verziehen und sagen: »Noa, Koata nehma mir hier loido nat. Boi uns in Boian woad no mit Boarem bezoahlt.«
Der Kunde befindet sich dann in der peinlichen Situation zahlungsunfähig zu sein. In DE würde ihm auch der Kellner die Schuld geben, weil er es ja ist, der in den Biergarten geht ohne genügend Bares.
Der Umstand, dass das Personal in ES sich offensichtlich genötigt fühlt Kunden mehrmalig VOR dem Bestellen zu warnen, zeigt letzten Endes, dass sich dieses Restaurant in ES in einsamer Gesellschaft befindet und es in ES selbstverständlich ist, immer und überall mit Karte zahlen zu können.
In DE erlebe ich die exakt umgekehrte Situation. Eine öffentliche Kantine, die zu einem Coworking-Space im Rhein-Main-Gebiet gehört, nimmt seit Januar 2023 nur noch Karte und nur noch kontaktlos. Wie man mir erklärt hat, konnte man hierdurch einen zusätzlichen Clerk einsparen, der sich vorher nur um die Entgegennahme von Cash gekümmert hat, da die Clerks, welche das Essen ausgeben, aus hygienischen Gründen während der Essensausgabe kein Bargeld nehmen dürfen bzw. sich dann ständig die Hände desinfizieren müssten, was wiederum sehr zeitraubend wäre.
Es hängen an der Essensausgabe, an den Wänden und neben der Menütafel mehrere Schilder die darauf hinweisen. Und ist offenbar auch notwendig, denn man hört oft Kunden sich beschweren.