Leidiges Thema "Richtig Trinkgeld geben USA"

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technikelse

Erfahrenes Mitglied
18.05.2016
2.092
7
Wiesbaden
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Hey - aber wenn das in Doitschland so ist, dann haben sich die Amis gefälligst auch dran zu halten. Sonst gebe ich nämlich aus moralischen Respekt vor dem Produkt kein Tip. Ist eh billiger :p

Was glaubst du was jedesmal passiert, wenn mein amerikanischer Chef oder mein Oberboss hier in Deutschland sind und wir im Kollegenkreis essen gehen. Selbst wenn die Bedienung mäßig war, muss ihn sanft davon abhalten 20% Trinkgeld zu geben, weil es hier einfach nicht üblich ist. ;-)
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Was glaubst du was jedesmal passiert, wenn mein amerikanischer Chef oder mein Oberboss hier in Deutschland sind und wir im Kollegenkreis essen gehen. Selbst wenn die Bedienung mäßig war, muss ihn sanft davon abhalten 20% Trinkgeld zu geben, weil es hier einfach nicht üblich ist. ;-)

Wo doch die Amis für ihr Einfühlungsvermögen im fremde Kulturen so bekannt sind :D
 

HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
11
ZRH
... Man kann es gut oder schlecht finden wenn nach Leistung entlöhnt wird.

Wo wird denn nach Leistung entlohnt, wenn die 20% quasi-fix sind?

Die sind ja eben nicht fix, nur in unserem System! Wenn bei uns der Service versagt, kostet der Restaurantbesuch genau gleichviel, wie wenn der Service seinen Job gemacht hat. In den USA ist der Tip ein Teil des Gehalts und somit Leistungslohn, welcher im Service eben direkt durch den Gast entrichtet wird. Wenn der Service versagt, reduziert sich der Tip, da ist nichts quasi-fix. Also wenn das kein Leistungslohn ist, verstehe ich auch nichts mehr...

.... Aber gerade dieses Risiko wird doch durch einen guten Service minimiert.

Klar, wenn der Laden leer ist, weil es gerade regnet, die Sonne zu sehr scheint oder sonstwas, kannst Du es durch Deinen guten Service 'rausreißen. :rolleyes:

Du kannst gerne weiter nur einen Teil zitieren und nicht auf meine Argumente eingehen...

Wenn der Laden leer ist, weil es gerade regnet, die Sonne zu sehr scheint oder sonstwas, werden hierzulande die Servicekräfte einfach nach Hause geschickt. Oder auf die Zimmerstunde. Wenn es länger nicht läuft, geht der Laden zu.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
472
... Wenn der Service versagt, reduziert sich der Tip, da ist nichts quasi-fix. ...

Faktisch ist es doch so - wie hier auch immer wieder geschrieben - daß der Service schon SEHR schlecht sein muß, bevor man von 20% auf 18% oder gar 15% reduzieren "darf". Also: quasi-fix.
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.620
4.336
MUC/INN
Ändert aber nix daran, dass die USt (= umgangssprachlich MwSt) eine Bundessteuer ist und in den USA eine Landessteuer. Nimm die ganzen genannten unterschiedlichen USt-Sätze und stell dir vor, es gäbe 16x verschiedene unterschiedliche Steuersätze. Und bei 50 Staaten gleich noch schlimmer. Langt schon, dass es in Österreich gleich nochmal 1% mehr ist bzw. 10 oder 13%. Glücklicherweise aber auch hier Bundessteuer.

Oder stell dir vor, in der Schweiz wäre das eine Kantonalsteuer. Vollkommene Verwirrung.

Letztlich gehts hier aber um Trinkgeld, also die Gastronomie, und da haben wir bei Vorort-Verzehrung einheitlich 19% USt.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
11.575
9.067
IAH & HAM
Offensichtlich ja nicht, denn sonst wären nicht so viele von ihnen so verschuldet.
Klar liegt das nicht nur an sales tax und tips, zeigt aber doch, daß die Grundrechenarten und die Prozentrechnung offenbar vielen Amis erhebliche Probleme bereitet.

Dass Amerikaner ein anderes Verhältnis zum Geld haben, es sehr freizügig ausgeben (auch wenn sie es nicht haben), sich oft stark verschulden und in vielen Fällen "paycheck to paycheck" leben ist unbestritten. Die Ursache hierfür aber auch nur im Entferntesten mit der Auszeichnung von Service Charge und Sales Tax in Verbindung zu bringen ist absurd. Die Kausalität ist eher anderes herum, weil Leute hier grosszuegiger sind und es keine Neiddebatte gibt, funktioniert das System hier problemlos.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.871
25
MRS
Das die steigenden Prozente bei den Trinkgeldern in den USA nur dafür gesorgt haben das sich die Gehälter der Bedienungen in den letzten Jahrzehnten ähnlich entwickelt haben wie die des Durchschnittsamerikaner - das hast du wirklich nicht begriffen?

Allerdings steigen die Tips doch schon durch die erhöhten Betriebskosten des Restaurants (und den damit verbundenen höheren Preisen auf der Speisekarte). Einige Seite vorher hast du doch Mieten und Energiekosten als "Outperformer" in Sachen Inflation genannt. Allerdings haben Restaurants ähnliche Ausgaben wie eine individuelle Person (Essen, Trinken, Miete, Heizen, Kühlen, Internet, Telefon, etc.). Somit dürfte jedenfalls das Tip mit der Inflations ohne prozentuale Erhöhung des Tips mitgehalten haben.

Aber ihr wollt das System ja gar nicht verstehen ihr wollt einfach nicht 20% - 25% tippen - is einfach zuviel, warum auch. Wenn die ordentlich verdienen wollen sollen sie eben was vernünftiges lernen

Ich finde es eigentlich schade dass die Befürworter vom Trinkgeld nur mit Totschlagargument kommen: "Es ist kulturbedingt/historisch bedingt, also respektiert das!" "Es funktioniert doch!" "Ihr seid doch alle nur geizig!", etc. wenn es durchaus Gründe gibt um das Thema sachlich zu diskutieren.

Amerikaner sind stark verschuldet (wobei Europäer, und insbesondere Britten, diese Trend scheinbar folgen) und insbesondere in der Unterklasse und unteren Mittelklasse müssen viel mehr als einen Job machen. In solchen Umständen finde ich es persönlich unzumutbar das Thema mit "funktioniert doch also ändern wir auch nicht" totzuschlagen. Ich hab es bereits einmal hier gesagt und kann mich nur wiederholen, dass ich kein Fan von hohen Trinkgeldern bin. Dadurch übertragen Restaurants Teil des Geschäftsrisikos auf das Personal um und insbesondere wenn das prozentuale Trinkgeld steigt sehen einige Restaurants dies als Grund um das fixe Gehalt um den gleichen %-Satz zu kürzen. Und was kann das Personal dafür wenn nur wenige Kunden an einem ruhigen Tag dort essen? Gibt halt ruhigere Tage. An solchen Tagen fällt das Gehalt dann sehr mager aus.

Klar weil dir und anderen Touristen der Tip zu hoch ist - ein sehr valider Grund.

Du sprichst als wären alle Amerikaner einer Meinung...

das war unnötig im ansonsten sachlichen Post...

Du kannst mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Die Tatsache ist nunmal dass die USA, milde gesagt, immer noch Probleme mit Diskriminierung haben und diskriminierende Personen scheinen sich durch nur ermutig so zu handeln.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Allerdings steigen die Tips doch schon durch die erhöhten Betriebskosten des Restaurants (und den damit verbundenen höheren Preisen auf der Speisekarte). Einige Seite vorher hast du doch Mieten und Energiekosten als "Outperformer" in Sachen Inflation genannt. Allerdings haben Restaurants ähnliche Ausgaben wie eine individuelle Person (Essen, Trinken, Miete, Heizen, Kühlen, Internet, Telefon, etc.). Somit dürfte jedenfalls das Tip mit der Inflations ohne prozentuale Erhöhung des Tips mitgehalten haben. .

Du kannst dich gerne durch historische amerikanische Speisekarten durcharbeiten, die Preis in Restaurants haben sich unter der Inflation entwickelt, so meine Wahrnehmung UND Recherche. Das ist ja das Problem.

Mir gegenüber hat sich noch nie ein Amerikaner über zu hohe Tips beschwert die er geben muss, Wie sie, zumindest meine Freunde, damit umgehen habe ich ja schon geschildert. Dann gibt es 10% oder 15% und man freut sich den Typen für den schlechten Service geärgert zu haben.

Die "regionalen Sitten" sind kein "Totschlagargument" sondern gehören zu einer "Überlebensstrategie" - geh doch mal mit einem Bier in der Hand und in Badehosen in eine Moschee.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
In der Tat. Das (komplette) Frühstück für 50 Cent ist Geschichte. Und die Cola für 5 C. am Automaten auch.

Uah, warst du auch mal woanders als in Las Vegas?

Zudem spreche ich von dem Zeitraum1988 - 2018 - das du schon 1957 in den USA warst freut mich.

Time reported Coca-Cola prices went up to six cents. In 1951, Coca-Cola stopped placing "five cents" on new advertising material, and Forbes Magazine reported on the "groggy" price of Coca-Cola.[2] After Coca-Cola president Robert Woodruff's plan to mint a 7.5 cent coin failed, Business Weekly reported Coke prices as high as 6, 7, and 10 cents, around the country. By 1959, the last of the nickel Cokes had been sold.[2]

Warum sich nicht sachlich mit der Sache beschäftigen? Du findest alles mögliche an historischen Daten im Netz, und wie du lesen kannst wurden die 5 Cent Colas Ende der 50er Jahre zuletzt verkauft.

Wenn man dem gegenüber eine Dose Coke heute kauft kostet sie in der Regel 0,33Cent (12 Dosen 4 USD), würde die Dose Coke die Inflation abbilden würde sie heute 43 Cent kaufen das ganze wäre aber noch nicht kaufkraftbereinigt - da dürfte sie heute nochmals günstiger sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Allerdings steigen die Tips doch schon durch die erhöhten Betriebskosten des Restaurants (und den damit verbundenen höheren Preisen auf der Speisekarte). Einige Seite vorher hast du doch Mieten und Energiekosten als "Outperformer" in Sachen Inflation genannt. Allerdings haben Restaurants ähnliche Ausgaben wie eine individuelle Person (Essen, Trinken, Miete, Heizen, Kühlen, Internet, Telefon, etc.). Somit dürfte jedenfalls das Tip mit der Inflations ohne prozentuale Erhöhung des Tips mitgehalten haben.



Ich finde es eigentlich schade dass die Befürworter vom Trinkgeld nur mit Totschlagargument kommen: "Es ist kulturbedingt/historisch bedingt, also respektiert das!" "Es funktioniert doch!" "Ihr seid doch alle nur geizig!", etc. wenn es durchaus Gründe gibt um das Thema sachlich zu diskutieren.

Amerikaner sind stark verschuldet (wobei Europäer, und insbesondere Britten, diese Trend scheinbar folgen) und insbesondere in der Unterklasse und unteren Mittelklasse müssen viel mehr als einen Job machen. In solchen Umständen finde ich es persönlich unzumutbar das Thema mit "funktioniert doch also ändern wir auch nicht" totzuschlagen. Ich hab es bereits einmal hier gesagt und kann mich nur wiederholen, dass ich kein Fan von hohen Trinkgeldern bin. Dadurch übertragen Restaurants Teil des Geschäftsrisikos auf das Personal um und insbesondere wenn das prozentuale Trinkgeld steigt sehen einige Restaurants dies als Grund um das fixe Gehalt um den gleichen %-Satz zu kürzen. Und was kann das Personal dafür wenn nur wenige Kunden an einem ruhigen Tag dort essen? Gibt halt ruhigere Tage. An solchen Tagen fällt das Gehalt dann sehr mager aus.



Du sprichst als wären alle Amerikaner einer Meinung...



Du kannst mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen. Die Tatsache ist nunmal dass die USA, milde gesagt, immer noch Probleme mit Diskriminierung haben und diskriminierende Personen scheinen sich durch nur ermutig so zu handeln.

Wir können das ja gerne sachlich diskutieren. Nur ändern müssen es die Kollegen drüben ;)

„Ich bezahle meinen Kellner nicht, weil ich das System nicht gut finde“ ist eben kein sachlicher Diskussionsbeitrag.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
624
427
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie aus einer einfachen Frage (Trinkgeld beim inkludierten Frühstück) eine solche Mega-Diskussion entstehen kann. Gerade in diesem Forum der Vielflieger sollte doch klar sein, daß die Gepflogenheiten auf der Welt unterschiedlich sind und man diese am jeweiligen Ort auch respektieren sollte. Und als Tourist wird man ein eingefahrenes System eines Landes (Tip als notwendiger Teil des Gehaltes, Angestellter grundsätzlich schwarz beschäftigt, Angestellter einer staatlichen Agentur, Tip als Beleidigung etc.) nicht ändern. Man fällt nur unangenehm auf.

Zum Thema: wir geben in solchen Fällen normalerweise so $5 p.P. Keine Ahnung, ob das richtig ist.

Und vielleicht wird sich in USA ja auch mal etwas ändern, wie z.B. in einigen Restaurants in NYC schon geschehen ("Union Square Cafe is a non-tipping restaurant. Hospitality Included. We look forward to welcoming you soon.").

Gruß
B.

Und noch etwas eher off-topic: wir haben gerade wieder in den US of A mit sehr vielen Mitarbeitern der "Serviceindustrie" gesprochen (Kellner, Fahrer, Valet, Skilehrer etc.): da war absolut niemand darunter, der nicht mindestens zwei verschiedene Jobs hatte. Mir ist auch klar, daß ich Ungerechtigkeiten der Welt nicht im Alleingang beseitigen kann, aber ich würde da auch nicht auf den Gedanken kommen, mit europäischer Nonchalance zu sagen, daß das Trinkgeld eine spezielle Wohltat meinerseits ist und nur in Ausnahmefällen gegeben wird. Und wenn man z.B. vom Hotel für einen Tag einen "kostenlosen" Skilehrer gestellt bekommt, halte ich es für selbstverständlich, diesem ein Trinkgeld zu geben. Über dessen angemessene Höhe habe ich allerdings die letzten beiden Stunden des Tages intensivst nachgedacht. Hoffe, ich lag annähernd richtig.
 
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Reaktionen: Ed Size