Nee, mit mangelndem Respekt hat dies nicht zu tun, aber mit dümmlich-arroganter Überheblichkeit und vor allem mit schlechter Kinderstube dessen, der sich über die Servicemitarbeiterin beschwert. Ob ich jetzt dafür als Gutmensch kritisiert werde oder nicht, ist mir völlig egal, aber deren Sprachkenntnisse überhaupt zum Thema zu machen, empfinde ich wirklich als eine Frechheit.
Und eine kleine Anregung noch zum Nachdenken: Ist der Herr weltläufige Vielflieger auch nur im entferntesten in der Lage, sich auch nur rudimentär in den jeweiligen Landessprachen seiner offenbar zahlreichen Reiseziele verständlich zu machen?
Ich glaube, du verwechselst hier gerade etwas.
Es geht gerade einmal nicht unbedingt um Vielflieger, sondern um Kunden die zu einem recht beträchtlichen Preis ein vermeintliches Premium-Produkt gekauft haben und daher entsprechende Erwartungen an den Dienstleister stellen.
Der Dienstleister ist in diesem Falle definitiv nicht die nette, freundliche, engagierte Servicekraft, welche hier ob ihrer Sprachfähigkeiten kritisiert wird. Keine Sorge.
Auch wird diese Servicekraft ja nicht persönlich kritisiert.
Es geht doch um einen völlig anderen Punkt:
Ob FRA oder MUC, beides ist die HomeBase der LH, eines deutschen Unternehmens, welches durchaus gerade durch seine Nationalität ordentlich Kunden gewinnt wie behält.
Zumindest an der Homebase darf im Top-Produkt-Segment erwartet werden, dass adäquate Kommunikation und Verhalten geboten wird.
Wie weiter oben geschrieben:
Bei der F muss sich ein Dienstleister wie die LH, mit ihren selbst formulierten Ansprüchen, mit der gehobenen Hotellerie vergleichen lassen.
Und dort ist es nunmal üblich, dass sich das entsprechende Haus auch entsprechend um seinen Gast kümmert, auf ihn einlässt, sich über ihn informiert und pro-aktiv versucht alles bestmöglich mit dem gebotenen Respekt zu arrangieren und zumindest in passablen Englisch mit ihm kommuniziert.
LH will derartiges ja prinzipiell auch bieten:
Vom CI über die sonstigen Lounge-Mitarbeiter bis hin zu den FAs müssen auch alle mindestens passabel die nationale Sprache (die des Dienstleistungsanbieters) und Englisch beherrschen.
F-FB wird man wohl auch erst, wenn man gewisse Fortbildungen absolviert hat.
Andere Airlines bieten sogar einen ausgeprägteren PA-Service als LH an den HomeBases - mitsamt passablen Englisch-Kenntnissen.
Man könnte deine Aussage bzgl. der Kinderstube sogar umdrehen.
Jemand, der in entsprechenden Verhältnissen aufgewachsen ist und eine entsprechende Kinderstube genossen hat, wird sicherlich mit der gebotenen Nonchalance über eine derartige Erfahrung hin weg sehen. Ja.
Aber er könnte sich persönlich dennoch durch das Verhalten der Servicekraft brüskiert fühlen, da er gerade für das Verhalten der Servicekräfte, also faktisch für das Gesamtprodukt, bewusst und willentlich soviel gezahlt hat - was im Falle eine FullFare-LH-Tickets wirklich viel ist.
Weiters kann man auch deine Aussage bzgl. der allgemeinen Sprachfähigkeit umdrehen:
Ist es nicht eine Frechheit, dass ich in Deutschland, bei Nutzung eines deutschen Dienstleisters, bei Zahlung des maximalen Preises und unter Erwartung der höchsten Service-Stufe, mich als Kunde an den Dienstleister und sein Personal anpassen muss?