Lohnfortzahlung bei Krankschreibung mit 2 AG

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Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
266
Bielefeld
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Ich finde die Regelung in Großbritannien nicht schlecht... Lohnfortzahlung (SSP) gibts da erst ab dem 4. Krankheitstag, alles andere ist Privatvergnügen, sprich wie unbezahlter Urlaub. Ende der 90er gab es mal 80% Lfz in Deutschland bzw. alternativ Verzicht auf einen Urlaubstag pro Krankheitswoche, vor allem letzteres fand ich eigentlich eine gute Lösung. Ich werde nie verstehen, warum man während der Lohnfortzahlung und sogar während des Krankengeldes noch Urlaubsansprüche erwirbt... man kann 365 Tage krank sein und dann gleich im Anschluss erstmal (mindestens) 20 Tage Urlaub nehmen. :rolleyes:
 

Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
3.375
37
DUS
Vielleicht weil (berechtigtes) Kranksein kein Urlaub ist?! Das ist doch logisch. Oder wie wäre es, wenn ich während einer Krankschreibung am Strand läge?
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
266
Bielefeld
Vielleicht weil (berechtigtes) Kranksein kein Urlaub ist?! Das ist doch logisch. Oder wie wäre es, wenn ich während einer Krankschreibung am Strand läge?

Urlaub ist zur Erholung da... und die hatte man in den 365 Tagen mehr als genug. Klar kann man argumentieren das man sich von der Krankheit erholen muss, aber warum muss das dann der Arbeitgeber bezahlen? (zusätzlich zu den 42 Tagen die er eh schon den Lohn gezahlt hat)

Und wer das alles so toll findet, braucht sich nicht wundern das Kranke die ersten sind die entlassen werden.

Edit: Und es gibt ja auch durchaus Krankheiten und Verletzungen mit denen man gut leben kann (und weder große Schmerzen noch eine geistige Einschränkung hat), z. B. einen Finger im Gips oder so wegen dem ein gewerblicher Mitarbeiter dann auch mal 2 Wochen ausfällt.

Und nein, ich bin kein Arbeitgeber... darf aber ständig kranke Kollegen vertreten. Ich selbst habe im Schnitt etwa 0,5 Krankheitstage pro Jahr... und das sind dann auch wirklich Tage an denen ich krank bin - und das heisst für mich das ich es nicht mal zum Arzt schaffen würde.
 
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SaschaT82

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
2.422
15
Herrlich

Jeder hat sein Feindbild hier, auf das pauschalisiert draufgehalten wird. Stammtisch ole [mit Ausnahmen ;)]
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
266
Bielefeld
Ich weiß nicht, was für Dich "krank" heißt, aber wenn ich mit einer schweren Lungenentzündung sechs oder acht Wochen krank bin, empfinde ich das nicht als Erholung.

Wie gesagt, es gibt solche und solche Krankheiten... sofern man das Haus verlassen kann ist man in meinen Augen jedoch gesund genug um sich dabei auch erholen zu können. Aber wie auch immer, das wäre wenn überhaupt Sache einer separaten Versicherung so etwas zu zahlen, aber nicht Aufgabe des Arbeitgebers.

Aber da in Deutschland die Arbeitnehmer so "sozial" behandelt werden müssen, muss der Arbeitgeber das halt aus eigener Tasche zahlen - mit den bekannten Konsequenzen, sprich bei kranken Mitarbeitern wird der befristete Vertrag nicht verlängert bzw. Mitarbeiter mit häufigen Krankheiten gezielt aussortiert. Würden Kranke keine Zusatzkosten verursachen wäre das vielleicht anders.

Es hat schon seine Gründe warum man damals das U2-Verfahren für Mutterschutz eingeführt hat und die Kosten jetzt nicht mehr direkt vom Arbeitgeber (sondern per Umlage und Erstattung der tatsächlichen Kosten) gezahlt werden. Denn ansonsten wären junge Frauen bei der Jobsuche gegenüber ihren männlichen Konkurrenten benachteiligt, da der AG das Risiko der Schwangerschaft mit übernehmen müsste.
 
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VFHS

Gesperrt
12.01.2010
2.579
1
?
Als Arbeitgeber verlege ich alle langwierigen Krankheiten in meine Urlaubszeit!

Spass beiseite, ich habe gerade eine neue Arbeitsordnung verfasst, neben einer Anpassung des Urlaubsanspruches auf generell 29 Tage gibt es auch 3 Karenztage bei Erkrankung. Ein Missbrauch wird nicht erfolgen, da ein Vertrauensverhältnis besteht, weiterhin bei verlängerten Ausfällen eine rückwirkende Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (auch nachträglich) vorgelegt werden muss.
 
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Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
882
11
Man kann sicherlich nicht die gesamte Ärzteschaft über einen Kamm scheren, aber ich kenne bei uns in der Region durchaus einige Ärzte mit dem Spitznamen Doc Holiday und das nicht ohne Grund.
Da ich mir in den seltenen Fällen, wo ich mal wirklich AU bin, mir nicht von meiner Frau einen gelben Schein ausstellen lasse, sondern zu einem anderen Arzt gehe, habe ich nicht nur einmal die Frage gehört: "Wie lange wollen Sie denn krankgeschrieben werden, 1 oder 2 Wochen ?" Auf meine Antwort, daß es mir bis zum Ende der lfd. Woche wahrscheinlich wieder gut gehen wird, erntete ich etwas unverständliche Blicke, nicht ob der schwere der Erkrankung sondern eher weil ich nicht das Holiday Package gebucht habe.

Das ist doch wirklich Unternehmerstammtischgerede. Ein Arzt stellt eine Diagnose und entscheidet dann ob eine Krankmeldung angebracht ist oder nicht. Ein körperlich arbeitender Mitarbeiter kann bei Knieverletzung eben nicht vollwertig arbeiten, jmd der am PC sitzt kann das aber. Arbeitgeber können von ihrer Ausbildung her in den meisten Fällen sicherlich nicht medizinisch beurteilen ob ihre Arbeitnehmer arbeitsfähig sind oder nicht. Das kann in der Regel nur der Arzt . Alles andere sind Vermutungen seitens des Arbeitgebers.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.429
1.654
im Paralleluniversum
Das ist doch wirklich Unternehmerstammtischgerede. Ein Arzt stellt eine Diagnose und entscheidet dann ob eine Krankmeldung angebracht ist oder nicht. Ein körperlich arbeitender Mitarbeiter kann bei Knieverletzung eben nicht vollwertig arbeiten, jmd der am PC sitzt kann das aber. Arbeitgeber können von ihrer Ausbildung her in den meisten Fällen sicherlich nicht medizinisch beurteilen ob ihre Arbeitnehmer arbeitsfähig sind oder nicht. Das kann in der Regel nur der Arzt . Alles andere sind Vermutungen seitens des Arbeitgebers.

Sorry, in welcher Traumwelt lebst Du eigentlich? :confused:

Wenn ich heute eine Krankmeldung haben möchte, dauert das die Wartezeit im Wartezimmer plus ca. 5 Minuten.
Bei uns im Kaff kann ich Dir sogar sagen, bei welchen Ärzten das wunderbar klappt.
 

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Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
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Wirklich unglaublich,ich arbeite jetzt 15 Jahre in so einer Praxis und hier werden keine Krankmeldungen verteilt, sondern nur in den Fällen die medizinisch notwendig sind.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.429
1.654
im Paralleluniversum
Wirklich unglaublich,ich arbeite jetzt 15 Jahre in so einer Praxis und hier werden keine Krankmeldungen verteilt, sondern nur in den Fällen die medizinisch notwendig sind.

Das ist lobenswert und sicher auch im Sinne des Erfinders.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn das immer so wäre - ist es aber leider nun mal nicht.

Für manche Ärzte ist das inzwischen schlichtweg auch ein Businessmodell. Insbesondere wenn es Privatpatienten sind.
 

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Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
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Auch hier kann ich nicht zustimmen.Privatpatienten sind in der Regel selbständig oder leitende Mitarbeiter. Die arbeiten auch mit Befindlichkeitsstörungen oder leichten Erkrankungen.
 

VFHS

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12.01.2010
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1
?
Privat versichert bin ich auch, jedoch würde ich niemals von einem guten Mitarbeiter verlangen, dass er sich mit einer schweren Grippe und 40 Fieber zum Arzt schleppt. Hinterher noch seinen gelben Schein in der Firma abliefert, und ich mich hinterher neben einer Stellenauschreibung um die Witwe sorge. Das Stichwort lautet- Vertrauen! Regs. H
 

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08.05.2009
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@nhobalu
Es gibt auch Ärzte die nicht vor/aus jedem Privatpatienten einen Kniefall- oder Businessfall machen, sondern sich dazu berufen fühlen jeden Patienten, egal nun welche Versicherung , zu helfen.
 
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nhobalu

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18.10.2010
11.429
1.654
im Paralleluniversum
@nhobalu
Es gibt auch Ärzte die nicht vor/aus jedem Privatpatienten einen Kniefall- oder Businessfall machen, sondern sich dazu berufen fühlen jeden Patienten, egal nun welche Versicherung , zu helfen.

Du solltest nicht nur das aus meinen Aussagen rausfilettieren, was Dir in Dein Klischee passt. Lies meine Aussagen oben noch mal durch. Dan wüsstest Du, dass ich das sehr wohl differenziert sehe.
Zum Thema privatversichert und Stellung im Unternehmen:

Nein! :stop:

Privatversicherte sind nicht nur leitende Angestellte oder Inhaber (und warum sind die wohl nicht so oft krank??), sondern in vielen Fällen auch Spezialisten, die locker ein Jahregeshalt von > 100.000 Euro haben und damit natürlich auch privatversichert sind.

In Deiner Realität mag das alles so sein, wie Du es schreibst.
Ich kenne aber auch andere Realitäten.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.429
1.654
im Paralleluniversum
Privat versichert bin ich auch, jedoch würde ich niemals von einem guten Mitarbeiter verlangen, dass er sich mit einer schweren Grippe und 40 Fieber zum Arzt schleppt. Hinterher noch seinen gelben Schein in der Firma abliefert, und ich mich hinterher neben einer Stellenauschreibung um die Witwe sorge. Das Stichwort lautet- Vertrauen! Regs. H

So wie Du die Aussage meinst, gebe ich Dir recht.

Aber:

1. Wenn Du Dich nicht mehr zum Arzt schleppen kannst, kommt der Doc in der Regel (zumindest bei uns aufm Land) auch zu Dir nach Hause.
2. Für Krankmeldungen bekommt der Arbeitgeber auch eine "Erstattung nach Aufwendungsausgleichgesetz (AAG)". Da geht es also auch schlichtweg um Geld. Das kann bei einem hochbezahlten Arbeitnehmer durchaus mal 100 Euro / Tag ausmachen.

Natürlich soll niemand wegen einem Arztbesuch Schaden erleiden.
Aber andererseits soll auch niemand wegen einem nicht stattgefundenen Arztbesuch Krankheit erleiden.

Ich bin während meinem Studium mehrere Jahre Rettungsdienst gefahren. Ich kann mich heute noch an einen Fall erinnern, wo wir einen Landwirt tot von seinem Traktor geholt hatten, weil er nicht zum Arzt gehen wollte und der vermutete eingeklemmte Nerv halt doch ein Herzinfarkt war... :eek:
 

VFHS

Gesperrt
12.01.2010
2.579
1
?
Und eine PKV zahlt mir seit Jahren ständig steigende Beitragsanteile zurück, da ich überschaubare Kosten (Krankheitsfall gegeben) in Vorleistung trage.

Die Entscheidung, ob ich diese in Anspruch nehme, obliegt meiner Entscheidung. Die demütigende Entmündigung 10 € Eintrittsgebühr in einer Praxis zu entrichten ist ja nun abgeschafft.
 

dipoli

Gegen-Licht-Gestalt
21.07.2009
7.656
6
MUC
Wenn ich heute eine Krankmeldung haben möchte, dauert das die Wartezeit im Wartezimmer plus ca. 5 Minuten.
Bei uns im Kaff kann ich Dir sogar sagen, bei welchen Ärzten das wunderbar klappt.

Bzgl. Krankmedlungen scheinst Du Dich ja in Deiner Nähe gut auszukennen?
 

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Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
882
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@nhobalu
Ich erkenne die Leistung eines UN durchaus an, dieser arbeitet in der Regel wesentlich mehr als 40 Stunden, zahlt eine Menge Steuern, muss sich immer neuen Bedingungen anpassen ,schafft Arbeitsplätze und geht nicht immer sorgenfrei nach Hause. Aber der UN ( wenn er nicht Arzt ) ist, kann in der Regel nicht beurteilen ob sein Mitarbeiter nun arbeitsfähig ist oder nicht. Das kann eben nur der Arzt und der Mitarbeiter. " Schuster bleib bei Deinen Leisten".