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Langfristcharts sind nicht für die Katz, nur ihre Aussagefähigkeit nimmt etwas ab. Starke Widerstände, starke Unterstützungen, also solche, die über einen längeren Zeitraum immer wieder nicht durchbrochen worden sind, spielen in jedem Computerprogramm eine große Rolle - an ihnen werden stop-loss und stop-buy order für große Positionen, beispielsweise von Pensionsfonds/Versicherungen, verankert. Deutlich sehen kann man das dann an überdurchschnittlich hohen Tagesumsätzen, die meist einen Wendepunkt in die eine oder andere Richtung markieren. So auch bei Lufthansa:
Die Versicherung/Pensionfonds, die mit dem Setzen von Stop-Loss-Punkten arbeitet (damit meine ich nicht prozentuale Marken, die durch Risikomanagement bestimmt werden), möchte ich erst einmal sehen. Bei dem großen Volumen kannst Du nicht mehr mal eben wie Otto Aktiennormalverkäufer bei punktgenau 12,50 € die Aktien abstoßen - es gibt dort spezielle Programme/Algorithmen, wie man einen Ausstieg bei solch großen Volumina durchzieht.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - die Aussagen, die ich jedoch bisher gehört habe, gingen alle in die obige Richtung.
Nach der ersten Gewinnwarnung wechselten an einem einzigen Tag über 25 Mio. Anteilsscheine den Besitzer - bei einem sonstigen durchschnittlichen Handelsvolumen von ca. 5-6 Mio! Das hieß ganz klar, daß große Adressen ausgestiegen sind, hier sind in erster Linie Investmentbanken zu verorten sowie Hedgefonds, die die Aktie anschließend leer verkauften, um vom weiteren Verfall zu profitieren. Die zweite große Verkaufswelle lösen üblichweise aktiv handelnde Fondsmanager und private Vermögensverwalter aus, deren stop loss bei 15 bzw. 14 € griffen. Doch, was passiert, wenn alle zugleich aus der Tür wollen? Richtig, der Kurs beschleunigt seinen Verfall und löst damit neue Verkäufe aus.
Gewinnwarnung = Fundamentaldaten, sehe nicht den Punkt, an dem Charttechnik zum Einsatz kommt.