Lufthansa & DB - Erweiterung des Express Rail / AirRail - Angebots nach HAJ, LEJ und BSL

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
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Tut sie aber in Japan nicht, da ist eine Bahnfahrt auch ordentlich teuer..zumindest mit dem Shinkansen
Naja...
Wenn du eine Shinkansenfahrt mit dem Supersparpreis vergleichst, klar.
Wenn du einfach zum Zeitpunkt x an den Bahnhof gehst (z.B. weil dein Flug gerade angekommen ist) und ein Ticket für den nächsten Zug kaufst der geht, ist Shinkansen Shinagawa(Verbindungsbahnhof aus NRT/HND)-Nagoya ohne Sitzplatzreservierung deutlich preiswerter als FRA-Köln ohne Sitzplatzreservierung. (7480yen = €59.57 für 410 km vs. €87.90 für 180 km, jetzt gerade aktuell für den nächsten Zug geguckt)
14.5 vs. 48 ct/km. Die Bundesbahn ist unter Freunden viermal so teuer pro Kilometer als Japan Railroad. Selbst mit Rail&Fly wäre DB noch teurer als JR, wenn man diese Strecken vergleicht. (und ich vergleiche halt gerne, was ich tatsächlich brauche und benutze, nicht was theoretisch existieren könnte)

In Japan kostet das Basisticket halt immer das selbe, die Sitzplatzreservierung ist richtig teuer und Auslastungsabhängig. Meist findet man aber auch in den "non-reserved Cars" problemlos einen Sitzplatz. Problemloser als im ICE zur selben Tageszeit...

Planst du deine Zugreise langfristig und mit Zugbindung, ist die DB meist billiger (wenn nicht gerade Weihnachten oder so ist). Kaufst du einfach ein Ticket wenn du es brauchst, ist JR billiger.

Da man in Japan typischerweise sehr lange Strecken zurücklegt (du reist mit richtig hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten), geht natürlich gut Geld durch, absolut gesehen fühlt sich das teuer an. Guckt man sich mal relativ an was man tatsächlich braucht, ist JR auf alle Fälle Preis-wert, wenn nicht sogar billig im Vergleich zur DB.
Bei JR findest du natürlich weder eine Lounge noch Ledersitze. Kommt halt immer darauf an, was du willst. JR ist "A nach B", DB ist "auf dicke Hose machen". Der ICE ist nicht nur "schnell von A nach B" er ist ein Prestigeprojekt. Und das in schlecht gemacht.

Ich habe lieber eine Bahn, die Infrastruktur ist, nicht Reiseerlebnis oder Schnäppchen. Einfach und zuverlässig von A nach B zum fairem und verlässlichen Preis. Dann ist es auch der ideale Flughafen-Zubringer. Ganz ohne das man ExpressRail oder Rail&Fly bräuchte.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.481
4.448
Naja...
Wenn du eine Shinkansenfahrt mit dem Supersparpreis vergleichst, klar.
Wenn du einfach zum Zeitpunkt x an den Bahnhof gehst (z.B. weil dein Flug gerade angekommen ist) und ein Ticket für den nächsten Zug kaufst der geht, ist Shinkansen Shinagawa(Verbindungsbahnhof aus NRT/HND)-Nagoya ohne Sitzplatzreservierung deutlich preiswerter als FRA-Köln ohne Sitzplatzreservierung. (7480yen = €59.57 für 410 km vs. €87.90 für 180 km, jetzt gerade aktuell für den nächsten Zug geguckt)
14.5 vs. 48 ct/km. Die Bundesbahn ist unter Freunden viermal so teuer pro Kilometer als Japan Railroad. .

Ich kann zwar den DB-Preis nicht nachvollziehen, aber das Bild hier sagt alles ;-)



a141dc52e22ece13f0db412e9e3bc225.jpg
 

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
Sag ich ja, sich ständig ändernde Momentaufnahmen.
Heute morgen um 9:45 kostete der nächste Zug €87.90.
Auch mit €64.40 ist er noch deutlich teurer pro km als JR. Ob nun dreimal oder viemal ist auch nicht so entscheidend. Bei unter €40 (und davon gibt es heute Nachmittag welche) kommen wir in interessante Regionen. Bei €29.90 gewinnt die DB. Und das gibt es in der Tat, das habe ich nie geleugnet. Nur, wer will schon 5 Stunden warten bis es einen €29.90 Zug gibt, nachdem er in FRA angekommen ist...
Sobald ich das nächste mal wieder €87.90 sehe, kann ich gerne auch ein Bild posten.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.481
4.448
Sag ich ja, sich ständig ändernde Momentaufnahmen.
Heute morgen um 9:45 kostete der nächste Zug €87.90.
Auch mit €64.40 ist er noch deutlich teurer pro km als JR. Ob nun dreimal oder viemal ist auch nicht so entscheidend. Bei unter €40 (und davon gibt es heute Nachmittag welche) kommen wir in interessante Regionen. Bei €29.90 gewinnt die DB. Und das gibt es in der Tat, das habe ich nie geleugnet. Nur, wer will schon 5 Stunden warten bis es einen €29.90 Zug gibt, nachdem er in FRA angekommen ist...
Sobald ich das nächste mal wieder €87.90 sehe, kann ich gerne auch ein Bild posten.

Dass die Preise bei der DB stark schwanken (abhängig davon, ob man Spar-oder Flexpreis erwischt) ist klar und darauf wollte ich auch nicht hinaus.

Die Situation, die das Bild zeigt ist doch, dass ich auch bei der DB mehr zahle, wenn ich schnell ankommen will.

Und es zeigt auch, wie unzuverlässig die DB ist. Ein Zug fällt komplett aus, der danach ist demzufolge übervoll und deutlich zu spät.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.942
16.086
Heute morgen um 9:45 kostete der nächste Zug €87.90.
[...]
Sobald ich das nächste mal wieder €87.90 sehe, kann ich gerne auch ein Bild posten.

Bitte. Denn "eigentlich" ist der tagesabhaengige Flexpreis am jeweiligen Tag ueber gleich.


Und es zeigt auch, wie unzuverlässig die DB ist. Ein Zug fällt komplett aus, der danach ist demzufolge übervoll und deutlich zu spät.

Ich kritisiere die Bahn ja auch gerne und wo ich kann, aber das ist ungerecht. Die ausgefallene Verbindung ist eine durch das Rheintal, die somit nicht vergleichbar ist. Wir haben hier "nur" die eine grosse Verspaetung.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
Die Situation, die das Bild zeigt ist doch, dass ich auch bei der DB mehr zahle, wenn ich schnell ankommen will.
Das ist bedauerlich präzise... Bei der DB zahlt man dafür schnell ankommen zu wollen. Ob man es dann tatsächlich tut, oder ob der billigere (nominell langsamere) Zug einen am Ende doch schneller heimgebracht hätte, dass weiss man immer erst hinterher.

Es ist in sofern falsch, dass die schnelle Reise Siegburg/Bonn-FRA billiger ist als die langsamere Siegburg/Bonn-Köln-FRA (wenn der Halt mal wieder wegen ICE4 ausfällt). Die über Köln ist etwa €12 teurer, denn die Bahn lässt sich Umwege die sie selbst verursacht auch noch bezahlen...
Auch wenn du morgens früh von Köln nach Hamburg willst, fahren die sehr frühen Züge nur über Frankfurt, Fulda, Hannover. Der übers Ruhrgebiet fährt erst später (und ist schneller und wegen der kürzeren Strecke auch billiger). Auch da ist schneller billiger. Der Frühflug hat da keine Konkurrenz auf der Schiene.

In der Hinsicht ist übrigens JR auch nicht besser, im Gegenteil, die machen abends schon sehr früh zu. Wenn der ANA Flug FRA-HND zwei Stunden Verspätung zusammenbringt, schafft man es schon nicht mehr zum letzten Shinkansen nach Nagoya und strandet in Tokyo. Ähnlich wie bei der letzten Metro in Paris. Da hat die DB in den letzten Jahren echt nochmal Fortschritte erzielt.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
Wie man ExpressRail nicht attraktiv macht...
Wie mann AiRail NICHT macht.png
Das nächste mal QKL-FRA-PVG geht wahlweise mit 20:37 Stoppover in FRA, 21:21, 21:37, 21:54.... Wollen die mich verar**** ??? Kürzer als 20 Stunden 37 Minuten in FRA gibt es nicht. Da kann ich ja besser nach FRA laufen...
Selbstverständlich gibt es Züge, mit denen man 2:21 Stopover haben könnte, oder meinetwegen auch 3:37 mit Abendessen in der Lounge. Aber sowas? Das ist doch kein Angebot.
Wie man ein gut gemeintes Produkt, das durchaus perfekt sein könnte, wegen unerfindlichen IT Stunts unattraktiv macht...
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Für wann schaust Du denn? LH-Züge von/nach QKL gibt es ja jetzt in der Regel etwa stündlich, kann Dein Szenario daher nicht reproduzieren...
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
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Für wann schaust Du denn
In dem Fall Sonntag, 18.10.
Mir fällt gerade ein: Kann aber eben auch daran liegen, dass der Flug erst Montag geht, und LH mir dann "wunschgemäß" einen Abflug (bzw. eine Abfahrt) am Sonntag anbietet... Software kann echt blöd sein! (und als User ist man mit den eingeschränkten Flugplänen etwas im Szenario-verstehen eingeschränkt)
Gecheckt, ja, das wars. Wenn man nach Abflug am Montag sucht, gibt es den Flug mit (anspruchsvollen !) 1:21 Umsteigezeit in FRA, aber auf explizite Suche hin auch jede Stunde davor. Aber will schon erst Montag fliegen...
Interessant dabei: Den Flug LH 728 (LH, 747) gibt es nur in Y und C, aber nicht in PE (???) Gut möglich, dass es bei PE am ExpressRail Leg scheitert...

Das kann sich ganz bald ganz spontan ändern, ich höre hinter den Kulissen, dass China ganz bald die Einreise wieder ohne Qarantäne erlauben wird, dann wird der Flug vermutlich binnen Stunden wieder täglich im Flugplan stehen. Und vermutlich binnen Stunden ausgebucht sein.

Es ist aber absolut üblich, dass die Sitzplatzkontingente auf den "passenden" Zügen schnell weg sind. Offenbar sind die an die Buchungsklassen und Flüge geknüpft, denn den selben Zug der z.B. für QKL-FRA-EWR ausgebucht ist, kannst du bisweilen für den fast zeitgleichen QKL-FRA-PHL sehr wohl buchen (oder umgekehrt). Oder in C verfügbar, in Y aber ausgebucht (oder umgekehrt), auch schon zu der Zeit, als beide im selben Wagen 19 fuhren.
Die Verfügbarkeit von AiRail/ExpressRail Kapazität für bestimmte Flüge ist seit je her ein Mysterium (und ich checke das seit es das gibt bestimmt 100x jährlich, oft erfolglos).
 
B

Boeing736

Guest
Es ist in sofern falsch, dass die schnelle Reise Siegburg/Bonn-FRA billiger ist als die langsamere Siegburg/Bonn-Köln-FRA (wenn der Halt mal wieder wegen ICE4 ausfällt). Die über Köln ist etwa €12 teurer, denn die Bahn lässt sich Umwege die sie selbst verursacht auch noch bezahlen...

Vor allem will sich die Bahn nicht ihr eigenes Tarifsystem unterlaufen lassen...
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
Ein Tarifsystem, dass sich überhaupt "unterlaufen" lässt, ist schon von Grund auf unsinnig...
Ein Tarifsystem bei dem der Kunde bisweilen mehr für das geringerwertige Produkt zahlen muss, oder das höherwertige Produkt nachgeworfen bekommt, ist ein guter Grund den Anbieter zu wechseln.

Deshalb funktionieren ja innerdeutsche Flüge und Fernbusse überhaupt...

Ich will doch einfach nur zum Zeitpunkt x von A nach B zu einem der Leistung angemessen Preis. Ich habe keine Lust erstmal zu gucken, ob von A nach B über C nicht günstiger oder schneller ist, ob A nach C über B (mit vorzeitigem Aussteigen in B) halb so teuer ist, ob ich zum Zeitpunkt x-1:00 80% weniger zahle oder zum Zeitpunkt x+1:00 eine 1:20 schnellere Verbindung haben kann. Wenn die Bahn das nicht leisten kann, braucht man sie nicht. Schnäppchenjagen ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Wenn die Bahn teurer und langsamer als das Auto ist, braucht man sie nicht.
Bonn/Siegburg-FRA ist laut Google Maps 150km / 1:20 Fahrzeit, laut ADAC Tabelle bei meinem Auto damit €54, wenn Bonn/Siegburg-Köln Hbf-FRA mindestens 1:50 braucht und >€70 kostet, die Staugefahr auf der A3 nicht größer ist, als die Gefahr von Bahnverspätungen im Raum Köln, und das Risiko so oder so bei mir, dann fällt die Wahl nicht wirklich schwer...

Nun weiss man bei einem Flugzubringer natürlich schon lange vorher, zu welchem Flug man zu welcher Zeit muss und kann daher zumindest hin den Supersparpreis nutzen. Nur ist man dann eben aufgeschmissen, wenn etwas nicht so läuft wie vertraglich vereinbart... Oder wenn es um die Uhrzeit die Züge nicht gibt.
Für die Rückreise hingegen braucht man oft die volle Flexibilität, was allerdings nicht der Bahn, sondern Airline und Flughafen anzulasten ist.

Das wirklich traurige ist ja, dass die Bahn bei all dieser organisierten Abzocke und Kundenunfreundlichkeit nicht mal Gewinne macht... Es ist also nicht nur lästig und riskant für den Kunden, es ist auch noch offensichtlich für die Bahn wirtschaftlich nicht zielführend.
 

McFlurry

Erfahrenes Mitglied
18.11.2011
355
5
CGN
Also bei allem Respekt, aber Du drehst Dir die Dinge auch ein bisschen zurecht - zumindest kann ich Deine Fakten auch hier wieder nicht nachvollziehen.

Ein Tarifsystem, dass sich überhaupt "unterlaufen" lässt, ist schon von Grund auf unsinnig... [...] Deshalb funktionieren ja innerdeutsche Flüge und Fernbusse überhaupt...
Ich will doch einfach nur zum Zeitpunkt x von A nach B zu einem der Leistung angemessen Preis. Ich habe keine Lust erstmal zu gucken, ob von A nach B über C nicht günstiger oder schneller ist, ob A nach C über B (mit vorzeitigem Aussteigen in B) halb so teuer ist, ob ich zum Zeitpunkt x-1:00 80% weniger zahle oder zum Zeitpunkt x+1:00 eine 1:20 schnellere Verbindung haben kann. Wenn die Bahn das nicht leisten kann, braucht man sie nicht.
Willkommen in der Welt des Yield-Managements, das machen die Airlines und - achtung - auch die Fernbusse nicht anders. In unserer Welt ist es leider so dass Nachfrage nicht statisch ist sondern über Zeiten variiert.

Bonn/Siegburg-FRA ist laut Google Maps 150km / 1:20 Fahrzeit, laut ADAC Tabelle bei meinem Auto damit €54, wenn Bonn/Siegburg-Köln Hbf-FRA mindestens 1:50 braucht und >€70 kostet [...]

Ich habe mich oben bei dem Japan-Deutschland Vergleich schon gefragt wo Du die 84 € für die Strecke herbekommen hast. Der Full-Flex Tarif an einem Freitag (morgen) auf der Strecke liegt bei 63,40 EUR. Die Reisezeiten liegen irgendwo zwischen 00:39 und 00:55h. Und es ist jetzt nicht so dass die Strecke nur alle 5 Stunden bedient wird.
dbsgbfra.PNG
 
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Monstertour

Erfahrenes Mitglied
08.01.2016
1.244
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LEJ
Was passiert ab 5. Oktober mit den LH Zügen Leipzig Hbf - FRA, wenn diese wegen Bauarbeiten deutlich länger fahren werden hnd in Frankfurt Hbf enden werden? Ersatz durch Flug?
 

nbo

Aktives Mitglied
06.02.2017
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254
Was passiert ab 5. Oktober mit den LH Zügen Leipzig Hbf - FRA, wenn diese wegen Bauarbeiten deutlich länger fahren werden hnd in Frankfurt Hbf enden werden? Ersatz durch Flug?


Nichts passiert. Soweit ich das bisher gesehen habe, gibt es während der Bauarbeiten weder ExpressRail noch Flüge nach Frankfurt und das vom 26.09. bis 30.10.
Mit dem ersten Zug am Morgen ist man selbst von Erfurt nicht rechtzeitig in FRA, um z.B. etwa 10 Uhr abzufliegen. In Verbindung mit den reduzierten Flügen ist selbs ein Abflug 13:25 in ZRH weder über MUC noch über FRA erreichbar.
Alternative: Nach Berlin fahren und von TXL über FRA oder ZRH fliegen. Aber Achtung! Vom 05.10. bis 12.12. ist auch die Bahnstrecke Berlin-Bitterfeld gesperrt und Züge nach Berlin brauchen 40-60 Minuten länger. Es ist dann also auch kaum möglich rechtzeitig in TXL zu sein.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.358
11.239
irdisch
Die ICE-Schnellstrecke Köln-Rhein-Main wird ja in den nächsten Jahren auch noch saniert und gesperrt. Ich hatte das Vergnügen gerade zwischen Frankfurt und Stuttgart.
Man kann nicht die Inlandsflüge abschaffen und dann die Alternativen sperren. Das ist ein ziemlich grundsätzliches Problem. Die Betonstrecken der Bahn sind offenbar in Pfusch-Qualität gebaut worden und lassen sich immer nur totalsanieren. Aber nicht bei laufendem Betrieb.

Also wird die Bahn NIE eine Alternative werden weil darauf kein Verlass ist. Autobahnen kann man ohne Komplettsperrung sanieren. Das ist dann nicht "zu teuer".
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.786
10.764
Willkommen in der Welt des Yield-Managements, das machen die Airlines und - achtung - auch die Fernbusse nicht anders. In unserer Welt ist es leider so dass Nachfrage nicht statisch ist sondern über Zeiten variiert.
Willkommen in der Welt des aktuell angesagten Yield-Managements. Ich habe schon so viele verschiedene Management- und Marketingphilosophien kommen und gehen sehen, auch diese wird vorbeigehen und dann rückblickend einhellig von allen Experten als völlig unsinnig tituliert werden (so wie heute die von vor 20 Jahren).
Und nein, bei weitem nicht die ganze Welt macht es so. Du findest international massenweise Unternehmen die es nicht machen. Die Preise an Kosten orientieren, und nicht an erwarteten Nachfragen.
Und nein, bei Flixbus ist es auch längst nicht so stark (und so systematisch) verschieden wie bei der DB. Wenn ich jetzt den nächsten Flixbus nach Stuttgart nehmen würdem kostet er exakt das selbe, wie zu 3 Uhrzeiten in 2 Wochen. Bei der Bahn gibt es ihn in zwei Wochen für ein Drittel. Und es ist wohlgemerkt immer noch die selbe Freitagnachmittagfahrt mit hoher Nachfrage. Wenn der Abfahrtszeitpunkt nahe ist (wenn der Sitzplatz droht leerzubleiben...) verlangt die Bahn erheblichen Strafzuschlag. Bei anderen gibt es auch kurzfristig noch normale Preise, wenn noch Sitzplätze frei sind.

Das Yield-Management geht doch gearde von der These aus, das Kunden nicht auf Preise reagieren, sonst würden sie nämlich immer nur dann nachfragen wenn es gerade sehr billig ist, und die teuren Tickets verchmähen. Was ich zum Beispiel konsequent mache, Airlines verlieren an mir sehr viel Geld, mein Reisebudget wäre viel höher als dass was ich tatsächlich verbrauche, sie könnten bei mir sehr viel mehr Geld abschöpfen, aber aus unerfindlichen Gründen bieten sie mir manchmal Flüge viel zu billig an (da sage ich doch Danke), oder viel zu teuer (da sage ich zwangsweise nein). Und so werden viele ursprünglich teuer angebotene Sitzplätze am Ende doch noch verramscht. Ich weiss ja aus eigener Erfahrung, zu welchen Preisen... (wenn ich zufällig mal zweiwöchige Meetings mache, und in exakt den selben hoch nachgefragten Flügen sitze, aber billig)
Genau deshalb verknüpft man ja viele Elemente eben nicht mit der Nachfrage, sondern der (mit schlauen Algorithmen vermuteten) Zahlungsbereitschaft. Und liegt oft genug voll daneben. Preise an Aufenthaltsdauer zu knüpfen hat überhaupt gar nichts mit Nachfrage zu tun. Du kannst superbillig an zwei 3 Wochen auserinanderliegenden Hauptreisetagen in der Rush-Hourt fliegen, oder sauteuer an zwei aufeinanderfolgenden Saure-Gurke-Tagen zu den nachfrageärmsten Zeiten. Du kannst an einem Mittwoch in halbvollen Flugzeugen FRA-TLS-FRA für >€1000 fliegen, oder an zwei Samstagen in 100% vollen Flugzeugen FRA-EWR und zurück für <€300. Hat mit Nachfrage absolut gar nichts zu tun.
Das aktuelle Yield-Management geht davon aus, das Kunden Volidioten sind, die nicht in der Lage sind darauf zu reagieren. Und nicht lernfähig. Und das einige reisen müssen, koste es was es wolle. Die Zeit wird zeigen, ob das dauerhaft so ist. (aber wenn nicht, wird zum Glück Corona schuld sein, und nicht die Yield-Management Philosophie, ohne Corona wäre sie noch 3000 Jahre der Standard geblieben)
Gibt es die "Geiz ist Geil" Werbung noch? Sind geizige Kunden vielleicht für die Anbieter doch nicht so geil? Kauft wer einmal ein Produkt billig hatte, und weiss wie preiswert es sein kann, es vielleicht nie wieder teuer?
Gerade für eher hochpreisige Firmen wie LH und DB ist es sicher nicht hilfreich, die Kunden an echte Schnäppchenpreise zu gewöhnen...

Ich habe mich oben bei dem Japan-Deutschland Vergleich schon gefragt wo Du die 84 € für die Strecke herbekommen hast. Der
Full-Flex
Tarif an einem Freitag (morgen) auf der Strecke liegt bei 63,40 EUR. Die Reisezeiten liegen irgendwo zwischen 00:39 und 00:55h. Und es ist jetzt nicht so dass die Strecke nur alle 5 Stunden bedient wird.

Die €84 sind die €79.90 für die Strecke Köln-FRA die ich als teuerste Option bei einer schnellen Stichprobe gesehen habe und die €4 für die Strecke Siegburg/Bonn-Köln, wie schon gesagt, die DB lässt sich die Umwegfahrten die sie verursacht auch noch bezahlen.
Gerade zu den Hauptreizezeiten wird seit einiger Zeit ein neuer ICE4 eingesetzt, der Halt in Siegbug/Bonn entfällt dann. Das war bei meinen letzten 5 AirRail/ExpressRail Legs so. Zweimal davon umplanmäßig, da kurzfristig auf einen ICE4 Ersatzzug umgestellt wurde. Dann hast du reine Reisezeit 1:40, plus Umsteigezeit in Köln plus sicherheitshalber einen S-Bahn Takt Reserve (auf dem Hinweg), dann bist du bei 2 Stunden.
Da war früher der alte D-Zug via Bonn HBf durchs Rheintal nicht langsamer... Aber billiger und landschaftlich reizvoller.
Die gut 2 Stunden habe ich allerdings die letzten Male oft nicht hinbekommen (rund um Köln wird aktuell viel gebaut...).
Deshalb habe ich mich zwischenzeitlich von QKL-FRA-XXX auf CGN-MUC-XXX umgestellt. Das ist inzwischen die schnellere und bequemere Variante, auch wenn das Greta wohl nicht passen wird.

Es ist schon zutiefst frustrierend, wenn du aus der "dritten Welt" aus einem chinesischen Industriegebiet südlich von Shanghai via PVG und Hanoi mit Bus, U-Bahn, Transrapid, Flug nach 20 Stunden minutengenau in FRA landest, und dann auf den letzten 150km Rail&Fly doch noch 3 Stunden Verspätung "in der zivilisierten Welt" zusammenbekommst (nachdem du pünktlich unplanmäßig durch deinen Zielbahnhof durchgefahren bist). Am Ende 3 Züge und ein Bus statt 0:39 ICE nonstop...
(Das sind dann die selben 3 Stunden, die der Flug mit Vietnam länger als der mit LH war, aber bei > €5000 Preisdifferentz ist das ein echt satter Stundenlohn!)
Bisweilen kann man sich immerhin damit trösten, dass bei der Airline Rail&Fly kostenlos war, und Umwegfahrten abdeckt.

Und ja, ich hatte auch schon perfekte AiRail/EpressRail oder Rail&Fly Zubringer, sogar kostenlos oder mit satt vierstellig negativem Preis. Aber es ist eben leider nicht verlässlich.
Und ich bin auch bereit einen fairen Preis dafür zu bezahlen, wenn es denn verlässlich wäre und mich tatsächlich von A nach B bringt. Wenn ein Produkt gut ist, braucht man es mir nicht zu schenken.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Die Rechnung mit AirRail erschliesst sich mir nicht. LEJ-FRA dauert 3h. Flugzeit ist 50min. Kostet mich real 2h mehr Zeit. Und wenn ich mit dem Zug nach FRA muss, habe ich keinen wirklichen Grund mit LH weiterzufliegen. Geht auch mit jeder anderen Airline.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Die Rechnung mit AirRail erschliesst sich mir nicht. LEJ-FRA dauert 3h. Flugzeit ist 50min. Kostet mich real 2h mehr Zeit. Und wenn ich mit dem Zug nach FRA muss, habe ich keinen wirklichen Grund mit LH weiterzufliegen. Geht auch mit jeder anderen Airline.

Etwa drei Stunden Bahnfahrt ist die Grenze, unterhalb derer es (fast) keine Lokalpassagiere mehr gibt und eine Strecke ([fast] nur) von Umsteigern leben muss. In Stuttgart und Duesseldorf scheint das (noch?) zu funktionieren, in Leipzig, jedenfalls dem Corona- und dem antizipierten Post-Corona-Leipzig nicht mehr.
 
S

sebfra

Guest
Gibt es die "Geiz ist Geil" Werbung noch? Sind geizige Kunden vielleicht für die Anbieter doch nicht so geil? Kauft wer einmal ein Produkt billig hatte, und weiss wie preiswert es sein kann, es vielleicht nie wieder teuer?
Gerade für eher hochpreisige Firmen wie LH und DB ist es sicher nicht hilfreich, die Kunden an echte Schnäppchenpreise zu gewöhnen...

Das ist witzig, dass Du das schreibst. Ich muss immer daran denken, wenn man als HON, der fast nur in F, A, C und D, selten mal P (mit wenigen Ausnahmen J oder Z) fliegt, fast ausnahmslos Werbung bekommt für "jetzt Europa für 89 Euro erleben", "jetzt ab 5 Personen nochmal extra sparen in Economy" und so weiter ....

Man hält den Kunden, die häufig und extrem hochpreisig unterwegs sind, praktisch wöchentlich vor, wie blöd sie eigentlich sind :)

Dass da keine IT in der Lage ist, die Werbung etwas auf den Kunden maßzuschneidern...
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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Etwa drei Stunden Bahnfahrt ist die Grenze, unterhalb derer es (fast) keine Lokalpassagiere mehr gibt und eine Strecke ([fast] nur) von Umsteigern leben muss. In Stuttgart und Duesseldorf scheint das (noch?) zu funktionieren, in Leipzig, jedenfalls dem Corona- und dem antizipierten Post-Corona-Leipzig nicht mehr.

Da hast Du vollkommen recht. Ich steige in Frankfurt um und fliege weiter zu meiner finalen Destination. Am liebsten ist es mir natürlich dies mit dem gleichen Carrier zu erledigen. Das war bisher LH. Wenn ich jetzt mit dem Zug nach FRA muss, kann ich auch mit jedem beliebigen Carrier fliegen. Oder ich fahre mit dem ICE 1:15h nach Berlin und von dort erreiche ich alle großen europäischen Drehkreuze.
 

br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.907
944
MUC
Die ICE-Schnellstrecke Köln-Rhein-Main wird ja in den nächsten Jahren auch noch saniert und gesperrt. Ich hatte das Vergnügen gerade zwischen Frankfurt und Stuttgart.
Man kann nicht die Inlandsflüge abschaffen und dann die Alternativen sperren. Das ist ein ziemlich grundsätzliches Problem. Die Betonstrecken der Bahn sind offenbar in Pfusch-Qualität gebaut worden und lassen sich immer nur totalsanieren. Aber nicht bei laufendem Betrieb.

Bei KRM ist aber meines Wissens nach aktuell nichts geplant, da die mit fester Fahrbahn ausgeführt ist. Klar, Schienen und Oberleitungen müssen irgendwann mal ausgetauscht werden, aber das ist nicht so ein Aufwand wie jetzt wo auch noch die Schwellen und der Schotter getauscht werden müssen.

Letztlich ist es so dass alle Bahnstrecken mit herkömmlichen Schotter und Schwellen irgendwann saniert werden müssen, wie auch Straßen. Die Strecken sind seit über 30 Jahren im Betrieb, und der Schnellverkehr nagt da deutlich vor allem am Schotter. Ausserdem fahren auf den älteren SFS Nachts Güterzüge, auf den neueren Strecken nicht. Deshalb hat man ja dann ab der SFS KRM feste Fahrbahn verbaut, nur sowas gab es in den 70ern und 80ern noch nicht. Grundsätzlich bin ich auch nicht begeistert dass die Strecken monatelang gesperrt werden, aber ehrlichgesagt bin ich froh dass überhaupt was gemacht wird.
 
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Luftikus

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08.01.2010
25.358
11.239
irdisch
Habe gehört, ab Mitte der 2020er Jahre muss dort auch generalsaniert werden (2024/2025?) mit sehr langer Sperrung bzw. Einspurigkeit. Alle Strecken mit der damaligen festen Fahrbahn sind wohl sanierungsreif? Das ist wohl deutlich mehr als Wartung eher ein Umbau. Das müsste ja dann so langsam ausgeschrieben werden. Sind hier irgendwelche Bauprofis, die vielleicht schon mehr wissen?
 
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br403

Erfahrenes Mitglied
28.11.2016
1.907
944
MUC
Was ich gerade so gefunden habe wohl erst 2030. Lassen wir uns überraschen.
 

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Letztlich ist es so dass alle Bahnstrecken mit herkömmlichen Schotter und Schwellen irgendwann saniert werden müssen, wie auch Straßen.
Das ganze System Rad-Schiene und Oberleitung basiert auf aneinander reibenden Oberflächen, und damit auf Verschleiß. Jede Bahnstrecke (genau wie jede Straße) muss regelmäßig saniert werden. Was bisweilen längere Vollsperrungen verursacht, oder so provisorischer Pfusch ist, dass ständig kurze Teilsperrungen nötig werden. Das ist ein systemimanenter Nachteil, den Luftstraßen so nicht haben. Und Parallelbahnen sind an den meisten Flughäfen auch ein Garant dafür, dass es weitestgehend weitergehen kann, wenn Sanierungen anstehen.
Im Prinzip müsste man das Netz von vorneherein so planen, dass immer Alternativen existieren, aber dann hat man permanente Überkapazitäten und es rechnet sich nicht mehr, und es macht keinen Sinn es privatwirtschaftlich zu organisieren...

Viele westliche Industrieländer haben die letzten Jahrzehnte ihre Infrastruktur auf Verschleiß gefahren, und mehr und mehr rückt der Zeitpunkt näher, an dem wir mit erheblichen Unterkapazitäten wegen vielen lange dauernden Totalsanierungen leben müssen. Das wird uns messbar Wirtschaftsleistung kosten.
Jetzt auch noch extra-Druck zu machen, Luftverkehr auf die Schiene zu verlagern ist da völlig realitätsfern. Erst muss mal ausreichende und solide Bodeninfrastruktur geschaffen werden, dann kann aus der Luft auf den Boden verlagert werden. (eine ähnliche Diskussion, wie erstmal für genug umweltfreundliche Elektrizitiät zu sorgen, und dann Elektroautos zu fördern...)

Bei KRM ist aber meines Wissens nach aktuell nichts geplant, da die mit fester Fahrbahn ausgeführt ist. Klar, Schienen und Oberleitungen müssen irgendwann mal ausgetauscht werden, aber das ist nicht so ein Aufwand wie jetzt wo auch noch die Schwellen und der Schotter getauscht werden müssen.

Als jemand der an einer Bahnstrecke wohnt bei der beides parallel nebeneinander liegt, mag ich diese Sicht nicht teilen. Schotter wird über nach weggebaggert und neu aufgebracht, Schienensegmente mit Schwellen vormontiert draufgelegt, und der Schotter dann gestopft. Wenige Tage später (oft genug schon am nächsten Tag) rollen die Züge wieder.
Die Betonbahn wird wochenlang weggemeißelt, wochenlang neu gegossen und dann erst nach Monaten wieder in Betrieb genommen. Das ganze KRM-Konzept scheint mir ähnlich ausgereift, wie die erste Generation Spannbetonbrücken...

Japans Shinkansen fährt auf Schotter... Zuverlässig.