Lufthansa - langsam wird es peinlich...

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juliuscaesar

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12.06.2014
22.032
19.994
FRA
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Ich denke auch, dass Carsten Spohr uns noch mehrere Jahre erhalten bleibt.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Ich bin ganz und gar nicht ein Freund von CS, aber denen, den das Unternehmen gehört, den Aktionären, sind mit der Performance offensichtlich durchaus zufrieden, zumindest habe ich nix Gegenteiliges gehört.
Ich habe gehört, dass der Aktienkurs in den letzten 5 Jahren um 50% gesunken ist. Die einzige Erklärung dafür ist, dass das Angebot an Aktien (von Verkäufern von LH Aktien) die Nachfrage (von Käufern von LH-Aktien) so massiv überstiegen hat, dass der Kurs fallen und fallen musste.

Der DAX ist über den Zeitraum, in dem LH 50% gefallen ist, 35% gestiegen.

Natürlich haben es andere europäische Netzwerkairlines auch schwer gehabt und AFKL und IAG liefen ebenfalls schlecht (de facto noch schlechter als LHG).

Dass Du nichts Gegenteiliges gehört hast, ist dennoch zwar schön, aber viele Aktionäre waren mit der Performance faktisch so unzufrieden, dass sie die LHG aus dem Portfolio gekickt haben. Eine FR ist jetzt auch nicht der hellste Stern am Börsenhimmel, aber viel viel mehr Zuspruch an der Börse als LHG gefunden hat sie in den letzten Jahren allemal.
 

Champuslümmel1

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
1.622
1.479
Düsseldorf
Ich habe gehört, dass der Aktienkurs in den letzten 5 Jahren um 50% gesunken ist. Die einzige Erklärung dafür ist, dass das Angebot an Aktien (von Verkäufern von LH Aktien) die Nachfrage (von Käufern von LH-Aktien) so massiv überstiegen hat, dass der Kurs fallen und fallen musste.

Der DAX ist über den Zeitraum, in dem LH 50% gefallen ist, 35% gestiegen.

Natürlich haben es andere europäische Netzwerkairlines auch schwer gehabt und AFKL und IAG liefen ebenfalls schlecht (de facto noch schlechter als LHG).

Dass Du nichts Gegenteiliges gehört hast, ist dennoch zwar schön, aber viele Aktionäre waren mit der Performance faktisch so unzufrieden, dass sie die LHG aus dem Portfolio gekickt haben. Eine FR ist jetzt auch nicht der hellste Stern am Börsenhimmel, aber viel viel mehr Zuspruch an der Börse als LHG gefunden hat sie in den letzten Jahren allemal.
Aber offensichtlich scheint es für die Aktionäre nicht so dramatisch zu sein, sonst hätten sie ja längst ein Ablösung von CS gefordert und durchgesetzt.
 

juliuscaesar

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12.06.2014
22.032
19.994
FRA
Aber offensichtlich scheint es für die Aktionäre nicht so dramatisch zu sein, sonst hätten sie ja längst ein Ablösung von CS gefordert und durchgesetzt.
Seit dem dramatischen Einbruch des Aktienkurses inkl. Verwässerung durch Kapitalerhöhungen gibt es ja auch neue (Groß-) Aktionäre wie z.B. Klaus Michael Kühne.

Wenn ein Unternehmen wie die LH, das grundsätzlich enormes Potenzial hat, an der Börse schwächelt, kommen und kaufen regelmäßig value-orientierte Anleger.

Die LH Technik soll z.B. ähnlich viel wert sein, wie die gesamte Lufthansa AG, wenn ich mich recht erinnere.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Aber offensichtlich scheint es für die Aktionäre nicht so dramatisch zu sein, sonst hätten sie ja längst ein Ablösung von CS gefordert und durchgesetzt.
Wie geschrieben, es gibt ein objektives Maß und das ist der Aktienkurs. Da brauchen wir keine reine subjektive Meinung "ich habe nichts Gegenteiliges gehört".

Den Punkt, den Du ggf. verteidigen kannst, ist, dass die Aktionäre bislang keine bessere Alternative zu CS gefunden haben oder durchsetzen konnten. Aber Deine Behauptung, dass die Aktionäre mit der Performance zufrieden gewesen seien, erscheint mir unhaltbar. Wenn die Performance zufriedengestellt oder sogar positiv überrascht hätte, warum ist dann der Aktienkurs über so lange Zeiträume so beständig (und gegen den Markt) gefallen?

Der Aktienkurs fällt nunmal, wenn mehr Leute die Dinger loswerden als kaufen wollen und Käufer nur gefunden werden konnten durch Preissenkungen. Diese Preissenkungen mussten wieder und wieder erfolgen. Über einen Konjunkturzyklus von 5 oder 6 Jahren scheint LH nur 2 profitabel zu sein und Aktionäre sind nicht happy darüber.

EDIT: Ist etwas missverständlich, wenn ich nur 2 profitable Jahre im Zyklus schreibe. Ich meinte, nur 2 Jahre mit adäquaten Gewinnen. Wenn man rein auf das Vorzeichen schaut (von EBITDA oder dergleichen), sind es natürlich mehr als 2 Jahre.
 
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cpt.kork

Erfahrenes Mitglied
30.03.2009
518
46
ZRH
Ich bin ganz und gar nicht ein Freund von CS, aber denen, den das Unternehmen gehört, den Aktionären, sind mit der Performance offensichtlich durchaus zufrieden, zumindest habe ich nix Gegenteiliges gehört. Und das ist das Entscheidente. Und das dem so ist, muss es genug Passagiere geben, die immer noch mit der LH-Group fliegen. Und dem scheint ja auch so zu sein. Also ich ich denke, CS bleibt uns noch eine Weile erhalten.
ernstgemeinte Frage, wem gehört der Laden derzeit überhaupt?

Addendum, weil weiter gelesen: Ach stimmt, eurem hanseatischen Steuerflüchtling in Schindelleggi
 

Volume

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01.06.2018
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So einen Artikel kann ich mir zukünftig für Carsten Spohr auch vorstellen:
So einen Artikel über die selbe Airline kann ich mir zukünftig für die Lufthansa auch vorstellen...
Qantas, Qatar and the Voice create turbulent conditions in parliament this week
Gestern noch unter
IMG_0209[1].PNG
Qantas has always occupied a special place in the nation's heart. But at some point, the love died. What was the final straw? Maybe it was dizzying bonuses for executives handed out while passengers' bags were going missing. Maybe it was posting jumbo profits while holding on to hundreds of millions in JobKeeper payments.
Maybe it was selling tickets on flights that had already been cancelled. Either way, at some juncture the Australian public seems to have developed, irreversibly, the kind of sudden-onset rage experienced by regular flyers who've been asked one too many times to "just pop your bag a little bit further under the seat for me please".
Irgendwann wird auch für die immer noch zahlreich buchenden Lufthansa Kunden der Tag kommen, an dem ein Tropfen das Fass endgültig zum überlaufen bringt. An dem es einfach ein Rückschlag zu viel ist, den Kunden akzeptieren müssen.
Und an dem auch die Politiker aufhören, dem "nationalen Champion" die Stange zu halten.

Nachtrag:
Hohmeister wird im nächsten Jahr übrigens 60, somit kein Wunder, dass er ausscheidet. LH Topmanagement Altersobergrenze.
Hätte man sich denken können... Während die Parteien der Besserverdienenden die Rente mit 63 abschaffen und das normale Rententrittsalter auf 70 anheben wollen, darf ihre Wählerschaft selbstverständlich mit 60 in den Ruhestand.
LH leistet sich gewaltige Privilegien für ihr Management, und spart dann beim Check-in, am Essen oder an der Sitzplatzvergabe.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.659
Weil? Es soll erstmal jemand besser machen als er, und die versammelten Armchair-CEOs hier und im restlichen Internet würden dies sicher nicht tun. Es läuft bei der LHG. Vielleicht nicht perfekt, aber es geht deutlich voran. Strategische Fokussierung auf das Airlinegeschäft, Ausbau der Marktanteile im Hubgeschäft Europas, Abdichtung des dezentralen deutschen Marktes mit EW, was kein anderer Legacy in Europa geschafft hat, scheibchenweise Senkung der Kostenbasis mit GWI 2.0, EW als P2P Carrier, Ausbau CLH/LHX und 4Y. Die LHG steht besser da als zum Zeitpunkt von Spohrs Amtsübernahme.

Wenn man eine derartig negative Reputation hat, dann kann man doch unmöglich von guter Leistung sprechen. Man könnte nämlich genauso viele Leistungen aufzählen, die nicht für Spohr sprechen.

LH ist weit mehr, als nur eine Firma, weil sie für Gesellschaft und Wirtschaft absolut zentral ist. Wofür ist denn eine nationale Fluggesellschaft da? Mein Ansporn muss es doch sein, zufriedene Kunden zu haben und nicht nur einen steigenden Aktienkurs. Man kann das eine gute Leistung finden, ein "quasi-Monopol" aufzubauen, so dass die Kunden jammern und jommern können, sie haben ja eh keine Wahl mehr. Man lässt Flüge ausfallen, Verspätung, Kofferchaos, unfassbar schlechter Kundendienst und jetzt steht man da und sagt, "unsere Zahlen sind top". Und das genügt dann bereits, ein guter Manager zu sein und aufgrund der einseitigen und oft vagen Zielsetzung hat er die Ziele erreicht und "oben" klatschen alle.

Schlussendlich funktioniert es eben immer noch gleich. Der Manager sorgt für einen guten Aktienkurs und zahlt schön Dividende, weil davon sein Bonus abhängt und sein Job. Macht er einen guten Job für die Kunden zum Preis eines tieferen Aktienkurses, gewinnt er nichts ausser zufriedene Kunden. Da er auf vielen Strecken über das Monopol verfügt, hat das nur geringen Einfluss auf den Gewinn.

Ich bin ganz und gar nicht ein Freund von CS, aber denen, den das Unternehmen gehört, den Aktionären, sind mit der Performance offensichtlich durchaus zufrieden, zumindest habe ich nix Gegenteiliges gehört. Und das ist das Entscheidente. Und das dem so ist, muss es genug Passagiere geben, die immer noch mit der LH-Group fliegen. Und dem scheint ja auch so zu sein. Also ich ich denke, CS bleibt uns noch eine Weile erhalten.
Ich erinnere an die Credit Suisse. Dort waren Aktionäre stets wunderbar "zufrieden", obwohl der Aktienkurs über Jahre beispielslos abgestürzt ist. Kein einziger hat aufgemuckt oder sich gewehrt, Jahr für Jahr hatten die sie alles durchgewunken, dabei war die Unfähigkeit dieses Rohners nicht mehr zu übersehen, ein Skandal jagte den nächsten. Aber der Rohner zahlte immer schön üppig Dividende aus (und Zinsen auf Kapital von Aktionären), unabhängig der Höhe des Verlustes. Erst als die Bank von der UBS übernommen wurde, röhrten sie in den Blätterwald, dass der Kaufpreis zu tief sei und sie vor Gericht ziehen. Die Aktionäre hätten die Macht, aber man soll mir eine Firma zeigen, wo die Aktionäre einen Kurswechsel aufgrund schlechter Dienstleistungen - obwohl der Aktienkurs stimmte - durchgesetzt hätten.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Finde nicht, dass der Spohr so einen schlechten Job macht. Der hat vieles endlich entschieden, was seine Vorgänger hatten liegen lassen. Ob er immer alles richtig macht, steht auf einem anderen Blatt. Die politisch gewollte Monopolrolle ("nationaler Champion") sehe ich als problematisch an. Ohne Markt und richtigen Wettbewerb wird es einfach schwieriger. Das hat viele andere Airlines erst mal verprellt.
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
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Hamburg
Irgendwann wird auch für die immer noch zahlreich buchenden Lufthansa Kunden der Tag kommen, an dem ein Tropfen das Fass endgültig zum überlaufen bringt. An dem es einfach ein Rückschlag zu viel ist, den Kunden akzeptieren müssen.
Und an dem auch die Politiker aufhören, dem "nationalen Champion" die Stange zu halten.
Ich bin mir da nicht so sicher. Komplett vergleichen kann man das hier nicht. Die Australier hatten immer eine sehr enge Beziehung zu 'Ihrer' Qantas, obwohl die Preise schon immer absurd waren. Es gab die letzten Jahre viele 'Skandale', aber Joyce's Verhalten während Corona und andere Umstände haben da dann doch nun sehr viel Bitterkeit losgelöst. Und das unabhängig von des jetzigen Produkts bzw. Angebots. Virgin Australia hatte nicht ohne Grund vor der Pleite seine Anhänger und im Moment scheint sich deren Fanbase zu erweitern.

LH mag viele Ähnlichkeiten zu manch Aktionen von Herrn Joyce und seinen Angestellten haben, aber ich glaube der Markt und die Kunden sind dann doch ganz anders. Dies ist ganz wertfrei gemeint und nicht als 'Schutz' für LHG oder so gemeint.
 
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ngronau

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04.11.2011
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BER
Der Aktienkurs ist nur ein Bewertungskriterium für ein Unternehmen. Wenn es brav immer Dividende zahlt, dann ist ein Eigentümer auch zufrieden. Manche amerikanischen Unternehmen zahlen noch jahrelang gute Dividenden, auch wenn ihr Kurs nicht steigt. Auch können bei niedrigen Kursen Eigentümer preiswert nachkaufen und sich noch mehr Dividende sichern. Wie gesagt, die relevante Kennzahl ist, ob das Unternehmen Geld verdient. Und da hat Spohr sehr eindeutig bewiesen, dass mit Verantwortungsverschleierung, Kundenschikane und gruppenweit extrem schrottigen IT-Lösungen jeweils kein Geld zu verdienen ist.
 
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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
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LH ist weit mehr, als nur eine Firma, weil sie für Gesellschaft und Wirtschaft absolut zentral ist.
Das klingt naiv, als ob Du ein ein Flugfan/Vielflieger bis, der aus seiner eigenen Perspektive zu stark verallgemeinert.

Bei der kritischen Infrastruktur (Energieversorgung, Internet, Wasser, Gesundheitswesen, Lebensmitellversorgung, Verkehr...) ist die LH eine kleine Nummer.
Wofür ist denn eine nationale Fluggesellschaft da? Mein Ansporn muss es doch sein, zufriedene Kunden zu haben und nicht nur einen steigenden Aktienkurs.
Wenn Du das Shareholder Value Konzept (=LH hat zum Ziel, den Wert für ihre Aktionäre zu maximieren) ablehnst, warum stellst Du bei den anderen relevanten Interessengruppen ("Stakeholder") nur auf die Kunden ab? Das erweckt wiederum den Eindruck einen naiven und/oder egozentrischen Sichtweise. Wenn Du shareholder value ablehnst, was ist denn dann mit der Umwelt? Sollte deren Schutz nicht eines der Hauptziele der LH sein? Oder das Wohlergehen der Arbeitnehmer? Oder die Interessen der Fremdkapitalgeber? Oder die Interessen von Boeing und Airbus?

Problem ist nur, dass die LH jetzt schon kaum profitabel ist, wenn wir einen kompletten Konjunkturzyklus betrachten. Der Aktienkurs ist doch sowieso schon historisch niedrig. Wie soll sie denn im Bedarfsfall zusätzliches Eigenkapital auftreiben, wenn sie jetzt die Kundenzufriedenheit als Hauptziel setzt und in diesem Sinne ASR-Gebühren abschaftt oder deutlich größere Kontingente an K, N, P und O raushaut?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.643
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Die politisch gewollte Monopolrolle ("nationaler Champion") sehe ich als problematisch an.
Die politisch gewollte Rolle als "nationale Fluggesellschaft" macht durchaus Sinn. Ein Wirtschaftsstandort ist auf eine gute Luftverkehrsanbindung angewiesen.

Die Frage ist halt nur, kann man diese systemrelevante Funktion tatsächlich am besten mit einer gewinnorientierten Privatfirma erfüllen? Kann man den systemrelevanten Teil mit dem "Spaßanteil" in einem Konzern zusammenfassen und dann noch von staatlicher Seite besonders behandeln? Und bekommt der Staat für all die Vorzüge die er LH gewährt tatsächlich eine optimale Anbindung seines Wirtschaftsstandorts? Oder bekäme er die nicht besser, wenn er auch anderen Airlines (Stichwort QR) erlauben würde Deutschland günstig an die Welt anzubinden?

Der aktuelle LH Flugplan ist bestenfalls mittelmäßig an die Bedürfnisse der Deutschen Wirtschaft angepasst, die Zuverlässigkeit der LH in den letzten beiden Jahren ist nichts, auf das sich die Wirtschaft hinreichend verlassen kann. LH ist schon lange kein vorbildlicher Arbeitgeber in Deutschland mehr, spielt die ganzen Outsourcing / prekäre Beschäftigungs-Spielchen munter mit, schließt Standorte in Deutschland und betreibt Steuerspar- und Lohndumping-Tochterfirmen auf der ganzen Welt. Denkt aktiv darüber nach wichtiges Know-How zu verscherbeln (Stichwort LHT).

Eine politisch gewollt starke LH, die Deutschland eine hervorragende Anbindung an die Welt auf dem Luftweg bietet, inclusive technologischen Spitzenstandorten wie LHT Hamburg, wäre ja durchaus wünschenswert. Die ist aber alles andere als aktuell Realität, und schon gar nicht für die Zukunft gesichert.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Die politisch gewollte Monopolrolle ("nationaler Champion") sehe ich als problematisch an. Ohne Markt und richtigen Wettbewerb wird es einfach schwieriger. Das hat viele andere Airlines erst mal verprellt.
Da gibt es keine politisch gewollte Monopolrolle. Es fehlt am Wettbewerb, weil man sein Geld mit sehr vielen anderen Dingen leichter und risikoloser verdienen kann als in der Luftfahrt. Ein Netzwerkcarrier benötigt nunmal einiges an Infrastruktur etc. Da muss man die Marktstellung auch nicht national sondern europäisch betrachten. Da gibt es kein Monopol. P-to-p wäre ein möglicher Einstieg für neue Airlines. Und beim p-to-p ist es nicht die LHG, die neue Wettbewerber abschreckt.

Nach der Automobilindustrie kommen in Sachen Gängelei durch den Staat gleich die Airlines. Zwischendurch fällt der Politik mal auf, dass man diese benötigt und dann mag es auch mal ein bisschen Zuckerbrot geben. Doch die meiste Zeit ist Gängelei angesagt, wie es die meisten Branchen nicht mal annähernd kennen.

In Sachen Management-Bewertung stellt sich die Frage, wie der DLH-Vorstand im Vergleich zu den Vorständen anderer Airlines abschneidet. Ich kann nicht erkennen, dass der da schlechter abschneidet. Welcher Top-High-Potential träumt davon, in die Luftfahrt zu gehen? Gerade mal keiner. Es ist sicherlich nicht so schlimm wie im Öffentlichen Dienst, wo sich nur das unterste Leistungsfünftel bewirbt. Doch mehr als das mittlere Leistungsfünftel ist für Airlines nicht drin. Corona hat das eher verschärft als verbessert.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.922
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Hätte man sich denken können... Während die Parteien der Besserverdienenden die Rente mit 63 abschaffen und das normale Rententrittsalter auf 70 anheben wollen, darf ihre Wählerschaft selbstverständlich mit 60 in den Ruhestand.
LH leistet sich gewaltige Privilegien für ihr Management, und spart dann beim Check-in, am Essen oder an der Sitzplatzvergabe.

Wo ist der Zusammenhang? Ob LH nun einem 60-jährigen Hohmeister oder einem 50-jährigen XY einen Vorstandsvertrag gibt, sollte finanziell keinen Unterschied machen. Vielleicht nimmt der 50-jährige sogar noch weniger Gehalt, wer weiß? Mit deinen angemäkelten Punkten hat das aber erstmal nichts zu tun, liest sich nach völliger Neiddebatte.

Wenn man eine derartig negative Reputation hat, dann kann man doch unmöglich von guter Leistung sprechen

Ich glaube nicht, dass er die hat.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
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Der Aktienkurs ist nur ein Bewertungskriterium für ein Unternehmen. Wenn es brav immer Dividende zahlt, dann ist ein Eigentümer auch zufrieden. Manche amerikanischen Unternehmen zahlen noch jahrelang gute Dividenden, auch wenn ihr Kurs nicht steigt. Auch können bei niedrigen Kursen Eigentümer preiswert nachkaufen und sich noch mehr Dividende sichern. Wie gesagt, die relevante Kennzahl ist, ob das Unternehmen Geld verdient.
Spekulative Übertreibungen außen vor gelassen, ist der Aktienkurs der present discounted value aller zukünftigen Gewinnausschüttungen. Die Streitpunkte um den Aktienwert sind eigentlich nur das Ausmaß etwaiger spekulativer Abweichungen sowie die Höhe des discount factors.

Im Kern machst Du hier eine irrelevante Unterscheidung auf, weil der Aktienkurs eben alle für die Zukunft erwarteten Gewinnausschüttungen berücksichtigt.

Bei Deinem anderen Punkt bin ich hingegen bei Dir: Damit die LH ihr ultimatives Ziel (Gewinne für die Aktionäre) erreicht, muss sie Angebote machen, die auf der einen Seite für die LH profitabel sind, auf der anderen Seite aber dem Kunden Mehrwert liefern. Und letzteres scheint das Management aus den Augen zu verlieren. Bei vielen "Innovationen" wird scheinbar der Nutzen für die Kunden vergessen.
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.814
3.040
FRA
Meine bescheidende Meinung: Der Spohr hat seinen Zenit längst überschritten. Der hat viel bewegt, neues ausprobiert und die LH vorangebracht und oft gute und richtige Entscheidungen getroffen. Aber irgendwann fällt dem auch nichts mehr ein und er greift immer wieder zu den gleichen Cowboy Methoden: Den Piloten treten wir mal kräftig in den A**** mit ihren hohen Gehaltsforderungen und gründen irgendeine Tochtergesellschaft (die wievielte?). Die Kunden haben gefälligst die Klappe zu halten und nicht zu jammern, wenn wir den Service immer weiter verschlechtern (Erreichbarkeit Hotlines, Irreg-Handling,...) und bei den Produkten nicht liefern (Verspätung Allegris, aber die zusätzlichen Sitze in den A350 von Philippine sind bestimmt schon verbaut).

Ich sehe da gewisse Parallelen zu Jogi Löw oder Angela Merkel: Gut gestartet, lange erfolgreich, aber irgendwann mit immer den gleichen Methoden zur Problemlösung aus der Zeit gefallen und überfällig für eine Ablösung.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.853
13.194
FRA/QKL
Irgendwann wird auch für die immer noch zahlreich buchenden Lufthansa Kunden der Tag kommen, an dem ein Tropfen das Fass endgültig zum überlaufen bringt.
War bei mir letztes Jahr der Fall nachdem ich 25 Jahre treuer LHG Kunde war. Fliege jetzt gen USA mit BA, AA und demnächst auch mal Condor in den neuen Mini-Suiten ganz vorne. Für sehr viel weniger Geld im Vergleich zu dem was LH abruft für ihr verstaubtes Produkt und nicht mehr funktionierenden Service.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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10.562
Da gibt es keine politisch gewollte Monopolrolle.
Dann ist z.B. der Politiker der den Begriff "nationaler Champion" geprägt hat bestimt missverstanden worden...
Und auch die Diskussion um das QR Abkommen ist wohl ausschließlich wegen den Menschenrechten in Qatar.

liest sich nach völliger Neiddebatte.
In dem speziellen Fall gebe ich dir mal Recht. Ja, ich würde auch gern mit 60 in Rente gehen (nach dann 46 Jahren Arbeit, mit bis über 2400 Arbeitsstunden/Jahr...). Ansonsten bin ich auf die allermeisten absolut nicht neidisch, bei denen eine Neiddebatte unterstellt wird, da ich diese Dinge nie tun würde und nie wollen würde.
Da ich die Frühverrentung der LH Vorstände mit meinen Flugtickets finanziere, bzw. mit zusätzlichen Stunden Freizeit bezahle weil mein Chef mich auf billigere und längere Flüge schicken muss, geht es sogar noch über Neid hinaus.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.643
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Und da hat Spohr sehr eindeutig bewiesen, dass mit Verantwortungsverschleierung, Kundenschikane und gruppenweit extrem schrottigen IT-Lösungen jeweils kein Geld zu verdienen ist.
Bzw. um exakt zu sein: weniger Geld zu verdienen ist, als Mitbewerber in den jeweiligen Jahren geschafft haben...
Man kann Spohr ja nicht vorwerfen, kein Geld verdient zu haben. Für Corona konnte er ja nun wirklich nichts. Der Sinkflug der Gewinne nach 2017 dürfte allerdings von ihm eingeleitet worden sein.

Mal abgesehen davon, dass die meisten Entscheidungen ja nicht auf eigenen Ideen, sondern auf teuer bezahlten Beratern beruhen, also nur bedingt Spohr anzulasten sind.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Ich sehe da gewisse Parallelen zu Jogi Löw oder Angela Merkel: Gut gestartet, lange erfolgreich, aber irgendwann mit immer den gleichen Methoden zur Problemlösung aus der Zeit gefallen und überfällig für eine Ablösung.
Nur Mal aus Interesse: Inwiefern ist Merkel gut gestartet und war lange erfolgreich? Ein

Statt Merkel hätte man auch ein einfaches Programm regieren lassen können:
1. ein in der Gesellschaft/Politik bestehendes Thema aufgreifen (niemals etwas eigenes, neues etc.)
2. Umfragen lesen und entsprechend der Mehrheitsmeinung zu diesem Zeitpunkt Gesetze durchbringen
3. nichts daran ändern, auch wenn sich die Mehrheitsmeinung ändert

Das hat sie vom ersten bis zum letzten Tag so durchgezogen.

Merkel war eindeutig die schwächste Besetzung des Bundeskanzleramts überhaupt. 16 verlorene Jahre.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.000
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Dahoam
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300x250
Und da hat Spohr sehr eindeutig bewiesen, dass mit Verantwortungsverschleierung, Kundenschikane und gruppenweit extrem schrottigen IT-Lösungen jeweils kein Geld zu verdienen ist.
Er macht doch aktuell Gewinne. Mit diesen dubiosen Methoden ist halt die Frage wie lange, aus einer ausgequetschten Zitrone kommt auch beim weiteren Pressen irgendwann kein Saft mehr raus. Wer nur kann versucht doch inzwischen mit Konkurrenten zu fliegen. Das einzige was LH noch hilft ist die Monopolstellung. Und hier müsste politisch halt mal ein Hebel angesetzt werden dass Konkurrenten (nicht Kartellpartner) an den Flughäfen auch zu beliebten Uhrzeiten Slots bekommen können.