"Prolet" war schon immer ein abwertender beleidigender Begriff und hat nicht zwingend etwas mit körperlicher Industriearbeit oder niedrigem Einkommen zu tun, sondern mit nicht vorhandener Kultur, Manieren und Allgemeinbildung, obwohl das oft gemeinsam auftritt. Ich kenne genügend Akademiker mit hohem Einkommen die bei mir unter der Kategorie Prolet laufen, weil sich die privaten Interessen auf Leiterplatten löten, Marvel-Filme, Fußball und Motorrad beschränken. Geschichte, Sprache, Archäologie? Geldverschwendung, kann weg, ist mir egal. Mich interessiert nur das neue iphone und dafür mache ich bei jedem geforderten Dummschwatz mit. Solche Leute.
"Neger" war noch in den 60ern ein neutraler und nicht rassistischer Begriff, deshalb mein Hinweis auf die damaligen Spiegel-Artikel und auch der damaligen Redaktion wird man kaum Rassismus unterstellen können. Und der Begriff ist besonders in der älteren Generation in Fleisch und Blut übergegangen. Genauso verhält es sich bei z.B. "Zigeuner".
Die "wir heissen ab jetzt so und nächstes Jahr ganz anders sonst sind wir beleidigt"-Spielchen vermeintlicher Wortführer erinnern mich an den Musiker Prince, der sich dann "Symbol" und später "The artist formerly known as Prince" nannte, und das hatte immerhin handfeste juristische Gründe. Trotzdem sprach jeder über "Prince".
Eine andere Bezeichnung ändert noch lange nichts an der Sache, und die meisten Rassisten verwenden vollkommen flexibel den aktuell korrekten Begriff ohne an ihrem Verhalten und Denken deshalb etwas zu ändern. Und das wäre wichtig, nicht ob man jemandem gerade mit "Sinti und Roma" oder "PoC" vordergründig schmeichelt, aber dennoch der festen Ansicht ist daß die alle stehlen und dumm sind.