Luftraumsperrung nur Verarsche?

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Exploris

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09.03.2009
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MUC
Die Gans macht selten die Scheibe blind oder verstopft Instrumente oder stört den Funk oder Radar. Zur Gans liegen auch Erfahrungswerte und Tests vor. Selten fallen auch 4 Triebwerke gleichzeitig aus, weil vier fette Gänse Gansbrei werden wollten.
 
C

carlo

Guest
Schon komisch, dass man das erwiesene Gänserisiko tagtäglich eingeht (so wie viele andere Risiken, etwa Nacht, Nebel, Regen, Wind, russische Controller die kein Englisch können usw.), ohne dass jemand hysterisch wird - bei der Wolke aber alle auf Vollkasko und 100% Schutz schalten.

Dafür gibt es eine zutiefst menschliche Erklärung:

Nacht, Nebel, Regen, Wind und des Englischen nicht mächtige russische Controller sind eben um ein Vielfaches besser zu kalkulieren, als eine Wolke voller Mikro-Gestein, die niemand sieht. :idea:
 

Xexor

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08.09.2009
1.893
2
MUC
Die Gans macht selten die Scheibe blind oder verstopft Instrumente oder stört den Funk oder Radar. Zur Gans liegen auch Erfahrungswerte und Tests vor. Selten fallen auch 4 Triebwerke gleichzeitig aus, weil vier fette Gänse Gansbrei werden wollten.

Soll ja auch 2 strahlige Maschinen geben.
Und der A319 der US war so einer :) also unmöglich ist das nicht
 

flysurfer

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06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Die Gans macht selten die Scheibe blind oder verstopft Instrumente oder stört den Funk oder Radar.

Hast du eine Ahnung. Schon mal Bilder von Vogelschlag gesehen? Scheibe hin, Instrumente verstopft, Radardome zerstört. Das ist nicht selten, das ist eher der Normalfall, wenn so ein großer Vogel im Reiseflug dagegen kracht. Und wenn er ins Triebwerk fliegt, dann ist das auch nicht wirklich gut, siehe US Air.
 
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Exploris

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09.03.2009
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MUC
Richtig. Überlebbar ist ein Durchflug von Asche natürlich auch (-> BA, KLM). Überlebbar ist durch Zufall das meiste. Aber drauf ankommen lassen würde ich es nicht.
 

Exploris

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09.03.2009
2.849
44
MUC
Hast du eine Ahnung. Schon mal Bilder von Vogelschlag gesehen? Scheibe hin, Instrumente verstopft, Radardome zerstört. Das ist nicht selten, das ist eher der Normalfall, wenn so ein großer Vogel im Reiseflug dagegen kracht. Und wenn er ins Triebwerk fliegt, dann ist das auch nicht wirklich gut, siehe US Air.

Jo, wir haben ein derartiges Triebwerk hier vor Ort. Und mir wurde wegen Loch im Radom schon ein Flug gestrichen, habs auch gesehen.
Aber Du sagst es selbst: zu unseren gefiederten Freunden existiert eine Menge Anschauungs- und Studienmaterial. Zur Aschekonzentration über Zentraleuropa im April wohl eher wenig. Deswegen: Apfelgans und Birnenasche.
 

tyrolean

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18.03.2009
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Bayern & Tirol
Dafür gibt es eine zutiefst menschliche Erklärung:

Nacht, Nebel, Regen, Wind und des Englischen nicht mächtige russische Controller sind eben um ein Vielfaches besser zu kalkulieren, als eine Wolke voller Mikro-Gestein, die niemand sieht. :idea:

Was ist mit dem Sahara-Sand? Den sieht man ja, wenn es wieder Blutschnee gibt. Nur da wurde noch nie der gesamte Luftraum gesperrt.
 

Exploris

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09.03.2009
2.849
44
MUC
Ich. Habe in meiner Diss ein wenig mit Klima und Wettermodellen zu tun gehabt.

Ich meinte eher, wer sich beim derartigen Problem umfassend auskennt. Also: wie weit fliegt Asche in welcher Konzentration. Und in welcher Konzentration ist Asche noch flugverkehrsgefährlich?
Inwiefern bist Du vom Fach?
Habe meine Abschlussarbeit auch über den Vesuv geschrieben, würde mich aber nicht als echten Vulkanexperten bezeichnen ;) (das war jetzt nicht böse gemeint)
 

Exploris

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09.03.2009
2.849
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MUC
Wie gesagt. Hat jemand der offiziellen mal bei den Triebwerksherstellern angefragt?

Ich habe irgendwo gelesen (weiß nicht mehr wo), dass bei TW-Tests oft Sand beigemischt wird (wohl um Wüstenbedinungen zu simulieren). Inwiefern sich diese Ergebnisse auf Vulkanauswurf übertragen lassen, keine Ahnung. :(
 

flysurfer

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06.03.2009
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36
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Wer ernsthaft meint, dass die Piloten und Airlines, die unisono sagen, dass man derzeit ohne Bedenken fliegen kann, fahrlässig handeln (und deshalb aktuell nicht mitfliegen würde), der kann auch später nie wieder in ein Flugzeug steigen. :idea:

Für diese Menschen ist dadurch erwiesen, dass bei den Piloten und Airlines die Sicherheit NICHT an erster Stelle steht. Somit ist klar, dass man den Piloten seine Sicherheit nicht anvertrauen kann - wer freiwillig mit Paxen durch die potenzielle Killerwolke fliegt, ist nunmal nicht vertrauenswürdig und geht zweifellos auch sonst untragbare Risiken ein.
 
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tyrolean

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18.03.2009
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Bayern & Tirol
Ich meinte eher, wer sich beim derartigen Problem umfassend auskennt. Also: wie weit fliegt Asche in welcher Konzentration. Und in welcher Konzentration ist Asche noch flugverkehrsgefährlich?
Inwiefern bist Du vom Fach?
Habe meine Abschlussarbeit auch über den Vesuv geschrieben, würde mich aber nicht als echten Vulkanexperten bezeichnen ;) (das war jetzt nicht böse gemeint)

Genau das leistet das Modell nicht. Es sagt nur Asche ja oder nein! Viel zu ungenau! Deswegen sollte man messen. Die Situation kam aber alles andere als überraschend. Die DLR hat aber erst am Freitag angefangen einen "Messflug zu definieren".

Das Modell ist eher ein erster Indikator und nicht alleinseligmachend! Also messen und das möglichst zackig! Und da lieget der Hase im Pfeffer. Während die Fluggesellschaften alles tun, kommen die Behörden nicht in die Pötte!
 

Exploris

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09.03.2009
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MUC
Genau das leistet das Modell nicht. Es sagt nur Asche ja oder nein! Viel zu ungenau! Deswegen sollte man messen. Die Situation kam aber alles andere als überraschend. Die DLR hat aber erst am Freitag angefangen einen "Messflug zu definieren".

Das Modell ist eher ein erster Indikator und nicht alleinseligmachend! Also messen und das möglichst zackig! Und da lieget der Hase im Pfeffer. Während die Fluggesellschaften alles tun, kommen die Behörden nicht in die Pötte!

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MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
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MUC
Genau das leistet das Modell nicht. Es sagt nur Asche ja oder nein! Viel zu ungenau! Deswegen sollte man messen. Die Situation kam aber alles andere als überraschend. Die DLR hat aber erst am Freitag angefangen einen "Messflug zu definieren".

Messen ist gut!
Jetzt fehlt uns nur noch einer, der eine verbindliche Aussage dazu macht, bis zu welcher Dichte (ppm?) ein Flugzeugtriebwerk hält. Vorzugsweise sollte das der Hersteller des Triebwerks sein.

Nich falsch verstehen - ja, ich bin dafür, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Aber das Heilmittel schlechthin ist das nicht. Manche tun so, als könnte man sofort nach den Messungen wieder losfliegen. Vielleicht kann man das auch, wenn die Messung ergibt, daß da gar keine Asche ist.

Aber es hilft nicht wirklich auf Dauer weiter, wenn ich weiß daß jetzt gerade über MUC in 28.000ft Höhe keine Asche ist. Denn in ein paar Stunden oder 5.0000ft darunter kann es anders aussehen. Und es hilft auch in so fern nichts, als das keiner sagen kann, wieviel Asche so ein Triebwerk aushält.
 

tyrolean

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18.03.2009
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Bayern & Tirol
Messen ist gut!
Jetzt fehlt uns nur noch einer, der eine verbindliche Aussage dazu macht, bis zu welcher Dichte (ppm?) ein Flugzeugtriebwerk hält. Vorzugsweise sollte das der Hersteller des Triebwerks sein.

Nich falsch verstehen - ja, ich bin dafür, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Aber das Heilmittel schlechthin ist das nicht. Manche tun so, als könnte man sofort nach den Messungen wieder losfliegen. Vielleicht kann man das auch, wenn die Messung ergibt, daß da gar keine Asche ist.

Aber es hilft nicht wirklich auf Dauer weiter, wenn ich weiß daß jetzt gerade über MUC in 28.000ft Höhe keine Asche ist. Denn in ein paar Stunden oder 5.0000ft darunter kann es anders aussehen. Und es hilft auch in so fern nichts, als das keiner sagen kann, wieviel Asche so ein Triebwerk aushält.

Yepp. Und da ist das nächste Problem. In einem gewinnorientierten Unternehmen hätte ich das am Donnerstag angefragt. Eventuell hat man da am Montag auch Ergebnisse. Ist da was passiert?

So ein Test wäre doch einfach: Ich lasse ein Triebwerk laufen und schaue bei welcher Konzentration es den Geist aufgibt. Das mache ich ein paar mal und dann gibt es einen Grenzwert (z.B. 30% des Ausfallwertes). Feddich.
Habe leider kein Triebwerk im Garten stehen, sonst würde ich es machen!
 
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O

Oblomow

Guest
Verstehe ich das richtig?
Auf der einen Seite lese ich hier im Forum von unverantwortlichen Piloten, die keine Ahnung von irgendwas haben (Streik), Airlines, die noch nicht einmal einen ordentlichen F Award Flug buchen können und sowieso nur auf schikanöse Behandlung der Gäste ausgerichtet sind, vom Produkt ganz zu schweigen.
Auf der anderen Seite wird also genau diesen Gruppen ein besseres Management zugetraut und verantwortungvolles Handeln unterstellt? Die kleben also einen Silberstreifen an das Triebwerk und alles ist OK? Warum sind an den Vulkanbeobachtungsstationen nicht auch einfache Alufolien ausgelegt? Da kann man sich die ganzern Hightechgeräte ja sparen.
Plötzlich sind alle ausgewiesene Vulkanologen, Klimagurus, Seismologen und was weiß ich?
Das einzige, was ich weiß ist, daß es ganz schön schmerzhaft ist auf einem Vulkan hinzufallen und sich den Unterarm aufzureissen. In der Sahara ist mir das im Sand (ich falle wohl häufiger:D) nicht passiert.
Ich gebe zu einfach mal nichts zu wissen und warte einfach ab.
my2cents.gif
 

flysurfer

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06.03.2009
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36
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LH startet heute einen eigenen Messflug:

Aschewolke: Lufthansa will eigenen Messflug starten - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

Einige qualitative Aussagen können die Forscher dennoch machen. Volker Wulfmeyer von der Universität Hohenheim hat die aktuellen Messungen mit Daten verglichen, die erhoben wurden, als Sandstaub aus der Sahara über Süddeutschland schwebte, was immer mal wieder vorkommt. "Die Signale damals waren stärker", sagte er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Das sage jedoch nichts über die Gefahren, die von Vulkanasche ausgingen. Schließlich sei Sandstaub nicht identisch mit Vulkanasche.

Albert Ansmann vom Leibniz-Institut für Atmosphärenforschung verweist ebenfalls auf die vergleichsweise geringe Aschekonzentration in der Luft: "Wir haben derzeit in Europa eine Belastung, die geringer ist als in Regionen mit aktivem Vulkanismus, etwa Indonesien", sagte er. Dort finde jedoch ständig Flugverkehr statt. Daher gebe es auch Forscherkollegen im Ausland, die sich über die Einschränkungen des Luftverkehrs in Europa wunderten.

Ein echtes Wunder, dass wir unsere Flüge nach CGK überlebt haben.

Auf Hawaii gibt's übrigens auch einen aktiven Vulkan, und da fliegt man nicht nur einfach mit großem Abstand drüber, sondern mit dem Helikopter direkt rein. Nennt sich Touristenrundflug, seit Jahren außerordentlich beliebt.
 

flysurfer

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Reaktionen: Chamaelion