Wenn Ihr netterweise mal aufhören würdet, über die Maße von Frauen wie die Zähne vom Vieh auf dem Markt zu reden...
-
Zurück zum Ursprung:
Eine schlanke Frau ist ästhetisch und sicher für viele Männer ein Idealbild. Nur fällt es Frauen wegen des signifikant geringeren Testosteronanteils genetisch bedingt viel schwerer, ein bestimmtes Gewicht/eine sportliche Figur "zu halten", wenn das Lebensalter mit einer 3 beginnt. Der Stoffwechsel wird langsamer und bei gleicher Energiezufuhr, sprich Ernährungsgewohnheiten, kommt das Hüftgold langsam, aber sicher. Wer an dieser Stelle nicht anfängt, entweder weniger kalorische Nahrung zu sich zu nehmen und/oder durch sportliche Betätigung die Verbrennung von Kalorien zu erhöhen, bekommt die Quittung später unweigerlich auf der Waage.
Der Mensch ist nicht zum dauerhaften Sitzen geboren, die Entwicklung des homo sapiens war immer von Bewegung geprägt, der Stoffwechsel darauf getrimmt. Jene Bewegung findet aber insbesondere in den letzten 50 Jahren immer weniger statt, parallel existiert in den entwickelten Industrieländern ein Nahrungsmittelüberangebot. Dies summiert führt einerseits zu einer immer größer werdenden Zahl von Übergewichtigen schon im Kindesalter, andererseits zu antagonistischen Krankheitsbildern wie Anorexie und Bulimie.
Attraktivität ist relativ, Männer verorten diese bekanntlich anderswo als Frauen. Schlußendlich mag jede/r mit jedem/r glücklich werden, nur sollten beide Seiten bedenken, daß äußere Geschlechtsmerkmale sehr oft, manchmal schon nach Aufsetzen des Eherings, schwinden, wie Eis in der Sonne. Ohne wahrlich tiefe Liebe und die über die Zeit gewachsene Bereitschaft mit dem Partner alles, auch die schlimmsten Zeiten durchstehen zu wollen, nützen anfängliche Präferierungen kleinster Konfektionsgrößen soviel, wie der Hamburger Tidenhub zur Vorhersage der nächsten Bundestagswahl.
Um 48 kg bei 1,80m halten zu können, stochert man im Salat und lässt selbst das Eiweiß (scampis, Fleisch etc.) weg. Unvermeidliche Hauptmahlzeiten werden möglichst unauffällig auf dem Klo wieder entsorgt. Die von der Säure angeätzten Zähne schönt der Zahnarzt des Vertrauens, um die Vitamincocktails kümmert sich die Empfehlung des Modezaren. Der Körper wird zur Ware, die (scheinbare) Bewunderung zur Genugtuung, die dafür notwendigen Qualen als Bestätigung empfunden.
-
Für mich persönlich käme eine solche Partnerin nicht ansatzweise in Frage.
Wenn auch den hochwertigsten und teuersten Zutaten eines Mahls ein vorzeitiges Begräbnis im Klosett sicher ist, könnte ich mich keine Sekunde am minus zero size erfreuen, erstürbe meine Lust am Kochen, wäre jede Form von Kreativität begraben.
Wahre Liebe hingegen ermöglicht vieles. Aber sie bleibt dann eben nicht so eindimensional wie die Reduktion auf ein Körpergewicht und Aussehen. Anja Rubik wäre nicht die Erste, die an diesem Widerspruch scheitern würde...