Die Kombination der Funktion einer Kreditkarte mit diversen Versicherungsleistungen, insbesondere im Bereich KFZ-Versicherungen, scheint eine ungeheure, ja fast magische Anziehungskraft zu haben. Fast schon so eine Art Fetisch. Je komplizierter und undurchschaubarer die Leistungen sind, desto mehr Befriedigung und wohl auch soziale Anerkennung bringt dieses Produkt.
Irgendwie erinnert mich dies an die strukturierten Kapitalmarktprodukte, Derivate und gehedgten Optionen der letzten Jahre. Wagte Mr. Burns die jungen, und gutaussehenden, Banker nach den rechtlichen Details zu fragen oder gar Bedenken zu äußern, wurde er wegen seiner geistigen Unbeweglichkeit und Rückständigkeit ausgelacht. Herr Madoff und die Gebrüder Lehman waren über jeden Zweifel erhaben.
Warum kann ein USA-Urlauber eigentlich nicht in ein seriöses Reisebüro (oder zum ADAC ist ja so etwas ähnliches) gehen und dort bei einem seriösen Autovermieter den entsprechenden Mietvertrag abschließen und sich dort kompetent wegen der Versicherungen beraten lassen?
Haben sich die ganzen Zauberlehrlinge hier schon mal überlegt, was sie im Falle eines Schadens in den USA (oder in Ägypten, Thailand, Brasilien etc.) dem Unfallgegner oder der Polizei vorzeigen und erzählen?
Die güldene, grüne, rosane oder purpurne Amex, Visa oder Mastercard?
Oder doch lieber den Bildschirm vom I-Phone mit der Bestätigung von der Kreditkartenfirma, dass alles OK ist? Die Kreditkartenfirma habe über den Assekuranzmakler XYZ in Gibraltar eine Super-Saver-Chairman-Weck-Up-Versicherung bei der renommierten XXX-Versicherung in Bermuda abgeschlossen und immer pünktlich ihre Raten bezahlt.
Zur Not kann der Bildschirm von der Polizei an das Unfallprotokoll geheftet werden.
