Ministerium droht mit Prüfung der Vorkassepraxis bei Flügen

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Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
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Allerdings gehört der Kontrahierungszwang ebenfalls abgeschafft. Die Airlines sollen sich ihre Kunden aussuchen dürfen.
Und macht der, der nicht mehr angenommen wird? Mit dem Boot in die Heimat für Familienbeusch? Und wer zahlt die Infrastruktur um den (potenziellen) Kunden auszuwerten? Wohl doch die Passagiere die (noch) fliegen dürfen.
 

thbe

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27.06.2013
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Und macht der, der nicht mehr angenommen wird? Mit dem Boot in die Heimat? Und wer zahlt die Infrastruktur um den (potenziellen) Kunden auszuwerten? Wohl doch die Passagiere die (noch) fliegen dürfen.
Der fliegt mit einer Airline, die bereit ist, ihn mitzunehmen. Und wenn ihn keine Airline mitnehmen mag, dann fliegt er gar nicht. Auch, wenn man hier manchmal einen anderen Eindruck bekommt, besteht das Geschäft von Airlines in der Beförderung von Passagieren, nicht in der Nichtbeförderung.

Gibt ja genügend andere Branchen ohne Kontrahierungszwang. Supermärkte beispielsweise. Und dennoch verhungert bei uns niemand.
 
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TXL3000

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18.06.2016
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TXL
Gibt ja genügend andere Branchen ohne Kontrahierungszwang. Supermärkte beispielsweise. Und dennoch verhungert bei uns niemand.
Das Beispiel zeigt doch nur, wie zwecklos die Aufhebung des Kontrahierungszwangs ist: Was würde sich denn ändern? Die Flugbuchung ist genauso ein Massengeschäft des täglichen Lebens wie der Einkauf bei Rewe. Selbst wenn eine Airline nicht mehr jeden befördern müsste, würde sie es noch immer tun, oder soll sie vor jeder Buchung einen Gesinnungstest machen und Schufa Unterlagen sowie Mietschuldenfreiheitsbescheinigung anfordern?
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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Der fliegt mit einer Airline, die bereit ist, ihn mitzunehmen. Und wenn ihn keine Airline mitnehmen mag, dann fliegt er gar nicht.
Das mag als reine deutsche Massnahme noch OK sein, obwohl ich auch den finanzschwächen Deutsch-Ghanesen oder Deutsch-Vietnamesen ein Familienzusammenkommen zum Ableben eines Famiienmitglied gönne. Es wurde in der Diskussion aber schon festgestellt, dass eine reine nationale Massnahme eher unwirksam sein wird und eine EU-weite Einführung wünschenwert sei, um wirksam zu sein.

Es gibt aber Mitgliedländer die ein reger Migrantenverkehr haben (mal innerhalb der europäischen EU, mal nach Übersee, mal nach andere Länder, innerhalb oder ausserhalb der eigenen Nation). Ich sehe die Szenen schon auf AMS wenn der Flug nach PBM oder CUR nicht verkauft wird.

Wie schon an anderer Stelle gesagt: hier wird ein ganzes System aufgebaut um ein Problem dass vor allem bei einigen slecht organisierten Fluggesellschaften auftritt zu lösen. Die Kosten davon wirden von allen getragen, denn umgeschlagen auf der Restmasse and Passagiere. Wer solche Risiken abdecken möchte, ist besser bedient mit einer Versicherung. Die gibt es im Form von einer Kreditkarte und auch das Zivilrecht steht jeder offen.
 
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thbe

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27.06.2013
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Das Beispiel zeigt doch nur, wie zwecklos die Aufhebung des Kontrahierungszwangs ist: Was würde sich denn ändern? Die Flugbuchung ist genauso ein Massengeschäft des täglichen Lebens wie der Einkauf bei Rewe. Selbst wenn eine Airline nicht mehr jeden befördern müsste, würde sie es noch immer tun, oder soll sie vor jeder Buchung einen Gesinnungstest machen und Schufa Unterlagen sowie Mietschuldenfreiheitsbescheinigung anfordern?
Das Erfordernis der Vorkasse wird doch mit dem Kontrahierungszwang begründet. Damit läge der Sinn schon darin, dass es dann keinen Grund mehr für die Praxis der Vorkasse gibt.

Und wenn Du meinst, dass man das nicht benötigt, dann muss man es streichen. Es ist ein erheblicher Eingriff des Staates. Und sinnlose erhebliche Eingriffe dürfen nicht erfolgen.
 

thbe

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27.06.2013
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Wie schon an anderer Stelle gesagt: hier wird ein ganzes System aufgebaut um ein Problem dass vor allem bei einigen slecht organisierten Fluggesellschaften auftritt zu lösen. Die Kosten davon wirden von allen getragen, denn umgeschlagen auf der Restmasse and Passagiere. Wer solche Risiken abdecken möchte, ist besser bedient mit einer Versicherung. Die gibt es im Form von einer Kreditkarte und auch das Zivilrecht steht jeder offen.
Das Gegenteil ist der Fall. Es wird ein bestehendes System reduziert. Und nein, die Auswirkungen einer weltweiten Pandemie betrafen nicht nur einige schlecht organisierte Airlines. Die betraf alle Airlines. Auch auf mein Geld von SQ musste ich deutlich länger warten als vorgesehen.

Natürlich wäre es ein Rückschlag für Reiserücktritssversicherungen. Aber Reiserecht ist nicht dafür da, dass Versicherungen davon leben können.
 

TXL3000

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18.06.2016
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TXL
Das Erfordernis der Vorkasse wird doch mit dem Kontrahierungszwang begründet. Damit läge der Sinn schon darin, dass es dann keinen Grund mehr für die Praxis der Vorkasse gibt.

Und wenn Du meinst, dass man das nicht benötigt, dann muss man es streichen. Es ist ein erheblicher Eingriff des Staates. Und sinnlose erhebliche Eingriffe dürfen nicht erfolgen.
Nein, der Kontrahierungszwang erfordert nicht die Vorauskasse, aber rechtfertigt sie. Das ist ein (erheblicher!) Unterschied.
Und dein vermeintlicher Eingriff: Nein, „der Staat“ greift nicht in deine, sondern die Privatautonomie der Airlines ein. Denn: Er zwingt nicht dich zur Vorkasse, sondern die Carrier zum Vertragsschluss. Und wieso? Weil Beförderung - ob Bahn, Bus oder Flug - von existenzieller Bedeutung sind, so wie Gas, Strom und Wasser.
 

thbe

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27.06.2013
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Nein, der Kontrahierungszwang erfordert nicht die Vorauskasse, aber rechtfertigt sie. Das ist ein (erheblicher!) Unterschied.
Und dein vermeintlicher Eingriff: Nein, „der Staat“ greift nicht in deine, sondern die Privatautonomie der Airlines ein. Denn: Er zwingt nicht dich zur Vorkasse, sondern die Carrier zum Vertragsschluss.
Richtig, und der Entfall des Rechtfertigungsgrundes ist willkommen. Wie ich schon schrieb.

Was ich nicht geschrieben habe war, der Staat würde in meine Autonomie eingreifen. Unnötige Eingriffe des Staates in jedwede Autonomie sind unzulässig.
Und wieso? Weil Beförderung - ob Bahn, Bus oder Flug - von existenzieller Bedeutung sind, so wie Gas, Strom und Wasser.
Nur wenig weiter oben hast Du noch das exakte Gegenteil geschrieben. Nämlich:
Das Beispiel zeigt doch nur, wie zwecklos die Aufhebung des Kontrahierungszwangs ist: Was würde sich denn ändern? Die Flugbuchung ist genauso ein Massengeschäft des täglichen Lebens wie der Einkauf bei Rewe. Selbst wenn eine Airline nicht mehr jeden befördern müsste, würde sie es noch immer tun, oder soll sie vor jeder Buchung einen Gesinnungstest machen und Schufa Unterlagen sowie Mietschuldenfreiheitsbescheinigung anfordern?

Da musst Du Dich schon festlegen. Ist der Kontrahierungszwang von existenzieller Bedeutung oder hat er ohnehin keine Wirkung. Beides geht nicht.
 

TXL3000

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18.06.2016
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TXL
Da musst Du Dich schon festlegen. Ist der Kontrahierungszwang von existenzieller Bedeutung oder hat er ohnehin keine Wirkung. Beides geht nicht.
Der Kontrahierungszwang hat eine - oben dargestellte - Begründung. Aber: Der Glaube daran, dass, wenn er nur entfiele, plötzlich das Tun und Handeln der Airlines ein anderes würde, ist mE unbegründet. Aber ich habe es schon mal gesagt und sage es wieder: Diese ganze Diskussion ist es nicht wert, das ist alles nur ein Luftschloss.
 

thbe

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Der Kontrahierungszwang hat eine - oben dargestellte - Begründung. Aber: Der Glaube daran, dass, wenn er nur entfiele, plötzlich das Tun und Handeln der Airlines ein anderes würde, ist mE unbegründet. Aber ich habe es schon mal gesagt und sage es wieder: Diese ganze Diskussion ist es nicht wert, das ist alles nur ein Luftschloss.
Wir hatten während Corona Dutzende Milliarden Euro Schulden der Airlines gegenüber ihren Kunden - unfreiwillig durch die Kunden bereitgestellt. Hier auf VFT haben sich teilweise Dramen abgespielt, weil Leute nicht an ihr Geld kamen.

Wenn das keine Anpassungen wert ist, dann kann man Dinge wie EU261 ebenfalls vergessen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Vorkasse abschaffen und Auto-Rückzahlung und Auto-Entschädigung. Man bucht elektronisch, da fehlt nur ein Feld, ob das Geld auch dorthin oder woanders hin rücküberwiesen werden soll.
Außerdem muss man eine Höchstsbertigungsdauer am Flughafen einführen, sagen wir mal zwei Stunden. Mit einer elektronischen Stechuhr loggt man sich ein und wenn die einen bis dahin nicht ans Gate kriegen, zahlen eben Bund (oder dessen Abfertiger) und Flughafen. Bitte auch automatisch. Außerdem könnte man auch Verzehrgutscheine bei Verspätung vorschreiben, die einem direkt aufs Handy geschickt werden. 10 Euro pro Stunde Wartezeit oder so.

Ja das kostet alles, aber man muss genau diese Kostenrechnung zu Gunsten der Passagiere wieder verschieben. Sonst haben Flughäfen und Airlines keinen Anreiz, irgendwas zu verbessern. Das ist ja alles Kalkül und nicht Schicksal.
 
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thbe

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Vorlasse abschaffen und Auto-Rückzahlung und Auto-Entschädigung. Man bucht elektronisch, da fehlt nur ein Feld, ob das Geld auch dorthin oder woanders hin rücküberwiesen werden soll.
Gleichzeitig gleiche faktische Pflichten für alle beteiligten Airlines. Es müssen auch die Airlines stets zahlen, die in Staaten mit unzureichend funktionierender Justiz sitzen.
 
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NeaeraMS

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19.04.2022
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Außerdem muss man eine Höchstsbertigungsdauer am Flughafen
Mir wäre neu dass es dafür eine rechtliche Grundlage gäbe. Und die Gründe für Verspätungen sind hier wie auch überall anders Ellenlang.
Das ist ja alles Kalkül und nicht Schicksal.
Steile These. Warum sollte es im Interesse der Fluggesellschaften sein ihre Passagiere nicht vernünftig befördern zu können??
Ja das kostet alles, aber man muss genau diese Kostenrechnung zu Gunsten der Passagiere wieder verschieben.
Das mag sein, gleichzeitig muss man beachten dass Fluggesellschaften eben Planungssicherheit brauchen und davon auch leben. Die Carrier mögen zuweilen dreist sein, das ist aber nichts im Vergleich zu dem was die Kunden abziehen würden, speziell in der Richtung "mal mehrere Flüge buchen und schauen wann man denn aus Malle zurück will". Dass Kosten die aus sowas entstehen grundsätzlich auf den Verbraucher umgelegt werden muss ich wohl nicht erwähnen, und wir wären sicher besser dran alle paar Jahre mal hinter den Kosten einer Reise herlaufen zu müssen als die Mehrkosten zu tragen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Man verkauft Tickets, kassiert dafür und weiß vorher exakt, wann man sich diese Passagiere zum Checkin oder Drop an den Airport bestellt. Man kann das genau planen. Man kennt die Abfertigungsdauer und den genauen Personalbedarf dafür, stellt sich aber doof. Nach dem Motto, muss auch so gehen. Geht nicht so und diese Botschaft vermittelt man am besten über Geld.
 
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thbe

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27.06.2013
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Das mag sein, gleichzeitig muss man beachten dass Fluggesellschaften eben Planungssicherheit brauchen und davon auch leben. Die Carrier mögen zuweilen dreist sein, das ist aber nichts im Vergleich zu dem was die Kunden abziehen würden, speziell in der Richtung "mal mehrere Flüge buchen und schauen wann man denn aus Malle zurück will". Dass Kosten die aus sowas entstehen grundsätzlich auf den Verbraucher umgelegt werden muss ich wohl nicht erwähnen, und wir wären sicher besser dran alle paar Jahre mal hinter den Kosten einer Reise herlaufen zu müssen als die Mehrkosten zu tragen.
Das stimmt. Weiterhin gibt es weitaus “kriminellere” Branchen als die Luftfahrt. Telekommunikation, Versicherungen, Banken, öffentliche Verwaltung, etc.

Die Luftfahrt hat eben einen schlechten Dreistigkeit*Einfluss-Faktor. Sie müsste weniger dreist sein und/oder mehr Bestechungsgelder zahlen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Man verkauft Tickets, kassiert dafür und weiß vorher exakt, wann man sich diese Passagiere zum Checkin oder Drop an den Airport bestellt. Man kann das genau planen. Man kennt die Abfertigungsdauer und den genauen Personalbedarf dafür, stellt sich aber doof. Nach dem Motto, muss auch so gehen. Geht nicht so und diese Botschaft vermittelt man am besten über Geld.
Das lässt allerdings wieder außen vor, dass die Airlines derzeit nicht der stärkste Engpass in der Luftfahrt sind. Es sollte also auch ein EU261 gegen BPol und weitere Systempartner und Dienstleister geben.
 

Porti

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31.12.2019
2.030
1.024
Das stimmt. Weiterhin gibt es weitaus “kriminellere” Branchen als die Luftfahrt. Telekommunikation, Versicherungen, Banken, öffentliche Verwaltung, etc.

...

Das lässt allerdings wieder außen vor, dass die Airlines derzeit nicht der stärkste Engpass in der Luftfahrt sind. Es sollte also auch ein EU261 gegen BPol und weitere Systempartner und Dienstleister geben.

Unfug. Ich habe heute noch Erstattungsausstände, wegen abgesagter / unbrauchbar verlegter Flüge im Herbst 2021. Von den anderen, von Dir genannten Branchen, kenne ich das nicht.

Mir ist aber auch klar, dass das hier ein Sommerlochthema ist, und sich nichts daran ändern wird.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das stimmt. Weiterhin gibt es weitaus “kriminellere” Branchen als die Luftfahrt. Telekommunikation, Versicherungen, Banken, öffentliche Verwaltung, etc.

...

Das lässt allerdings wieder außen vor, dass die Airlines derzeit nicht der stärkste Engpass in der Luftfahrt sind. Es sollte also auch ein EU261 gegen BPol und weitere Systempartner und Dienstleister geben.

Unfug. Ich habe heute noch Erstattungsausstände, wegen abgesagter / unbrauchbar verlegter Flüge im Herbst 2021. Von den anderen, von Dir genannten Branchen, kenne ich das nicht.

Mir ist aber auch klar, dass das hier ein Sommerlochthema ist, und sich nichts daran ändern wird.
 

NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
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Man kann das genau planen.
Das mag vielleicht in "normalen" Zeiten so sein aber nicht während der Corona-Pandemie .

Ich möchte hier keine politische Diskussion lostreten, ihr scheint aber zu vergessen dass wir jetzt knapp über 2 Jahre hatten in denen überhaupt nichts zu planen war. Jedes Land hat, was Reisebeschränkungen angeht, sein eigenes Süppchen gekocht und speziell in Deutschland haben sich die Regeln teilweise sogar mehrfach in der Woche geändert.
Jetzt anzukommen und der Luftfahrtbranche vorzuwerfen dass Sie innerhalb von 3 Monaten ihre Kapazitäten nicht von fast null auf "mehr als vor Corona" Niveau hochfahren können empfinde ich schon als etwas dreist.

Es ging alleine um die Luftahrtbranche. Der muss man jetzt richtig Druck machen.
Und was genau soll das bringen? Wenn ich die Zeitung richtig lese beginnen in Berlin schon die ersten Überlegungen dazu, wie man im Herbst bei steigenden Corona-Zahlen verfahren soll und ob es sogar einen weiteren Lockdown geben wird. Die Luftfahrtbranche wäre schön doof, dem Druck nachzugeben wenn abzusehen ist dass das derzeitige Hoch nur temporär ist.
 
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