Ich war im vergangenen September sowohl in Moldawien (Chișinău, Cricova, Orhei, Ungheni, Bălți und Soroca) als auch in Transnistrien (Tiraspol, Bender, Chițcani) inkl. einer privaten Tour von Nord nach Süd mit
https://transnistria-tour.com/de/.
Ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.
Der Grenzübertritt Moldawien/Transnistrien und zurück verlief ebenfalls unbürokratisch. Der Pass wird nicht gestempelt - man erhält lediglich eine Einreisekarte:
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Ich machte die Reise auf eigene Faust, allerdings schon etliche Jahre her, irgendwann zwischen Krimbesetzung und Corona. Einreise mit dem Zug easy. Dann musste ich einen Ort finden, an dem man mich registriert. Interessanterweise wusste weder der Zoll, noch die örtliche Polizeistation, wo man sich am Sonntag registrieren lassen kann (war notwendig). Schliesslich halfen mir die netten Angestellten des Hotels, den richtigen Ort zu finden. Jedesmal wird ein Zettel eingezogen und man bekommt einen neuen. Die Ausreise per Bus war garstig, ein Geschrei, dabei verstehe ich das russische Geschwätz auch dann nicht, wenn man es mehrfach und lauter wiederholt. Dabei ging es nur darum, in einem Büro den Zettel abzugeben.
Probleme gibt es dann eventuell bei der Ausreise, weil du keinen Einreisestempel hast. Ich ging daher an den Flughafen (liegt auf dem Weg Tiraspol-Chisnau) und lies mir die Einreise bestätigen, es gab einen Stapel Papiere ohne Stempel im Pass. Die Ausreisedame war grimmig, ich müsste bei jeder neuen Einreise so einen Stapel Papiere mitnehmen, sonst gäbe es Probleme.
Alles in allem gut machbar, aber etwas aufwendig.
Es ist halt unberechenbar, sowohl in Moldawien und Transnistrien. Die Gagausier sind pro russisch, wie mein dem gagausischen Volk angehörigen Lehrling erklärte. Die Moldawier sind pro westlich. Und die Transnistrier sind m.A.n. keineswegs so eindeutig pro russisch, eher gespalten, sie haben auch viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Mir begegnete in Transnistrien aber auch klare Feindschaft und relativ aggressiv zur Schau getragene Begeisterung für Russland.
Moldawier erlebte ich als sehr nett, ein sehr hilfsbereites Volk. Ich habe da immer eine Challenge. Ohne die Sprache zu können in der Metzgerei 200 Gramm Wurst zu kaufen. In Moldawien diskutierte die ganze Kundschaft darüber und alle halfen mit, dass ich das richtige bekam, am Bahnschalter dasselbe. In der Ukraine war das schon viel schwieriger, in China unmöglich, in den 00er Jahren in Litauen scheiterte ich beinahe daran, weil sie den Preis auf einem Zählrahmen anzeigte, ich erinnerte mich nicht mehr, wie man da die Zahlen abliest, oooh wie peinlich)