Allerdings scheint es so zu sein, dass die Mitarbeiter dort eine sehr hohe Frustrationstoleranz haben.
Normalerweise müssten Firmen ja auch das Wettbewerbsumfeld beobachten, was zum "Standard" gehört ?
Ich denke, das geht in die gleiche Richtung wie ein Beitrag von
kingair9 weiter oben im Thread.
Gerade Firmen im Mittelstand koennen oft das Gehaltsniveau nicht unbegrenzt nach oben schrauben und dann sind individuelle Reiserichtlinien (fuer Fuehrungskraefte) oft auch als Teil der Benefits zu sehen.
Im Grunde sehe ich die Reisezeit als Arbeitszeit an. Was mache ich auf einem 10h-Flug nach ATL oder auf den 5h zwischen ATL und LAX? Ich arbeite am Laptop und wenn es Internet an Bord gibt, ist die Arbeitszeit sogar noch produktiver. Das kann ich als Mitarbeiter aber nur, wenn ich auch die Moeglichkeit (sprich, Platz, Ruhe, keinen Nebenmann, der auf den Laptop schaut) habe. Gleiches gilt fuer Nachtfluege, nach denen ich nach der Ankunft arbeite. Wenn ich den Jetleg durch 5-6h Schlaf minimieren kann, ist es fuer alle Beteiligten produktiver - fuer mich als auch die Menschen, die in den folgenden Tagen mit mir zu tun haben werden
Gleichzeitig sollte aber jeder Mitarbeiter auch Eigenverantwortung uebernehmen und Reisekosten als Kosten in seinem Verantwortungsbereich sehen. Natuerlich gibt ein Arbeitsvertrag vielleicht her, dass der Mitarbeiter in C zwischen Deutschland und Asien fliegen kann. Wenn er aber nur auf Non-Stop-Verbindungen besteht oder nicht bereit ist, am Zielort eine Nacht von Samstag auf Sonntag zu verbringen und so die Kosten von vielleicht 2.500 EUR auf 5.500 EUR hochschraubt, dann bedeutet das in der Konsequenz eben, dass das Reisebudget weniger Reisen (und somit weniger direkte Kontakte) hergibt.
Auf der anderen Seite ist auch keinem Arbeitgeber geholfen, der seinen Exportleiter 10x im Jahr nach Suedostasien schickt und ihn jedesmal in die Y setzt. Der MA ist dann a) gefrustet, hat b) vielleicht irgendwann koerperliche Probleme und ist c) nicht so produktiv. Kann ja auch nicht die Loesung sein.
Letztlich ist es wie ueberall im Leben: das gesunde, verantwortungsvolle Mittelmass ist oft der beste Weg.