Nitus in Südafrika: Winelands, Gartenroute, Kapstadt & Krüger National Park

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 10

Nachdem wir unsere restlichen Vorräte aus dem Kühlschrank zu einem umfassenden Frühstück umgewandelt und verzehrt hatten, packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg Richtung Westen. Wir folgten der N2 vorbei an Plettenberg Bay, Knysna, George und Mossel Bay, wobei auf dieser Strecke die Aussicht erneut zu genießen war. Hinter Mossel Bay wurde die Aussicht monotoner, aber die Straße dafür auch etwas leerer. Irgendwann vor Heidelberg meldeten sich unsere Mägen, sodass wir in Heidelberg von der N2 abbogen, um die Fastfood-Restaurants entlang der N2 zu meiden. Irgendwann entdeckte ich ein Schild einer kleinen Bäckerei, das auf frische "Vetkoek" freitags hinwies. Da heute Freitag war, sollte es dies werden. Mein bislang zweiter "Vetkoek" blieb leider geschmacklich und optisch hinter dem in Klein Brak River konsumiertem zurück, aber +1 war mit seinem Kuchen relativ zufriden. Dazu war das Inhaberpärchen der Bäckerei sehr freundlich und sympathisch.

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Ausreichend gestärkt setzten wir unsere Fahrt auf der N2 gen Westen fort. Nachdem wir Swellendam, unser Ziel für den Tag, erreicht hatten, suchten wir die Einfahrt zum "Bontebok National Park", in welchem wir auf zahlreiche Beobachtungen dieser Buntböcke hofften. Kurz hinter der Einfahrt des Nationalparks lag auf der rechten Seite die Rezeption. Man hätte diese zwar rechts liegen lassen können, um ohne Registrierung / Eintrittszahlung den Park befahren zu können, da hier keine Schranken oder sonstige Einlasskontrollen vorhanden waren, aber hielten wir dennoch zur ordentlichen Registrierung an. Wir mussten kurz warten, da vor uns einige Übernachtungsgäste des Parks eincheckten. Als wir an der Reihe waren, wurde unsere Wild-Card erfasst, die uns erneut kostenfreien Eintritt ermöglichte. Anschließend erklärte uns die freundliche Parkangestellte, welche Route wir für die Rundfahrt mit dem Auto nehmen mussten.

Registriert fuhren wir dann den Weg in Richtung ausgeschilderter Rundfahrt, um diese zu befahren. Leider konnten wir keinen einzigen Buntbock oder sonstige Tiere entdecken. An einem Haltepunkt entlang der Rundfahrtroute hielten wir an und spazierten den ausgeschilderten Wanderweg, nur um kurz darauf zwei Buntböcke in direkter Nähe unseres Autos zu entdecken, die aus dem Gebüsch auftauchten.

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Auch auf dem Rückweg zum Auto blieben die Beiden in der Nähe.

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Auf der weiteren insgesamt ca. einstündigen Rundfahrt auf unbefestigten Wegen entdeckten wir noch ein paar Gruppen Buntböcke, die aber allesamt nur mit dem Fernglas gut zu erkennen waren.

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Nachdem wir die Rundfahrt absolviert hatten, überlegten wir, ein wenig entlang der ausgeschilderten Trails zu wandern. Da der Park aber auch in diesem Teil sehr verlassen wirkte und unser Auto ziemlich voll mit Reisegepäck und Wertsachen war, entschienden wir uns, nur kurz etwas entlang des Flusses zu wandern.

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Anschließend fuhren wir ins Stadtzentrum von Sellendam, um in der gewählten Unterkunft, dem "Elianthe Boutique Guesthouse" einzuchecken. Das erhaltene Zimmer in dem sehr schön renovierten 150 Jahre alten Haus gefiel uns sehr.

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Da es erst Nachmittag war, spazierten wir noch entlang der Hauptstraße, um Swellendam ein wenig kennenzulernen. In einer örtlichen Metzgerei, deren Besuch wir sehr interessant fanden, kauften wir ein kleines Tütchen Biltong. Vermutlich war +1 einer der ersten Asiaten, der diesen Laden betreten hatte, denn die sehr freundliche Kassiererin erkundigte sich gleich, woher er denn kommen würde. Biltong essend schlenderten wir weiter durch diese gemütliche Stadt, die allerdings abgesehen von der ein oder anderen Kirche keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten im Zentrum bot. Die örtliche "Nederduitse Gereformeerde Kerk" war dabei in meinen Augen das Highlight.

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Zurück im Guesthouse machten wir uns frisch, um das vorab reservierte und nah gelegene "Powell House Restaurant" zu besuchen. Mein Lachs aus Franschhoek war wenig spektakulär, aber sehr lecker.

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Mein erstes Warzenschwein-"Potjie", eine Art Gulasch serviert in einem traditionellen guseisernen Topf, gefiel mir gut.

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Schließlich musste es dann auch noch ein Nachtisch sein, wobei ich mich für das aus England stammende Dessert "Eton Mess" entschied, dessen Name nicht ganz unpassend gewählt wurde, da ich mich einem großen Haufen Baiser, Sahne und Erbeeren entgegengesetzt sah.

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globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
Danke für den Bericht über den Bontebok NP. Vor meiner ersten SA-Reise hatte ich gelesen, dass sich der Abstecher nicht lohnt.

Bin seitdem oft daran vorbeigefahren und habe mich immer gefragt, ob es nicht doch sinnvoll wäre mal hineinzufahren......
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Danke für den Bericht über den Bontebok NP. Vor meiner ersten SA-Reise hatte ich gelesen, dass sich der Abstecher nicht lohnt.

Bin seitdem oft daran vorbeigefahren und habe mich immer gefragt, ob es nicht doch sinnvoll wäre mal hineinzufahren......

Ich würde sagen, dass es sich nicht lohnt. Wenn man Zeit totzuschlagen und eine Wild-Card hat, schadet es nicht, aber wir waren doch recht enttäuscht über die wenigen Tiere, sodass ich niemandem empfehlen würde, extra wegen dem Bontebok Park nach Swellendam zu fahren. Im Nachhinein betrachtet hätten wir unsere Übernachtung auf dem Rückweg von Plettenberg Bay auch lieber in Bredasdorp, Kap Agulhas o.ä. einplanen sollen, um mehr Zeit für die Rückfahrt an der Küste zu haben. Reisebericht über diese kommt heute noch. :)
 
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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 11

Nachdem wir ein frisch nach unseren Wünschen zubereitetes Frühstück genießen konnten, machten wir uns relativ zeitig auf den Weg. Tatsächlich hatte ich hier im Forum ein paar Tipps für die Weiterfahrt von Swellendam in Richtung Kapstadt erhalten, die mich entgegen der ursprünglichen Planung nicht weiter über die N2 sondern entlang der Straßen in Küstennähe fahren lassen würden. Klar war, dass wir die N319 von Swellendam südlich in Richtung Bredasdorp nehmen würden. Dort mussten wir uns entscheiden, ob wir direkt in Richtung Napier und Hermanus fahren oder noch einen Abstecher nach "Kap Agulhas" machen würden. Da wir früh gestartet waren und der Verkehr flüssig war, entschieden wir uns für die Fahrt zum südlichsten Punkt des afrikanischen Festlands.

Der Weg nach "Kap Agulhas" war ähnlich unspektakulär wie die Fahrt von Swellendam nach Bredasdorp. Die letzten Kilometer der Strecke waren dann jedoch gesäumt von mehr oder weniger luxuriösen (Ferien-)Häusern. Bei schönstem Wetter war dieses Stück der Fahrt durchaus angenehm. Am Kap Agulhas National Park gab es eine Rezeption. Allerdings war uns nicht klar, ob wir uns hier für einen kurzen Besuch des Kaps wirklich registrieren müssten. So fuhren wir an dem Gebäude vorbei und parkten nah am südlichsten Punkt, den wir dann zu Fuß erreichen konnten.

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Neben dem Informationsschild gab es eine Nachbildung des afrikanischen Kontinents, die als "Iconic Structure" bezeichnet wurde.

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Darüber hinaus gab es einen Leuchtturm zu besichtigen, wobei der Aufstieg auf diesen kostenpflichtig gewesen wäre.

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Vor der Weiterfahrt genossen wir noch die Aussicht vom Fuße des Leuchtturms.

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Super lohnenswert war der Besuch am südlichsten Punkt Afrikas tatsächlich nicht, wir waren aber dennoch froh, diesen Punkt von unserer Liste abhaken zu können.

Für den Rückweg nahmen wir die gleiche Route bis Bredasdorp, die wir gekommen waren. In Bredasdorp wechselten wir auf die R316 in Richtung Napier, um ein ganzes Stück hinter Napier auf die R326 in Richtung Stanford zu wechseln. Die Landschaft war relativ bergig und war für mich bei sonnigem Wetter schön anzusehen, wohingegen +1 auf dem Beifahrersitz schlummerte. Ein Stückchen die R326 runter beschloss ich, beim Weingut "Raka Wine" anzuhalten. Wir hatten schon länger keine Weinprobe mehr gemacht und wollten dazu unsere Vorräte für die folgenden Abende im Hotel auffüllen. Die probierten Weine waren allesamt in Ordnung, wenngleich nicht spektakulär.

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In Stanford bog ich dann rechts auf die R43 in Richtung Hermanus ab, womit sich nach und nach die Landschaft weiter verschönerte. In Hermanus bogen wir von der Hauptstraße ab, um von einem Aussichtspunkt in einem Wohngebiet die schöne Aussicht zu genießen.

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Im Vorfeld hatte ich bereits ein Restaurant für unser spätes Mittagessen ausgewählt. Etwas abseits im Hafen von Hermanus lag das "The Harbour Rock Seagrill & Sushi", in welchem wir auch ohne Reservierung einen hervorragenden Platz mit direktem Blick auf den Hafen und das Meer ergattern konnten.

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Meine Vorspeise, die "Salmon Bomb", die sich als eine Art Sushirolle ohne Reis herausstellte, schmeckte sehr gut.

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Auch der "Baby Kingklip", ein grätenarmer Fisch mit festerem Fleisch, der vor Ort gefangen wird, war eine sehr gute Wahl.

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Nach dem Essen spazierten wir im Hafen von Hermanus, wo zahlreiche junge Leute mit dem Fangen von Krebstieren beschäftigt waren. Da Meeresfrüchte und insbesondere Krebstiere zur Leibspeise von +1 gehören, informierte er sich gleich, was die langustenähnlichen ca. 20 cm langen Tiere denn kosten sollten. Der aufgerufene Preis war mit umgerechnet wenig Euro sehr günstig, allerdings hätte uns eine Zubereitungsmöglichkeit gefehlt. So genossen wir den Ausblick vom Hafen auf u.a. einige Gruppen von Seelöwen.

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Schließlich setzten wir unsere Fahrt fort. Bei Fisherhaven gab es dann einen schönen Blick auf die Lagune und ein Weingut, dessen Weinstöcke am Rande der Lagune endeten. Leider haben wir hier nicht angehalten, um diese Eindrücke festzuhalten, sondern fuhren die R43 noch ein kleines Stück weiter, um wenig später links auf die R44 in Richtung Kleinmond und Betty's Bay abzubiegen. Es muss kurz hinter Rooi-Els gewesen sein, wo die R44 sich tatsächlich in eine Traumstraße verwandelte. Alle paar Hundert Meter gab es Haltebuchten, von denen man traumhafte Aussichten genießen konnte. Diese Strecke war wirklich ein Highlight auf der heutigen Autofahrt.

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Irgendwo hinter Gordons Bay verwandelte sich die R44 dann wieder in eine weniger atemberaubende normale Straße, der wir noch einige Kilometer bis nach Stellenbosch folgten. Gegen frühen Abend erreichten wir dort unsere Unterkunft, die "The Vibe Guest Studios on Dorp Straat". Leider war die Rezeptionistin trotz vorheriger Terminvereinbarung (Sie rief mich am Vormittag an, um sich nach unserer geplanten Ankunftszeit zu erkundigen.) nicht vor Ort, da sie wohl Gäste im etwas entfernt liegenden zweiten Haus einchecken musste. So warteten wir ca. eine halbe Stunde darauf, unser großes und sauberes, jedoch auch etwas karges, Zimmer beziehen zu können.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, spazierten wir durch Stellenbosch, um das vorab reservierte Restaurant "The Fat Butcher" zu erreichen. Freundlich empfangen erhielten wir einen Tisch im Obergeschoss, wo es dank Klimaanlage erträglich temperiert aber leider ein wenig dunkel war. Dafür stellte sich kurz darauf unser äußerst attraktiver "Service Ambassador" vor, der uns sogleich die verschiedenen Fleischstücke ausführlichst erklärte.

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Ich entschied mich für das Cote de Boeuf und +1 für ein T-Bone-Steak. Fragen zum gewünschten Gargrad, Saucen und Beilagen konnten wir noch leicht beantworten. Schwieriger wurde dies, als unser Service-Botschafter uns danach fragte, ob wir unsere Steaks mit "Basting" wünschten. Er erklärte dies als eine Art Sauce, mit der das Steak beim Grillen eingestrichen würde, und empfahl uns dieses. Tatsächlich hätten wir uns das Steak lieber natur gewünscht, wenngleich die mit Markknochen servierten Steaks dennoch hervorragend schmeckten.

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Sehr gut gesättigt spazierten wir zu Fuß zurück zu unserer Unterkunft. Aufgrund der durch zahllose Restaurants und Bars belebten Innenstadt von Stellenbosch war dies auch ohne sich unsicher zu fühlen möglich.
 
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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 12

Das Frühstück der "The Vibe Guest Studios" wurde in einem Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite serviert und sollte eine gute Basis für den Tag sein. Nach diesem checkten wir aus und fuhren wenige Minuten zum "Blaauwklippen"-Weingut, das jeden Sonntag einen Markt veranstaltet. Trotz relativ früher Ankunft war der Parkplatz schon gut gefüllt, wobei sich dennoch schnell ein kostenfreier Parkplatz finden ließ. Wir schlenderten über den Markt, wollten allerdings an der laut Aushang stündlich durchgeführten Kellertour teilnehmen. Nachdem wir den Markt kurz besichtigt und hinter uns gelassen hatten, fragten wir im "Tasting Room" des Weinguts nach der Tour. Nach kurzer Wartezeit erhielten wir zu unserer Überraschung eine private Führung durch den Weinkeller. Unsere sehr freundliche Führerin erklärte uns viel über die wechselvolle Geschichte des Weinguts und die Herstellungsmethoden der verschiedenen Weine und Schaumweine.

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Nach der Kellertour besichtigten wir kurz den klimatisierten Lagerraum der "Vintage"-Weine.

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Anschließend nahmen wir im "Tasting Room" Platz, um selbst die verschiedenen Produkte des Weingutes inklusive dem in meinen Augen außergewöhnlichen Zinfandel-Rosé-MCC zu probieren.

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Da es mittlerweile Mittag geworden war, suchten wir auf dem Markt nach Stärkung und flanierten nach dem Verzehr eines BBQ-Sandwiches noch etwas umher. Dabei unterhielt sich +1 mit einer Thailänderin, die zusammen mit ihrem südafrikanischen Mann und einer Freundin mehr oder weniger authentisches thailändisches Essen verkaufte. Sie pflichtete +1 bei, dass Südafrika wunderschöne Landschaften, gutes Wetter, Essen und Weine bieten würde, aber sie sagte auch, dass es sehr schwer sei, in diesem Land Geld zu verdienen. Dennoch bot sie uns an, kostenlos bei ihr zu essen, was uns einerseits unangenehm war und andererseits nicht unserem Wunsch entsprach, landestypisch zu essen. Und eigentlich waren wir ja auch gar nicht mehr hungrig.

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Schließlich sollten wir uns auf den Weg in Richtung Kapstadt machen. Unsere Liebe für guten Wein ließ uns unterwegs jedoch erneut anhalten, nachdem wir das "Beyerskloof"-Weingut entdeckt hatten. Dort sollte es dann auch noch eine Weinprobe sein, bei der uns gleich mehrere Weine gefallen sollten. Dazu war die Weinprobe im dunklen und kühlen Keller bei den mittlerweile hohen Außentemperaturen mehr als angenehm.

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Nach der Weinprobe schauten wir uns noch kurz um, woher die Zutaten der wohlschmeckenden Getränke stammten.

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Daraufhin machten wir uns weiter auf den Weg nach Kapstadt. Da wir auf der N1 unterwegs waren und damit Kapstadt aus nordöstlicher Richtung erreichten, entschieden wir uns, noch vor dem Stadtzentrum rechts abzubiegen, um weiter nördlich zum Bloubergstrand zu fahren. Bereits unterwegs hielten wir jedoch an, um am langen Sandstrand zu spazieren und den Ausblick auf den Tafelberg zu genießen.

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Es war bereits später Nachmittag als wir unsere Fahrt fortsetzten und am gewählten Hotel, dem Park Inn Cape Town Foreshore eintrafen. Kurz vor dem Hotel zeigte uns ein Hinweisschild den Weg zum hoteleigenen Parkhaus, das nur durch maximal steile Auffahrten zu erreichen war. Dennoch waren wir dankbar, einen festen Stellplatz im bewachten Parkhaus zu erhalten. Nachdem wir unsere Koffer im Zimmer abgestellt und uns selbst ein wenig frisch gemacht hatten, begaben wir uns auf den Fußweg zur V&A Waterfront. Auf dem Weg dorthin kamen wir am "Zeitz Musem of Contemporary Art" vorbei, das wir eigentlich besuchen wollten, aber da auch natürlich schon geschlossen hatte.

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Wir schlenderten an der Waterfront entlang, wobei mir persönlich das erste Mal während unseres Südafrika-Aufenthaltes die Touristenmassen etwas zu viel wurden.

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Leicht hungrig entdeckten wir glücklicherweise den "V&A Food Market", eine Art Markthalle, in der Delikatessen, Essen und Getränke verschiedenster Art zu recht akzeptablen Preisen angeboten wurden. Erst teilten wir uns ein typisch afrikanisches Gericht aus geschmortem Fleisch mit "Pap", einem Maisbrei, Bohnen und eingelegtem Gemüse, bevor wir bei lokalem Bier die Aussicht genossen.

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Nach dem Fußweg zurück zum Hotel machte sich dann dennoch erneut etwas Hunger breit, sodass wir die Entscheidung trafen, vor der Nachtruhe bei der lokalen Fastfood-Kette "Afro's Chicken Shop" hinter dem Hotel noch einen Salat mit Hähnchen zu essen, der deutlich besser sein sollte als erwartet.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 13

Prinzipiell bot das Frühstücksbuffet im Park Inn eine gute Auswahl, aber leider war es so voller Gäste, dass immer etwas fehlte. Dazu musste man für Kaffee und Eierspeisen lange anstehen. Dennoch waren wir gut gestärkt, als wir gegen Vormittag das Hotel mit unserem Mietwagen verließen. Wir fuhren vorbei an Green Point und Sea Point und bestaunten die Strände in Clifton und Camps Bay, bevor wir in Hout Bay anhielten, um noch etwas Verpflegung zu kaufen. Schließlich erreichten wir den "Chapman's Peak Drive", an dessen Startpunkt wir gleich die Aussicht genossen.

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Die Fahrt auf dem mautpflichtigen "Chapman's Peak Drive", auf dem sich Touristenmasse entlang schoben, wirkte auf mich zwar schön und interessant, aber deutlich weniger spektakulär, als ich mir dies aufgrund der vielen positiven Berichte vorgestellt hätte. Die Fahrt zwischen Betty's und Gordons Bay zwei Tage zuvor hatte mich mehr beeindruckt. Nachdem wir Nordhoek erreicht hatten, setzten wir die Fahrt Richtung Kommetje und Scarborough fort. In letztgenanntem Ort gab es dann Mittagessen. Leider wählten wir die Lokalität, ohne Bewertungen im Internet zu checken, sodass wir nicht übermäßig zufrieden waren. Direkt nebenan wäre es wohl laut Google Maps deutlich besser gewesen.

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Gestärkt setzten wir die Fahrt weiter in Richtung Süden fort, bis wir die Einfahrt zum "Cape of Good Hope - Table Mountain National Park" erreichten. Auch hier musste wieder einige Wartezeit erduldet werden, bis wir mit unserer Wildcard kostenfreie Zufahrt erhielten.

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Im Park folgten wir der Beschilderung zum Kap der guten Hoffnung und fanden uns an einem Parkplatz wieder, wo leider auch zahlreiche Reisebusse größere Reisegruppen ausspuckten, die sich anschließend alle in die Warteschlange vor der Beschilderung des "südwestlichsten Punktes Afrikas" brav einreihten. Wir verzichteten auf dieses Ritual.

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Wir genossen die Aussicht und begannen sogleich mit dem Aufstieg auf den Hügel neben dem unspektakulären Schild, was uns eine natürlich noch bessere Aussicht bescherte.

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Mit dem Auto ging es dann zum Parkplatz an der Seilbahn. Dort überlegten wir kurz, ob wir den Weg zu den beiden Leuchttürmen wandern sollten. Wir entschieden uns allein aufgrund der riesigen Menge an Touristen dagegen, genossen dennoch ein wenig die Aussicht.

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Nachdem wir den Nationalpark verlassen hatten, folgten wir der Straße in Richtung Simon's Town, um uns dort der schwierigen Aufgabe zu stellen, einen Parkplatz für unseren Corolla zu finden. Da der offizielle Parkplatz für Boulders Beach geschlossen war, war dies nicht ganz so einfach, aber ein wenig weiter nördlich konnte ich eine freie Parkbucht entdecken. Nach etwas Fußweg vorbei an diversen fliegenden Händliern konnten wir auch in Boulders Beach dank der Wildcard ohne Eintritt zu zahlen den Nationalpark betreten. Die große Menge an Pinguinen am Strand war wirklich ein Erlebnis.

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Nachdem wir die Pinguine eine gute Stunde beobachtet hatten, machten wir uns auf den Rückweg, welcher ebenfalls wieder mal einige interessante Aussichten bot. Im Hotel machten wir uns frisch und spazierten anschließend 15 Minuten zu Fuß zu "Marco's African Place", einem laut zahlloser Online-Bewertungen gutem afrikanischem Restaurant. Das Publikum bestand sowohl aus Einheimischen als auch aus Busladungen von Touristen. Das Ambiente war authentisch, die Kellner sehr freundlich und hilfsbereit und das Essen ziemlich lecker.

Meine Vorspeise (Peri-Peri-Hähnchen-Leber) war gut.

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+1 war experimentierfreudiger und nahm die Raupen von der Tageskarte. Als Thailänder ißt er gerne mal frittierte Seidenraupen, war dann aber von den afrikanischen Raupen nicht so richtig angetan, wenngleich die Sauce wohl gut gewesen sein soll.

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Als Hauptgang sollte es dann das Ochsenschwanzcurry für mich sein mit Umngqusho (ein Brei mit u.a. Bohnen, Zwiebeln und nicht ganz identifizierbaren Zutaten) sowie afrikanischem Spinat, der mir leider weniger gefiel als heimischer Spinat. Das Ochsenschwanzcurry war recht lecker, wenngleich das Fleisch-Knochen-Verhältnis naturgemäß nicht zu meinem Vorteil ausfiel.

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+1 wollte es auch wieder eine Nummer exotischer und wählte Krokodil, ebenfalls mit Umngqusho. Die Portion war sehr groß und das Krokodil schmeckte wie eine Kreuzung aus Hähnchen und festem Fischfleisch. Leider fehlte irgendwie der Pfiff.

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Dennoch ging es ziemlich satt zu Fuß zurück zum Hotel. Auf dem Weg wurden wir dann von einem recht jungen Mann angesprochen, der um etwas Kleingeld bat. Wie üblich ignorierten wir dies. Nachdem er aber wiederholt sehr leidend um Geld bat, da er Hunger habe, konnte ich als gesättigter Tourist mich nicht meinem Mitleid entziehen. Ich nahm meine Geldbörse aus der Hosentasche und suchte nach etwas Kleingeld. Während ich noch ein paar Rand zusammen kramte, rief +1 laut "Pack das Geld weg! Da kommt noch einer!" Ich folgte dem Wunsch von +1, steckte meine Geldbörse tief in meine Hosentasche zurück und begann mit +1 sehr schnell zu gehen. Der junge Mann, dem ich eigentlich etwas Kleingeld geben wollte, rief verzweifelt zu dem zweiten Mann, dass er weg gehen solle, denn er hätte Kleingeld von mir bekommen können. Wir riefen beiden laut und bestimmt entgegen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen, und gingen immer schneller. Der erste junge Mann wirkte sehr enttäuscht, da er kurz davor war, ein paar Rand von mir zu bekommen. Mich hatte die Situation verstört, denn eigentlich hätte ich gerne etwas geholfen, aber ich musste lernen, dass Helfen mit persönlichem Risiko verbunden ist. Das war irgendwie kein schöner Abschluss für den Abend, wenngleich genau die Realität der Armut leider auch zu Südafrika gehört, und dieses Intermezzo, das wir physisch und finanziell unbeschadet überstanden hatten, uns mal die weniger schönen Seiten des bislang liebgewonnen Urlaubslandes vor Augen geführt hat.
 

Nitus

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Tag 14

Für heute hatten wir nichts besonderes geplant und machten uns nach dem Frühstück zu Fuß auf den Weg zum "District Six" Museum. Dort lernten wir viel über die Vertreibung der ehemals ansässigen farbigen Bevölkerung durch Bauprojekte in genau diesem sechsten Distrikt für die weiße Bevölkerung im Rahmen der Apartheit. Trotz oder gerade wegen der bedrückenden Thematik wurde das Thema gut aufgearbeitet, sodass wir ungeachtet der sehr schlechten Luft im Musem einige Zeit hier verbrachten.

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Anschließend gönnten wir uns in der Nähe des Museums einen Kaffee. Das im Steampunk-Thema gehaltene "True Coffee Roasting"-Cafe bot ein besonderes Erlebnis, denn war das Steampunk-Motto von den aufwändigen Uniformen der Angestellten über die Einrichtung bis hin zu ausgefallenen Getränkekreationen toll umgesetzt. Leider habe ich nur ein Foto meines "Sunrise Espresso" gemacht, der trotz der auf den ersten Blick kuriosen Mischung aus Espresso und Orangensaft erstaunlich gut mundete.

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Bei angenehmem Wetter spazierten wir halbwegs ziellos durch Kapstadt, um irgendwann den "The Company's Garden" Park zu erreichen. Vor diesem gab es ein paar fliegende Händler. Eine ältere Damer verkaufte u.a. etwas, das aussah wie getrocknete Blüten. Sie demonstrierte und erklärte uns in einer uns nicht verständlichen Sprache, dass man aus den Blüten eine Art Sirup herausdrücken konnte. +1, immer interessiert an exotischen Sachen, kaufte gleich ein Tütchen davon.

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Wir schlenderten noch einige Weile durch den Park, bevor wir uns auf den Weg Richtung Bo-Kap machten.

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In Bo-Kap spazierten wir umher, um die bunten Häuser zu bewundern. Dabei fielen uns einige Hinweisschilder auf, die aufriefen, Bo-Kap in seiner heutigen Form zu bewahren. Unabhängig davon hatte ich in den deutschen Medien bereits gelesen, dass die Gentrifizierung auch in Kapstadt vor diesem touristisch beliebten Viertel nicht halt machen würde.

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Nach einer kleinen Stärkung spazierten wir weiterhin quer durch Kapstadt, um uns gegen Abend im Hotel etwas auszuruhen und frisch zu machen. Für das Abendessen hatten wir uns dann ein lockeres tansanisches Restaurant ausgesucht, das sich interessanterweise "Meeting Point" nannte. Tatsächlich wirkte das Restaurant familiär und sehr ungezwungen. Sowohl das servierte Craft-Bier als auch die gewählten Hähnchenschenkel waren nach meinem Geschmack. +1 hingegen sollte mit seiner Experimentierfreude weniger zufrieden sein, denn die Kutteln waren nicht so zubereitet, wie er sich dies gewünscht hätte.

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Nitus

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Tag 15

Eigentlich wollte ich ja kein Township besuchen, da ich es als vermeintlich reicher Tourist irgendwie unangebracht fand, die einfachen Unterkünfte ärmerer Bevölkerungsschichten als Touristenattraktion zu besuchen. +1 war jedoch sehr interessiert und verschiedene andere Touristen, mit denen wir auf unserer bisherigen Südafrikareise ins Gespräch kamen, empfahlen den Besuch eines Townships. Über das Handy hatte ich im Vorfeld Bewertungen gecheckt und eine Buchung bei "Siviwe Tours" getätigt. So steuerte ich unseren Mietwagen dann zum Langa-Township, wo wir uns um 12 Uhr an einem Kiosk unweit der Autobahn einfinden sollten. Tatsächlich kam unsere Führerin trotz des geschäftigen Treibens zielsicher auf unser Auto zu, stellte sich vor und teilte mit, dass wir noch auf ein anderes Pärchen warten müssten. Wenig später traf ein weiteres weißes makelloses Auto (was wohl das Erkennungsmerkmal für Touristen im Township ist) am Parkplatz ein. Unsere Führerin setzte sich zu uns ins Auto und lotste uns zum Parkplatz am "Visitor Center", wo wir das andere Pärchen, das uns gefolgt war, und aus Münster stammte, begrüssten. Anschließend wurden uns im Besucherzentrum diverse Handarbeiten gezeigt, die wir wohl kaufen sollten. Kurz darauf ging es dann unter umfangreichen Erklärungen zu Fuß durch das Township.

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Die verschiedenen Behausungen variierten sehr von Größe und Qualität. Sehr bedrückend fand ich die Container, in denen eine Trennwand eingezogen wurde, sodass jeweils zwei Familien in einem Container Platz finden konnten.

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Etwas weiter gab es dann einfache Häuser, die die Regierung gebaut hatte, und um die man sich bewerben musste, wie uns ebenfalls erklärt wurde.

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Wir erreichten dann eine Hütte eines offensichtlich handwerklich sehr begabten Bewohners. Wir durften die Hütte betreten und begutachten. Uns wurde die Geschichte des Bewohners, der leider aktuell mit schwerer Krankheit im Krankhaus sei, erzählt. Auch konnten wir seine Partnerin kennenlernen. Wenngleich ich den Improvisationsreichtum des Hüttenbesitzers staunend zur Kenntnis nahm, fühlte ich mich dann doch als neugieriger Tourist nicht so richtig wohl, in die Privatsphäre einer fremden Person einzudringen.

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Direkt neben der besuchten Hütte gab es dann eine Art Kneipe, in der selbst gebrautes Hirsebier verzehrt wurde. Aufgrund der bei vielen Township-Bewohnern eingestellten Perspektivenlosigkeit sei der Alkoholkonsum hier bereits seit dem Morgen normal, wurde uns erklärt.

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Zum Ende des Rundgangs erreichten wir einen Teil des Areals, wo relativ hochwertige Einfamilienhäuser standen. Uns wurde erklärt, dass viele Township-Bewohner, die "es geschafft" hätten, dennoch ihrer Heimat nicht den Rücken kehren würden. Mit vielen Eindrücken erreichten wir schließlich erneut das Besucherzentrum, wo uns erneut verschiedene Handwerksartikel inklusive einer Keramikmanufaktur präsentiert wurden.

Ich fand es tatsächlich interessant, zu lernen, in welchen Umständen viele Menschen leben (müssen). Sehr interessiert hätte mich, wie unser Besuch bzw. die im Stundentakt stattfindenden Touren neugieriger Touristen auf die lokale Bevölkerung wirken.

Nach einer Stärkung fuhren wir erneut zum Strand mit dem tollen Ausblick auf den Tafelberg, um dort die Sonne, das Meer und die Aussicht zu genießen.

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 16

Da +1 noch tief und fest schlief, genoss ich bei einem Kaffee aus der exotischen Kapselmaschine auf unserem Zimmer die Aussicht von unserem Balkon und freute mich über das perfekte Wetter.

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Gegen späten Vormittag fuhren wir dann mit dem Mietwagen zum "Lion's Head", den wir heute besteigen wollten.

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Mit jedem Schritt auf den gut wanderbaren Wegen hinauf wurde die Aussicht erwartungsgemäß noch besser.

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Nachdem wir zurück am Auto eintrafen, entschieden wir uns, für ein spätes Mittagessen nach Camps Bay zu fahren. Im "The 41" aßen wir recht ordentlich bei direktem Blick auf den Strand.

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Anschließend breiteten wir am Strand gegenüber unsere vorsorglich mitgenommenen Strandtücher aus und spannten den billig im Supermarkt gekauften Sonnenschirm "made in China" auf und entspannten uns, wenngleich die ständig auf und ab laufenden Verkäufer, die versuchten, Softdrinks und Eis an den Mann / die Frau zu bringen, der Entspannung eher abträglich waren.

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Die Aussichten auf das Meer in die eine und auf die Berge in die andere Richtung waren schon cool. Dazu konnte ich irgendwann die Tafelberg-Seilbahn entdecken, die man immer nur kurz nach dem Start von bzw. vor der Ankunft an der Bergstation sehen konnte, bevor sie hinter dem Tafelberg verschwand.

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Als die Sonne sich langsam verabschiedete, packten wir unsere Sachen und fuhren zum Hotel. Nach einer erfrischenden Dusche suchten wir in der Nähe eine Möglichkeit für ein unkompliziertes Abendessen. Die Wahl viel auf "The Village Idiot", eine gemütliche Bar mit großem Balkon, auf dem wir einen guten Platz finden konnten. Bei kühlem Bier schmeckte das Steak, das merkwürdigerweise bereits in Streifen geschnitten an den Tisch kam, recht gut. Bei den Desserts war mein "Malva Pudding" mit Amarula Custard recht lecker. Der "Melktert" von +1 bestand dann sogar aus zwei riesigen Stücken, die er trotz meiner Hilfe nicht schaffen konnte.

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Satt und angeheitert trauten wir uns erneut, den kurzen Weg zum Hotel zu Fuß zu bewältigen, was auch kein Problem darstellen sollte.
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 17

Auch heute starteten wir den Tag ganz entspannt, um uns erst gegen späten Vormittag auf den Weg zum Strand zu machen. Für heute fiel die Wahl auf "Sandy Bay", westlich von Hout Bay. Gemäß der Beschreibung im Internet sollte der Strand relativ abgeschieden gelegen und nur durch einen längeren Fußweg zu erreichen sein. Die relativ isolierte Lage sorgte dafür, dass es schön ruhig war. Es gab keine Verkäufer, die uns am Vortag doch sehr genervt hatten, und auch nur wenig andere Badegäste, die dafür zu einem großen Teil aus Nudisten bestanden, was uns aber in keinster Weise stören sollte.

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Nach einem ausgiebigen Sonnenbad mit wiederholten Abkühlungen im Meer machten wir uns am späten Nachmittag auf den Rückweg zum Auto. Mittels Google Maps hatten wir den Parkplatz im Wohngebiet am Eustegia Way als beste Parkmöglichkeit im Vorfeld der Anreise identifiziert. Tatsächlich war zum Strand aber ein steiler Auf- und Abstieg notwendig. Wie wir auf dem Rückweg herausfanden, wäre es weniger beschwerlich gewesen, am Südende von Llandudno am Ende der Sunset Ave zu parken. Dennoch genossen wir die Aussicht auf dem langen Fußweg.

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Aufgrund nur wenig mitgebrachten Snacks waren wir mittlerweile hungrig. So lenkte ich unseren Mietwagen zum Strand von Hout Bay, wo wir uns im "Dunes Beach Restaurant & Bar" gut stärkten.

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Auf dem Rückweg zum Hotel wäre ich dann beinah beim Tanken Opfer eines Betrugsversuchs geworden, da sich ein Betrüger als Angestellter der Tankstelle ausgab, und versuchte, mich um mein Geld zu erleichtern.
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 18

Heute ging es zeitiger aus den Federn und zum Frühstück, da wir heute die Kapregion verlassen sollten. Nachdem wir unsere Koffer gepackt und diese in unserem Mietwagen verstaut hatten, lenkte ich den Corolla zur nicht weit entfernten "The Old Biscuit Mill", wo es jeden Samstag den offenbar sehr beliebten "The Neighbourgoods Market" gibt.

Schon ein ganzes Stückchen vor dem Marktgelände staute es sich und Parkwächter in gelben Westen versuchten, Besucher zu überzeugen, ihnen zum Parken zu folgen. Da ich davon ausging, dass hier größere Geldsummen fällig werden würden, suchte ich nach einem Fleck, der nicht von Parkwächtern patroulliert wurde. Ein Stück hinter dem Marktgelände fand ich eine kleine Sackgasse, in der ich unseren Wagen abstellte. Natürlich eilte sofort ein Parkwächter herbei und erklärte, dass ich hier unmöglich parken könne, da dies eine Ausfahrt für große LKW sei. Gutgläubig, wie ich manchmal bin, folgte ich seiner Beschreibung zu seinem sicheren Parkplatz. Tatsächlich war dort ein großer Parkplatz zu finden. Nachdem der gute Mann aber für 1-2 Stunden Parkzeit gleich umgerechnet gute 12 Euro haben und sich auf kein Handeln einlassen wollte, fuhren wir davon. Im Nachhinein war ich mir gar nicht sicher, ob ich dort nicht hätte ohne zu zahlen stehen bleiben können, denn dürfte er weder Eigentümer des Hofes noch offiziell eingesetzter Parkwächter gewesen sein. Ich wollte es aber nicht darauf ankommen lassen, fuhr die Straße noch ein wenig weiter und konnte einen kostenfreien Parkplatz an der Straßenseite finden, ohne von jemandem zu einer Zahlung genötigt zu werden.

Nach fünf Minuten zu Fuß erreichten wir dann das Gelände des Marktes.

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Der Markt bestand aus vielen kleinen Boutiquen und Verkaufsständen mit Mode, Handwerksartikeln sowie Speis & Trank. So interessant viele der dargebotenen Artikel wirkten, so sehr nervten mich die riesigen Menschenmengen, die sich durch die teilweise engen Gänge schoben. Insbesondere in einem Zelt mit frisch zubereiteten internationalen Leckereien war es unerträglich eng und heiß.

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So entschieden wir uns, nicht sonderlich lange zu verweilen. Wir setzten daher unsere Fahrt zum Flughafen, auf dem der Marktbesuch ohnehin nur ein Zwischenstopp sein sollte, fort. Am Flughagen von Kapstadt konnten wir die Mietwagenrückgabe von Avis schnell finden. Der Avis-Mitarbeiter hatte an unserem Wagen nichts zu beanstanden. Ich wollte jedoch die unberechtigt berechnete Versicherung und überhöhte Mietgebühr klären, die ich erst der per E-Mail erhaltenen Anmietinformation entnehmen konnte. Der Mitarbeiter verwies mich an das Rückgabebüro, wo man nach längerer Diskussion, mich an den Supervisor der Station verwies. Diesen konnte ich im Anmietbereich finden, um auch mit ihm länger zu diskutieren. Er sagte, er würde den Sachverhalt klären und sich in 1-2 Tagen bei mir telefonisch oder per E-Mail melden, was natürlich nicht erfolgen sollte.

Nach einem kurzen Fußweg erreichten wir das Terminalgebäude und die Check-in-Schalter von South African Airways. Zu unserer Überraschung wurde uns mitgeteilt, dass wir zwar jetzt, gute 2,5 Stunden vor dem geplanten Abflug, einchecken könnten, aber eine Gepäckannahme erst 2 Stunden vor dem geplanten Abflug erfolgen würde. So tranken wir einen Kaffee auf der Empore und beobachteten, wie zahlreiche andere Passagiere mit ihrem Gepäck am Check-in-Schalter eintrafen und sich dann ebenfalls wieder entfernten.

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Genau 2 Stunden vor dem planmäßigen Abflug konnten wir die erfolgreiche Annahme von Gepäck beobachten, sodass wir uns auch zu den Schaltern begaben. Beide Business Class Schalter waren duch Problempassagiere verstopft. Links stand ein Ehepaar, deren Buchung überarbeitet werden musste, und rechts eine Großfamilie, bei der der Check-in-Agent seine liebe Not hatte, Pässe, Gepäck und Personen zuzuordnen. So fragten wir am "Voyager Platinum" Schalter, ob wir als Business & *A Gold hier ebenfalls einchecken könnten. Der Mitarbeiter verneinte dies, nur damit wir kurz darauf von einem Einweiser dorthin geschickt wurden. Es bedurfte dann einige Klärung durch den Einweiser, bis unsere Koffer ihre Label und wir unsere Bordkarten erhielten.

Von dem bisherigen SA-Erlebnis eher negativ überrascht, sollte sich unsere Stimmung bessern, nachdem wir die Sicherheitskontrolle mit nur minimaler Wartezeit passieren und die Domestic Business Lounge von South African Airways erreichen konnten. Die Lounge war sehr großzügig, bot ein vielfältiges Buffet mit kalten und warmen Speisen, einer Bar mit freundlicher Bedienung sowie Aussichten auf die Check-in-Halle und das Vorfeld.

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So konnten wir ausgiebig zu Mittag essen und dabei Ausblicke auf den A340-600 genießen, mit dem es wenig später nach Johannesburg gehen sollte.

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Da wir die gläserne Fluggastbrücke von unseren Sitzplätzen in der Lounge gut im Blick halten konnten, verblieben wir in der Lounge, bis wir die ersten Passagiere beim Boarden beobachten konnten. Am Gate gab es zwei durch Absperrbänder geordnete Warteschlangen, woebei die Priority-Schlange schon abgearbeitet war und wir somit ohne Wartezeit das Gate passieren konnten.

Gespannt erreichten wir die Business Kabine und waren überrascht von dem sehr großzügigen Platzangebot in dem A340-600. Negativ fielen gleich die Sauberkeit sowie das nicht funktionierende Entertainment-System auf.

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Der Abflug erfolgte pünktlich und kurze Zeit nach Erreichen der Reiseflughöhe gab es einen Snack, der sowohl lieblos aussah als auch so schmeckte.

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Gut gefiel mir dafür, dass die Bordtoilette Aussicht bot.

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Trotz des gut besetzten Widebodies erfolgte die Ankunft in Johannesburg nach knapp zwei Stunden Flug an einer Aussenposition.

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Der Bus, der uns zum Terminalgebäude bringen sollte, wurde maximal mit Passagieren beladen, sodass ich mir einen dedizierten C-Pax-Bus gewünscht hätte, wie das viele andere Airlines hinbekommen. Im Terminal erreichten wir das Gepäckband zu der Zeit, als sich dieses in Bewegung setzte und die ersten Koffer, unter denen unsere auch direkt dabei waren, ausgab. Anschließend begaben wir uns zu den Mietwagenschaltern, wobei die Wahl in Johannesburg bereits im Vorfeld auf Hertz gefallen war. Ohne Wartezeit wurden wir nicht unbedingt freundlich bedient. Auf meinen Hinweis, dass ich Hertz Gold Plus Status habe, sagte die Dame, dass es aber kein Upgrade gäbe, denn dazu hätte die Karte auf meiner Buchung vor Ankunft erfasst sein müssen. Machte nichts, denn wir erhielten mit dem gebuchten Toyota RAV4 einen gut ausgestatteten SUV. Nach der negativen Erfahrung bei Avis in Kapstadt prüfte ich den Mietvertrag akribisch, konnte aber keine Abweichungen zu meiner Buchung feststellen.

Im Auto brachten wir mein Handy an und ließen uns durch Google Maps vom Flughafen zum Hilton in Sandton navigieren. Unterwegs sollte das "eTag" im Auto mehrfach piepen, da für die Benutzung der Straßen rund um Johannesburg Mautgebühren anfallen. Die Abbuchung sollte übrigens später zuschlagsfrei von meiner Kreditkarte erfolgen.

Im Hilton Sandton erhielten wir ein Upgrade auf den Executive Floor, sodass wir den Abend nach dem Bezug unseres Zimmers bei kostenfreien Snacks und Getränken verbringen konnten.

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fvpfn1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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Heute ging es zeitiger aus den Federn und zum Frühstück, da wir heute die Kapregion verlassen sollten. Nachdem wir unsere Koffer gepackt und diese in unserem Mietwagen verstaut hatten, lenkte ich den Corolla zur nicht weit entfernten "The Old Biscuit Mill", wo es jeden Samstag den offenbar sehr beliebten "The Neighbourgoods Market" gibt.

Schöner Bericht bisher, macht Spaß zu lesen!

Zum Thema Parken nahe der Bisquit Mill: auf der Homepage des 'Neighbourgoods Market' werden 10 ZAR als Parkgebühr angegeben. Das würde ich als ortsüblich bezeichnen (Getting There & ParkingParking can be found along Albert Road and in the side streets before and after the Old Biscuit Mill.
There is limited parking available at the College of Cape Town, across the road from the market. Please note the CCT charges R10 parking for the day)

Vor zwei Jahren wurde unter den Augen der Besitzer, der Passanten und einer Person, die den Verkehr regelte (keine Erinnerung mehr, ab das ein Polizist oder ein Einweiser war) ein Toyota am Straßenrand komplett geleert. Niemand hat was bemerkt. Von daher macht die Suche nach einem bewachten Parkplatz wirklich Sinn.
 
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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Schöner Bericht bisher, macht Spaß zu lesen!

Freut mich, macht auch mehrheitlich Spaß, den Bericht zu schreiben und dabei nochmal in Erinnerungen zu schwelgen.

Zum Thema Parken nahe der Bisquit Mill: auf der Homepage des 'Neighbourgoods Market' werden 10 ZAR als Parkgebühr angegeben. Das würde ich als ortsüblich bezeichnen (Getting There & ParkingParking can be found along Albert Road and in the side streets before and after the Old Biscuit Mill.
There is limited parking available at the College of Cape Town, across the road from the market. Please note the CCT charges R10 parking for the day)

Vor zwei Jahren wurde unter den Augen der Besitzer, der Passanten und einer Person, die den Verkehr regelte (keine Erinnerung mehr, ab das ein Polizist oder ein Einweiser war) ein Toyota am Straßenrand komplett geleert. Niemand hat was bemerkt. Von daher macht die Suche nach einem bewachten Parkplatz wirklich Sinn.

Die Empfehlung mit dem College hatte ich auch im Vorfeld gelesen, aber war der Parkplatz offensichtlich schon voll. Im gesamten Umfeld des Marktes staute es sich und es wimmelte nur so von (in meinen Augen) selbsternannten Parkwächtern. 10 Rand hätte ich fair gefunden, aber nicht das 20fache.

Dann haben wir wohl Glück gehabt, auf offener Straße unbeschadet geparkt zu haben. Im Kofferraum waren unsere beiden Koffer, mit wenig wertvoller und mehrheitlich dreckiger Wäsche. Unsere Wertsachen inklusive Kamera, Ladegeräten, Netbook, etc. hatten wir in unseren Rucksäcken am Mann.
 
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Nitus

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04.04.2013
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Tag 19

Unsere erste Nacht in Gauteng war erholsam. Zum Frühstück begaben wir uns in die Executive Lounge des Hilton Sandton, wo wir die einzigen Gäste waren, und so ungestört unsere erste Mahlzeit des Tages genießen konnten.

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Obwohl wir eigentlich gesättigt waren, trieb uns die Neugierde dennoch kurz in das Hauptrestaurant, um zu lernen, dass dort die Auswahl erwartungsgemäß um Dimensionen besser war als in der Lounge. Auch die Aussicht auf die großzügige Lobby war nicht schlecht.

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Mit dem Mietwagen fuhren wir zum im Süden von Johannesburg gelegenen Apartheit-Museum. Auf der Eintrittskarte wurde direkt zufällig eine Klassifizierung vorgenommen, ob man Weißer oder Nicht-Weißer sei. Damit musste man sich durch den entsprechenden Eingang begeben. Wenig später trafen +1 und ich, die unterschiedliche Karten erhalten hatten, uns wieder und konnten in den fast vier Stunden vor Ort enorm viel über die mehr als bewegte Geschichte Südafrikas und der Apartheit lernen. Die Sonderausstellung über Nelson Mandela komplettierte das sehr informierte Museum. Leider waren im Museum keine Fotos erlaubt, wenngleich die Aussicht vom Museum festgehalten werden durfte.

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Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir an den zentralen Malls in Sandton, um beim The Butcher Shop, einem Tipp hier aus dem Forum, ein spätes Mittag- bzw. frühes Abendessen zu genießen. Sowohl die kostenlos servierte Wurst in Sauce als auch das gewählte Steak waren wirklich gut.

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Zurück im Hotel zog +1 im ansonsten menschenleeren Hotelpool seine Runden, während ich in der Lounge im Internet surfte und der Freigabe des leckeren Pinotage entgegen fieberte.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 20

Nachdem wir gestern das definitiv viel umfangreichere Frühstücksbuffet im Hauptrestaurant bewundert hatten, zog es uns für unsere erste Mahlzeit des Tages heute dorthin. Den Malariawarnungen für den Krüger Nationalpark, der wir zwei Tage später erreichen wollten und sollten, geschuldet begannen wir heute die Einnahme unserer Malaria-Prophylaxe, die wir glücklicherweise sehr gut vertragen sollten.

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Nach dem opulenten Frühstück checkten wir aus und machten uns mit unserem RAV4 auf den Weg Richtung Osten entlang der Autobahn 12, die später bei Emalahleni auf die 4 münden sollte. Es herrschte kurz hinter Johannesburg nur wenig Verkehr, sodass die Fahrt sehr entspannt war. Allerdings piepte unser eTag häufig, da auf dieser Strecke hohe Mautgebühren anfallen sollten.

Hinter Middelburg entschieden wir uns am "Total Petroport N4 Alzu" eine Rast einzulegen. Es sollte unser erstes Essen bei der lokalen Fast-Food-Kette "Nando's" sein, das uns tatsächlich so rein gar nicht überzeugen konnte. Überzeugen konnte uns aber der spektakuläre Ausblick von der Terrasse des Rasthofs, von dem aus man viel Tierleben mit u.a. Zebras, Nashörnern, Straußen und Kudus beobachten konnte.

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Gesättigt und beeindruckt setzten wir unsere Fahrt bei bestem Wetter und weiter steigenden Temperaturen fort. Gegen späten Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel, die Stadt Mbombela, deren ehemaliger Name Nelspruit noch allgegenwertig war. Als relativ treuer Accor-Hotel-Stammkunde musste ich während der Planung unserer Reise feststellen, dass es in ganz Südafrika nur eine Hand voll Accor-Hotels gibt. So war ich umso erfreuter, dass in Nelspruit/Mbombela ein Mercure-Hotel existiert. Hätte ich meine Accor-Treue mal im Urlaub ausgesetzt. Die Einrichtung des Zimmers im "Mercure Nelspruit" war schon ziemlich abgerockt, aber das Bad bzw. die Toilette versprühten einen äußerst rustikalen Charme.

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Vorteilhaft war allerings, dass sich direkt gegenüber dem Hotelgelände eine riesige Shoppingmall befand. Dort flanierten wir ein wenig und füllten unsere Vorräte auf. Nachdem wir diese im Hotel verstaut und uns etwas ausgeruht hatten, machten wir uns am frühen Abend erneut auf den Weg zur nahen Mall, um feststellen zu müssen, dass aufgrund von Weihnachten fast überall früher als üblich geschlossen wurde. Selbst manche Kettenrestaurants wollten um 17 Uhr keine neuen Kunden annehmen. Glücklicherweise konnten wir noch ein Restaurant finden, in welchem wir ein ordentliches Steak essen konnten, bevor wir durch die nahezu menschenleere Mall zurück zum Hotel marschierten.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 21

Ähnlich enttäuschend wie das Hotelzimmer stellte sich auch das Frühstück im Mercure Nelspruit dar. Dennoch stillten wir unseren Hunger, bevor wir unser gesamtes Reisegepäck in den RAV4 verluden und Nelspruit/Mbombela in nordwestlicher Richtung auf der R37 verließen. Irgendwo hinter Hendriksdal hielten wir an, um die Aussicht zu genießen.

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In dem kleinen Örtchen Sabie bogen wir zu den "Lone Creek Falls" ab. Am heutigen 1. Weihnachtsfeiertag bei bestem Wetter waren wir dann natürlich nicht die Einzigen, die dorthin unterwegs waren, sodass wir einige Zeit warten mussten, bis wir die Eintrittsgebühr entrichten und einen freien Parkplatz finden konnten. Der Wasserfall war dann aber auch schon aus dem Auto zu erkennen.

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Vom Parkplatz bedurfte es einen kleinen Fußweg, um zum eigentlichen Wasserfall zu gelangen. Glücklicherweise war es hier weniger voll, als die Menge an Autos hätte vermuten lassen, aber die lokale Bevölkerung machte sich vor allem an den diversen Picknick-Plätzen breit, um dort ihrer Braai-Tradition nachzukommen.

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Das Gelände rund um den Wasserfall zu verlassen sollte erneut mit reichlich Wartezeit verbunden sein, da aufgrund des Andrangs sich der Verkehr arg staute. Während wir langsam Meter für Meter vorwärts schleichten, beobachteten wir die Einheimischen, wie sie grillend eine gute Zeit hatten.

Anschließend folgten wir der Beschilderung zu den "Bridal Veil Falls", deren Einfahrt ohne Wartezeiten aber erneut nur unter Zahlung einer Eintrittsgebühr zu passieren war. Da hier ein längerer leicht anstrengender Fußweg zu dem eigentlichen Wasserfall notwendig war, verwunderte es nicht, dass es dort deutlich leerer und ruhiger war. Auch führte dieser Wasserfall deutlich weniger Wasser und glich eher einem Nebel.

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Während wir der Strecke Richtung Graskop folgten, machte sich Hunger breit. Aufgrund des Weihnachtsfeiertages hatten aber leider fast alle Pubs und Restaurants, an denen wir vorbei kamen, geschlossen. Schließlich konnten wir mit dem "Silver Spoon The Pancake Place" in Graskop eine Gaststätte finden, deren Küche geöffnet hatte. Mein Pfannkuchen mit Peri-Peri-Hähnchenleber war eine wilde Kombination, schmeckte aber dann doch gar nicht schlecht.

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Nachdem die freundliche Bedienung noch den hausgemachten Amarula-Käsekuchen anpries, konnten wir nicht widerstehen.

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Von Graskop ging es dann ein kleines Stückchen weiter nördlich auf der R532, bevor wir rechts auf die R534 mit dem Ziel "God's Window" abbogen. Nach der schwierigen Parkplatzsuche und einer längeren Wartezeit am Ticketschalter waren dann auch leider die Aussichtspunkte "God's Window" enorm überlaufen, sodass der Wanderweg mit kleinen Klettereinlagen keinen großen Spaß bereitete. Dennoch konnten wir ein paar schöne Eindrücke der Landschaft erhaschen.

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Ursprünglich hatte ich den Plan, auch noch den "Blyde River Canyon" zu besuchen. Mir wurde aber schon vor der heutigen Fahrt klar, dass dies zeitlich an einem Tag von Mbombela aus nicht zu schaffen sei. Hätten wir mal auf die Übernachtung in Mbombela verzichtet und uns lieber hier in der idyllischen Landschaft einquartiert.

So machten wir uns auf den Weg zur vorab gebuchten Unterkunft in Malelane, zu der es laut Google Maps noch gute zwei Stunden Autofahrt waren. In Graskop nahmen wir mit der R533 und der R535 in Richtung Hazyview einen kleinen Umweg, da wir für den Rückweg nicht die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg nehmen wollten. Dieser Plan rächte sich mit einer Vielzahl an wirklich großen und tiefen Schlaglöchern, die eine sehr langsame und aufmerksame Fahrt erforderten. Hinter Hazyview wurde die Straße deutlich besser und nachdem wir die N4 erreicht hatten, ging es sehr zügig vorran.

Es war schon dunkel, als wir gegen Abend die gebuchte Unterkunft, die "Mhlati Guest Cottages", in einem eingezäunten Wohnviertel etwas abseits des Stadtzentrums von Malelane unweit des Eingangs zum Krüger-Park erreichten. Der sehr freundliche Inhaber der Unterkunft führte uns herum und brachte uns zu unserem gemütlichen Zimmer.
 

Alex6

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03.01.2016
704
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Aufgrund nur wenig mitgebrachten Snacks waren wir mittlerweile hungrig. So lenkte ich unseren Mietwagen zum Strand von Hout Bay, wo wir uns im "Dunes Beach Restaurant & Bar" gut stärkten.


Im Dunes waren wir letzte Woche auch gewesen. Wir sind von hinten rein und dachten nur das Restaurant kennen wir irgendwo her. Nach dem Besuch sind wir vorne raus und da haben wir es erkannt. Wir haben das Restaurant in einer Reportage über Südafrika gesehen. (etwa bei 30 min)
Lustig ist, dass wir auch den Taxi Fahrer am Kap der guten Hoffnung gesehen haben. (etwa bei 28 min)
Und über Betty‘s Bay kommt auch ganz zum Schluss etwas. (etwa 41 min)
https://www.ardmediathek.de/ard/pla...5Njk3NC04ZGI3LTRlMzMtYTY2NS04ZmM3OGQ2NmJlNmU/
 
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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 22

Während des nach unseren Wünschen zubereiteten Frühstücks erkundigte sich unser Gastgeber nach unseren Plänen für den Tag. Wenig überraschend wollten wir heute den Krüger Nationalpark besuchen. So erhielten wir nicht nur eine große laminierte Karte mit allen Haupt- und Nebenstraßen des Parks sondern auch persönliche Empfehlungen, welche Strecken sich besonders lohnen sollten. Unser ursprünglicher Plan war die Fahrt vom Malelane Gate über das Skukuza Rest Camp, um den Park am Crocodile Bridge Gate wieder zu verlassen. Wir erhielten die Empfehlung, verschiedene Nebenstrecken zu befahren, um im Lower Sabie Rest Camp Mittag zu essen, und anschließend zwar Richtung Crocodile River zu fahren, aber dennoch innerhalb des Parks zurück zum Malelange Gate zu fahren. Diesen Plan sollten wir dann auch in die Tat umsetzen.
Am nur weniger als 2 km entfernten Malelane Gate konnten wir nach kurzer Wartezeit dank unserer Wild Card ohne zusätzliche Kosten in den Krüger Park einfahren. Es sollte nicht lange dauern, bis wir voller Freude die erste Tiersichtung hatten.

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Wir sollten aber echt schnell lernen, dass diese kleinen Impalas einem wirklich überall im Park begegneten.

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Der erste Elefant, den wir unweit der geteerten Straße entdecken konnte, wusste uns dann auch mehr zu beeindrucken, ebenso wie die Nilpferde und Wildschweine.

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Die erste Giraffe, die uns auch direkt die Weiterfahrt blockieren wollte, war dann ebenfalls ein besonderes Erlebnis.

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Ein besonderes Highlight war ein See, an dem ein breites Spektrum der südafrikanischen Tierwelt zu beobachten war. Krokodile, die nur teilweise zu erkennen waren, da sie größtenteils von Wasser bedeckt waren, begisterten und diesmal am Meisten.

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Gegen Nachmittag erreichten wir bei Temperaturen um die 40 Grad dann das Lower Sabie Rest Camp. In der dort vorhandenen Filiale der südafrikanischen Kaffeehauskette "Mug and Bean" gönnten wir uns einen Eiskaffee und Burger, und nutzten dank des hier vorhandenen Mobilfunks, der in weiten Teiles des Parks nicht verfügbar war, die Gelegenheit, unsere Social Media zu aktualisieren.

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Auf der Weiterfahrt gab es dann weiterhin viel zu sehen

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Kurz vor Schließung des Parks (18 Uhr) verließen wir mit einer unzähligen Menge an Eindrücken eben diesen am Malelane Gate, wo wir ca. 8 Stunden zuvor eingefahren waren.
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 23

Auch heute gab es wieder ein persönlich für uns zubereitetes Frühstück. Nachdem wir uns noch ein wenig mit dem Inhaber des Gästehauses und seiner Frau unterhalten hatten, fuhren wir das kurze Stückchen zum Malelane Gate des Krüger Nationalparks. Zu unserer Verwunderung prangte hier ein Schild, dass darüber aufklärte, dass für heute bereits die Maximalanzahl an Gästen erreicht sei und keine Gäste mehr eingelassen würden. Da wir jedoch für die heutige und morgige Nacht eine Unterkunft innerhalb des Parks gebucht hatten, fragte ich den herbei eilenden Mitarbeiter, ob dies auch für uns gelten würde. Er fragte seinen "Supervisor" und erlaubte uns die Einfahrt. Da vor uns offenbar noch weitere Gäste mit Reservierungen einfahren wollten, dauerte es noch kurz, bis wir die Formalitäten erledigen konnten.

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Auch heute sollte es nicht lange dauern, bis wir auf die ersten Wildtiere trafen.

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Neben unseren eigenen Sichtungen lohnte es sich meist an den Orten anzuhalten, wo bereits ein paar andere Autos zum Stehen gekommen waren. Nicht immer erkennt man direkt, was es zu sehen gibt. Im Vorbeifahren erfährt man dann meist, wohin man sehen muss, und was es dort zu sehen gibt. So konnten wir dann auch eine leider etwas entfernte Gruppe Löwen beobachten.

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Nach mehr Tiersichtungen als erwartet legten wir unsere Mittagspause heute im Satara Rest Camp ein. Dort wurde das Restaurant nicht fremd durch eine Restaurantkette sondern selbst durch die SAN-Parks betrieben. Der obligatorische Burger schmeckte dennoch, wohingegen das Ambiente sehr abgerockt war. Den Sitzbänken fehlte jeglicher Sitzflächenbezug.

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Gestärkt fuhren wir weiter in nördlicher Richtung.

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Eine knappe Stunde vor der Schließung der Tore erreichten wir nach gut 200 km langsamer Fahrt durch den Krüger gegen 17 Uhr das Olifants Rest Camp mitten im Krüger Nationalparks, wo ich bereits Monate zuvor zwei Übernachtungen gebucht hatte. Zu unserem Glück erhielten wir eine Hütte mit recht guter Aussicht. Dafür war die Inneneinrichtung relativ rustikal und spärlich.

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Die Aussicht vom Aussichtpunkt des Camps direkt neben dem Restaurant war wirklich gut. Dazu gab es im Camp einen ziemlich gut sortierten Minimarkt, der u.a. eine gute Auswahl an gekühltem Bier bot. Mit Kaltgetränken genossen wir den Sonnenuntergang, wenngleich die Sonne leider zu früh hinter Wolken verschwand.

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 24

Besonders gut war der Schlaf nicht in diesen eher unbequemen Betten und dank der sehr lauten, aber notwendigen, Klimaanlage. So fiel es uns nicht allzu schwer, um kurz vor fünf Uhr aufzustehen. Wir hatten uns den Wecker heute sehr früh gestellt, in der Hoffnung beim Sonnenaufgang einige Tiere an den Wasserstellen vom Aussichtspunkt des Camps aus beobachten zu können. Wir sollten auch nicht die einzigen Frühaufsteher dort sein, denn knapp ein Dutzend Leute hatten sich mit Ferngläsern und Teleobjektiven bewaffnet am Aussichtspunkt eingefunden. Allerdings war das Spektakel eher enttäuschend. Es waren nicht wirklich mehr Tiere zu sehen, als wir bereits am Abend des Vortages entdecken konnten. Nach etwa einer halben Stunden gingen wir daher zurück in unsere Hütte und legten uns noch etwas schlafen.

Einige Stunden später waren die Aussicht und die zu entdeckende Tiervielfalt fast unverändert.

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Für ein spätes Frühstück begaben wir uns in das Restaurant unseres Olifant Camps. Leider hatte man offenbar unsere Bestellung verlegt und dann dauerte es auch nach unserer Nachfrage noch recht lange, bis wir unseren Hunger stillen konnten.

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Nach dem Essen prüften wir, wer von uns mehr Nilpferde zählen konnte.

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Es war bereits Mittag, als wir mit unserem Mietwagen das Camp für eine Rundfahrt verließen, bei der es wieder zahlreiche Tiere zu besichtigen gab.

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Gegen Nachmittag trafen wir am Letaba Camp ein, wo wir bei netter Aussicht ein Stück Kuchen genossen, wenngleich auch hier die Bedienung ähnlich unprofessionell war wie im Olifants Camp.

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Vom Letaba Camp fuhren wir u.a. zum Engelhard Damm.

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Nachdem wir unterwegs ein paar Affen beobachtet hatten, erreichten wir einen Punkt, von dem man schön auf die Staumauer blicken konnte, an der wir bei genauem Hinsehen auch einige Elefanten entdecken konnten.

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Auf der Rückfahrt erreichten wir einen geschützten Vogelbeobachtungsplatz. Während wir dort einige Zeit verbrachten konnten wir mit unseren Ferngläsern u.a. beobachten wie ein Raubvogel einen kleineren Vogel erlegt hatte.

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Im weiteren Verlauf der Rückfahrt zum Olifants Camp erreichten wir eine Brücke, auf der man in einem markierten Bereich aussteigen durfte. Dort konnten wir dann zahlreiche Krokodile beobachten.

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Mangels Alternativen aßen wir in dem eher mäßigen Camp-Restaurant zu Abend. Natürlich wurde es mal wieder ein Burger.

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Für den Abend hatte ich bereits noch aus Deutschland eine Nacht-Safari gebucht. Gegen 20 Uhr ging es los. Tatsächlich waren wir nur zu fünft, ein Ehepaar aus Grünwald bei München mit ihrem sechsjährigen Sohn und wir. In dem großen Bus hatten wir somit genug Platz. +1 und der Herr aus Grünwald bekamen jeder eine starke Suchlampe, mit denen sie links und rechts des Fahrzeuges nach Tieren suchten. Ich versuchte selbiges mit meiner kleinen LED-Taschenlampe. Auf der knapp zweistündigen Fahrt konnten wir tatsächlich einige Tiere erspähen, wenngleich sich diese bei den sehr dunklen Lichtverhältnissen und schnellen Bewegung kaum fotografieren ließen.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 25

Nach den Erfahrungen des Vortages ersparten wir uns heute das frühe Aufstehen und schliefen aus. Nach dem Duschen packten wir unsere Sachen und machten uns mit dem gemieteten RAV4 auf den Weg. An der Ausfahrt des Olifants Rest Camp warfen wir aus dem Auto den Schlüssel der Unterkunft in den Schlüsselrückgabekasten und nahmen die Route in Richtung "Phalaborwa Gate" im Westen des Krüger Nationalparks. Es sollte nicht lange dauern und wir wurden zu einem kurzen Halt gezwungen.

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Es war bereits Vormittag, als wir nach einer guten Stunde Fahrt den Krüger Park verlassen konnten. Kurz darauf hielten wir an einem Restaurant zu einem späten Frühstück. Leider wurde es wirklich ein sehr spätes Frühstück, da wir über eine halbe Stunde auf unser Frühstück warten mussten. :-(

Gesättigt folgten wir der R71 bis Gravelotte und weiter bis Tzaneen. Unterwegs kauften wir von zwei der zahlreichen Obsthändlern am Straßenrand eine große Kiste Litschis und einen kleinen Beutel Macadamia-Nüsse, Beides für kleines Geld.

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Hinter Tzaneen ging es zu unserer Überraschung recht steil bergauf, sodass einerseits die Temperatur immer weiter fiel und andererseits Regen und Nebel immer stärker wurden. Hinweisschilder wiesen darauf hin, bei Nebel langsam, mit Licht und vorsichtig zu fahren. Dennoch hatte ich ständig einen Drängler im Nacken, der sich nicht wie ich aufgrund der mangelnden Sicht an eine vorsichtige Fahrweise halten wollte. So überraschte es uns auch nicht, dass wir während der Fahrt zwei Autounfälle mit überschlagenen Autos passierten. Somit waren wir froh, dass es irgendwann auch wieder bergab aus dieser bergigen Gegend ging, womit sowohl die Temperaturen als auch der Sonnenschein wieder freundlicher wurden.

Im weiteren Verlauf der Strecke passierten wir "Moria Zion City", einen kleinen Ort, der ein wenig aussah wie ein Festival-Ort mit zahllosen Dixie-Toiletten und einigen dort parkenden Reisebussen. Wie wir im Nachgang dank Google und Wikipedia lernen sollten, ist in dem Ort die Zentrale der größten afrikanischstämmigen Kirche, der "Zion Christian Church", beheimatet. Und mindestens zweimal im Jahr ist "Moria Zion City" offenbar ein Pilgerort.

Wir folgten weiter der R71, um kurz darauf den fast leeren Tank unseres Toyotas auffüllen zu lassen. Ein wenig irritiert waren wir, dass wir in dem kleinen geschäftigen Ort, den wir zum Tanken ansteuerten, ausschließlich Menschen mit schwarzer Hautfarbe vorfanden. Bisher hatten wir Südafrika als in Bezug auf die Hautfarbe sehr buntes Land wahrgenommen.

Mit vollem Tank setzten wir die Fahrt zu unserem Tagesziel Polokwane, dem ehemaligen Pietersburg, fort. Wir steuerten direkt das vorab gebuchte Hotel, das Park Inn by Radisson Polokwane, an. Dieses lag etwas außerhalb direkt gegenüber dem verwaisten Peter Mokaba Stadium.

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Über die Amex Platinum hatte ich u.a. auch den goldenen Status bei Radisson erhalten. Diesem schreibe ich es zu, dass wir ungefragt ein Upgrade in eine der Suiten bekamen. Über mangelnden Platz konnten wir uns wahrlich nicht beklagen.

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Den restlichen Tag verbrachten wir damit, Polokwane zu erkunden. Sonderlich viel hatte diese Stadt leider nicht zu bieten, sodass wir die meiste Zeit in einem Einkaufszentrum verbrachten. Den Abend verbrachten wir dann im Hotel bei südafrikanischem Fernsehprogramm und Litschis. ;-)
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 26

Das Frühstücksbuffet im Park Inn Polokwane war erstaunlich gut, sodass wir sehr gut gesättigt waren, als wir uns gegen Vormittag auf den Weg Richtung Johannesburg machten. Da die Fahrt fast komplett auf der N1 verlief, war die Fahrt recht monoton und teuer. Immer wieder mussten wir eine Mautstation passieren, bei der das RFID-Kästchen an der Windschutzscheibe piepte. Ohne Stau oder sonstige Hindernisse erreichten wir gegen frühen Nachmittag das Hilton Sandton, bei dem wir eine Woche zuvor schon logiert hatten.

Zu unserer Überraschung erhielten wir erneut ein Upgrade auf exakt das selbe Executive-Zimmer, in welchem wir bereits wenige Tage zuvor übernachtet hatten.

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Für einen Kaffee besuchten wir kurz die Executive Lounge und hielten den Ausblick fotografisch fest.

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Da sich nun gegen Nachmittag etwas Hunger breit machte, googelten wir nach einer Möglichkeit, diesen zu stillen. Wir entschieden uns für ein mosambikanisches Restaurant, dessen Essen uns tatsächlich zu gefallen wusste, wenngleich es nicht so exotisch war, wie wir uns das vielleicht gewünscht hätten.

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Leider hatte noch während unseres Restaurantbesuchs Regen eingesetzt. So fuhren wir zurück ins Hotel und verbrachten dort ein wenig Zeit auf dem Zimmer, bevor wir für ein paar Gläser akzeptablen Wein erneut die Lounge des Hotels besuchten.

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 27

Da es heute weiterhin regnete, machten wir uns nach dem hervorragenden Frühstücksbuffet auf in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum. Dort suchten wir nach Produkten, die es sich lohnen würde, mit nach Deutschland zu bringen.

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Dank des gewährten Late-Checkouts packten wir erst gegen Nachmittag unsere Koffer, durften aber auch nach dem Check-Out noch einige Zeit in der Lounge des Hotels verbringen, wo wir kurz vor der Abreise einige Süßigkeiten genießen konnten.

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Auf dem Weg zum Flughafen hätten wir beinahe einen schweren Autounfall gehabt. Bei weiterhin regnerischem Wetter waren die Straßen relativ rutschig. Von einer steilen und kurvigen Auffahrt kam seitlich ein Auto, vermutlich mit komplett abgefahrenen Reifen, quer über die Fahrbahnen geschossen. Nur durch eine beherzte Vollbremsung meinerseits ist es zu keiner Kollision gekommen. Dazu war ich sehr dankbar dafür, dass sich hinter uns kein Auto befand, das uns hätte auffahren können. Zittrig lenkte ich unseren RAV4 die letzten Kilometer bis zur Rückgabe unseres Mietwagens am internationalen Flughafen von Johannesburg.

Nach der problemlosen Rückgabe unseres Mietwagens erreichten wir die Abflughalle 3,5 Stunden vor dem geplanten Rückflug mit LX289 nach ZRH. Wir nahmen zur Kenntnis, dass LH573 nach FRA storniert wurde, weswegen wir einen komplett vollen Flieger nach ZRH erwarteten.

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Positiv überrascht darüber, dass der Check-In-Schalter von LX bereits geöffnet hatte, konnten wir unsere Koffer nahezu ohne Wartezeit abgeben. Etwas Verzögerung kostete die südafrikanische Skepsis gegenüber dem deutschen Aufenthaltstitel von +1, wenngleich sich diese durch die herbei gerufene Supervisorin schnell auflösen lassen sollte.

Ohne nennenwerte Verzögerung konnten wir dann auch die Sicherheits- und Ausreisekontrolle passieren und den direkten Weg zur South African Airways Lounge einschlagen. Auch hier waren wir positiv vom Platz- und Speisenangebot überrascht. Auch die Aussicht auf Teile des Vorfelds hat uns gefallen. Dazu kam, dass +1 irgendwie einen sehr guten Draht zu einer Mitarbeiterin an der Bar gefunden hatte, sodass uns alle paar Minuten die Getränke am Platz nachgefüllt wurde.

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Kurz vor dem geplanten Boarding machten wir uns dann auf den Weg zum Gate. Da das Boarding laut Aussage einer Mitarbeiterin noch einige Minuten auf sich warten lassen würde, besuchten wir noch kurz die Aspire Lounge, für die wir beim Check-in Gutscheine erhalten hatten. Tatsächlich war diese Lounge aber in jeder Hinsicht deutlich trostloser als die SA-Lounge; es gab kein Tageslicht und nur eine eher begrenzte und nicht sehr appetitlich wirkende Essensauswahl.

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Somit dauerte unser Aufenthalt hier nicht lange und wir begaben uns nach wenigen Minuten zurück zum Gate, wo durch umfangreiche Absperrungen zwei Warteschlangen gebildet wurden. Wir reihten uns in die erstaunlich kurze Priority-Boarding-Schlange ein.

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Kurz darauf begann das Boarding der A340-300 und unsere Spannung, was die Swiss zu bieten haben würde, löste sich schnell in leichter Enttäuschung auf. Alte Sitze, mickriges IFE und eine wenig herzliche Crew. Dazu stürzte das IFE von +1 mit einer Fehlermeldung einer uralten Squid-Version ab. Die herbei gerufene Flugbegleiterin leitete einen Reset ein und sagte, dass das IFE eine "alte Dame" sei und man vorsichtig mit ihr umgehen solle.

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Dafür gefiel uns die intime Atmosphäre im (allerdings voll besetzten) Stübli. Auch die verteilte Speisekarte versprach, dass wir beide etwas für unseren Geschmack finden können sollten.

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Die einzige nennenswerte Auffälligkeit im Service-Ablauf war, dass die Flugbegleiterin sich auch mit einem Kellnermesser sehr schwer tat, eine Flasche des gewünschten Weins zu öffnen, sodass +1 die Sache in die Hand nehmen musste, was der Flugbegleiterin offenbar weniger peinlich war als erwartet. Das Essen war dafür wirklich gut, wenngleich die Präsentation auf einem Plastiktablett nicht dem entsprach, was andere Carrier auf der Langstrecke in C hinbekommen.

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Auch wenn es heute der 31. Dezember war, wurde um Mitternacht weder Sekt verteilt noch erfolgte irgendein Hinweis darauf, dass wir gerade das neue Jahr erreicht hatten. Da hätte ich mir doch etwas mehr gewünscht.
 

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Tag 28

Glücklicherweise konnte ich tatsächlich ein wenig schlafen, sodass ich nicht völlig übernächtigt war, als wir durch das abrupte Einschalten des Kabinenlichtes zum Aufwachen gezwungen wurden. Der einzige Hinweis auf den erfolgten Jahreswechsel erfolgte im Rahmen der Durchsage des Piloten. Kurz darauf wurde das Frühstück serviert. Positiv empfand ich, dass man sich alle Bestandteile des Frühstücks vom Servierwagen aussuchen durfte.

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Die Landung in Zürich erfolgte pünktlich. Dafür gab es beim Aussteigen ein wenig Chaos, da man irgendwie versuchen wollte, die F-Paxe vor den C-Paxen aussteigen zu lassen. Da aber die C-Paxe im Weg standen, war das eine sehr merkwürdige und nicht gänzlich erfolgreiche Aktion. Auch in den ersten Stunden des neuen Jahres war es voll am Züricher Flughafen, da offenbar parallel mehrere Maschinen aus Übersee gelandet waren.

An der Transit-Pass- und Sicherheitskontrolle dauerte es aber dennoch nicht sonderlich lange, sodass wir die Lounges im Zentralbereich wenige Minuten nach der Landung erreichen konnten. Dazu war die Senator-Lounge abgesehen von einer kleinen thailändischen Reisegruppe ziemlich leer. Nach etwas Wasser, Saft und Kaffee verließen wir die Lounge auch schon wieder, um uns zum Weiterflug nach DUS aufzumachen.

Es sollte mein erster Flug mit der CSeries 300 bzw. dem A220-300 sein. Das Boarding erfolgte per Bus. Die ganze Maschine war mit nur 3-4 Dutzend Paxen besetzt. In der C waren +1 und ich allein.

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So daurte es auch nicht lange, bis uns kurz nach dem Abflug ein kleines Frühstück serviert wurde.

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Pünktlich erfolgte dann um ca. 8:30 morgens die Ankunft in DUS, wo unser Urlaub nach fast genau vier Wochen enden sollte.