FR: Ryanair Priority Boarding

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CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
4.626
992
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Gegen das Geschäftsgebaren von FR sollte auch mal jemand in Deutschland klagen. In IT und AT hat FR ja schon Gerichtsurteile gegen sich kassiert. Es ist und bleibt in meinen Augen eine Art Erpressung wenn man eigentlich zu erwartende Inklusivleistungen von der Zahlung einer Zusatzgebühr abhängig macht. Was in den AGBs steht muss noch lange nicht rechtlich haltbar sein, wie ja jetzt verschiedene Urteile zeigen.
 

alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.364
1.253
GIB | BER
Naja - "eigentlich zu erwarten"? Es steht doch klar und deutlich dran und man hat bei der Buchung die Option so viele Handgepäckstücke zu buchen, wie man braucht. Bucht man nur ein kleines, hat man eben nur ein kleines. Bucht man zwei, hat man zwei. Verstehe nicht wirklich, was das Problem ist, kann doch jeder selbst entscheiden, sofern er lesen kann. Mal davon abgesehen, dass es einfach physikalisch nicht möglich ist, dass jeder Passagier mit zwei Handgepäckstücken in maximaler Größe transportiert wird.

Wenn ich zu einem Buffet gehe, bei dem ausdrücklich keine Getränke inkludiert sind, klage ich auch nicht, weil ich für meine 5 Bier zahlen musste.
Und am Ende des Tages kann ja jeder, dem die Tarifstruktur von Ryanair nicht gefällt, mit anderen Airlines fliegen.

Klar können jetzt Gerichte, die EU oder wer auch immer festlegen, dass Airlines einen grundsätzlich mit 2 Handgepäckstücken reisen lassen müssen. Was passiert dann? Dann gelten wenn's blöd läuft eben für alle die Preise mit 2 Handgepäckstücken, auch für diejenigen, die weniger mitnehmen. Heisst im Zweifelsfall dann sogar mehr Umsatz und Gewinn für Ryanair, die werden ja die Preise entsprechend für alle erhöhen. Und dann passt das ganze Gerümpel trotzdem nicht in die Kabine rein.

Das ist wie die Geschichte mit dem Flughafen-Checkin, wenn der "kostenlos" sein muss, zahlen am Ende alle Kunden dafür.

Dann lieber eine CO2-Abgabe, die zweckgebunden ist, als das Recht auf Nichtlesen und Ignorieren von Hinweisen.

Nachtrag: Die Begründung im Urteil, dass Ryanair keine Kosten durch die Handgepäckmitnahme entstehen, ist ja auch lustig. Ryanair entstehen auch keine Kosten dadurch, dass ein Pax auf einem bestimmten Platz sitzt, sind demnach die Gebühren für Wunschsitzplätze auch verboten?
 
Zuletzt bearbeitet:

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
man eigentlich zu erwartende Inklusivleistungen von der Zahlung einer Zusatzgebühr abhängig macht.

Man beachte die Details: in dem Gerichtsverfahren ging es um das 2. Handgepäckstück, nicht das erste, das kostenlos inklusiv war. Man kann der Richterin nur mal einen ausgebuchten LH Flug, z.B. DUS-MUC empfehlen, dann erscheint der Satz in der Urteilsbegründung ("Die Erhebung von Gebühren für ein Gepäckstück, das problemlos in der Kabine transportiert werden könne, stelle "missbräuchliches Verhalten" dar") im anderen Licht. Schon jetzt passen bei vollbesetzten Flügen nicht alle "ersten" Gespräckstücke ins die Kabine.
 

tisch

Erfahrenes Mitglied
15.11.2017
585
25
Gegen das Geschäftsgebaren von FR sollte auch mal jemand in Deutschland klagen. In IT und AT hat FR ja schon Gerichtsurteile gegen sich kassiert. Es ist und bleibt in meinen Augen eine Art Erpressung wenn man eigentlich zu erwartende Inklusivleistungen von der Zahlung einer Zusatzgebühr abhängig macht. Was in den AGBs steht muss noch lange nicht rechtlich haltbar sein, wie ja jetzt verschiedene Urteile zeigen.
Ich denke es gibt viel zu kritisieren bei Ryanair. Aber die Preispolitik ist meiner Meinung nach sehr transparent und nicht zu beanstanden. Ich fliege meist allein und nutze den kostenlosen Sitzplatz und das kleine Handgepäck und zahle wirklich nur den reinen Flugpreis. Für längere Reisen buche ich den Koffer dazu und wenn ich mit +1 fliege den Sitzplatz. Wenn mir danach ist auch öfter einen Kaffee.

Wieso sollte das eine Erpressung sein?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
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BRU
Also ich bin ja wirklich kein FR-Fan, aber hier verstehe ich die "Abzocke"-Argumente auch nicht. Und wohin eine „großzügige“ Handgepäckpolitik führt, sieht man ja bei anderen Airlines (Endlos-Boarding, nachträgliches Ausladen).

Und es ist ehrlicher, nur so vielen Paxen „garantierte Handgepäck-Mitnahme“ zu verkaufen, wie Trolleys in den Bins Platz haben.

Ok, könnte man vielleicht argumentieren, dass es dann eine kostenlose Aufgabe für einen Handgepäckkoffer geben müsste. Nur auch hier: solange der Kunde weiß, was er bekommt (und was nicht) finde ich es nicht verwerflich, auch Tickets ohne jegliches Gepäck bzw. nur den kleinen Gegenstand zu verkaufen. Gibt schließlich Paxe, die wirklich nicht mehr haben (WE-Pendler o.ä.).
 

Kunstflieger

Erfahrenes Mitglied
24.07.2019
458
2
Ich denke es gibt viel zu kritisieren bei Ryanair. Aber die Preispolitik ist meiner Meinung nach sehr transparent und nicht zu beanstanden.
Kann man so oder so sehen. Bei LH weiß ich, dass mir Eco Light auf der Kurzstrecke reicht. Gibt ein Getränk, mit Status einen vernünftigen Sitzplatz (außer bei Änderung beim boarden hatte ich extrem selten keinen guten), Trolley + personal item, Prio Boarding und (mit Status) Fast track usw.

Ich buche gelegentlich auch FR. Aber nicht, wenn die Ersparnis nur 3,50 ist. Bei FR sehe ich in GF nicht den Preis, den ich zahle, bei LH schon.
Man muss sich also erst auf FR langwierig zusammenklicken, was man braucht, bevor man den Preis kennt. Und es sind so einige Optionen, die ich bei FR immer zubuche, die man erst zusammenklicken muss: Platz in Reihe 1 oder 2, Prio, Security Fast Track, auf längeren Flügen ein Getränk. Und dann sind die teilweise noch variabel bepreist.

Einfach ist anders. LH Eco Light kann ich direkt in GF mit den Preisen anderer Netzwerkcarrier vergleichen, bei FR muss ich den Effektivpreis erst ermitteln.
 
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alex3r4

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08.05.2012
6.364
1.253
GIB | BER
Bei FR sehe ich in GF nicht den Preis, den ich zahle, bei LH schon.

Wenn man ab und zu bei FR bucht, kennt man doch die Tarife und weiss, was Prio + 2 Handgepäckstücke zusätzlich kostet.
Dass du nen LH-Status hast und da deine Benefits zum Light-Tarif bekommst, dafür kann FR nun wirklich nichts.

Einfach ist anders. LH Eco Light kann ich direkt in GF mit den Preisen anderer Netzwerkcarrier vergleichen, bei FR muss ich den Effektivpreis erst ermitteln.

Stimmt doch gar nicht, gerade bei LH oder auch IB werde ich dann unter deren Flugnummer in die Maschine der LCC-Tochter gesetzt und hab gar nichts. Da kann ich gleich FR buchen.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
Einfach ist anders. LH Eco Light kann ich direkt in GF mit den Preisen anderer Netzwerkcarrier vergleichen, bei FR muss ich den Effektivpreis erst ermitteln.

Jemand, der selten LH fliegt, muss aber bei einem Light-Ticket genauso erst nachschauen, was er eventuell extra braucht, was an Handgepäck erlaubt ist bzw. ob er nicht doch einen Koffer braucht. Und wenn er einen Koffer plus Sitzplatz will, zahlt er dafür extra. Bzw. er muss die unterschiedlichen Tarife /„Pakete“ vergleichen, ob es vielleicht günstiger kommt, Classic oder Flex zu buchen.
 

Kunstflieger

Erfahrenes Mitglied
24.07.2019
458
2
Wenn man ab und zu bei FR bucht, kennt man doch die Tarife und weiss, was Prio + 2 Handgepäckstücke zusätzlich kostet.
Wissen tut man es nicht. Der Preis schwankt schließlich je nach Auslastung zwischen 6 und 14 Oiro.

Der Preis für den Sitz mit Extrabeinfreiheit in Reihe 1 und 2, den ich nehme, wenn ich FR fliege, schwankt ebenfalls. In letzterem Falle nicht nach Auslastung, sondern von Route zu Route.
 

CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
4.626
992
Wissen tut man es nicht. Der Preis schwankt schließlich je nach Auslastung zwischen 6 und 14 Oiro.

Der Preis für den Sitz mit Extrabeinfreiheit in Reihe 1 und 2, den ich nehme, wenn ich FR fliege, schwankt ebenfalls. In letzterem Falle nicht nach Auslastung, sondern von Route zu Route.
Richtig und das ist u.a. das Problem. Der zu zahlende Preis MUSS VON ANFANG AN TRANSPARENT ausgewiesen sein und genau das ist er nicht, da man ja alles mögliche zusätzlich auswählen muss und die Preise dafür auch nach einem nicht nachvollziehbaren Muster willkürlich festgelegt werden.
Und nochmal für die, die meinen ich hätte das Prinzip FR nicht verstanden:
Ich fliege fast nie mit denen, nur dann wenn es alternativlos ist ggf. Und dann weiss ich was mich bei diesem Schxxladen erwartet inklusive der Ausbeutung des eigenen Personals.
 

blackhawk2k

Reguläres Mitglied
24.10.2019
35
0
Selbst wenn man den worst case bei dem Preis für Priority Boarding annimmt, finde ich es immer noch eine ziemlich günstige Art mit einem zusätzlichen Handgepäck zu fliegen. Kleines + großes Handgepäck reicht mir fast immer. Wenn man 10 kg zusätzliches Gepäck mitnehmen will, kann man in der ECO bei allen anderen Airlines nur ein großes Aufgabepäck dazu buchen.

Die 10kg als Aufgabegepäck sind auch recht fair bepreist, falls man ggf. mehr Flüssigkeiten mitnehmen möchte. Strafe falls man ohne Priority mit Trolley reist sind 25€. Wenn man das mit den teilweise 40€ und mehr Gebühr für ein kg zu schweres Handgepäck bei anderen Airlines vergleicht, relativ preiswert.

Finde bei Ryanair auch einiges Kritikwürdig, wie beispielsweise das bewusste Auseinandersetzen von gemeinsam gebuchten Passagieren oder der Umgang mit dem Personal, aber Priority und die Gepäckbestimmungen gehören für mich nicht dazu
 

alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.364
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GIB | BER
Richtig und das ist u.a. das Problem. Der zu zahlende Preis MUSS VON ANFANG AN TRANSPARENT ausgewiesen sein und genau das ist er nicht, da man ja alles mögliche zusätzlich auswählen muss

Muss man nicht, du willst es. Ich wähle da nichts aus.

Ich fliege fast nie mit denen, nur dann wenn es alternativlos ist ggf. Und dann weiss ich was mich bei diesem Schxxladen erwartet inklusive der Ausbeutung des eigenen Personals.

Also weisst du es eben doch, schön dass du es zugibst.
Und wenn bei dir 8 Euro Unterschied ausschlaggebend für die Buchung wären, würdest du nicht LH fliegen.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
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BRU
Und nochmal für die, die meinen ich hätte das Prinzip FR nicht verstanden:
Ich fliege fast nie mit denen, nur dann wenn es alternativlos ist ggf. Und dann weiss ich was mich bei diesem Schxxladen erwartet inklusive der Ausbeutung des eigenen Personals.

Ich fliege aus diversen Gründen auch nicht frewillig mit denen. Trotzdem finde ich nicht alles schlecht, was FR macht (genausowenig, wie ich bei LH alles gut finde).

Nur wenn ein Kunde für einen nicht im gebuchten Tarif enthaltenen 2. / großen Handgepäckkoffer zahlen muss, sehe ich das nicht als Abzocke an. Genausowenig, wie ich 20 oder 25 Euro als unverhältnismäßig betrachten würde.

Und wer nicht regelmäßig LH fliegt, muss genauso jedes Mal nachschauen, was als Handgepäck gilt und was nicht, was das aufgegebene Gepäck kostet (ändert sich ja auch von Zeit zu Zeit….), was die Sitzplatzreservierung kostet (mit unterschiedlichen Preisen für Notausgang usw.).

Denn bei den Tarifen bzw. bei der Praxis, dass der billigste (in Suchmaschinen angezeigte) Preis meist nur den Flug von A nach B enthält, und man für Gepäck, Sitzplatz, Flexibilität zahlen muss, die Leistungen dann teilweise noch entweder einzeln oder „im Paket“ buchen kann (und da nochmal schauen muss, was sich lohnt), sehe ich nicht mehr viele Unterschiede….

Wohingegen die Umsetzung der eigenen Handgepäckpolitik bei der meisten „legacy airlines“ weitaus willkürlicher ist. Mal wird kontrolliert, mal nicht, mal die Größe, mal die Menge, mal das Gewicht, mal werden von ein paar Paxen die Koffer gelabelt und am Gate einbehalten, mal trifft es die letzten, die keinen Platz mehr in den Bins finden (und ihren Koffer ausladen lassen müssen).

Ok, kann man jetzt wieder als "Abzocke" bezeichnen, dass FR konsequent kassiert, und sicher geht es hier auch um Zusatzeinnahmen. Nur die Kontrolle und Umsetzung von klar kommunizierten Bestimmungen würde ich nicht als solche betrachten. Wohingegen derjenige, der einen Tarif mit 2 Handgepäckstücken gebucht hat, die auch garantiert in die Kabine mitnehmen darf.
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Ryanair hat lange nach einer praktikablen und akzeptablen Lösung gesucht und mit der Regelung, wie sie jetzt ist, meine ich, gefunden, solange die Gebühr für Priority oder die Aufgabe des großen Handgepäckstücks im Rahmen liegt.
 

Kunstflieger

Erfahrenes Mitglied
24.07.2019
458
2
Dem stimme ich zu. Es wäre ärgerlich, wenn das jetzt von irgendwelchen Ignoranten zunichte gemacht würde.
Ich finde die Klagen gegen Ryanair richtig. Es gibt ein Minimum, dass für mich zu einem Produkt auf jeden Fall gehören sollte. Wovon ich einfache ausgehe, wenn ich fliege. Wenn ich ein Taxi bestelle, kann ich auch erwarten, dass im Winter bei Minusgraden die Heizung läuft, ohne dafür extra zahlen zu müssen.

Wenn Geschäftspraktiken zu großer Intransparenz führen, beeinträchtigt das den Wettbewerb.

Insofern sehe ich die Klagen gegen FR als ähnlich begrüßenswert an wie die Klagen gegen resort fees in den USA.
 

alex3r4

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
6.364
1.253
GIB | BER
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Wenn du entgegen aller Hinweise und Angaben davon ausgehst, dass du bei Ryanair deinen halben Hausstand als Handgepäck mitnehmen darfst, ist das nicht der Fehler von Ryanair.
Man wird im Buchungsprozess und ggf. nochmal beim Checkin klar und deutlich vor die Wahl gestellt: Kleines Handgepäckstück oder Priority & 2 Handgepäckstücke.

In deinem Beispiel müsstest du also ein Taxi rufen und auf die Frage, ob du ein beheiztes oder unbeheiztes Taxi möchtest mit "unbeheizt" antworten. Und dann kannst du eben nicht erwarten, dass die Heizung läuft.


Wenn ich morgen zum Boarding bei der LH mit 10 Handgepäckstücken aufkreuze weil ich das für normal halte und dann klage, weil ich deswegen nicht befördert werde, bekomme ich dann auch Recht?
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
16.759
14.151
FRA
Richtig und das ist u.a. das Problem. Der zu zahlende Preis MUSS VON ANFANG AN TRANSPARENT ausgewiesen sein und genau das ist er nicht, da man ja alles mögliche zusätzlich auswählen muss und die Preise dafür auch nach einem nicht nachvollziehbaren Muster willkürlich festgelegt werden.
Und nochmal für die, die meinen ich hätte das Prinzip FR nicht verstanden:
Ich fliege fast nie mit denen, nur dann wenn es alternativlos ist ggf. Und dann weiss ich was mich bei diesem Schxxladen erwartet inklusive der Ausbeutung des eigenen Personals.


Die Diskussion hat XT599 schon häufig geführt..... da ging es um nachträglich höhere Preise bei TAP für optionales Gepäck.
 
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Kunstflieger

Erfahrenes Mitglied
24.07.2019
458
2
In deinem Beispiel müsstest du also ein Taxi rufen und auf die Frage, ob du ein beheiztes oder unbeheiztes Taxi möchtest mit "unbeheizt" antworten. Und dann kannst du eben nicht erwarten, dass die Heizung läuft.
Der Knackpunkt des Ganzen ist ein anderer. Es wäre höchst ineffizient, vorvertraglich abklären zu müssen, ob im Taxi die Heizung läuft, ob die Sitzbank gepolstert ist, ob min. 2 Personen reinpassen usw.

Der Wirtschaftsverkehr würde zusammenbrechen, wenn solche Selbstverständlichkeiten vorab explizit mit dem Vertragspartner abgesprochen werden müssten. Denkst Du, es wäre okay, wenn dir ein Küchengeschäft eine Teflonpfanne verkauft, in der du kein Spiegelei zubereiten kannst, solange irgendwo in der Gebrauchsanweisung steht, dass das Modell, das für's Braten von Spiegeleiern geeignet ist, 3,50€ extra kostet?

In Europa war es bis vor kurzem in quasi jedem Bus, Zug oder Flugzeug bisher problemlos möglich, eine Tasche von 45 x 35 x 20 cm mitzubringen ohne Aufzahlung. Und ein paar Ultra-LCC sagen nun, das geht nicht. Ich halte es durchaus für sinnvoll, Gerichte prüfen zu lassen, ob das nicht ein gewisses Minmum, das man als Verbraucher vernünftig erwarten kann, unterschreitet.

Andere Probleme betreffen die Transparenz. Die Klage, die u.a. fordert, FR müsse die S&G offenlegen, halte ich ebenfalls für sinnvoll.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
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BRU
Und wenn es dann irgendwann in 5 Jahren eine EU-VO über die Mindestleistungen, die im Preis eines Flugscheins kostenlos enthalten sein müssen, gibt, regen sich wieder alle über die Regulierungswut auf.:D

Im Ernst: Solange die geltenden Gepäckregeln bei der Buchung klar angezeigt werden, sehe ich hier weder Abzocke noch Intransparenz.

S&G sind ein anderes Thema. Hier denke ich auch, dass der Kunde Recht hat, die zu erfahren. Schließlich ist das ja der Betrag, den er bei Storno auf jeden Fall zurückbekommen muss. Wobei die Praxis etwa der LH-Gruppe, hier die nicht erstattbare YQ mitreinzurechnen, so dass der Kunde dann erstmal die Aufschlüsselung suchen und die wieder abziehen muss, auch nicht gerade sehr transparent ist….
 

Kunstflieger

Erfahrenes Mitglied
24.07.2019
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Die Argumentation kann man beliebig weiterführen. Bis vor nicht allzu langer Zeit war es auch üblich, dass bei jedem Flugticket ein Aufgabegepäck mit mindestens 20 kg dabei war. Soll man nun also alle Airlines verklagen, die Light Tarife eingeführt haben?
Heute ist aber nicht "voll nicht allzu langer Zeit". Natürlich ändert sich im Zeitablauf, was ich vernünftigerweise mindestens erwarten kann.

Wenn mir heute jemand DSL mit "High Speed Internet" verkauft und es stellt sich heraus, dass maximal 384 kbps drin sind, könnte man prüfen, ob "High Speed" nicht irreführend ist. Vor 10+ Jahren hätte man das zumindest in der Fläche wohl hinnehmen müssen.

Ich sag ja auch nicht, dass FR rote Linien definitiv überschritten hat. Ich sage, "FR is pushing the envelope", wie man auf Englisch so schön sagt. Und ich habe Achtung dafür, wenn Käufer oder Verbraucherschützer vor Gericht überprüfen lassen, ob FR verbraucherschutzrechtlichen Regelungen in der EU genügt.
Ich finde sowohl die Gepäckregelung als auch die Nichtveröffentlichung der S+G grenzwertig.
 

DTI

Neues Mitglied
10.09.2017
24
0
Doch Ryanair überschreitet regelmässig rote Linien. Das ganze Geschäftsmodell ziehlt ja darauf ab mit der Heizung den Betriebsgewinn zu sichern.

Die in vielen EU Ländern gefällten Gerichtsurteile belegen das ganz Klar.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
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BRU
FR verkauft Dir aber nicht die garantiert kostenlose Mitnahme eines Hangepäckstücks, sondern informiert Dich darüber, wie groß dieses Gepäckstück sein darf, und welche Optionen Du hast, solltest Du damit nicht auskommen.

Und im Unterschied zu „High Speed-Internet mit einer Geschwindigkeit von 384 kbps“, wo der technische Laie mit der konkreten Zahl vielleicht gar nichts anfangen kann, und man von Irreführung sprechen könnte, sollten Gepäckmaße eigentlich für jeden verständlich sein.

Ok, etwas irreführend ist vielleicht die Bezeichung als „Handgepäckstück“ (unter „Gepäck“ verstehe ich ehrlich gesagt auch was anderes als eine eher kleine Tasche), „persönlicher Gegenstand" o.ä. wäre hier wohl treffender. Nicht aber die Regelung als solche. Warum sollte es Airlines nicht erlaubt sein, Kunden, die wirklich nur eine kleine Tasche mithaben, einen entsprechenden günstigen Tarif anzubieten?

Dass FR ansonsten gerne rote Linien überschreitet, ist ein anderes Thema....