Mit Verlauf, der Autor dieses Spiegel-Artikels ist HON Circle Member (und sehr wahrscheinlich hier im Forum zugegen), der ist also nicht völlig fachfremd. ;-)
Er schreibt weitgehend Falsches und ordnet die Dinge falsch ein. Klar, er kann auch wider besseren Wissens lügen oder aufgrund von verletzter Eitelkeit wütend sein.
Der Autor schreibt zunächst, es gebe bei der LH in der Realität weder Kaviar noch Champagner, keine Porsche und keine Badewannen am Boden. Die gibt es aber.
Dann schreibt es von potentiellen Einzelfällen, wie dass es mal nur Sekt statt Champagner gab. Das schließe ich im Corona-Chaos nicht aus, habe es aber selbst nicht erlebt. Im Gegenteil: Meine F-Flüge mit LH 2021 gehörten zu den besten meines Passagierlebens. Z.B. unglaublich motivierte FA. Meine F-Flüge mit LH 2022 konnten nicht daran schließen, waren aber dennoch sehr gut. Ich hatte auf keinen meiner Flüge in F irgendwelche Serviceeinschränkungen.
Das Badewanne und Bandemantel-Thema schreibt es, als wäre es die Regel. Ebenfalls gelogen.
Er schreibt, die LH würde zukünftig von Statuskunden Geld für Sitzplatzreservierungen im Eco light verlangen. Ebenfalls gelogen, das gibt es seit dem Start von Eco light.
Der Satz “Zudem schloss Lufthansa an vielen deutschen Flughäfen gibt es keine solchen Wartebereiche mehr für Vielflieger.” beschreibt die Situation während Corona und lässt außen vor, dass es an fast allen dieser “vielen deutschen Flughäfen” wieder Wartebereiche gibt. Das ist zutiefst unredlich und ebenfalls gelogen.
Er schreibt, Lufthansa hätte den Anschluss an die Spitze der Premium-Airlines verloren. Vorher schreibt es von 5-Sterne-Airline. Das ist die Lufthansa in Business und Eco nicht und war sie auch nie. Das muss man wissen, wenn man Ahnung zu haben glaubt.
Ein ganzer Absatz ist der eingeschränkten Verfügbarkeit von Gummienten gewidmet. Hätten diese tatsächlich Prio beim Ramp-up nach dem Corona-Ground-Zero haben sollen? Wie wäre eine entsprechende Aussage aufgenommen worden? “Wir konzentrieren uns vorrangig auf die Verfügbarkeit von Gummienten.”
Und dann der Hinweis mit dem EUR 22,6k-Ticket. Meine F-Tickets für 2021 und 2022 haben zwischen EUR 1,1 und 2 pro Richtung oder seitens der LH massig verteilte eVoucher - also nichts - gekostet. Bei allen meinen Corona-Flügen in bzw. mit F waren die Kabinen mindestens mit 7/8 ausgelastet - und das wohl nicht zu hohen Preisen.
Letztlich geht es um die Frage, ob beliebig falsche oder überzogene “Kritik” eine Besserung bewirken kann. Aus meiner Sicht kann sie das nicht, weil sie - zurecht - nicht ernst genommen wird.