Speedy Gonzales, wir kommen !!!

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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26. Nov. 2021, 5. Reisetag

3 Tage Mexiko, wenn man bereit ist den ganzen Tag unterwegs zu sein, nicht jeden einzelnen Stein und Figur in Museen betrachtet, dann hat man CDMX durch. Und so war für heute die Weiterreise geplant.

Da der Mietwagen bei SIXT, deren Station sich 400 Meter vom Le Meridien entfernt befindet, erst für 12 Uhr gebucht war, hatten wir den ganzen Vormittag noch Freizeit, kein Sightseeingprogramm.

Um 8 waren wir im Hotel-Gym, um 09:30 nahmen wir das letzte Frühstück im LM ein (Waffeln mit Sirup und Bacon sowie Früchte mit Joghurt und Granola), packten im Anschluss unsere Koffer.

15 Minuten vor eigentlicher Abholzeit trafen wir beim SIXT-Büro im Business Center des Hotel Barceló ein, fanden dieses Verlassen vor. Mein Plan mit dem Mietwagen um 12 Uhr abzufahren war gestorben. Auch um 12 Uhr standen wir vor verschlossenen Türen, ich rief das SIXT Headoffice an, bekam sogar eine Dame umgehend an die Strippe. Als ich aber mitteilte, dass ich kein Spanisch spreche, legte die Mitarbeiterin einfach auf.

Etwas genervt warteten wir weiter, bis um 12:20 der Mitarbeiter fröhlich eintraf.

Ich war eh schon angesäuert, und dann noch die Mitteilung, dass es keinerlei Upgrade gäbe, trotz Diamond Status… ich war ‚begeistert‘.

Wenigstens war der KIA Forte, eine 2.-Welt-KIA, ein Auto wie aus der Zeit gefallen, brandneu, hatte 34 Kilometer auf dem Buckel. Und obwohl sonst jeglicher Komfort oder Assistenz fehlte, gab es wenigstens einen ordentlichen Monitor mit Apple CarPlay, so dass ich die Navigation meines iPhones spiegeln und wir Planet Radio hören konnten.

Wegen der abgegrenzten Fahrspuren für Busse, einmal links, einmal rechts, ist das Fahren in Mexico City etwas gewöhnungsbedürftig; ich musste einige Male über die niedrige Abgrenzung die Verkehrsspur für den öffentlichen Nahverkehr verlassen.

Am Le Meridien luden wir noch kurz unser Gepäck ein, der Kofferraum, größer als in meinem CLS, fasste 2 große Koffer, einen Mittleren und noch unser Handgepäck.

Zum Glück hatten wir ein USB-B auf Lightning Kabel im Gepäck, denn so ging dem Telefon beim Navigieren nie der Saft aus.

Der Fahrstil in Mexiko ist recht aggressiv, darauf muss man sich einstellen. Was einem aber wirklich den letzten Nerv kostet sind die extrem vielen Ampeln mit bis zu 5 Minuten Rotphase. Wegen des Staus und des Fahrstils erinnert eine Stadtfahrt auch eher an ein Nintendo-Spiel, man schaut dauernd auf welcher Spur man schneller sein könnte, dauernde Fahrspurwechsel ohne Blinker sind Standard.


Nach einer knappen Stunde erreichten wir endlich die Mautautobahn in Richtung Puebla, vierspurig, nicht komplett verstopft, so dass man es endlich laufen lassen konnte. Tempolimit ? Keine Ahnung, ich hängte mich einfach an eine Kolonne zügig fahrender Mexikaner, welche es zwischen 130 und 150 laufen ließen.


Ich hatte Hunger, so dass mir schon der Magen schmerzte. Wir hielten an einem der ‚Raststätten‘,


die Dame wollte 100 Pesos für einen Taco, statt 15 bis 20 in Mexico City. Wahrscheinlich dachte sie, dass man Gringos schröpfen kann – aber nicht mit mir. Besser McD als abgezockt zu werden.


Und so wurde es ein McFlurry mit Doppelt-M&M’s, Schoko- und Karamellsauce für Maryna, ich gönnte mir einen Habanero Ranch, in der Hoffnung auf Schärfe.

Für einen Burger von McD war das Gebotene recht ordentlich, saftig, mit viel Salat, Tomate, Zwiebeln, Bacon und Sauce – nur eben ohne jegliche Schärfe.

Die Strecke wurde bergig, richtig steil und, für eine Autobahn, extrem kurvig. Die Luftpumpe in unserem Motorraum hatte richtig zu kämpfen, produzierte beim beherzten Tritt aufs Gaspedal gefühlt mehr Lärm als Power – was aber auch an der Automatik liegen kann.

Die Berge wieder hinunter


erreichten wir die Ausläufer von Puebla, einer Stadt mit ca. 1.5 Millionen Einwohnern, ähnlich hoch gelegen wie Mexico City. Aus Puebla kamen auch die in Deutschland verkaufen Mexiko-Käfer, da Volkswagen seit 1964 dort ein Werk besitzt.

Der Verkehr wurde wieder dichter, die Autobahn endete, Google Maps führte uns zielstrebig zu unserer Unterkunft, dem Four Points by Sheraton Puebla.

Dies ist nach Barcelona erst das zweite Mal, dass ich in einem Four Points absteige, normalerweise sind mir diese Hotels zu ‚altbacken‘, doch die Website zeigte ein modernes, recht neues Hotel, mit viel Sichtbeton – genau was mir gefällt. Zudem war der Preis i.H.v. US$ 48/Nacht einfach unschlagbar.

Das Gepäck wurde uns aus dem Auto geladen, der Mietwagen vom Personal geparkt, wir gingen hinein und waren mehr als positiv überrascht !


Eine Suite gab es nicht als Upgrade, dafür aber ein größeres Zimmer in einem der oberen Stockwerke, wesentlich schöner als im Le Meridien.






Auch ein kleiner Willkommensgruß wartete bereits auf uns, inklusive einer Flasche Bier. Wenn jemand das Bier haben will, kann er/sie es abholen.


Wir fühlten uns auf Anhieb wohl. So wünsche ich mir ein Hotelzimmer.

Beim Hinunterfahren, um eine zweite Schlüsselkarte zu besorgen, kam es dann zum Konflikt mit einem anderen Hotelgast, welcher ohne Maske zusteigen wollte. Ich bat ihn höflich eine Maske anzulegen, worauf er mir ein ‚No !!!‘ entgegenbellte. Ich lasse den Rest aus – aber er nahm den nächsten Aufzug. Ich mag sie, diese Corona-Leugner – ich habe mittlerweile zu viele Freunde und Bekannte an dieses Virus verloren.

Nachdem wir uns bei OXXO, der mexikanischen Variante des 7eleven mit Milch und Coke Zero für die leere Minibar eingedeckt hatten, ruhten wir uns aus, lasen über die Sehenswürdigkeiten Pueblas und der Umgegend nach.

Kurz nach 19 Uhr wurde es Zeit in die Altstadt, ein UNESCO Weltkulturerbe, zu fahren, um dort unser Abendessen einzunehmen. Puebla ist sozusagen die Wiege der mexikanischen Küche, hier wurde zum ersten Mal die typisch mexikanische Sauce ‚Mole Poblano‘, aus Bitterschokolade und Chilis aus dem Pueblo-Hochland, kreiert, welche ursprünglich mit wildem Truthuhn serviert wurde.

Ich hatte meine Hausaufgaben gemacht, einen Tisch in angeblich DEM Restaurant für dieses Gericht reserviert, dem ‚El Mural de los Poblanos‘ unweit der Kathedrale.

Hier möchte ich anmerken, dass das Four Points Puebla für Touristen ohne Auto nicht besonders geeignet ist, denn es liegt ca. 5 Kilometer von der Altstadt entfernt.

Das Auto in einem Parkhaus parken lassen und zu Fuß weiter zum Restaurant, gut gefüllt mit Einheimischen und anderen Touristen, wo unser Tisch bereits auf uns wartete.


Die Speisekarte gab es nur als QR-Code, und nur auf Spanisch. Der Keller meinte, er könne mir die sehr, sehr umfangreiche Karte übersetzen und mir etwas empfehlen.

Ich hasse es, wenn ich nicht selbst auswählen kann – und so waren wir schon drauf und dran die Lokalität zu verlassen, als man mir eine gedruckte englischsprachige Karte brachte.

Nach einigem Studium wählte ich Tostadas de jocoque con chapulines, also Tostadas mit Heuschrecken, Chalupas poblanas, weiche Tortillas mit roter und grüner Sauce sowie Rindfleisch, als Hauptgericht Mole Poblano mit Truthahn.

Zuerst bekamen wir 3 Dips auf den Tisch gestellt, von ‚mild‘ über ‚scharf‘ bis ‚ultrascharf‘, dazu ein bockelhartes Brötchen, mit dem man problemlos jemanden hätte erschlagen können.


Sodann kamen die Heuschrecken,


trocken und ziemlich geschmacksneutral, nicht knusprig und würzig, wie ich sie aus Thailand als Snack kenne, und, zu meiner Verwunderung, ein Tablett mit Reis und 5 verschiedenen Moles.


Eines wissen wir jetzt, ‚Mole‘, egal welche, brauchen wir wie ein Loch im Kopf, wir beide fanden es ziemlich grauenhaft. Und so stornierte ich schnell das Hauptgericht, was ohne Probleme gelang.

Es folgten die Tortillas, 3 mit roter, 3 mit grüner Sauce.


Wir probierten und Maryna meinte nur ‚was hatten wir doch für leckeren Streetfood‘.

Ein Dessert musste dennoch sein, hausgemachtes Rompope Eis, eine Art Eierlikör.


Das war das beste am Abendessen.

Die Rechnung kam und war erheblich höher als erwartet. Es stellte sich heraus, dass die 5 Schälchen mit Mole eine Mole Degustation waren, teurer als unser eigentliches Hauptgericht. Gut, wir hatten es gegessen – aber trotzdem wollte ich wissen wie es dazu kam, dass wir es serviert bekommen hatten. Dies war dem Kellner dann doch etwas peinlich, und so wurde es wieder von der Rechnung genommen.

Essen in Mexiko kann lecker sein, aber 2 von 3 Restaurants bisher waren ein Reinfall. Besser man isst auf der Straße oder in einem Markt zu einem Bruchteil des Geldes lecker, als im Restaurant schlecht.

Wir liefen zur nächtlich beleuchteten Kathedrale,


schlenderten einmal um den Zocalo, welcher von wunderschön beleuchteten Bauten umgeben ist.




Puebla fühlt sich eher wie eine Stadt in Spanien an: es ist sauber, die Menschen deutlich wohlhabender als in Mexico City – man fühlt sich sicher, schaut nicht dauernd über die Schulter.

Zurück zum Parkhaus und in knapp 15 Minuten zurück zum Four Points gefahren.
 

Brechten

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
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Ich erinnere mich mit Schaudern auch ein an „pollo con mole“ , was ich vor xx Jahren mal in Acapulco bestellt habe. Nicht gegessen, denn wir haben es nach dem ersten Probieren direkt liegen gelassen und sind woanders essen gegangen. :sick:
 
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sibi

Erfahrenes Mitglied
03.06.2010
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Danke für deinen ausführlichen Trip-Report. Lese mir Interesse mit. Bei uns geht es 02/22 nach Mexico
 
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CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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PBC
Kleine Tipps noch für Puebla Centro: Einen schönen Blick über die Dächer und Kuppeln der Altstadt erhält man von der Dachterasse des Museo Amparo, in der Nähe gibt es auch eine gute Churreria (Puebla la churreria). Gute Street Food Tacos gibt es an der Reforma/Forjadores Richtung Cholula (Tacos El Puente). Ein typisches poblanisches Gericht sind Cemitas, die es an vielen Stellen gibt (eine Art mexikanischer Burger).

Zur Mole: Für europäische Gaumen sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig - entweder man liebt sie oder man hasst sie. Auch hier gilt: Die beste Mole macht die Hausfrau oder die Köchin auf dem Markt. Häufig werden die Rezepte über Generationen weitergegeben.

Zum Autofahren in Puebla: Die Stadt hat unendlich viele Blitzer, häufig nicht erkennbar. Sollte der Mietwagen Kennzeichen aus Puebla haben sollte man sich daher an die Begrenzungen halten, ansonsten ist es egal (Strafen werden nicht an andere Bundesstaaten übermittelt).

 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Auch ich melde mich mal wieder. Bin etwas verspätet hier eingestiegen nachdem ich mich in letzter Zeit als nicht mehr im Berufsleben stehender mehr in Börsenforen rumgetrieben habe. Wie immer ein Typischer Christian Bericht voll mit interessanten Eindrücken!

Eine Frage: Deine Reisen bereitest du ja wie ich sehe sehr akribisch vor. Kannst du abschätzen wieviel Zeit du z.B. für die Mexico Reise aufgewendet hast? Es lohnt sich in jedem Fall, denn ich kann mir keine bessere Planung vorstellen.

Meine Tochter (34) sagt ich solle endlich einen Instagram Account eröffnen, weil da inzwischen viel wichtige Information zusammenkommt und sich 'viel Leben abspielt' und ich doch einiges verpasse. Facebook hält sie auch nicht mehr für notwendig, Tick Tock so so, aber bei der Jugend um die 18 und auch drunter ist es sehr in. Ich glaube ich muss da dann mal ran.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
27. Nov. 2021, 6. Reisetag, 1.Teil

Noch immer haben wir die Zeitumstellung nicht vollständig verkraftet, weshalb wir wieder relativ früh auf den Beinen waren.

Das erste was uns am Morgen auffiel war, dass die Duschabtrennung im Bad falsch montiert ist: dort wo man normalerweise in die Dusche hineingeht ist die Glasscheibe fix montiert, dort wo sie sein sollte, um das herausspritzen des Wassers zu verhindern, fehlt sie…


Man muss in die Dusche hinein, um das Wasseraufzudrehen, steht dann unter dem zuerst kalten Schwall von Wasser, kann diesem wegen der Glasscheibe nicht entkommen. Da ist man wach ! Nach dem Duschen steht dann selbstverständlich das Badezimmer unter Wasser. Dies scheint in den 4 Jahren, in welchen es das Hotel gibt, noch niemand moniert zu haben.

Das Restaurant, in welchem das Frühstück serviert wird, ist freundlicher als in Mexico City, die Sprachbarriere größer, ‚Englisch‘ ist in diesem Bonvoy-Hotel außer an der Rezeption kaum vorhanden.

Wir nahmen Platz, begutachteten das Buffet mit vielen mexikanischen Speisen,

(fällt jemandem was auf ?)



fragten ob wir statt ‚Kaffee‘ auch Espresso bekommen könnten, was Bejaht wurde. Und, welch Wunder, wir bekamen den besten Kaffee Mexikos serviert, ein Gebräu, welches diesen Namen tragen darf – 6 davon, um genau zu sein.

Die Essensauswahl war für uns gewöhnungsbedürftig,


so beließen wir es bei Obst und Joghurt sowie einem Eiweißomelette mit Chili, ohne Öl gebraten. Seltsamerweise schien die Bedienung dies verstanden zu haben, denn es kam wirklich wie bestellt, mit extrem viel Chili, der allerdings ungefähr so scharf wie Spinat war.

Die Rechnung verwunderte mich, denn das Frühstück sollte inklusive sein – bis mir mitgeteilt wurde, dass der Espresso dies nicht wäre. Ist zwar kein Problem, US$ 10 für 6 Tässchen, allerdings sollte man es schon vorher mitteilen.

Zurück auf unserem Zimmer sahen wir zum ersten Mal den atemberaubenden Ausblick, links der aktive Vulkan Popocatépetl mit seinen 5‘452 Metern Höhe (leider auf dem Foto nicht erkennbar: der Rauch, welcher aus dem Krater aufsteigt), rechts der knapp 200 Meter niedrigere Iztaccíhuatl.


Ich bin wirklich froh kein Hotel in der sehr belebten Altstadt gebucht zu haben.

Auch die oberirdischen Radwege, inklusive Kreisverkehr, faszinieren mich – dann so stören einen als Autofahrer die Radfahrer nicht, ganz im Gegensatz zu Amsterdam.


Und so passt es auch, dass das Hotel, auch wegen seiner etwas entfernteren Lage zur Altstadt, kostenlos Fahrräder an seine Gäste verleiht.


Wir nahmen trotzdem den 2-Welt-KIA.

Um 09:30 kamen wir am ersten Punkt des Tages an, das ‚Teleferico Puebla‘, eine Seilbahn, die eine relativ kurze Distanz hinauf zur ‚Zona Historica de Los Fuertes‘ überbrückt, einen eindrucksvollen Ausblick über Puebla und seine Umgebung bietet.

Leider mussten wir feststellen, dass die in Google angegebenen Öffnungszeiten nicht stimmten, wir noch eine Stunde überbrücken mussten.

Wir entschlossen uns zuerst durch die ‚Zona Historica‘ zu fahren, einen Park mit Museen, Sportstätten und Monumenten, auf einem Hügel gelegen.

Da noch immer genügend Zeit zur Verfügung stand, fuhren wir hinunter, um uns zwei kleinere Stadtviertel anzusehen, die besonders pittoresk sein sollten.

Auf der Fahrt dorthin erwischte es mich, ich bog ca. 20 Meter VOR einer Kreuzung mit Ampel rechts in eine Seitenstraße, etwas das ich wohl besser nicht hätte tun sollen. Denn unvermittelt folgte mir ein Polizist auf seinem Motorrad, hielt mich an.

Der Typ war der Prototyp eines korrupten Polizisten – seltsam, dass die überall auf der Welt gleich aussehen, in Mexiko wie in der Ukraine. Ungepflegt, stark übergewichtig und extrem wichtig. Wir verhandelten über die ‚Zuwendung‘, einigten uns – und ich durfte weiterfahren.

Das Viertel südlich des Hügels, auf welchem die Zona Historica liegt, ist mit kleinen, ein- und zweistöckigen Wohnhäusern bebaut, die (schlechten) Kopfsteinpflasterstraßen eng. Was dieses Viertel ausmacht ist die Bemalung der Häuser.

Wir fuhren eine Weile durch die engen Straßen, stellten das Auto ab, liefen etwas herum.


Mich beeindruckte besonders das Eingangsgebäude des ‚Estadio Olimpico Zaragoza‘,Art-Deco at its best.


Nun war es an der Zeit zur Talstation der Seilbahn zu fahren. Obwohl wir um 10:30 ankamen, die 100 Pesos (US$ 5) für 2 Personen für das Return-Ticket bezahlt hatten, mussten wir noch 15 Minuten warten, bis wir mit dem Aufzug nach oben und in die Gondel durften, natürlich alles ‚made in Switzerland‘.

Los ging es ‚nach oben‘, ein Blick auf die Bergstation,


den schneebedeckten Pico de Orizaba (5‘638 m),


Puebla mit dem Popocatepetl


– sehr beeindruckend und die Fahrt mit der Seilbahn wert.

Oben angekommen fuhren wir kurz mit dem Aufzug nach unten, machten ein Foto


und entschlossen uns sofort wieder hinunterzufahren.

Von der Gondel aus hatte man einen guten Überblick über die ‚Zona Historica‘


und natürlich Talstation mit nebenanliegendem Monument von Ignacio Zaragoza, dem der Park gewidmet ist.


Zurück zum Auto und (vorsichtig) in Richtung Altstadt gefahren, durch einen unglaublich langen Stau. Der Verkehr in der Altstadt ist der Horror !

Das Auto in einem Parkhaus abgegeben (Parken muss man nicht selbst) und direkt zur Kathedrale, um diese auch bei Tageslicht in Betracht zu nahmen.


Bei Nacht gefiel sie uns besser. Dafür konnten wir nun hinein und, was soll ich sagen, eine Barockkirche ist eben eine Barockkirche, überladen, nicht mein Geschmack.


Über den Hauptplatz, dessen umliegende Gebäude bei Nacht mehr Charme ausstrahlen als am Tage, liefen wir zu ‚Puebla La Churreria‘ (Danke für den Tipp !), gönnten uns Churros und einen mit Creme gefüllten, schokoladeüberzogenen ‚Buñuelo‘. LECKER !!!


Wenn man an der Ecke in die nächste Seitenstraße einbog, bot sich einem die Möglichkeit durch ein leider ziemlich verschmiertes Fenster den Herstellungsprozess zu beobachten.


 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
Eine Frage: Deine Reisen bereitest du ja wie ich sehe sehr akribisch vor. Kannst du abschätzen wieviel Zeit du z.B. für die Mexico Reise aufgewendet hast? Es lohnt sich in jedem Fall, denn ich kann mir keine bessere Planung vorstellen.

Meine Tochter (34) sagt ich solle endlich einen Instagram Account eröffnen, weil da inzwischen viel wichtige Information zusammenkommt und sich 'viel Leben abspielt' und ich doch einiges verpasse. Facebook hält sie auch nicht mehr für notwendig, Tick Tock so so, aber bei der Jugend um die 18 und auch drunter ist es sehr in. Ich glaube ich muss da dann mal ran.
Zur Frage: ich kann das nicht so genau beziffern, da ich nie am Stück dransaß. Aber es war mehr Arbeit als eine Reise durch Thailand, da ich mich dort besser auskenne. Ich habe vor allem theculturetrip gelesen, dann noch theworlds50best, migrationology und via Google ein paar Foodblogs. Alles in Allem würde ich die Gesamtplanung, inklusive Tickets, Hotels und Mietwagen auf 3 Arbeitstage schätzen.

Zu IG: ich verstehe nicht weshalb gerade bei der Ü40 Generation IG ein solches Schmuddelimage hat. Ich wähle doch selbst den Content, den ich sehen möchte. Abonniere ich Schmuddelcontent, sehe ich Schmuddelcontent; abonniere ich interessante Seiten, z.B. zu Architektur, Reisen, Mode, Uhren etc., sehe ich Content zu diesen Themen. Ohne IG hätte ich weniger Austausch mit anderen, würde auf manche Deals oder Aktionen nicht aufmerksam, wüsste nicht was gerade angesagt ist. Auch mit Ü40 (oder, in meinem Fall, Ü50) sollte man mit der Zeit gehen und nicht stehenbleiben. So ging es mit Facebook: früher war das mal angesagt, bei vielen so verpönt wie heute IG, heute ist das nur noch 'out', komplett veraltet. Zu TikTok: habe ich, Maryna schaut sich dort Clips an - aber ich kann damit wenig anfangen, da es den von mir gewünschten Content nicht gibt. Allerdings ist es schon lustig wie sich manche dort selbst bloßstellen.
 
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Mythbuster2007

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20.02.2015
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Im wilden Süden..
Christian, für jemanden, der mehrmals in der Woche ins Fitness geht, müßte es doch ein leichtes sein, den Duschkopf mit roher Kraft um 45 Grad oder mehr nach oben zu biegen.. dann spritzt er bis zur Wand auf der Gegenseite und die gläserne Trennwand erfüllt ihren Zweck. Dass man auch immer die einfachsten Dinge nochmal erklären muß:sneaky::D.
Ne, im Ernst, Sachen gibt’s.. Wahrscheinlich wurde einfach die Montageanleitung falsch herum hingelegt. Sagt einem beim Einbauen ja auch niemand...
„I was Hangry“ hat auch einen gewissen Charme :).

Und nochmal danke fürs Mitnehmen, macht wie immer richtig Freude!
 
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Mythbuster2007

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20.02.2015
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Im wilden Süden..
Und eine Frage zum Essen sei noch erlaubt… das grüne Zeug, das so aussieht wie dieser SlimyGlibber, den man früher mal kaufen konnte, war das gedacht zum dippen mit der Wurst links davon oder ist das einfach schnöde Götterspeise, was natürlich viel weniger spannend wäre als die ersten Option?
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Und eine Frage zum Essen sei noch erlaubt… das grüne Zeug, das so aussieht wie dieser SlimyGlibber, den man früher mal kaufen konnte, war das gedacht zum dippen mit der Wurst links davon oder ist das einfach schnöde Götterspeise, was natürlich viel weniger spannend wäre als die ersten Option?
Ganz ehrlich, habe ich nicht versucht zu ergründen, speziell die Würstchen und der grüne Glibber sahen zu ekelhaft aus.
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Christian, für jemanden, der mehrmals in der Woche ins Fitness geht, müßte es doch ein leichtes sein, den Duschkopf mit roher Kraft um 45 Grad oder mehr nach oben zu biegen.. dann spritzt er bis zur Wand auf der Gegenseite und die gläserne Trennwand erfüllt ihren Zweck. Dass man auch immer die einfachsten Dinge nochmal erklären muß:sneaky::D.
Ne, im Ernst, Sachen gibt’s.. Wahrscheinlich wurde einfach die Montageanleitung falsch herum hingelegt. Sagt einem beim Einbauen ja auch niemand...
Ich habe heute den Herrn an der Rezeption auf den fatalen Fehler im Badezimmer hingewiesen. Antwort 'das wissen wir, nur ist Das Hotel voll belegt, so dass wir die Glaswände noch nicht versetzen konnten'... Seit 4 Jahren ????
 

Mythbuster2007

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20.02.2015
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Im wilden Süden..
Ganz ehrlich, habe ich nicht versucht zu ergründen, speziell die Würstchen und der grüne Glibber sahen zu ekelhaft aus.
„in Mexiko oder Thailand muss keiner Hunger leiden :) - aber ich habe wirklich null Angst um Euch, was das anbelangt.
Auch wenn die Orthographie mit „I was Hangry“ etwas zu wünschen übrig läßt an der Wand… den Inhalt, den kann ich bestätigen. Ich bin ein umgänglicher Mensch, aber hungrig, dann womöglich noch müde und Koffeinentzug..gefährliche Kombination. Könnte mir vorstellen, dass Dir das bekannt vorkommt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich habe heute den Herrn an der Rezeption auf den fatalen Fehler im Badezimmer hingewiesen. Antwort 'das wissen wir, nur ist Das Hotel voll belegt, so dass wir die Glaswände noch nicht versetzen konnten'... Seit 4 Jahren ????
Du musst aber zugeben, die Antwort ist geradezu sensationell. Da siehst mal, wieviel in dem Hotel los ist :) .
 

DjVantal

Aktives Mitglied
06.06.2016
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TYO
Auch wenn die Orthographie mit „I was Hangry“ etwas zu wünschen übrig läßt an der Wand…
Dir ist klar, dass das ein Wortspiel ist aus „hungry“ und „angry“? Bei vielen sind beide Gemütszustände gleichzusetzen. 😉 Ich kenn da jemand direkt in meinem häuslichen Umfeld. 😃
Speziell in Kombination mit vorstehendem Satz „sorry for what I said“ macht „hangry“ Sinn. Ich find‘s genial.

Edit: Hauptmann Fuchs war schneller
 

Polux

Reguläres Mitglied
20.04.2019
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was man auch daran erkennt, dass Posts wesentlich weniger 'Likes' bekommen als Stories Betrachter.
Man sollte dann aber nicht Likes mit Views (Betrachtungen) vergleichen, sondern eher die Anzahl der Posts-Betrachter zu Stories-Betrachter. Da glaube ich einfach, sind die Posts meilenweit vorne.
Ich persönlich habe schon hunderte oder tausende Posts betrachtet (in meinem Feed), aber nicht geliked. Dafür aber auch ganz viele Stories meiner "Following" nicht angeschaut, weil aus Erfahrung langweilige Stories oder für mich persönlich unnötige Monologe über deren Tag. Ein Post ist oft schneller angesehen.
IG kann ja auch sehr zeitraubend sein.
Benutze aber aktiv kein IG (betrachte nur und erstelle keine Posts/Stories) und weiß daher nicht wie welche Statistiken der Poster überhaupt von IG zur Verfügung gestellt bekommt.
Ich bin zum Beispiel durch deine Architekturfotos in den Reiseberichten auch auf den Hashtag #Brutalism in IG gestoßen - diesen Stil kannte ich nämlich noch nicht und finde ihn auch sehr interessant.

Aber allgemein mal ein großes Danke für die vielen informativen Reiseberichte. Gerade auch die Essensempfehlungen finde ich gut. Wer diese Art der Reiseberichte nicht lesen will, muss es ja nicht.
Ich finde auch die manchmal eingestreuten Ukraine-News sehr interessant.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
27. Nov. 2021, 6. Reisetag, 2.Teil

An der Kirche von San Christobal bogen wir links ab,


kamen durch eine Straße, in der fast ausschließlich typische Süßigkeiten verkauft wurden.


Wieder links abgebogen in eine wunderschöne, baumbewachsene Fußgängerzone.


Nachdem wir etwas kreuz und quer gelaufen waren, um die wirklich herausragende gemischte (Spanisch und Art-Deco) Architektur der Stadt zu betrachten,


ging es zurück in Richtung Hauptplatz, da sich direkt südlich der Kathedrale die ‚Biblioteca Palafoxiana‘ befindet, gegründet 1646 und damit die älteste öffentliche Bibliothek Mexikos.

Im Innenhof fand gerade eine Veranstaltung statt, Tänze aus den verschiedenen Epochen Mexikos.




Kurz zugeschaut, hinauf zur eigentlichen Bibliothek, einen kurzen Blick hineingeworfen.


Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung gingen wir zum ‚Museo Amparo‘ (kostenlos), einem eindrucksvollen, teilweise modernen Gebäude, hinter einer alten Fassade.

Mexikanisches und Europäisches ‚Altertum‘ hatten wir in den letzten Tagen schon genug gesehen, und so ging es direkt in die Abteilung für Contemporary Art im Obergeschoss. Die Ausstellung unterteilte sich in einen eindrucksvolle Fotoausstellung mit Luftaufnahmen verschiedenster Teile Mexikos, so wie eine zweite Abteilung für Moderne Kunst, Gemälde und Skulpturen, aber auch Filmen.




Für uns war diese Ausstellung das Highlight Pueblas.

Von der Dachterrasse des Museums hatten wir noch einen fantastischen letzten Blick über die Dächer der Stadt,


bevor es wieder zum Auto ging, wir die Innenstadt verließen.

Hunger hatte sich wieder breitgemacht, Cemitas, ein aufgeschnittenes Brötchen mit verschiedenen fleischlastigen Belägen, Zwiebeln, Koriander und Sauce nach Wahl, sollten es sein.

Laut Foodblogs bietet ‚Cemitas La Colonial’, ein unscheinbarer Imbissstand, mit die Besten.


Auto geparkt, hingelaufen und mit Händen und Füßen unsere Bestellung aufgegeben.

Wir bekamen einen Platz am Tresen direkt am Bürgersteig zugewiesen, für uns Gringos wurde abgewischt.

Das lokale Brot – das ist so eine Sache, an die man sich gewöhnen muss. Ich würde es als ‚weichen Stein‘ beschreien, der Belag saftig, die Sauce auf unseren Wunsch hin sehr scharf.

Wenn man den Deckel des gegrillten ‚Brötchens‘ entfernt schmeckt es sogar ziemlich lecker.

Von hier ging es zurück ins Four Points, wo wir uns etwas erholten bis es um 17 Uhr hinunter ins Gym ging.

Dieses war für unser heutiges Rücktraining gerätetechnisch so gar nicht geeignet


– also schnell auf Youtube ein Rückentraining für Kurzhanteln gesucht und dieses durchgezogen.

Dass das Gym kaum genutzt wird und die Mitarbeiter von den Anforderungen keine Ahnung haben, erkennt man sofort daran, dass die Türe des Gyms sperrangelweit offen stand, die Klimaanlage komplett ausgeschaltet war, was diesem ‚Glaskasten‘ laut Anzeige 24.5 Grad bescherte. Das ist kein Gym, das ist ein ‚Hot-Gym‘ für doppelten Kalorienverbrauch.

Auch dass wir die Klimaanlage auf 16 Grad und volle Leistung stellten, 10 Minuten wateten, brachte genau Nullkommanull. Selbst während den 50 Minuten unseres Trainings hatte die zu schwache A/C keine Chance gegen die durch die Glasscheiben knallende Nachmittagssonne.

Am Abend dann aus unserem Hotelzimmerfenster ein wunderschöner Sonnenuntergang, dazu ein leckerer Vanille-Proteinshake.


Wir wollten zum Abendessen weder Tacos, noch Burger, und auf gar keinen Fall Mole – am besten nichts Mexikanisches. Google zu Rate gezogen und in der Nähe des Hotels eine sehr gut geratete Pizzeria gefunden, 4.6/5 – da kann ja eigentlich nichts schief gehen.

Die Fahrtzeit betrug 5 Minuten, wir gingen hinein ins ‚Napoli‘, der holzbefeuerte Pizzaofen ließ Hoffnung aufkommen.


Diese sollte leider nicht erfüllt werden: die Penne schwammen in einer sehr milden Arrabbiata-Sauce, welcher ich glücklicherweise mit großzügig Peperoncini-Flocken nachhelfen konnte, die Pizza war zwar vom Teig her ordentlich, der Belag hatte aber nichts mit dem versprochenen Mozzarella, noch mit italienischer Salami zu tun, die Anchovis glänzten völlig mit Abwesenheit.


Zwar war das Essen mit US$ 19 (inkl. der obligatorischen zwei Coke-Zero) nicht besonders teuer – doch was hilft dies, wenn das Essen nicht schmeckt.

Das Lustige an diesem Abendessen war das (Love)-Motel gegenüber. Dauernd fuhren Prostituierte mit dem Taxi vor, warteten auf die Klienten, welche mit dem Auto kamen, stiegen ein und fuhren dann gemeinsam durch ein sich immer wieder schnell schließendes Rolltor. Langweilig war uns nicht.

Zurück zum Hotel, Auto abgegeben, bei OXXO noch schnell Coke-Zero Nachschub besorgt und ins sehr angenehme Zimmer verzogen.
 

CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Sehr schöne Tour durch Puebla! Da bekomme ich Fern-/Heimweh.
Die Essensauswahl war für uns gewöhnungsbedürftig
So skurril es klingen mag: Die Götterspeise (mex: gelatina) ist ein wichtiger Bestandteil mexikanischer Kulinarik und wird daher bei jeder Gelegenheit angeboten.

Eine fantastische Sicht auf Popo und Izta ( und auch auf die vierte im Bunde, die Malinche ) hat man von der Pirámide de Cholula (aber das wisst ihr sicherlich schon). Zuletzt (September) war der Zugang wg. Corona allerdings begrenzt.
 
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CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Das Lustige an diesem Abendessen war das (Love)-Motel gegenüber.
Die Anzahl sog. Motels in Mexiko ist beeindruckend und hat wohl sowohl mit dem machismo als auch mit der in Mexiko verbreiteten frommen katholischen Glaubenslehre zu tun, die außereheliche sexuelle Begegnungen nicht duldet. Leider sind Motels aber auch immer wieder Schauplatz von Frauenmorden. Auch daher ist die Protestbewegung für mehr Frauenrechte in Mexiko gerade sehr groß.
 

Mythbuster2007

Erfahrenes Mitglied
20.02.2015
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Im wilden Süden..
Dir ist klar, dass das ein Wortspiel ist aus „hungry“ und „angry“? Bei vielen sind beide Gemütszustände gleichzusetzen. 😉 Ich kenn da jemand direkt in meinem häuslichen Umfeld. 😃
Speziell in Kombination mit vorstehendem Satz „sorry for what I said“ macht „hangry“ Sinn. Ich find‘s genial.

Edit: Hauptmann Fuchs war schneller
Oh gott, wie peinlich .. ich glaube, ich hatte gestern Nacht echt einen zu viel intus (ne, ich trinke nicht regelmäßig, für den Fall, dass jemand nachfragt) und mein Gehirn kam null komma gar nicht auf diesen so offensichtlichen Zusammenhang. Ich hatte nicht mal eine noch so geringe Intention in diese Richtung. Mein erster Gedanke war „die können halt kein Englisch“ - und genau genommen ist HON/UA daran schuld, jawohl, der hat doch so was in der Art schon öfters erwähnt.. ja, genau, im Kontext von den zahlreichen Essensbestellungen. So, jetzt ist es raus :)
Danke für‘s Aufklären, DjVantal und Hauptmann Fuchs!
Mir wird übrigens heute noch vorgeworfen, dass ich 2007 (!) am Flughafen München nach der Rückkehr von den Malediven (damals noch in Y) und hungrig zu Mr. Hyde mutiert bin. Hangry halt.
 
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Mythbuster2007

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20.02.2015
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Im wilden Süden..
Sehr schöne Tour durch Puebla! Da bekomme ich Fern-/Heimweh.

So skurril es klingen mag: Die Götterspeise (mex: gelatina) ist ein wichtiger Bestandteil mexikanischer Kulinarik und wird daher bei jeder Gelegenheit angeboten.

Eine fantastische Sicht auf Popo und Izta ( und auch auf die vierte im Bunde, die Malinche ) hat man von der Pirámide de Cholula (aber das wisst ihr sicherlich schon). Zuletzt (September) war der Zugang wg. Corona allerdings begrenzt.
ernstgemeinte Frage: die Gelatina wird dann aber schon als Nachtisch verstanden oder isst man die da so nebenbei, also z.B. zwischen einem Gang oder einfach wie man lustig ist ?
 
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CompadreGüero

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28.02.2011
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PBC
ernstgemeinte Frage: die Gelatina wird dann aber schon als Nachtisch verstanden oder isst man die da so nebenbei, also z.B. zwischen einem Gang oder einfach wie man lustig ist ?
Sehr unterschiedlich - zum Kaffee, als Zwischenmahlzeit (vormittags sind in geschäftigen Bereichen häufig fliegende Gelatinahändler unterwegs), als Geburtstags"kuchen". Beim Mittag-/Abendessen aber meist als Nachtisch.
 

Mythbuster2007

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20.02.2015
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Im wilden Süden..
Sehr unterschiedlich - zum Kaffee, als Zwischenmahlzeit (vormittags sind in geschäftigen Bereichen häufig fliegende Gelatinahändler unterwegs), als Geburtstags"kuchen". Beim Mittag-/Abendessen aber meist als Nachtisch.
Danke für die Antwort! Die Reiseberichte von Hon/UA und die sich hieraus ergebenden Beiträge/Fragen/Antworten sind häufig kurzweiliger und lehrreicher als so manche trockene Länderdoku.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
28. Nov. 2021, 7. Reisetag

Für einen Sonntag gingen wir recht früh zum Frühstück – trotzdem waren im Restaurant schon viele Tische besetzt. Heute wurden wir darauf hingewiesen, dass ‚Espresso‘ nicht enthalten ist, wir diesen separat bezahlen müssten. Kein Problem. Maryna fragte nach rohem Gemüse (gedämpftes gab es am Buffet), was auch extra bezahlt hätte werden müssen.

Gesättigt machten wir uns bereits um 9 auf in Richtung Westen, es stand die Fahrt zu den Doppelvulkanen Popocatépetl und Iztaccihuatl auf der Tagesordnung.

Der Legende nach ist der Popocatépetl ein Krieger, welche seine schlafende Frau (vom Iztaccihuatl dargestellt, der angeblich wie eine liegende Frau aussieht) bewacht.

Wir wunderten uns, Google Maps sagte für die 57 Kilometer Fahrt eine Fahrtzeit von über 2 Stunden voraus.

Selbst an einem Sonntag ging es sehr zäh aus der Stadt hinaus, was weniger am Verkehr, sondern an überzähligen, oft nutzlosen Ampeln und sehr, sehr vielen und hohen Bremsschwellen liegt. Dadurch, dass alle Autos sehr langsam über diese Fahren müssen, bildet sich bereits bei wenigen Fahrzeugen ein Stau.

Als wir das Stadtgebiet endlich verlassen hatten, bot sich uns ein erster fantastischer Blick auf den Popocatépetl.


Die Straßen wurden immer schlechter… wir wussten noch nicht was uns erwartet.


Selbst durch die kleinsten Dörfer kamen wir recht langsam, Bremsschwellen, manchmal vorher gekennzeichnet, aber manchmal eben auch nicht, dazu sehr viele Hunde, welche die Straße als ihr Revier betrachten.

Auch die vielen Rennradfahrer, einige in Profimontur, welche auf den recht engen Straßen oft nebeneinander fuhren, machten die Fahrt nicht gerade entspannend.

Als wir noch 20 Kilometer zurückzulegen hatten, endete plötzlich die asphaltierte Straße. Uns erwartete allerdings keine gepflegte Schotterstraße den Berg hinauf, es war eine Schlaglochpiste mit großen Steinen, auch riesige Baumwurzeln überquerten die serpentinenreiche, teilweise steile Straße.

Doch wenn man vorausschauend fuhr, immer schon im voraus den richtigen Straßenabschnitt suchte, den spitzen Steinen auswich und vor schlammigen steilen Passagen Schwung holte, ging es selbst mit unserem KIA.

Das Problem waren hier eher die anderen Fahrer, die mit 10 km/h den Berg hinaufschlichen. Doch der KIA hat Licht- und normale Hupe, so dass ich mich gut vorbeizwängen konnte, zwischen 40 und 60 km/h waren machbar, auch wenn wir teilweise ordentlich durchgeschüttelt wurden. Unter dem Motto: Don’t take it gentle, it’s a rental !

Zu meiner Verwunderung waren auch einige Fahrradfahrer den Berg hinauf unterwegs – auf der Straße !

Nach 1 ¼ Stunden standen wir am Eingang des Nationalparks,


fuhren die restlichen 2 Kilometer zum ‚Paso de Cortés‘, wo sich bereits sehr viele Besucher mit normalen Fahrzeugen, SUVs und Motorrädern zusammengerottet hatten.

Fahrzeug abgestellt, den traumhaften Panoramablick auf beide Vulkane geworfen, ein paar Fotos geknipst


– und wieder im Auto gesessen.

Die Straße an den Popocatépetl ist leider seit dem letzten Ausbruch gesperrt, dafür stellten wir fest, dass es auch einen asphaltierte Straße zum Aussichtspunkt gibt, allerdings nicht von Puebla (östlich), sondern von Amecameca de Juárez im Westen.

Für die Weiterfahrt wählten wir eine andere Variante, wieder eine Holperpiste zum Parque Ecológico Apatlaco. Das Problem stellte dar, dass dieser Weg sehr schmal war, man an anderen Fahrzeugen nicht vorbei kam – und wir hatten einen Touristenminibus 4 Autos vor uns, welcher sich mit 5 bis 10 km/h den Berg hinunterquälte.

Irgendwann machten die anderen aber eine Pause, ich hatte wieder freie Fahrt,


diesmal aber bei ordentlich Gegenverkehr, denn gegen 11 quälten sich die Mexikaner den Berg nach oben.

Positiv fand ich, dass einige Mexikaner auf eine Faust die Holperpiste in Stand halten, wofür man um einen kleinen Obolus bittet. Das finde ich schon besser als nachts mit Fackeln oder tagsüber mit Bällen an einer roten Ampel zu jonglieren.


Wieder auf der Hochebene angekommen sahen wir viele Autos zu einem großen, geschlossenen Markt abbiegen. Wir taten es den anderen nach, parkten den KIA, gingen hinein in die Markthalle, bewunderten das Angebot,




speziell die Früchte und deren Preise.

Weiter ging es zur ‚Pyramide von Cholula‘, laut Google Maps am heutigen und morgigen Tag geschlossen.

Die Pyramide von Cholula ist die flächenmäßig größte der Welt, 450 m x 450 m bei einer Höhe von 66 Metern. Allerdings sieht man vor ihr kaum noch etwas, da fast vollständig bewachsen, und auf dem Gipfel mit einer Kirche bebaut – bestimmt auch wieder Barock.

Schon beim Heranfahren erkannten wir, dass auch diese Information falsch war, denn vor dem Eingang fand ein riesiger Markt statt, inklusive Essensständen und Unterhaltungsprogramm.

Wir machten ein paar Fotos,


sahen aber von einer näheren Betrachtung, inklusive Besteigen ab, fuhren weiter in Richtung Puebla.

Wie auf der Reforma in Mexico City die Starbucks, reihten sich hier die Kirchen sehr geringen Abständen auf. Wir fragten uns ob es bei so vielen Kirchen genügend Besucher geben kann.

In Puebla steuerten wir das ‚Museo International del Barroco‘ an, dessen Gebäude im krassen Gegensatz zum Barock steht. Das Gebäude selbst interessierte mich, der Inhalt um so weniger.


Ich hatte Hunger, und so folgte ich einem Tipp des Compadres, fuhr das ‚Tacos del Puentes‘ an, welches zufällig auf unserem Rückweg lag.




Ich bestellte an der Theke mit Händen und Füßen (niemand konnte Englisch) einen Tostada, einen Taco mit Rindfleisch und Käse sowie einen Quesadilla.


Der Tostada war ‚okay‘, Taco und Quesadilla lecker, ohne die Qualität und Saftigkeit derer in Mexico City bei Tacos Los Juanes zu erreichen.

Gesättigt zurück zum Hotel, die A/C im Gym eingeschaltet, die Türe geschlossen und hinauf ins Zimmer, etwas Erholung suchend.

Um kurz vor 17 Uhr waren wir im Gym, mal wieder niemand außer uns, prima.

Als wir so unser Workout durchliefen,


kam ein anderer Gringo, ging zum Außenpool, welcher sich direkt neben dem Gym befindet, durch die Glasfront gut einsehbar ist.

Wir trauten unseren Augen kaum, denn er zog sich nur die Sneaker aus und eine Taucherbrille mit Schnorchel über; die lange Schlapperhose, T-Shirt und Socken ließ er an – und sprang so in den Pool. Was lernt man daraus ? Egal wie alt man wird, man kann immer wieder überrascht werden.

Das Abendessen stand unter dem Motto ‚Alles, aber nicht Mexikanisch‘. Auf meiner Suche verwunderte mich die Anzahl der Koreanischen Restaurants, und deren Bewertungen. Da wir schon knapp eine Woche keine Kimichi-Suppe mehr gegessen hatten, war dies das Signal.

Das Restaurant ‚Huwon‘ war mit 4.7/5 bei knapp 1‘250 Bewertungen ausgezeichnet, die Fotos machten Lust aufs Essen.

Von außen machte das Restaurant nicht viel her




– von Innen, wie die meisten Restaurants in Korea, noch weniger.


Doch es war ‚Full-House‘, wir mussten auf einen Tisch warten, wie uns der freundliche Koreanische Eigentümer mitteilte. Ebenfalls ein gutes Zeichen.

Wir bestellten 2 Dolsot-Bibimbap (= in der heißen steinernen Schale) und eine Kimchi-Suppe. Als wir saßen und auf unsere Gerichte warteten, wurden die Speisen anderer Gäste vorbeigetragen – und wir waren geschockt ob deren Größe ! Wir dachten ‚das schaffen wir nie‘.

Zuerst kamen vier mittelgroße Schälchen mit köstlichem Kimchi, Salat, knackigem Brokkoli sowie Brokkoli mit getrockneten kleinen Fischen – vor allem das Kimchi schmeckte zu 95% wie in Seoul.


Als unsere Gerichte aufgetischt wurde duftete es köstlich, der Besitzer goss die Guchujang-Sauce über das Reisgericht, mischte kräftig durch.


Es schmeckte fabelhaft, vor allem unsere hieß und innig geliebte Kimchi-Suppe, aber auch das Bibimbap, nur mit etwas anderen Zutaten als ich es sonst kenne.

Wir müssen zu unserer Schande gestehen, dass es dermaßen gut schmeckte, dass wir die Riesenportionen zu 70% aufaßen.

Die Rechnung kam auf lächerliche US$ 19, wir tankten für US$ 32 den KIA voll (38 Liter), fuhren zurück ins Hotel und begannen unsere Koffer zu packen.
 

CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
759
203
PBC
Uns erwartete allerdings keine gepflegte Schotterstraße den Berg hinauf, es war eine Schlaglochpiste mit großen Steinen, auch riesige Baumwurzeln überquerten die serpentinenreiche, teilweise steile Straße.
Schön dass ihr den Weg hoch gewagt hat. Mein erstes Mal war mit einem tiefliegenden VW Jetta. War nicht so spaßig und die Profile waren voll mit kleinen Steinchen.
dafür stellten wir fest, dass es auch einen asphaltierte Straße zum Aussichtspunkt gibt, allerdings nicht von Puebla (östlich), sondern von Amecameca de Juárez im Westen.
Das ist die Piste für die chilangos (Bewohner von Mexiko-Stadt), von Puebla leider ein großer Umweg. Ich hoffe, dass wenigstens eine ordentliche Schotterpiste auch mal von Puebla gebaut wird. Man kann vom Besucherzentrum auch einige km den Izta hochwandern - sehr eindruckdvoll - allerdings merkt man dort schon deutlich die Höhe (über 3000m). Auch eine alpine Besteigung des Izta ist mit entsprechender Ausrüstung und Anmeldung möglich.
und auf dem Gipfel mit einer Kirche bebaut – bestimmt auch wieder Barock.
Die Kirche stammt aus der Zeit der spanischen Eroberung im 16. Jh. und wurde -so die Legende- auf die Pyramide gebaut um die Cholulteken (indigenes Volk Cholulas) zum Katholizismus zu bekehren.
, fuhr das ‚Tacos del Puentes‘ an
Sorry für die Uneindeutigkeit. Mein Tipp bezog sich auf einen recht unscheinbaren Straßenstand (Tacos El Puente) weiter Richtung Puebla. Dieser öffnet erst bei Dämmerung.

Screenshot_20211129-055009-846.png

Weiterhin gute Reise!
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
4.354
2.448
FRA
Zuerst kamen vier mittelgroße Schälchen mit köstlichem Kimchi, Salat, knackigem Brokkoli sowie Brokkoli mit getrockneten kleinen Fischen – vor allem das Kimchi schmeckte zu 95% wie in Seoul.
Zählen ist manchmal ganz schön schwierig :ROFLMAO:

Was ist das denn in dem fünften Schälchen ?

Insgesamt erneut ein sehr schöner Reisebericht von Dir, da Mexiko noch auf unserer To-Do-List steht lese ich begierig mit. Vor allem Deine Tipps bzgl. Essen und Sehenswürdigkeiten gefallen mir sehr gut.
 
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