Steuer auf Flugtickets

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steffen0212

Leiter der Irrenanstalt
12.03.2009
1.729
8
www.cura-it.de
Wenn die Steuer pro Abflug bei ca. 10 EUR liegt, macht doch keiner einen Umweg über's Ausland?
Wie weit kommt man denn mit 5 EUR (einfache Strecke)? Mit dem Auto nicht viel weiter als 40 km. Das bedeutet doch, nur Fluggäste die weniger als 40km Umweg zu einem ausländischen Flughafen haben, können sich diese Kosten sparen. Und das auch nur, wenn von der dort Flug den gleichen Preis hat.

Ich habe es von hier aus eine Strecke nach FRA von etwa 72 km, an den nächsten ausländischen Flughafen (SXB) etwa 138 km und somit einen Umweg von 66 km, womit sich SXB nur lohnt wenn der Flug noch günstiger ist, als nur der Steuerunterschied. Und die meisten SXB-CDG-XXX Strecken sind teurer und zudem noch umständlicher als die FRA-XXX Strecken.

Somit ist dies eine Abgabe, unter der Airlines wie Lufthansa oder Air Berlin kaum leiden werden. Die Passagiere können kaum auf andere Airports ausweichen und wer jetzt schon Preise für Flugtickets von mindestens 90 EUR zahlt, wird normalerweise dann auch die 10 EUR mehr zahlen.

Ich denke eher die Billigflieger leiden unter der Gebühr, denn bei einem Ticketpreis von 0,01 EUR bis etwa 50 EUR ist dies schon ein enormer Aufschlag.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.666
611
Bayern & Tirol
Laut statistischem Bundesamt leben in Deutschland rund 10.000 Einkommensmillionäre, die im Schnitt 2,8 Mio. € zu versteuern haben.

Durch die für sie in Europa paradiesischen Steuergesetze beträgt die Abgabenquote dieser "Reichen" aber nur rund 32 %.

Das macht also ein Steueraufkommen von 8,96 Mrd. €.

Gesetzt den Fall man würde durch Streichung von Vergünstigungen den Steuersatz auf 36 % bringen, also die Steuerquote des "Normalbürgers", so würde das 1,12 Mrd. € bringen.

Bei angenommenen 160 Mio. Passagieren an deutschen Flughäfen würde die selbe Summe zusammen kommen, wenn man auf jedes Ticket eine Steuer / Gebühr von 7,- € erhebt.

Wenn die Ackermanns in unserem Land ihren Beitrag leisten müssten, wäre ich durchaus einsichtig, diese Summe zu zahlen.
Aber ich fürchte mal, die Finanzierung wird doch etwas einseitiger ablaufen.

Auwezwick! Linke Neidrethorik! Das funktioniert nur, wenn man eine Mauer um das Land baut, da sonst
1. das Kapital abfließt (tut es schon)
2. danach die Menschen gehen. Übrig bleibt Der Dumme Rest (DDR).

Die "Reichen" finanzieren schon stark überproportional den Sozialstaat. Das macht die Steuerprogression schon ganz alleine.
Was bringt die Reichensteuer (Gisy und die alten Ex-SEDler freuen sich).
Wie viele Einkommensmillionäre verlassen das Land? Das geht wohl am Ende nicht gut aus.

Das sind ja nicht nur Steuern sondern auch so kleine Fusswärmerles wie der freie Kindergartenplatz.

Klar, den Harzern darf man nicht nehmen (Bitte mal anschauen, wie viel Prozent des Gesamthaushaltes in den Sozialtopf wandern, das sind etwa 50%!). Die produktiven - klein wie Groß dürfen es bezahlen - somit lohnt sich Arbeit doch noch viel weniger.

Flugsteuer muss her. Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist den beneide ich auch, da ich als Harzer auch nur einmal im Jahr nach Malle fliegen kann.

Also eine Neidsteuer light!

Wenn Dir die übertriebenen Vorstandsgehälter einiger AGs zu weit gehen (Millionen trotz Misserfolg) dann ist die Lösung dafür im Gesellschafsrecht (AktG) zu suchen und nicht in der Fiskalpolitik (Aufsichtsratsmandate, langfristige Bindung von Boni). Sonst bestraft man die falschen.

Den so verhassten Ackermann kriegt man eh nicht (als Schweizer).

Wichtig bei Steuern: Gute Steuern zahlen nur die anderen, die Reicher sind als ich. Das befriedigt meinen Neid!
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.666
611
Bayern & Tirol
Die Steuer soll angeblich auf €1 Mrd begrenzt werden, sobald die Airlines im CO2 Handel aktiv sind.
Bei 90 Mio Passagieren (lt. SpOn) in Deutschland macht das also knapp über €10 pro Start.

Jetz kommen die Holländer bald alle nicht mehr nach DUS, sondern die Deutschen nach AMS !

Umsteigen in ZRH loht sich dann doppelt. Ein Hoch auf die LX!
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Also man hat mir ja schon vieles vorgeworfen, aber "Linke Neidrethorik" ist neu.

Das könnte ich jetzt mit "Neoliberalem Weltbild" kontern.


Oder ich hinterfrage mal Deine Aussagen. (auch wenn das jetzt etwas OT ist)

Welches Kapital fließt Deiner Meinung nach derzeit wohin?
Wie könnte Deiner Meinung nach ein deutscher Einkommensmillionär abwandern?
Wo bitte glaubst Du hätte ich gesagt, dass Manager zu viel verdienen?

Und weil Du meine "Ackermänner" wörtlich genommen hast, bleiben wir mal kurz bei ihm.

Er dürfte ja unbestritten ein Einkommensmillionär sein. Übrigens nach meiner unmaßgeblichen Meinung, als ein Kleinaktionär der Deutschen Bank, völlig zu recht! Im Gegensatz zu den Managern von Commerzbank, Dresdner Bank, Postbank, usw. hat er sein Unternehmen fast unbeschadet durch die Krise gebracht.

Aber zurück zu seinem Einkommen. Natürlich muss er dass beim Finanzamt in Deutschland versteuern! Wie kommst du darauf, dass ihn sein Schweizer Pass davor bewahren könnte? Sein Arbeitgeber, die Deutsche Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main, und dort wird das Gehalt auch ausgezahlt. Oder glaubst Du ernsthaft, dass Ackermann dem Fiskus glaubhaft darlegen kann, dass er zwar Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ist, aber sein Lebensmittelpunkt in der Schweiz liegt?
Und damit ist er das Paradebeispiel für einen Einkommensmillionär, der das Land eben nicht verlassen kann.


Und zum Schluss noch eine ganz andere Frage:

Dir ist aber schon klar, dass die Erhebung von Steuern weiteres Geld in den Staatshaushalt bringt?
Im Gegensatz dazu nutzt die "Einsparung" am unteren Ende der Gesellschaft recht wenig, weil dort nur das Geld nicht ausgegeben werden soll, das der Staat sowieso nicht hätte!

Um es abschließend klar zu stellen, natürlich müssen die wohlhabenderen mehr zur Finanzierung des Staates beitragen! Und weil das nun einmal meine Vorstellung von einem funktionierenden Sozialstaat ist, bin ich durchaus bereit meinen, dann erhöhten, Beitrag dazu zu leisten.
 
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coolkeeper

Reguläres Mitglied
14.02.2010
52
0
Grundsätzlich muss man hier sagen, dass die Steuer leider nicht grundverkehrt ist. Immerhin profitiert der Luftverkehr immernoch von der Kerosionsteuerfreiheit und ich meine irgendwen muss es ja treffen.
Wenn Tabaksteuer rauf, beschweren sich die Raucher, bei PKW Maut wäre die Welle der Empörung noch größer.
Ich glaube wir sind uns einig darüber, dass gespart werden muss.
Das was mich stört ist, dass sich die Regierung nicht traut die Einschnitte dort zu machen, wo sie wirklich nötig sind: bei den Sozialausgaben.
Ansonsten dürfte die Steuer insbesondere im Bereich der Billigflieger aller Ryanair interessant werden. Ob die dann noch günstiger sind als die LH wage ich mal stark zu Bezweifeln.
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.666
611
Bayern & Tirol
Grundsätzlich muss man hier sagen, dass die Steuer leider nicht grundverkehrt ist. Immerhin profitiert der Luftverkehr immernoch von der Kerosionsteuerfreiheit und ich meine irgendwen muss es ja treffen.
Wenn Tabaksteuer rauf, beschweren sich die Raucher, bei PKW Maut wäre die Welle der Empörung noch größer.
Ich glaube wir sind uns einig darüber, dass gespart werden muss.
Das was mich stört ist, dass sich die Regierung nicht traut die Einschnitte
dort zu machen, wo sie wirklich nötig sind: bei den Sozialausgaben.
Ansonsten dürfte die Steuer insbesondere im Bereich der Billigflieger aller Ryanair interessant werden. Ob die dann noch günstiger sind als die LH wage ich mal stark zu Bezweifeln.


Wir reden über sparen = kosten runter.
Flugsteuer = nicht sparen sondern einnahmen rauf setzen.

Kerosinsteuer: Super, dann wird halt im Ausland getankt und die Hubs in Deutschland verlieren. AF und EK machen ein Fass auf!

Steuer wäre eine parrallellverschieunbung der Preise. Ryanair wird:
- Entweder die Preise erhöhen
- Das Land (wieder) erpressen und eine Ausnahme hinkriegen
- Generell wird das Preisniveau etwas höher

Bei Geschäftsreisenden wird das ganze dann irgendwann auf die Produkte umgelegt --> Kommt beim Konsumenten an.

Beim Urlaubsflug kommt es auch direkt beim Konsumenten an.

Also: Egal welche Steuer, die Frage ist nur über welche Umwege und in welchen Verteilungen es ankommt.
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
5.666
611
Bayern & Tirol
Also man hat mir ja schon vieles vorgeworfen, aber "Linke Neidrethorik" ist neu.

Das könnte ich jetzt mit "Neoliberalem Weltbild" kontern.

Das ist für mich keine Beleidigung. Liberal bedeutet doch Freiheitlich, was ist daran schlecht?

Oder ich hinterfrage mal Deine Aussagen. (auch wenn das jetzt etwas OT ist)

Welches Kapital fließt Deiner Meinung nach derzeit wohin?

Bei schlechteren Bedingungen fliesst das Kapital sehr schnell ins Ausland. Legal oder illegal. Einfach mal die Geschichte der DDR anschauen, oder unsere Südamerikansischen Freunde. Gute Anlagestrategien gründen Kapitalgesellschaften im Ausland (ja, es gibt noch relativ sichere Länder). Rede einfach mal mit Anlageberatern. Die wissen wie so was geht und ob die Nachfrage dafür steigt.

Aber wieder beim Beispiel DDR, da ist erst das Geld und dann die Intelligenz gegangen. Gekniffen waren die Immobilienbesitzer.

Frage auch mal wie das in Argentinien war, mit der Staatspleite (Banken zu, Geld weg, aus die Maus!). Blöd wer da nicht schon alles versoffen hatte.

Wie könnte Deiner Meinung nach ein deutscher Einkommensmillionär abwandern?
Wo bitte glaubst Du hätte ich gesagt, dass Manager zu viel verdienen?

Und weil Du meine "Ackermänner" wörtlich genommen hast, bleiben wir mal kurz bei ihm.

Er dürfte ja unbestritten ein Einkommensmillionär sein. Übrigens nach meiner unmaßgeblichen Meinung, als ein Kleinaktionär der Deutschen Bank, völlig zu recht! Im Gegensatz zu den Managern von Commerzbank, Dresdner Bank, Postbank, usw. hat er sein Unternehmen fast unbeschadet durch die Krise gebracht.

Aber zurück zu seinem Einkommen. Natürlich muss er dass beim Finanzamt in Deutschland versteuern! Wie kommst du darauf, dass ihn sein Schweizer Pass davor bewahren könnte? Sein Arbeitgeber, die Deutsche Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am Main, und dort wird das Gehalt auch ausgezahlt. Oder glaubst Du ernsthaft, dass Ackermann dem Fiskus glaubhaft darlegen kann, dass er zwar Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ist, aber sein Lebensmittelpunkt in der Schweiz liegt?
Und damit ist er das Paradebeispiel für einen Einkommensmillionär, der das Land eben nicht verlassen kann.
Verlassen kann er das Land sehr einfach. Bei diesen Einkommen gibt es aber auch genug Strategien, das Einkommen abzusenken. Frag einfach einen Anlagespezialisten.


Und zum Schluss noch eine ganz andere Frage:

Dir ist aber schon klar, dass die Erhebung von Steuern weiteres Geld in den Staatshaushalt bringt?
Im Gegensatz dazu nutzt die "Einsparung" am unteren Ende der Gesellschaft recht wenig, weil dort nur das Geld nicht ausgegeben werden soll, das der Staat sowieso nicht hätte!
Also, wenn ich ein Unternehmen sanier, schaue ich mir als erstes den größten Kostenblock an. Bei Unternehmen sind das vielfach die Personalkosten. Bei unserem Staat sind das aber die Sozialkosten. Die betragen etwa 30%! Die Empfänger sind unproduktiv, d.h. sie tragen nicht zur Wertschöpfung im Land bei. Sie konsumieren nur. Ziel sollte doch sein zumindest einen Teil in den produktiven Prozess zu stecken. Es soll zumindest ein Anreiz dazu sein.

Wir brauchen nicht mehr Einnahmen sondern müssen bei den Ausgaben ansetzen.

Um es abschließend klar zu stellen, natürlich müssen die wohlhabenderen mehr zur Finanzierung des Staates beitragen! Und weil das nun einmal meine Vorstellung von einem funktionierenden Sozialstaat ist, bin ich durchaus bereit meinen, dann erhöhten, Beitrag dazu zu leisten.

Sorry, das ist rotlichtbestrahlt! Die "Wohlhabenden" - ich würde eher sein die Produktiven, Schlauen, Fleissigen - zahlen doch sowieso schon die ganze Miete überproportional (mit der saftigen Progression). Irgendwann ist halt genug.

Die Frage ist, auf welchem Niveau ich die "schwachen" halte. Das Problem ist, dass sich für untere Einkommensgruppen das Arbeiten kaum noch lohnt und sich ein Teil einfach in das soziale Netz fallen lässt, weil es sich da ganz gut leben lässt: Miete wird bezahlt, Heizung wird bezahlt, große Anschaffungen werden bezahlt, Kindergarten ist für Lau, Klassenfahrten werden übernommen, den Sportverein gibt es in vielen Städten für lau, Essen gibt es für nen Euro von der Tafel und die ca. 350 Euro pro Person kann ich einfach auf den Kopf hauen.
Klar gibt es schwere Fälle, wenn mir aber meine Nachbarin (Lehrerin Hauptschule) erzählt, dass ein großer Teil der Kinder auf die Frage was sie machen wollen Antwortet: Ich will Harzer werden, das ist der Papa auch - dann hört für mich einfach der Spaß auf.
Daher eher Hut ab für die Frisöse, die für 900 Euro netto noch malochen geht.
 

jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
Wenn ich das Posting von "tyrolean" lese, dann frage ich mich ernsthaft, was man heute noch in BWL lernt.

Hier zu behaupten, der Staat müsse auf jeden Fall sparen, und dürfe nicht die Einnahmen erhöhen, ist so ziemlich der größte Unfug, den man von sich geben kann!

Für den Staatshaushalt gilt das Gleiche, wie für Unternehmen.

Gewinn = Erlöse - Kosten

Und warum gucken alle nur immer auf die Kosten?
Es ist nicht verwerflich die Erlöse zu steigern!


Und zu dem Rest sage ich jetzt nix mehr!
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.000
36
www.vielfliegertreff.de
Und zu dem Rest sage ich jetzt nix mehr!

Das ist auch besser, :censored: denn die Vorstellung, der Staat müsse auf Kosten der Steuerzahler Gewinne machen, ist natürlich vollkommen absurd. Der Staat an sich ist ein wirtschaftlicher Kostenfaktor - und alles andere als ein gewinnorientiertes Unternehmen. Wäre er es, dann müsste jeder Bürger und jedes Unternehmen 100% ihres Eigentums an den Staat abgeben, dann hat dieser den optimalen Gewinn und kann alles fair und gerecht an die Bevölkerung verteilen. Alles volkseigen sozusagen - wo hatten wir das gleich schon mal? :D
 
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Ed Size

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16.03.2009
9.425
2
Ihr führt die Diskussion genauso zielführend wie es die Politiker tun:D

Entweder den Schwachen (Harzern) noch mehr wegnehmen, oder die Starken noch mehr belasten. Also ob das die einzigen Möglichkeiten wären Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken.

Wie wäre es mit Verwaltung abbauen, Entscheidungsprozesse in den Verwaltungen beschleunigen, niedrige Einkommen aus selbständiger Arbeit weniger zu belasten, Renten zu kürzen, militärische Einsätze überdenken, statt Harz4 evtl. teilweise auf Sachleistungen umstellen, Beamtengehälter stärker zu belasten, Kosten für die Krankenversicherung in der Griff bekommen.

Zur Zeit werden nur Lösungen angedacht die in letzter Konsequenz in der Masse verteilt werden und somit von allen getragen werden müssen.

Diese ganze Diskussion ist Quatsch wenn man nicht mutig an vermeintliche Tabu Themen geht.

Nochmal zu Hartz4, was meint ihr eigentlich wieviel von den 350€ die ein Empfänger monatlich bekommt über MwSt, Stromsteuer, Tabaksteuer usw. usw. jeden Monat wieder an den Staat zurückfließt?

Sparen wäre der richtige Ansatz. Aber nicht in D:D Beispiel Berlin, pleite bis zum umfallen, aber eine einzige Baustelle und einen Kulturetat von über 400 Millionen Euro.

Ich denke solange wir Theatertickets mit 150€ und mehr pro Stück subventionieren können, dürfen wir 350€ Grundsicherung nicht einmal ansatzweise in Frage stellen.

Fest steht das die Politik egal welcher Partei kein Interesse und auch nicht die Möglichkeiten haben tatsächlich etwas zu bewegen, was evtl. an den Horden von PR Beratern liegt die sich in zwischen mit Politik beschäftigen.
 
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jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
@ flysurfer

Ich glaube nun hast Du mich etwas missverstanden.

Natürlich soll der Staat keinen Gewinn machen! Nur muss der Staat, um seine Finanzen zu sichern, eben genau wie ein Unternehmen nicht nur auf die Ausgaben (Kosten) schauen, sondern auch auf die Einnahmen, also Steuern.

Und wenn man an der "Steuerschraube" an den Stellen dreht, wo es zwar ärgerlich für die Betroffenen ist, aber nicht wirklich weh tut, dann halte ich das eben für durchaus vertretbar.
Und neben dem Spitzensteuersatz und dem reduzierten Mehrwertsteuersatz für alles was nicht Grundnahrungsmittel sind, halte ich halt eben auch eine "Abflugsteuer" für eine Möglichkeit, über die man zumindest nachdenken darf.

Alles das ist aber in der Tat nur dann sinnvoll, wenn unnötige Ausgaben vermieden werden!
Und da geht meine Meinung, welche Ausgaben das sind, in eine 100% andere Richtung, als die Meinung von tyrolean.
 
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jubo14

Erfahrenes Mitglied
29.03.2010
1.027
0
zwischen DTM und PAD
IWie wäre es mit Verwaltung abbauen, Entscheidungsprozesse in den Verwaltungen beschleunigen, niedrige Einkommen aus selbständiger Arbeit weniger zu belasten, Renten zu kürzen, militärische Einsätze überdenken, statt Harz4 evtl. teilweise auf Sachleistungen umstellen, Beamtengehälter stärker zu belasten, Kosten für die Krankenversicherung in der Griff bekommen.
95% Zustimmung!

5% Abzug für die Rentenkürzung, weil das zwar kurzfristig eine Lösung wäre, aber keine Dauerlösung.
Wenn schon mutig, dann müsste hier eine Umstellung auf eine Kombination aus steuer- und kapitalfinanzierter Renten erfolgen, wie es z.B. in der Schweiz üblich ist.
Der Einstieg dahin ist bereits verschlafen, aber besser spät als nie. Der Übergang dauert nämlich mindestens 40 Jahre, da die erworbenen Rentenansprüche ja nicht wegfallen dürfen und daher über Jahrzehnte die "alte Rente" neben der aus Steuermitteln finanzierten Grundsicherung und der aus Kapitalmitteln finanzierten Zusatzrenten nebeneinander läuft.
(Einfach mal zu den südlichen Nachbarn schauen!)

Nochmal zu Hartz4, was meint ihr eigentlich wieviel von den 350€ die ein Empfänger monatlich bekommt über MwSt, Stromsteuer, Tabaksteuer usw. usw. jeden Monat wieder an den Staat zurückfließt?
Und das ist nur eines von vielen "Nullsummenspielen", die das System unnötig aufblähen.

Sparen wäre der richtige Ansatz. Aber nicht in D:D Beispiel Berlin, pleite bis zum umfallen, aber eine einzige Baustelle und einen Kulturetat von über 400 Millionen Euro.

Ich denke solange wir Theatertickets mit 150€ und mehr pro Stück subventionieren können, dürfen wir 350€ Grundsicherung nicht einmal ansatzweise in Frage stellen.
Ein Beispiel fällt mir als jemand, der auch mal gerne in die Oper geht da sofort ein.

Die besten Plätze in der Deutschen Oper Berlin kosten 120,- €.
Dieselben Plätze in der Royal Opera London kosten umgerechnet 230,- €.
Das Londoner Preisniveau gilt ebenso für New York oder Sydney. In Italien kann man noch einmal 50% aufschlagen!

Und das Ergebnis?
In Berlin ist die Oper oft nur zur Hälfte gefüllt, in London, New York, Sydney, Mailand, usw. sind die Häuser voll!

Ergo wird hier wirklich blind neben dem Bedarf her subventioniert.

Fest steht das die Politik egal welcher Partei kein Interesse und auch nicht die Möglichkeiten haben tatsächlich etwas zu bewegen, was evtl. an den Horden von PR Beratern liegt die sich in zwischen mit Politik beschäftigen.
Kein Interesse, ja.
Keine Möglichkeiten, entschieden nein!

Politik wird bei uns halt feige betrieben. Möglichst wenig negativ auffallen, "meinen Wählern" nicht weh tun, damit die mich bloß wieder wählen.
Man könnte ja aber auch einfach mal seine Entscheidungen konsequent durchziehen und damit versuchen etwas zu verbessern und deswegen wieder gewählt zu werden.
 

namosi

Erfahrenes Mitglied
22.08.2009
854
24
Nordeifel
Entweder den Schwachen (Harzern) noch mehr wegnehmen, oder die Starken noch mehr belasten. Also ob das die einzigen Möglichkeiten wären Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken.

Ich kann dir eins dazu sagen: ich habe einige Mieter, bei denen die Miete vom Amt kommt (h4 oder gar nicht mehr "tauglich"). Bei einem Grossteil dieses Kreises erkennst du genau diese Eigenschaft alleine aus dem Ergebnis der Heizkostenabrechnung ablesen. Da wird aufgedreht als würde es nichts kosten....

gruß,

nam
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Irgendwoher muss das Geld für unser Gemeinwesen herkommen. Eine indirekte Steuer ist dann allemal besser weil man sie unter Umständen nicht zahlen braucht also vermeiden kann. Damit ist so eine Ticketsteuer schon mal nicht grundverkehrt.

Und wenn man mal ehrlich ist: ich fühle mich von dem „Sparpaket“ überhaupt nicht betroffen (von der Ticketsteuer abgesehen). Vermutlich geht es 99% der anderen User hier auch so. Somit stört mich diese ganze Sache überhaupt nicht. Lasst die Kirche doch im Dorf.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Ich kann dir eins dazu sagen: ich habe einige Mieter, bei denen die Miete vom Amt kommt (h4 oder gar nicht mehr "tauglich"). Bei einem Grossteil dieses Kreises erkennst du genau diese Eigenschaft alleine aus dem Ergebnis der Heizkostenabrechnung ablesen. Da wird aufgedreht als würde es nichts kosten....

gruß,

nam

Naja, was willst du damit sagen? Hartz4 Empfänger sollen frieren? Oder soll man ihnen richtige heizen beibringen? Oder dürfen die nur bei 18Grad leben?

Ist doch klar das die kein Kostenbewusstsein haben! Dafür essen die auch nur McD und Tiefkühlpizza (mein ich ernst).


Wenn wir die Heikosten für Hartz4 Empfänger streichen dann gehen dem Staat wiederum jede Menge Steuern auf Energiekosten verloren=;


Das wirkliche Problem ist doch das man versucht allen, an jeder Stelle in die Tasche zu greifen, und das du schlau sein mußt und am besten vermögend um dich der Sache zu entziehen.

10 - 20 € Ticketgebühr - so what - mindert meine Steuern bzw. wird an meinen Kunden weitergegeben, oder mindert tatsächlich meinen Gewinn.


Aber ehrlich gesagt bei Reisekosten in Höhe von mehr als 50K im Jahr juckt das nicht wirklich. Der Dollarkurs tut mehr weh.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Naja, was willst du damit sagen? Hartz4 Empfänger sollen frieren? Oder soll man ihnen richtige heizen beibringen? Oder dürfen die nur bei 18Grad leben?

Ich hätte da auch ein Gegenbeispiel:
Ein gut verdienendes Ehepaar (verdienen Lehrer gut?) mit bisher unauffälliger Miethistorie. Plötzlich kommt quasi aus dem Nichts das Thema Schimmel auf die Tagesordnung. ICH HASSE WOHNDECKEN !!! Zu dumm, deren Gehalt reicht für eine Rechtschutzversicherung und dem Beitrag beim Mieterschutzbund aus. Das kostet wirklich nerven, denen beizubringen, dass sie noch nicht in ihrer Wahlheimat Toscana wohnen und ausreichendes Heizen zum Erhalt der Bausubstanz nicht nur medial mehr kostet. :-(

Ich hasse eigentlich auch Forenbeiträge, die angesichts ihrer Länge eine eigene ISBN Nummer verdienen würden, daher halte ich mich auch hier kurz:

Das Sparpaket ist handwerklich für den A:censored:. Mit Handwerk ist hier die politische Kunst, den sozialen Frieden in der Gesellschaft zu sichern bzw. zu festigen, gemeint. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt. :cry::cry::cry:

Die sog. Reichensteuer um 0,25 zu niveaulieren hätte niemanden weh getan, (Gut , zugegebenermaßen auch nichts für den Staatssäckel gebracht) Einzig die Steuerberater hätten ein ganz klein wenig mehr Arbeit diese zu verrechnen.

Meine Forderung: Nicht Brot und Spiele für das Volk, sondern im Informationszeitalter, mehr informatives Opium. :sleep:
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.590
17
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Damit dieser Thread "komplett" bleibt, hier die Links, die in anderen Topics gepostet wurden:

Airlines laufen Sturm: Flüge bis zu 26 Euro teurer - n-tv.de
Luftverkehrsabgabe: Flugtickets werden um bis zu 26 Euro teurer | FTD.de

Neue Links:
http://www.ftd.de/politik/deutschla...h-fuer-schaeubles-sammelbuechse/50144633.html
http://www.airliners.de/rahmenbedingungen/politik/abgabe-verteuert-tickets-um-bis-zu-26-euro/21656

Zusammenfassung:
- Flugsteuer auf Kurzstrecken 13€, Langstrecken 26€ (Kurzstrecke: Innereuropäisch und Mittelmeeranrainer)
- Flugsteuer soll sogar bestehen bleiben, wenn der Flugverkehr in den Emissionshandel aufgenommen wird (ggf. wird die Steuer dann etwas gesenkt)
- Transferpassagiere sollen ausgenommen werden
 
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LH404

Neues Mitglied
14.08.2009
11
0
http://www.n-tv.de/politik/Fluege-bis-zu-26-Euro-teurer-article1062506.html meinte:
Je größer die Distanz, desto höher sei auch der Ausstoß klimaschädlicher Emissionen: "Die Luftverkehrsteuer setzt dadurch in Ergänzung zum Einstieg in den Emissionshandel klimaschutzpolitische Akzente." Größere Ausweichbewegungen der Airlines auf Flughäfen in Nachbarstaaten befürchtet das Finanzministerium nicht.

Find es schon eine Frechheit, dass man hier immer noch versucht, die Umwelt als Grund dieser Abgabe vorzuschieben. Es geht - wie alle Wissen - um die Haushaltssanierung, also wird von der Abgabe, sofern ich das alles richtig verstanden habe, auch nichts im Klimaschutz landen.

--

Was ist eigentlich, wenn ich beispielweise von Berlin über London in die USA fliege. Zahle ich dann zwei mal die 26 Euro, weil mein Endziel Langstreckenentfernung hat, oder zahle ich nur zwei mal die 13 Euro, weil ich von Deutschland ja eigentlich nur nach England fliege, um da zu landen und ein neues Segment der Reise zu beginnen?
 

Starbucks

Mileage Run Purist
08.03.2009
4.545
0
MUC
Bin gespannt, ob LH ab 2011 noch die 99,-- € auf manchen Europa Direktflügen halten will.
 

ANK660

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.603
102
Langsam wird es echt affig, Kerosinsteuer (bei AB mit Umsteigen schnell mal 60 Euro pro Strecke), Gebühren, Sicherheitsabgabe und nun nochmal eine Abgabe... ich vermute langsam wird fliegen wieder ein exklusives Vergnügen für besser betuchte. Ob das Absicht ist? Das Volk nicht zu weit weglassen damit es nicht sieht wie es woanders besser sein könnte?
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.590
17
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Das Gefühl bekommt man wirklich.
Da ich hier in Aachen auch relativ nah an niederländischen Airports wohne, hoffe ich, dass die Gesellschaften ihre Drohungen wahrmachen und möglichst viele Flüge nach NL verlagern. Dann könnte Maastricht-Aachen-Airport sich ja ein ganz ansehnliches Spektrum an Zielen aufbauen.
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
1.590
17
Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Was mich vor allem wundert: es scheint einheitlich bei allen Klassen die gleiche Steuer erhoben zu werden. C und F Paxe verbrauchen aber wesentlich mehr Platz, logisch wäre also hier die Steuer auch höher anzusetzen. (In der Hoffnung, dass dann die Steuer für normal-Pax niedriger sein könnte)
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Was mich vor allem wundert: es scheint einheitlich bei allen Klassen die gleiche Steuer erhoben zu werden. C und F Paxe verbrauchen aber wesentlich mehr Platz, logisch wäre also hier die Steuer auch höher anzusetzen. (In der Hoffnung, dass dann die Steuer für normal-Pax niedriger sein könnte)

Bring die doch nicht auf solche Gedanken. Das würde bedeuten Eco 13€/26€ -Business 26€/52€ und First 52€/104€, und das bei innereuropäischer C (wer verbraucht da Platz?)-

Du glaubst doch selber nicht das jemals irgendeine Abgabe gesenkt wird.