Steuerfrei in Indonesien arbeiten (Digital Nomad)

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snowplow

Reguläres Mitglied
25.04.2022
82
72
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Schon mal daran gedacht, dass du als Leistungserbringer für diese US Firma eine Steuerpflicht für sie in D begründen könntest (Betriebsstätte)?
Ist primär das Problem der Firma, nicht von Dir.
Bei einer Betriebsstätte müsste dem Arbeitgeber jederzeit Zutritt zu meinen privaten Räumen gestattet werden, was bei mir nicht gegeben ist. Daher begründet mein dauerhaftes Homeoffice im nationalen deutschen Steuerrecht keine Betriebsstätte.
 

snowplow

Reguläres Mitglied
25.04.2022
82
72
Du hast auch erwähnt, dass dein Job besagt dass du 3-4x jährlich in die USA musst. Ich nehme an du willst das unter ESTA machen, richtig? Weiss der AG dass du keine "US person" bist?
Die Firma bzw. die Visa-Agentur besorgt mir dafür immer H-2B Visa.
Da ich dort bereits 2,5 Jahre arbeite weiss der AG natürlich, dass ich keine "US person" bin.
 
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TrickMcDave

Erfahrenes Mitglied
16.07.2015
4.205
3.186
ZRH
Bei einer Betriebsstätte müsste dem Arbeitgeber jederzeit Zutritt zu meinen privaten Räumen gestattet werden, was bei mir nicht gegeben ist. Daher begründet mein dauerhaftes Homeoffice im nationalen deutschen Steuerrecht keine Betriebsstätte.
Wenn das so ist: (y)
Nach CH Steuerrecht wäre es nicht so. Aber da nicht einschlägig auch nicht relevant.:)
 
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Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.783
601
HPN
Die Firma bzw. die Visa-Agentur besorgt mir dafür immer H-2B Visa.
Da ich dort bereits 2,5 Jahre arbeite weiss der AG natürlich, dass ich keine "US person" bin.

Spannend. Ich will dir wirklich nichts unterstellen, aber ist es nicht so dass man auch auf temporärem Arbeitsvisum (wozu H2B zählt) eine US-Einkommenssteuer bezahlen muss? Das wurde mir jedenfalls von Attorney und Accountant so mittgeteilt, auch wenn ich weniger als die Stichtage in den USA sein sollte (auf meinem E2 Employee).

Hast eine PN habe mal eine Frage zu dem H2B
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.734
1.922
Ja, es hat schon seinen Reiz zunächst die steuerfinanzierte Schulbildung und das steuerfinanzierte Studium in Deutschland zu genießen, in dieser Zeit möglicherweise auch von der kostenfreien Mitversicherung der KV der Eltern profitiert zu haben und dann Steuer- und SV-frei sein Glück in der Welt zu suchen. Klingt verlockend.

Kann man auch gerne machen, aber dann bitte auch nicht irgendwann zurückkommen und irgendwelche deutschen steuerfinanzierten Leistungen in Anspruch nehmen.

Du meinst sicher die unterfinanzierten Schulen bei gleichzeitigem Aufblasen des Sozialhaushaltes? Also die Schulen, die Schüler mit international kaum nennenswerten Fähigkeiten in Lesen oder Mathe herausbringen? Oder das Herunterwirtschaften der Bahn und der öffentlichen Infrastruktur mit genau diesen Steuereinnahmen? Ja, ich bin überzeugt, dass er durchaus sein Glück im Ausland finden kann.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Du meinst sicher die unterfinanzierten Schulen bei gleichzeitigem Aufblasen des Sozialhaushaltes? Also die Schulen, die Schüler mit international kaum nennenswerten Fähigkeiten in Lesen oder Mathe herausbringen? Oder das Herunterwirtschaften der Bahn und der öffentlichen Infrastruktur mit genau diesen Steuereinnahmen? Ja, ich bin überzeugt, dass er durchaus sein Glück im Ausland finden kann.
Das ist ja in Indonesien alles deutlich besser ausgestattet. Nicht vergessen das in DE nur ca. 50% der Menschen überhaupt Steuern bezahlen, der Rest verdient nicht genug um einzuzahlen. nutzt die Strukturen aber auch.
 

qube

Erfahrenes Mitglied
08.06.2012
1.664
1.099
BER
Das ist ja in Indonesien alles deutlich besser ausgestattet. Nicht vergessen das in DE nur ca. 50% der Menschen überhaupt Steuern bezahlen, der Rest verdient nicht genug um einzuzahlen. nutzt die Strukturen aber auch.
Ist es, nur halt nicht für alle, Indonesien ist eben kein reiches Land. Im Gesamtpaket Visa-Fees+Kosten für die beste Schule aber ohne +Einkommensteuer immer noch ein sehr attraktives Angebot. 🤷‍♂️
Ich bin ja eigentlich durchaus ein Freund von Bildungsfinanzierung als Investition in die Zukunft eines Landes, nur leider hat Deutschland das jahrzehntelang auf Sparflamme betrieben während Milliarden die eigentlich dort bestens angelegt gewesen wären in Korruption versickerten. Deutschland hat da einen besseren Ruf als es haben sollte, denn Bakschisch an die Bundespolizei an der Grenze zahlt man natürlich nicht, aber bei der Großauftragsvergabe geht z.B. nicht alles mit rechten Dingen zu. Zum Sozialstaat kann man sich meine Meinung wahrscheinlich denken, aber ich sehe, dass es da legitime andere politische Einstellungen geben kann. Korruption ist aber einfach schlechtes Management was das Land unattraktiv für den Daueraufenthalt macht, da gibt es nichts groß zu diskutieren.
 

alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.734
1.922
Wir vergleichen Deutschland nun mit einem Entwicklungsland (wo es im übrigen bei 30/35% Steuern für Personen aufhört). Klar, dass wir da schon irgendwo mal gut aussehen müssen. Anyway, off topic. Aber ja, diese Missgunst gepaart mit dem hohen Ross (zu welchem wir keinerlei Anlass mehr haben) ist kaum zu ertragen.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
9.017
13.794
Trans Balkan Express
Vielleicht sollte man solchen Sich-Wunderern erläutern, dass scheinbar langsame und umständliche Prozesse, die bis ins Detail vorgegeben sind und dem individuellen Bediensteten wenig Raum für freihändige Entscheidungen lassen, einheitliches Verwaltungshandeln, Rechtssicherheit und Transparenz sicherstellen und Korruption verhindern.

Gerade ein Ukrainer wird das sicherlich zu schätzen wissen.

Ist zwar a) off-topic und b) schon ein Beitrag von gestern. Aber ich muss hier dennoch einmal reingrätschen.

Sicher werden die Mehrzahl der Ukrainerinnen dankbar sein, dass sie erst einmal sicher sind und es keine Korruption wie in der Ukraine gibt und der Aufenthaltstitel irgendwann ausgestellt wird.

Jedoch ist z.T. absurd, was man für Erfahrungen bei Behördengängen macht. Der Fachanwalt für Verwaltungsrecht bekommt regelmäßig Schnappatmung. Wir haben ja, wie berichtet, zwei Ukrainerinnen aufgenommen. Bei der Anmeldung im März standen sie 13 Stunden in der Schlange nur um abends 21:00 Uhr wieder nach Hause geschick zu werden, es folgten einige Schlangetage. Ich habe mal erfolglos vier Stunden mitgestanden.

Wenn alles einfach wäre, müsste der VGH B-W nicht entscheiden, dass ggf. ein Anspruch auf Erstellung einer Fiktionsbescheinigung besteht. Wenn man leidensfähig ist, steckt man das weg. Ein Problem, das ich habe, ist, dass man bei uns in die Behörden nur noch an russischstämmiger Security vorbei kommt. Das kann im Hinblick auf Sprachbarrieren hilfreich sein. Es mag ja auch traumatisierte Antragstellerinnen geben, die sich eingeschüchtert fühlen.

Wir hatten gerade auf der Jagd nach einem Sozialpass ein Passierschein A 38 Erlebnis. Dass Prozesse so ihre Zeit brauchen, ist akzeptabel. Absurd ist, wenn man nicht mehr zum passenden Ansprechpartner vorgelassen wird. Man kann ja nicht wegem allem, Eilanträge schreiben.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Wir vergleichen Deutschland nun mit einem Entwicklungsland (wo es im übrigen bei 30/35% Steuern für Personen aufhört). Klar, dass wir da schon irgendwo mal gut aussehen müssen. Anyway, off topic. Aber ja, diese Missgunst gepaart mit dem hohen Ross (zu welchem wir keinerlei Anlass mehr haben) ist kaum zu ertragen.
Sorry du und andere fangen mit dem Vergleich an und dann wird das ins lächerliche gezogen? Klar sind die Steuern in Indonesien niedriger als in DE, dafür bekommt der Bürger aber auch insgesamt weniger. Aber auch da nochmal, wer in Deutschland nennenswert Steuern zahlt hat halt keinen Gestaltungsspielraum. Alleine was man mit Denkmal AfA und danach steuerfreien Verkauf spart ist schon ordentlich für den Mittelstand, da finanzieren dir deine Steuern dein Vermögen.

Das in DE einiges im Argen liegt habe ich weiter oben geschrieben, das sind aber eben nicht die zu hohen Steuern, die könnten sogar für bestimmte Einkommen/Vermögen höher sein, wird aber mit der FDP nicht machbar sein, wie man ja gerade an der schönen Reform (darf man das so nennen) die Lindner vorgestellt hat sieht.

Das Deutschland da steht wo es steht haben wir einer rückwärts gerichteten (Auto) Industrie freundlichen Politik der letzten 16 Jahre zu verdanken, die Grundlagen dafür schuf die Regierung Kohl.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.557
8.857
LEJ
Die Prozesse sind nicht „scheinbar“ langsam und umständlich…

Die von Dir gelobte Sicherheit und Verlässlichkeit des Rechtsstaates ist mal mindestens gefährdet, wenn das staatliche Handeln nicht mehr nachvollziehbar, und die Rechtsverfolgung durch ewige Verfahrensdauer torpediert wird.

Sorry für OT, aber das Thema Bürokratie in Deutschland kommt hier im Thread ja häufig zur Sprache. Da ich, abgesehen von der Beantragung eines neuen Persos/Reisepasses, Wohnsitzanmeldung oder vielleicht einer KFZ An-/Um-/Abmeldung, quasi nichts mit dt. Behörden zu tun habe und hatte, und immer wieder auf Reddit über folgende Beiträge stolpere...
Germany is awesome. And Germans should generally be prouder of themselves!

I'm half-Belgian, half-Italian.

I have lived, worked or studied in France, Italy, Austria, Spain, the Netherlands, Belgium, Switzerland, the US, and I have been living in Germany now since 2008.

I often hear from people that bureaucracy here is excessive. But I disagree; the volume is high, but the efficiency at which the system moves is great. Things don't get stuck. They move along.

People oftain complain about rules / legislation on here. And certainly, I have had a few points where I thought they were silly. But respect for rules and legislation is really what makes this country so great. I like that people are civil enough that they respect the rules about not throwing away their glass on sundays or during certain hours, I love that people wait don't jaywalk (and that you get reprimanded by random strangers if you do it in front of children).

... muss ich doch etwas schmunzeln, wenn die dt. Behörden von Deutschen niedergemacht werden, während sich ein Ausländer über die Stabilität und Prozesssicherheit der dt. Behörden freut.

[/OT]
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.730
1.422
---

... muss ich doch etwas schmunzeln, wenn die dt. Behörden von Deutschen niedergemacht werden, während sich ein Ausländer über die Stabilität und Prozesssicherheit der dt. Behörden freut.

[/OT]
und hier frage ich mich dann, wieviele Auslands-Experten-Foristen mit einem dort normalen Einkommen ihre Kinder im Ausland in die Schule schicken
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
1.301
2.896
FRA
Und all das wäre nicht gegeben bei einem voll digitalisierten Prozess, bei dem alle Daten online erfasst werden, bereits vorhandene Daten vorausgefüllt sind, der Bescheid oder zumindest die Vollständigkeitsbestätigung automatisiert in realtime erfolgt? Und alle Schritte des Prozesses ex-post dokumentiert und nachvollziehbar sind?

Habe mal vor 10-15 Jahren meinen polnischen Reisepass, der Anfang der 90er abgelaufen ist, versucht zu verlängern. Dies wurde abgelehnt, da A) der Pass so alt ist, dass er nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht was Fälschungen angeht, B) das Passfoto natürlich komplett veraltet war und man mich nicht darüber identifizieren kann und C) vor allem, weil ein Reisepass nicht dokumentiert, ob tatsächlich noch die Staatsangehörigkeit vorliegt. Ich hätte ja auch in der Zwischenzeit ausgebürgert werden können - bei Aussiedlern in den 80er/90ern ein nicht unüblicher Prozess. Die nette Dame hat mir dann erklärt, wie die Prozedur in solchen Fällen nun aussieht. War der übliche Spießrutenlauf: Geburtsurkunde am Geburtsort, Heiratsurkunde der Eltern beim zuständigen Standesamt, aus Deutschland dann auch noch was, die und jene Erklärung abgeben, etc. Ich hab das Thema dann sein lassen, weil es in der Summe paar Hundert Euro gekostet hätte und vor allem ein Haufen Zeit und Rennerei.

Nun, durch Corona wurde das Thema wieder aktuell, da eben EU-Bürger dann doch nicht überall gleich sind, wenn gerade Pandemie ist. Also bin ich letzte Woche beim Verwandtenbesuch mal einfach zum nächsten Amt, welches nicht mal irgendwas mit meinem Geburtsort oder früheren Wohnort zu tun hat, und das wohlbemerkt spontan (dies sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, da man bei meiner deutschen Heimatgemeinde ohne Terminvereinbarung nicht mal durch die Vordertür kommt). Wollte mich eigentlich nur informieren, was man momentan braucht und wo ich am besten anfange. Zwei Minuten später hatte die Bearbeiterin meine polnische Geburtsurkunde digital vorliegen - mittlerweile gibt es eine zentrale Datenbank mit allen Urkunden, die von jedem Amt aus abrufbar ist. Zusammen mit meinem deutschen Perso zur Identifikation hat dies genügt um einen neuen polnischen Perso zu beantragen. Gefehlt hat nur ein Passfoto, da ich nicht wirklich damit gerechnet habe auf Anhieb was zu erreichen, hatte ich keins dabei. Und der Vollständigkeit halber, Perso ist kostenlos und da die Gemeinde offiziell zweisprachig ist, hätte ich sogar alles auf Deutsch erledigen können. :)

Das Ganze ist als Bürger nicht nur mega komfortabel, sondern nahezu auch betrugssicher. Ich müsste mich schon in die zentrale Datenbank hacken und dort eine gefälschte Urkunde ohne Spuren hinterlassen um mir einen polnischen Ausweis zu ergaunern. Die Hürde einen Ausweis/Dokument zu fälschen ist hingegen deutlich niedriger.

Vielleicht sollte man solchen Sich-Wunderern erläutern, dass scheinbar langsame und umständliche Prozesse, die bis ins Detail vorgegeben sind und dem individuellen Bediensteten wenig Raum für freihändige Entscheidungen lassen, einheitliches Verwaltungshandeln, Rechtssicherheit und Transparenz sicherstellen und Korruption verhindern.

Gerade ein Ukrainer wird das sicherlich zu schätzen wissen.

Franco A. und euer Ex-Trainer dürften dieser Aussage nicht zustimmen. ;-)
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.756
6.950
DUS
OT++: und dann ausgedruckt und aufgeklebt?
Genau… 🤣
Nein im Ernst. Als ich die Reisepässe für unsere Kinder in 2019 beantragt habe wurden die Bilder mit einer Webcam (gegen 5 EUR Gebühr)vor Ort gemacht. Die weiters notwendige Unterschrift wird ebenfalls digital erfasst. Ausgedruckt wird nichts mehr, außer der Quittung für den zu entrichtenden Betrag.
Geht bei uns in der Gemeinde übrigens seit 2013.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.783
601
HPN
Habe mal vor 10-15 Jahren meinen polnischen Reisepass, der Anfang der 90er abgelaufen ist, versucht zu verlängern. Dies wurde abgelehnt, da A) der Pass so alt ist, dass er nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht was Fälschungen angeht, B) das Passfoto natürlich komplett veraltet war und man mich nicht darüber identifizieren kann und C) vor allem, weil ein Reisepass nicht dokumentiert, ob tatsächlich noch die Staatsangehörigkeit vorliegt. Ich hätte ja auch in der Zwischenzeit ausgebürgert werden können - bei Aussiedlern in den 80er/90ern ein nicht unüblicher Prozess.

Mit dem deutschen Pass scheint es das Problem nicht zu geben. In der Familie wurde ein Pass welcher '69 abgelaufen ist ohne Anstände verlängert.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.815
5.496
Z´Sdugärd
Das kann nun nicht sein, weil die Zahl der wegen Ermessensausfalls zwingend aufzuhebenden Verwaltungsakte (§ 114 S. 2 VwGO) sehr gering ist.
Schwerstens OT....aber wer wirklich mal sehen möchte wie Ermessensspielraum oder "Kreativität" bei Beamten aussieht, der sollte es mal mit einer "roten 07er Nummer" für einen Oldtimer versuchen und das (dank Umzug) bei diversen Landkreisen.
 

AwaBaum

Neues Mitglied
28.08.2022
1
0
Hier mal wieder ein Beitrag zum eigentlichen Thema des Threads:

Wenn man als Deutscher demnächst (sobald verfügbar) nach Bali zieht und das Digital Nomad Visa in Anspruch nehmen möchte, würde ich zwei gängige Modelle zur Art der Einkommensbeschaffung sehen. (Angenommen man erfüllt die üblichen Voraussetzungen wie min. 183 Tage in Bali für 0% Steuern)
  1. Festanstellung bei einer Firma in Deutschland - man könnte sich noch in Deutschland bewerben und den Job mit nach Bali nehmen.
  2. Freelancing für deutsche (und ggf. andere) Firmen - man ist ungebunden, macht Projektarbeit und kann ggf. auch z.B. in Australien as Remote-Contractor auftreten.
Nun bin ich kein Steuerexperte und kenne nicht die Fallstricke im Doppelbesteuerungsabkommen. Möglich sein wird es sicherlich, sonst würde es nicht so viele weltweit verteilte Remote-only Firmen geben, aber ist es auch praktikabel für eine normale Firma in Deutschland (bei Fall 1)? Weiß jemand wie das abläuft, wenn man seinen Wohnsitz nicht mehr in Deutschland hat, aber bei einer deutschen Firma arbeitet?

Und zum 2. Fall: Beim Freelancing stellt sich mir die Frage wie deutsche Firmen einen Vertrag mit einem indonesischen Freelancer eingehen. Hat man dann eine indonesische USt-ID, behält man die Deutsche, oder wird da gar nichts geprüft und jeder Indonesier kann als Freelancer auftreten?

Hat sich da schon mal jemand konkrete Gedanken gemacht?

Ich finde es gar nicht so leicht zu diesen Themen etwas passendes bei Google zu finden, obwohl das ja nichts Neues ist, dass man den Wohnsitz in ein Land mit Doppelbesteuerungsabkommen verschiebt und weiterhin in Deutschland tätig sein möchte.
 

qube

Erfahrenes Mitglied
08.06.2012
1.664
1.099
BER
Angenommen man erfüllt die üblichen Voraussetzungen wie min. 183 Tage in Bali für 0% Steuern
Nein, so ganz easy funktioniert das nicht, weitverbreiteter Mythos mit den "183 Tagen". Du kannst auch 365 Tage auf Bali sein, 0 in Deutschland, aber den Schlüssel zu einer Wohnung dort haben und bist dann erstmal unbeschränkt steuerpflichtig in Deutschland. Dann geht es an die Tie-Breaker-Regeln im DBA, aber man kann sich das Risiko und den Aufwand auch sparen indem man einfach sauber komplett die relevanten Bindungen zu Deutschland beendet, und dann gehen auch Länder ohne DBA. Ich persönlich hätte keine Lust mit dem Finanzamt und später ggfs. vor Gericht zu diskutieren, wo genau mein "Mittelpunkt der Lebensinteressen" lag.
Festanstellung bei einer Firma in Deutschland - man könnte sich noch in Deutschland bewerben und den Job mit nach Bali nehmen.
Keine gute Idee, Stichwort Verwertung im Inland.
Freelancing für deutsche (und ggf. andere) Firmen - man ist ungebunden, macht Projektarbeit und kann ggf. auch z.B. in Australien as Remote-Contractor auftreten.
Aus konkret Australien auch keine gute Idee, die sind ziemlich empfindlich was Arbeiten auf Touri-Visum angeht. Aber ja, geht ansonsten.
Möglich sein wird es sicherlich, sonst würde es nicht so viele weltweit verteilte Remote-only Firmen geben, aber ist es auch praktikabel für eine normale Firma in Deutschland (bei Fall 1)? Weiß jemand wie das abläuft, wenn man seinen Wohnsitz nicht mehr in Deutschland hat, aber bei einer deutschen Firma arbeitet?
Ja kann man machen, denn noch eine Möglichkeit ist: Contracting. Gerne auch da wo man vorher angestellt war, natürlich mit angepasster Bezahlung da ja einige Benefits wegfallen. Man ist quasi Freelancer mit einem Kunden. Geht ohne Probleme, bevor hier die Experten mit Scheinselbständigkeit ankommen: nicht relevantes Konzept, wenn die Arbeit nicht in Deutschland ausgeführt wird.
Meiner Erfahrung nach schwieriger je größer die Firma ist. Bei Startups i.d.R. easy, wenn man bevor es losgeht einfach mal mit dem CFO Mittagessen gehen kann und es bespricht. Wenn man gute Leistung liefert wollen die einen behalten und sind flexibel was Papierkram und Steuern oder eben deren Abwesenheit angeht. Bei Großkonzernen kann man es quasi vergessen, selbst wenn es Chef und sein Chef wollen grätschen da ganz andere Abteilungen rein.
Eine weitere Alternative, aber teurer: anstellen lassen über PEO wie z.B. deel, muss man halt schauen inwiefern das kompatibel sein wird mit dem kommenden indonesischen Visum. In Thailand machen das manche, da man so nach drei Jahren die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Anderer Grund wäre z.B. Zugang zu Immobilienkrediten, man ist dann ganz normal Angestellter im Land und hat normalen Zugang der als Contractor schwierig ist.
Und zum 2. Fall: Beim Freelancing stellt sich mir die Frage wie deutsche Firmen einen Vertrag mit einem indonesischen Freelancer eingehen. Hat man dann eine indonesische USt-ID, behält man die Deutsche, oder wird da gar nichts geprüft und jeder Indonesier kann als Freelancer auftreten?
Wieso sollte USt relevant sein, wenn man außerhalb der EU die Leistung erbringt? Rechnung stellt man ohne und bekommt es überwiesen, fertig. Selbstverständlich kann ein deutsches Unternehmen Dienstleistungen in Indonesien einkaufen.

Ich bin auch kein Steuerexperte und dies ist keine Rechtsberatung.
 
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snowplow

Reguläres Mitglied
25.04.2022
82
72
Bin jetzt da.
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Direkt mal 155cc NMax besorgt, obwohl ich dafür keinen Führerschein habe.

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