Streik Sicherheitspersonal 2019 an deutschen Airports

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Sayer

Erfahrenes Mitglied
13.12.2015
1.243
21
CGN
Naja dann brauch ich ja nicht mal mehr drüber nachzudenken ob ich wegen Wetter Morgen in MUC bleiben muss sondern kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass ich morgen nicht nach CGN komme...
 

Marty McFlight

Erfahrenes Mitglied
14.09.2016
267
29
Inbound wird alles abgefertigt, was reinkommt. Das ist ja nicht von der Sicherheitskontrolle betroffen.
Outbound geht man wohl davon aus, dass nur etwa jeder 5. Flug gehen wird.
 

snn47

Erfahrenes Mitglied
13.09.2015
308
81
EDDF
Eine prinzipielle Frage um über Alternativen nachdenken zu können

- Wie lange vorher müssen denn Warnstreiks im voraus angekündigt werden?

Die heutige Ankündigung kam nach Google gegen ~8:00 auf die Verdi Webseite. Da der Streikbeginn um 3:00 morgen früh ist wären dies weniger als 24h vorher an die ich mich als Vorwarnzeit erinnere.

Grund meiner Frage ist wieviel Vorwarnzeit man hat, wenn man z.B. einen Tag früher fliegen kann oder einen Ausweich-Flughafen erreichen muß, falls Frankfurt nächste Woche dran sein sollte.
 

snn47

Erfahrenes Mitglied
13.09.2015
308
81
EDDF
Wäre es bei einem Stundenlohn von 20€ nicht günstiger, Beamte einzusetzen?
Die Gesamt-Kosten bis Beamte/Angestellte/Arbeiter im öffentlichen Dienst, (wäre das Land oder Bund zuständig?), verfügbar sind dürften auch nicht so niedrig sein.
 
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Anonym-36803

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Anonym-36803

Guest
Wobei ich deine Netto-Rechnung dort nicht nachvollziehen kann. Die Kosten sind immer Brutto. Du schreibst von ca 2.500 Brutto für Beamte und Verdi fordert 160*20 = 3200€. Also wäre doch der Beamte billiger, oder verstehe ich was nicht?

Natürlich wäre der Beamte jetzt billiger, zumal zu den 3.200€ des Angestellten auch noch der Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherungen dazu kommt. Das böse Erwachen kommt dann aber, wenn der Beamte in den Ruhestand geht.
 
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snn47

Erfahrenes Mitglied
13.09.2015
308
81
EDDF
Loyales nicht streikberechtigtes Personal für hoheitliche Aufgaben bei Bund/Länder zu haben wie z.B. früher auch bei Bundes-Post/-Bahn, ist der Zweck des öffentlichen Dienstes.
Die Gesamt-Kosten für Personal im öffentlichen Dienst dürften ähnlich hoch liegen, lassen sich aber nicht aus dem Gehalt alleine berechnen. Zusätzlich kommen Kosten für Krankenbeihilfe hinzu. Da auch weder Renten-Beiträge gezahlt noch Rückstellungen für Renten gemacht werden, sind die momentanen Kosten niedriger, aber nur solange sich kein Personal im Ruhestand befindet. Auch zu bedenken ist, das sollte man Personal nicht mehr benötigen sich dessen nicht mehr durch Kündigung entledigen kann wenn es einmal fest angestellt ist.
 
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Anonym39282

Guest
@snn47

Leider werden hier mal wieder ziemliche Halbwahrheiten über die Kosten des öffentlichen Dienstes verbreitet. Im Post 65 sind wohl Beamte gemeint, auch wenn das so nicht daraus hervorgeht, denn es gibt auch Angestellte im öffentlichen Dienst.

1. Kosten für Krankheit: die Beihilfe deckt genau 50 % der Krankheitskosten ab, die restlichen 50 % muss der Beamte aus eigener Tasche tragen, meist durch eine Absicherung durch eine private Krankenkasse. Es gibt über die Jahre etliche Berechnungen, dass diese Regelung dem Dienstherrn billiger kommt, als der 50 %ige Beitrag zur Krankasse bei Angestellten. Warum? Weil die Krankheitskosten nur im tatsächlichem Krankheitsfall anfallen und nicht jeden Monat, wie der "normale" Arbeitgeberanteil.

2. Mit Renten sind wohl Pensionen gemeint. Seit etlichen Jahren wird vom Gehalt des Beamten ein (wenn auch geringer Betrag, je nach Bundesland zwischen 1 und 2%) als Rückstellung einbehalten. Da der Beamte keine "Sozialabgaben" wie Angestellte bezahlt (der Arbeitgeber natürlich auch keine entsprechenden Beiträge), ist das Bruttogehalt deutlich niedriger als der entsprechende BAT-Tarif das Nettogehalt ist denn gleich oder etwas höher, je nach Dienstjahren).

In einem hast Du Recht, diese Ersparnisse des Arbeitgebers sollten eigentlich in Rücklagen fließen, um die Pensionen zu sichern, das wurde bis auf geringe Beträge nie gemacht.

Abschließen will ich (Beamter) aber auch nicht verhehlen, das ein Ruheständler durch die Pensionen heute besser dasteht, als ein Rentner, auch wenn die Pensionen voll versteuert werden. Allerdings hat ein Beamter während seiner aktiven Zeit monatlich deutlich weniger verdient, als Jemand in der freien Wirtschaft in vergleichbarer Position, damit relativiert sich das wieder.

So, war OT, aber man muss so etwas mal richtig stellen.
 
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Stallbewohner

Erfahrenes Mitglied
12.12.2018
286
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Allerdings hat ein Beamter während seiner aktiven Zeit monatlich deutlich weniger verdient, als Jemand in der freien Wirtschaft in vergleichbarer Position, damit relativiert sich das wieder.

Er hat auch deutlich weniger gearbeitet. Aber darum geht es in diesem Thread nicht, sondern um den Streik der Kötters u. Co und die Gründe dafür. Und da kann man auch durchaus mal relativieren:
Eine examinierte Pflegekraft erhält in Berlin ca 2.400 Euro mtl. Ungelernte Sicherheitsmitarbeiter (Schulabschluß nicht erforderlich), oftmals jüngere Männer, die an den Primärarbeitsmarkt herangeführt werden sollen, verdienen schon jetzt mehr und sollen zukünftig 3.200 Euro erhalten.

Ich habe gerade den Fehler gemacht, mir das Frühstück durch Einschalten der Ballerkiste (wir haben jetzt auch so einen Flachbildschrim zuhause) zu verderben. Dort wurde in einem sog. "Morgenmagazin" einer von denen interviewt und er klagte mühsam beherrscht all die Höllenqualen heraus, unter denen er täglich am Flughafen leiden muß. Wörtlich: "Die körperliche Belastung! Täglich! Dazu die wechselnden Arbeitszeiten! Von uns wird daneben erwartet, daß wir uns auf verbotene und gefälschte Gegenstände konzentrieren! Wir tragen eine riesen Verantwortung!"

Genau.
Und die Pflegekraft, die mich eines - hoffentlich ad infinitum liegenden - Tages wird windeln und sich mein Gezeter anhören müssen, ist wahrscheinlich jetzt schon einem Beamten gleich bereit, auf das eigene Gehalt zu sparen, um sich dieses Vergnügen zur Not auch ohne Bezahlung nicht entgehen zu lassen. Zumal sie mich ja nicht mal fragen muß, ob ich Flüssigkeiten dabei habe. Sie leert einfach den Beutel.

Nun wäre es sicherlich etwas zu kurz gehüpft, diesen Zeitgenossen oder denen, die sie gerade mal wieder aufhetzen, ihre Maßlosigkeit vorzuwerfen.
Das wird ihnen von ganz anderen vorgelebt. Auch das späte Rom ist nicht an der Dekadenz seiner Dienstboten zugrunde gegangen, sondern an der seines Führungspersonals.
Aber das hatte schon Westerwelle nicht begriffen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Der Arbeitsmarkt ändert sich gerade: Menschen in Deutschland werden spürbar knapper und erwarten mehr Bezahlung. Gerade, wenn, wie hier, "Sonderqualifikationen", wie ein Sicherheitscheck bei allen Behörden und Unbescholtenheit dazu kommen. Da kann man nicht schnell jeden nächsten Packer stattdessen nehmen.

Wäre nicht schlecht, wenn sich die Tarifparteien mal hinter den Kulissen einigen würden und ihren Aufgaben nachkommen, statt hier immer die Öffentlichkeit als Geisel zu nehmen.

Auf lange Sicht übernehmen sowieso Roboter die meisten Jobs. Dann sehen wir uns nach heute zurück.
 
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jsm1955

Guest
Abschließen will ich (Beamter) aber auch nicht verhehlen, das ein Ruheständler durch die Pensionen heute besser dasteht, als ein Rentner, auch wenn die Pensionen voll versteuert werden. Allerdings hat ein Beamter während seiner aktiven Zeit monatlich deutlich weniger verdient, als Jemand in der freien Wirtschaft in vergleichbarer Position, damit relativiert sich das wieder.
Also das kann - zumindest für Lehrer - nicht stimmen. Sachsen ist gerade dabei Lehrer zu verbeamten und man spricht von 500€ Netto Einkommenszuwachs durch die Verbeamtung, der für die angestellten Lehrer, die nicht verbeamtet werden können, teilweise ausgeglichen werden soll.
https://www.news4teachers.de/2018/0...-euro-weniger-als-ihre-verbeamteten-kollegen/
 

tix

Erfahrenes Mitglied
20.02.2011
3.402
1.702
Der Lehrer war aber vorher nicht in der freien Wirtschaft angestellt, sondern im öffentlichen Dienst… :idea:
 

snn47

Erfahrenes Mitglied
13.09.2015
308
81
EDDF
Ich wollte weder eine Bewertung des öffentlichen Dienstes (Beamte/Arbeiter/Angestellte bei Bund/Ländern) noch detailliert auf Vor-/Nachteile eingehen, sondern nur darauf hinweisen, das die Gesamtkosten für Personal im öffentlichen Dienst nicht nur am Bruttogehalt festgemacht werden darf (z.B. öffentlichen Dienst hat eine 41 h Woche, bei vielen dann auch noch Mehrarbeit ...). Ein genauer Vergleich wäre zu kompliziert ergibt aber bestimmt nicht den signifikanten Unterschied wie der Anfangs-Post erschienen lies.

Können wir damit bitte mit dieser Diskussion abschliesen und wieder zu den Streik bedingten Auswirkungen oder Lösungen für Betroffene übergehen oder vorschlagen hierfür einen eigenen Thread zu öffnen?
 

Sayer

Erfahrenes Mitglied
13.12.2015
1.243
21
CGN
Also auf der Strecke MUC'CGN wurden heute ca 70% der Maschinen gestrichen und der erste Flieger heute (12:50) ost nicht mal voll also eigentlich recht entspannt, nur aifs Enteisen warten wir jetzt schon fast 1h... Gehen die Maschinen dann eigentlich leer zurück oder gibt es trotzdem eingeschränkte Kontrollen an den Streikflughäfen?
 

Hammett

Erfahrenes Mitglied
06.02.2010
994
389
CGN
Lufthansa sollte dann trotz möglicher Kontrolle wieder leer nach München gehen. Auch die Ryanair aus Bergamo ging leer zurück und die Ryanair aus Palma nach CGN wird auch wieder leer zurück fliegen. Teilweise wurden sie Flüge von Ryanair heute statt von CGN von/nach Weeze/Hahn durchgeführt und dann mit Bussen von/nach Köln.
 
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Anonym39282

Guest
Sachsen ist gerade dabei Lehrer zu verbeamten und man spricht von 500€ Netto Einkommenszuwachs durch die Verbeamtung,

Mal wieder Halbwahrheiten. Der Beamte muss von diesem Nettogehalt noch seinen Anteil für die (private) Krankenkasse bezahlen, das sieht denn schon wieder anders aus. Ich habe ja auch geschrieben, je nach Dienstaltersstufe ist es ungefähr gleich oder etwas mehr. Ist aber OT, mehr nicht dazu.

Interessanter ist diese Aussage heute in Düsseldorf

Am 23. Januar treffen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter zur nächsten Verhandlungsrunde. "Wenn dann der Knoten nicht durch gehauen wird, sind die Beschäftigten bereit für eine weitere Auseinandersetzung", sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Becker.Soll das heißen, es ist erst einmal Ruhe?
 
Moderiert: