Stuck in the Middle - Azoren

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shauri

Erfahrenes Mitglied
... was lange währt:

Stuck in the Middle - Birds and Lava


Der heutige Beitrag wird ziemlich opulent bebildert und braucht daher etwas länger zum Verfassen.
Wir schonen die müden Knochen und fahren nach ausgiebigem Frühstück mit Bagel statt Azorenbrötchen,

...Omlette für zwei...

... und was Süßem für hintendrauf...

...heute mal die Aussichtspunkte an der Südwestküste ab.
Hier gibt es spektakuläre Felsformationen, Lava und Vögel zu sehen. Wir fahren bis zu den Naturschwimmbädern in Mosteiros, wo ich mich jedoch statt zu baden der ausgiebigen Landschafts-, Lava- und Vogelfotografie hingebe.



Zunächst wandern wir über die Lava und bewundern ein paar Gezeitenpools, bevor die Flut zurückkommt.











Hier kann man schon ziemlich viel Zeit mit wenig Bewegung und viel Schauen und Fotografieren verbringen. Die Lava ist aber auch schön hier.

In dieser kleinen Bucht mit Höhlen schwappt es gerade besonders schön. Die Farben, die dabei zum Vorschein kommen, sind beeindruckend.








Danach bastele ich mein immer brav von mir selbst mitgeschlepptes Teleobjektiv auf die Kamera und widme mich den ortsansässigen- und flögigen Vögeln:

Möwe


Seeschwalbe


Spatz

Danach flanieren wir (zu mehr reicht es nach der Wanderung gestern nicht) zum nächsten Aussichtspunkt mit mehr Lavaküste.



In dieser ansprechenden Lava, ich würde sie fast als kleines Atoll bezeichnen, befinden sich die Naturschwimmbäder.



Im Hintergrund sieht man die Felsen von Mosteiros im Meer, diesen widme ich mich später noch ausführlich. Zunächst ein paar Vögel, die Möwe vor dem Fels gefiel mir einfach als Motiv,...

...und Möwe auf Fels ist immer schön.


Manchmal motzen die Möwen auch recht fotogen und lautstark vor sich hin.


Seeschwalben sind hier auch reichlich vorhanden.


Mit dem Tele kann man auch von hier aus schonmal die Felsen von Mosteiros fotografieren.


Man kann auch noch ein Stückchen weiter laufen, zu mehr Lavaküste und mehr Aussicht.


Hier steht auch noch das Gebäude einer alten Windmühle auf der anderen Straßenseite.


Außerdem blüht auch ein Kaktus oder ähnliche Sukkulente sehr schön.


Zum Abschluss noch ein paar Vogelfotos. Ich vermute, das ist eine Raubmöwe, bin aber bei Möwen ähnlich kompetent wie bei azoreanischen Wildpflanzen.


Nicht mein bestes Foto, aber eine Seeschwalbe mit Beute hat schon was.


Und nochmal eine braune Möwe.

An dieser Stelle fällt mir auf, wie schmerzlich ich die abendlichen Sturmtaucher vermisse, die gibt es in der Stadt natürlich nicht.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Wir setzen unseren Weg zum Strand von Mosteiros fort, wo man die Felsen im Meer noch besser sehen kann. Außerdem ist die Sicht auf den Ort mit wie immer bunten und gepflegten Häusern und den Wasserkaskaden ganz hübsch.








Der Strand liegt schön in einer Bucht mit Felsenküste.


Der Himmel hinter den Felssäulen ist zwischenzeitlich ziemlich spektakulär.


Weiter geht es zum nächsten Aussichtspunkt. Die Felsen von Mosteiros aus östlicher Richtung und von oben. Weiterhin mit zunehmend spektakulärem Himmel (leider beschert uns dieser heute auch wieder extrem schwüles Wetter, aber wir wollten ja sowieso nicht wandern).



In die andere Richtung ist der Ausblick zwar weniger spektakulär, dafür fasziniert mich die Farbe des Meers unterhalb der Klippen.

Auf unserer Weiterfahrt begegnet uns heute mal eine schöne Alternative zu Kühen auf der Straße: Ziegen.

Nächster Halt sind die Thermalquellen von Ferraia, wo man sowohl in einem (nicht sonderlich einladend aussehenden Thermalbad) als auch in einer mit warmem Thermalwasser gespeisten Meeresbucht baden kann. Außerdem gibt es auch hier einen kleinen Spazierweg durch die Lava, hier gibt es sogar Felstore in den Klippen.

Das spektakulär aussehende Wetter ist inzwischen an Land angekommen und die größte fotografische Herausforderung besteht gerade darin, Fotos zu machen, bevor wieder Wassertropfen auf dem Objektiv sind. Trotzdem gibt es hier tolle Buchten mit viel schwarzer Lava und trotz des Regens ziemlich blauem Meer.



... und noch ein Felsentor.

Man kann hier sogar günstig zwei Felsentore zum Preis von einem fotografieren.

... oder ein Felsentor von der anderen Seite.

Von hier erreicht man auch die warme Badestelle, die gut besucht aber nicht überfüllt ist. Dennoch motiviert uns das Wetter irgendwie nicht zu einem Besuch.

Wir wandern noch ein bisschen im erfrischenden Regen durch die Lava...

... und bewundern noch kurz die spektakulären Klippen nebst spektakulärem Himmel. ("Spektakulär" ist offenbar eines meiner Lieblingsworte im heutigen Blogbeitrag, zu recht, wie ich finde.)

Die steile Zufahrt wird auch noch schnell dokumentiert, hier war der Regen dann doch schneller und hat mir das Objektiv betropft.

Wir halten noch kurz am Miradouro des Balais, kurz vor Ponta Delgada und genießen die Aussicht auf zwei hübsche Hühner,

... ein Tankschiff...

... und die Kirche von Relva.

Danach nötigt mich Flightradar noch zu einem kurzen Stopp am Flughafen, da gerade ein A321 Neo der Azorean Airlines aus Paris landet. Die Landung spielt sich zwar außerhalb des Blickfeldes ab, aber er rollt formschön vorbei.



Zurück im Hotel lade ich schonmal die reichlichen Fotos von der Kamera und wir gönnen uns etwas Obst und Käse mit Aussicht über den Hafen auf dem Balkon.






Danach ist Pause und Frischmachen bis zum Abendessen angesagt. Gegen 19 Uhr begeben wir uns zum Essen ins gut ein Kilometer (für die Alibibewegung vor und nach dem Essen) fußläufig entfernte Restaurant "Cais da Sardinha", wo wir seit heute morgen versucht haben, einen Tisch zu reservieren, aber weder auf der Webseite noch telefonisch auch nur eine Rückmeldung bekamen. Der Kellner am Eingang, der die Tische vergibt scheint es aber auch für sein riesiges Ego zu brauchen, jedem Gast ohne Reservierung mit Mordsdrama zu erklären, dass sie hätten reservieren müssen, um dann aber gnädigerweise mit nicht minder großem Drama noch einen Tisch zu finden, der noch bis 20:30 frei ist (nachdem er diese Show schon bei zwei Paaren vor uns abgezogen hat, hält sich unsere Dankbarkeit stark in Grenzen). Anderthalb Stunden reichen uns locker zum Essen, wir gehen davon aus, dass auch die Küche schnell genug ist, sonst ist es halt ihr Problem, nicht unseres. Die Kellnerin am Tisch macht dann durch Humor und Freundlichkeit zum Glück ihren unfreundlichen Kollegen am Eingang wieder wett. Das Essen ist dann auch sehr gut und für das Ambiente und Eingangstheater erstaunlich günstig. Tatsächlich gibt es hier nach dem schwülen Tag endlich mal wieder Kulturgut vom Fass, Rotwein hätte mich bei den immernoch schwülen Temperaturen heute schlichtweg umgeworfen. Marke des Kulturguts: Sagres, etwas malziger ansonsten sehr ähnlich wie das Superbock.

Wir bestellen Brot mit Käse und Paprikabutter als Vorspeise. Das Brot ist reichlich, die Beilagen könnten für zwei etwas mehr sein, zumal sie gut schmecken.

Heute nehme ich den Oktopus mit Süßkartoffeln und gegrilltem Paprikagemüse, dieser soll hier sehr gut sein und ist in der Tat hervorragend. Ausnahmsweise mal ohne Knoblauch, dafür mit Zwiebeln, Paprika und frischer Petersilie.

Der Gatte hat Thunfischsteak, was ebenfalls gut mundet, dazu Süßkartoffeln und Salat.

Zum Nachtisch habe ich "Mulata Cookie Dough", Eis mit Salzkaramell und Mandelcrumble. Sehr lecker, von den unglaublich schokoladigen Keksen muss ich mir wohl noch die eine oder andere Packung für zu hause besorgen.

Der Gatte hat es ebenfalls wieder gut getroffen, Passionsfruchtkuchen mit Caipirinha Eis. Letzteres könnte ich auch mal zu Hause in die Eismaschine werfen.

Durchs nächtliche Ponta Delgada spazieren wir wieder brav unseren 1 km Verdauungspaziergang zurück. Immerhin haben wir so in Summe noch die 10000 Schritte für heute geschafft.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Stuck in the Middle - auch heute haben wir wieder Wetter, Wetter, Wetter.

Wir erwachen mit neuer Aussicht, vor unserem Fenster hat sich im Laufe der Nacht mal wieder ein Kreuzfahrtschiff materialisiert. Passiert ja öfter. Recherchen ergeben, es handelt sich um die "Seven Seas Navigator".

Frühstücksmäßig bereiten wir uns heute wieder ausgiebig auf eine kleine Wanderung vor.





Leider stellen wir bei Anfahrt in die Berge fest, dass unser Wandergebiet verregnet in dichten Wolken liegt, und so entscheiden wir uns spontan für einen Ausflug an die Nordküste zum "Tromba do Elefante". Diese Entscheidung beschert uns zwar einiges mehr an Fahrerei, erspart uns dafür aber, in Regen und Wolken zu wandern. Ist ja schließlich Urlaub und keine Pflichtveranstaltung, und wir können das auch nochmal an einem der nächsten Tage versuchen.

Unseren ersten Stop machen wir heute kurz hinter Mosteiros an einem Parkplatz mit der Aufschrift "Tunnel Hidráulico". Hier rauscht es kräftig, und wir schauen mal, was es damit auf sich hat. Spätere Recherchen ergeben, dass dieser Tunnel wohl vom Lagoa Azul kommt, vermutlich zur Energiegewinnung oder Wasserversorgung. Angeblich kann man den 1.2 km langen Tunnel auch bis zum Lagoa Azul nach oben wandern. Ich würde es mir verkneifen, wer weiss, was einem da an Wasser ohne Vorwarnung entgegenkommt.




Wir bummeln fahrenderweise zum nächsten Aussichtspunkt, der kurz vor der Mohino do Pico Vermelho (der Windmühle mit der roten Spitze) liegen muss. Die Windmühle haben wir gerade eben noch aus dem Auto gesehen, vom Aussichtspunkt ist nichts davon zu sehen, auch später kommt sie nur noch kurz in Sicht. Dennoch ist die Aussicht hier wieder ganz schön, wenn auch ähnlich zu vielen bereits gesehenen.

Das Motiv mit den lila Blumen im Vordergrund und dem Meerblick gefällt mir ganz gut.

Wir fahren weiter nach Capelas, einem Ort, der der Legende nach (vom Gatten von der Infotafel erlesen, während ich fotografiere) einst versuchte, den zweitgrößten Hafen nach Ponta Delgada zu bauen. Bis dann wohl auffiel, dass die Bucht dafür zu klein und zu steil ist. Sieht trotzdem ganz hübsch aus dort, außerdem soll hier das Felstor "Tromba do Elephante" sein. Mir gefällt wieder einmal die Farbe des Meeres und der spektakuläre (da war es wieder) Himmel, der demnächst vermutlich dafür sorgen wird, dass wir nass werden. Der Gedanke ist bei dem heute wieder extrem schwülen Wetter zumindest verlockend.


Wir wandern zunächst steil den Berg hinauf, um zu schauen, ob wir von hier schon einen Blick auf den Tromba do Elephante bekommen. Ein bisschen Bewegung muss ja auch sein. Seitlich zweigt ein Weg mit steiler Treppe zum Leuchtturm ab. Wir schauen mal, was wir von da so sehen. Unsere Knie werden es uns sicher danken. Nicht.


Die Aussicht ist ganz nett, wenn auch nicht so überragend, wie uns die Treppen hoffen ließen.




Der Himmel in Richtung Berge ist dennoch... interessant.

Dieses Motiv mit den Bäumen gefällt mir auch ganz gut.

Wir folgen der Straße weiter nach oben, um auf die Landzunge vorne im Bild zu gelangen. Zunächst passieren wir den Aussichtspunkt "Miradorou da Vigia".

Naja, nicht allzu spannend. Wir laufen weiter und versuchen, noch etwas Aussicht , wenn möglich auf den Elefantenfelsen, zu erwischen. Laut Karte laufen wir allerdings gerade auf selbigem umher. Die Felsen sehen ziemlich - ich wiederhole mich ungern - spektakulär aus. Ich halte die Kamera, ohne mich selbst in Gefahr zu begeben, über den Abgrund. Den Objektivdeckel habe ich ja schon verloren.





Nach überqueren des Wiesenweges auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche riskieren wir beziehungsweise meine Kamere auch noch einen Blick die Klippen auf der anderen Seite hinab.



Nach einem Hauch von Lost Places Fotografie ...

... beschließen wir, den Elefantenfels jetzt genug erwandert zu haben, und widmen uns noch kurz dem (nicht ganz) zweitgrößten Hafen der Insel. Natürlich nicht, ohne auch wieder steil bergab zu laufen, was wir vorher steil hochgelaufen sind.


Die Mauer mit den Hortensien ("Bolleblume") davor und dem Ort im Hintergrund gefällt mir einfach als Motiv.

Mich fasziniert vor allem die Steilwand entlang der steilen Straße in die Hafenbucht hinein.

Insbesondere die Schichten im erodierten Gestein sind hier wirklich toll zu sehen. Es scheint sich hier in der Gegend um Sandstein und nicht um Vulkangestein zu handeln, auch wenn ich zugeben muss, dass meine Geologiekurse an der Uni inzwischen auch quasi verjährt sind.


Auch die Aussicht wird nochmal gewürdigt und der kleine Leuchtturm mit fotografiert.

 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Danach wenden wir uns den Aussichtspunkten in Capelas zu, von denen man den soeben bestiegenen Elefantenfels auch sehen kann. Daher an dieser Stelle ein paar Ansichten des Felsens von verschiedenen Aussichtspunkten.



Mittlerweile ist es so nieselig, dass es zwar erfrischend wirkt, ich aber tatsächlich bei der Bildbearbeitung die Funktion "Dunst entfernen" für die Aussicht auf den Felsen verwenden muss. Dennoch gibt es noch ein paar andere Eindrücke zu fotografieren. Vor allem Klippen mit Lavagestein, an denen sich die Wellen beim Zurücklaufen brechen,

... rote Klippen aus Lavagestein,

... Hügel aus Lavagestein...

... und, weils so schön war, nochmal die Klippen vom Anfang.

Auch ein paar pflanzlich-florale Motive finde ich ganz schön.



Außerdem natürlich den obligatorischen, spektakulären Himmel über dem Meer.

Danach reicht es uns für heute, zumal wir inzwischen doch ziemlich feuchtgenieselt sind. In Ponta Delgada ist es hingegen trocken und ziemlich warm, also beschließen wir, noch ein Stündchen bis zum Abendessen am Pool auf der Dachterasse zu verbringen. Gibt sicher schlimmeres.


Irgendwann wirft das Kreuzfahrtschiff eindrucksvoll und ökologisch fragwürdig seine Motoren an ....

... und verlässt kurz darauf unter Lotsenbegleitung den Hafen und macht sich auf den Weg zur Insel Horta.

Beim Vorbeiflug diverser Flugzeuge fiel mir ein, dass ich ja den Balkon in der Einflugschneise noch zum Spotten nutzen wollte. Den Airbus A321 Neo der TAP verpasse ich knapp, aber gegen 18:45 kommt eine 737 Max der Ryanair aus Lissabon vorbei, die "schnappe" ich mir.


Die "Seven Seas Navigator" entschwindet derweil unbeeindruckt in den frühen Abendhimmel.

Abendessen gibt es wieder bei "São Pedro", wo wir auch zum zweiten Mal herzlich begrüßt werden. Heute sitzen wir im schön gestalteten und angenehm klimatisierten Innenraum.

Als Vorspeise gibt es Knoblauchbrot.

Danach heute mal Roastbeef vom heißen Stein für uns beide.

Zum Nachtisch für mich die Ananas in Karamellsoße mit Vanilleeis,

Der Gatte hat eine Art Joghurt-Apfelstrudel mit Eis und Zimt. War mir jetzt was weihnachtlich bei den Temperaturen, aber ihm hat es geschmeckt.

Wir werden mindestens noch einmal zum Essen wiederkommen.

Mal sehen, ob uns das Wetter morgen noch etwas wandern lässt, aber auch heute haben wir gut 10000 Schritte und immerhin 7 km geschafft.
 

plotz

Erfahrenes Mitglied
26.05.2015
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Es kann nicht mehr lange dauern, bis Dir jemand die 737MAX abspricht.
OK, ich machs: Das ist eine stinknormale 737-800 :-D .

Danke fürs Mitnehmen!
 
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TAPulator

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25.12.2011
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Insbesondere die Schichten im erodierten Gestein sind hier wirklich toll zu sehen. Es scheint sich hier in der Gegend um Sandstein und nicht um Vulkangestein zu handeln, auch wenn ich zugeben muss, dass meine Geologiekurse an der Uni inzwischen auch quasi verjährt sind.

Der Blätterteig ist kein Sandstein, sondern das Ergebnis mehrzeitigen Ascheregens und den zwischendurch jeweiligen Verdichtungen durch Niederschläge und dem Druck der darüberliegenden Massen.
 
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shauri

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Geht noch höher.... :)

Wenn ich hochgelaufen wäre wüsste ich ja, wie es dazu kam... ich stand da aber nur so rum.

Der Blätterteig ist kein Sandstein, sondern das Ergebnis mehrzeitigen Ascheregens und den zwischendurch jeweiligen Verdichtungen durch Niederschläge und dem Druck der darüberliegenden Massen.
Ist dann aber von der geologischen Enstehung nah am Sandstein. Nur halt mit anderem Ausgangsmaterial. Dürfte zumindest auch den Sedimentgesteinen zuzuornen sein.
 
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shauri

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Stuck in the Middle - Maximierung der Kraterlandschaft

Frühstück ist heute unbebildert. Ist aber genauso gut wie die letzten Tage.
Danach wagen wir einen erneuten Anlauf zur Wanderung um die Kraterseen bei Capelas, obehalb des Lagoa Azul. Heute sieht das Wetter auf der Webcam ganz gut aus, und auch die Vorhersage klingt ausreichend trocken. Wo gestern bei Anfahrt tiefe Wolken hingen, ist die Bewölkung heute deutlich höher, es ist trocken und anständige Sicht, das reicht uns zum Wandern. Außerdem sind es angenehme 20 Grad, also optimales Wanderwetter. Ab und an, wenn die Sonne durch die Wolken strahlt, wird es direkt ziemlich warm, so dass wir absolut nicht unglücklich über die Bewölkung sind.
Unmittelbar hinter dem Parkplatz passieren wir ein beeindruckendes Aquädukt...



sowie eine Herde freundlich interessierter Kühe.

Danach führt uns der Weg in den Wald entlang an diversen Gebäuden zur Wasserversorgung, wo ich zunächst wenig fotografiere, bis ich dann doch in dem unglaublich grünen, wenn auch düsteren Wald die Kamera auspacke.

Es ist sehr, sehr schön grün hier, und wir wundern uns mal wieder, wieso auf den flachen, gepflegten Wegen niemand unterwegs ist.

Sehr zu unserer Freude treffen wir auf Treppen. Zum Glück nicht allzu viele.

Nach den Treppen werden wir auch schon mit meinem absoluten fotografischen Highlight des Tages belohnt. Der Blick auf den Lagoa Azul durch die Grüne Schlucht ist wirklich atemberaubend. Für mich die beste Aussicht des Urlaubs.







Waren wir an diesem Aussichtspunkt noch völlig alleine, erreichen wir zwei Kurven später den offiziellen, mit einem kurzen Spaziergang von einem (wie wir bei der Anfahrt gesehen haben) überfüllten Parkplatz erreichbaren Aussichtspunkt. Hier mache ich auch mal ein Foto der vielen Menschen, für ein Foto muss man anstehen und vielleicht kann man so erahnen, was an den Aussichtspunkten, die direkt mit dem Auto anzufahren sind, oft los ist. Der Weg hinter uns ist im Übrigen ähnlich voll.

Auch ich gönne mir nach kurzem Anstehen ein schnelles Foto, und dann ergreifen wir die Flucht und folgen weiter unserem Wanderweg, auf dem wir nach einigen Metern auch wieder alleine sind.

Hier kann man vielleicht noch die vielen Menschen auf dem Aussichtspunkt erahnen.



Stellenweise sieht man dem Weg an, dass er nicht allzu häufig begangen wird, aber das kennen wir ja schon.

Ansonsten faszinieren mich die Aussicht und die (spektakulären) Wolken. Hinten mittig im Bild sieht man unsere Wanderung von vor zwei Tagen am Lagoa Azul.





Mir gefallen die Motive mit der Wolkendecke über uns und dem blauen Himmel am Meer.

Danach wird der Weg - vorsichtig formuliert - ein wenig erodierter und zugewachsener, teilweise müssen wir durch tiefe Rinnen klettern, aber was wären unsere Wanderungen ohne ein bisschen Herausforderung.

Der Gatte macht ein paar Fotos zur Veranschaulichung, auch der Größenverhältnisse, ich bin nicht wirklich klein.




 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Danach wandern wir ein Stück entlang der Straße, wo ich eindlich mal an ein Foto der schönen orange Blumen denke, die hier öfter wachsen,

...bis wir auf den Wanderweg um diverse weitere kleine Kraterseen treffen. Der nächste kleine See hängt ein wenig in den Wolken, aber immerhin ist es dann hier oben ohne Bäume auch nicht so warm.

Auch hier gibt es aber wieder Aussicht auf blauen Himmel und blaues Meer.

Wir wandern wieder einmal über einen kleine Grat...

... um den kleinen Kratersee.


Danach habe ich gar nicht mehr so viele Kraterseen hier oben fotografiert, wir folgen dem Weg zunächst bergab, bis wir wieder einen kleinen Wald erreichen.

Hier scheint es auch Hobbits zu geben.

Zwischendurch ist es mal ziemlich trüb und tröpfelt, wir werden aber nicht wirklich nass.

Die Hortensien sind auch sehr hübsch entlang des Weges - mal wieder.

Kurz darauf kommt der nächste Kratersee in Sicht, mit einer kleinen Hütte und Wetterstation.


Der Weg wird wieder etwas enger, aber nicht mehr so spektakulär wie vor unserer Straßenquerung.


Plötzlich finden wir uns in einer unglaublich schönen, gepflegten und menschenleeren Parklandschaft wieder. Früher konnte man wohl bis hierhin fahren, heute ist es ein schöner Park, den keiner mehr findet, da von der Straße nur ein geschlossen aussehendes Tor zu sehen ist.




Hier befinden sich auch die letzten beiden Kraterseen, die wir heute erwandern. Einer davon spiegelt sogar schön.





Hier ist auf einmal auch alles wieder sehr grün.

Es ist wirklich verstörend, wie leer es hier ist, obwohl alles so schön und liebevoll angelegt ist und man nur ein paar Meter von der Straße in den Wald laufen müsste. Da hier jedoch keine spektakulären Aussichtspunkte sind, ist hier keine Menschenseele. Ich weiss nicht genau, ob ich das deprimierend finden soll, oder ob ich mich freuen soll, dass wir das alleine genießen können.

Nach Verlassen des Parks müssen wir noch etwa einen Kilometer an der Straße entlang zum Parkplatz wandern. Hier fängt es dann doch auch an, ein wenig zu regnen, ist aber eher erfrischend und an diesem Punkt der Wanderung auch völlig egal. Am Auto angekommen fängt es dann kurz an zu schauern, wir wechseln Schuhe und gönnen uns einen Apfel, bis wir losfahren ist es dann auch schon wieder trocken. Das mitkartierte Ergebnis unserer Wanderung sieht wie folgt aus:

Für mich war die heutige Wanderung die schönste des Urlaubs bisher.

Im Hotel machen wir uns wie immer frisch und gönnen uns ein wenig Ruhe, bis wir zum Abendessen wieder einen Kliometer ins bereits bekannte Restaurant "Cais de Sardinha" wandern. Heute haben wir auch eine Tischreservierung und werden gleich viel freundlicher begrüßt. Dafür erwischen wir heute einen weniger talentierten Kellner als die nette Dame vom letzten Mal, man kann nicht alles haben. Essen und Kulturgut ist aber wieder hervorragend. Vorneweg gibt es eine Fischsuppe mit Thunfisch, Paprika und Reis, mal was völlig anderes als die aus Kanada bekannte Chowder.

Passenderweise kommt dieses Boot vorbei, wo wir gerade beim Thema Kanada sind.

Der Gatte gönnt sich heute Risotto mit Napfschnecken, das Risotto ist sehr lecker. Er findet auch die Napfschnecken gut, mich erinnern sie an Gummi, das man ein wenig in Meerwasser eingelegt hat. Aber ist ja sein Gericht, muss ja ihm schmecken.

Ich bin mit meinen Linguine mit Shrimps aber auch sehr zufrieden.

Zum Nachtisch nehme ich wieder das selbe leckere Schoko-Cookie-Eis mit Salzkaramell wie letztes Mal, der Gatte wagt sich an die Ananas-Minz-Pana Cotta mit Sellerie. Schmeckt besser, als es klingt.


Mit einem Maracuja-Caipirinha lassen wir den Abend in der Hotelbar bei seichter Popmusik aus der Konserve ausklingen.
 

Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
7.019
7.401
der Ewigkeit
Wake up call
"Good Morning, Ms. Shauri.
This is 11:10 AM in the morning which is your wake up time.
Please don't forget your travel report.
Have a nice day, your hotel front desk".
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Stuck in the Middle - einer geht noch.

Frühstück ist gut wie immer aber wird nicht mehr bebildert. Eine kleine Wanderung geht heute noch: Zum Salto do Cabrito (Ziegensprung) in der Nähe von Ribeira Grande. HIer laufen wir zunächst an einem Wasserversorgungskanal entlang angenehm schattig durch den Wald...

... bis zu einer Wasserkraftanlage mit prächtigem Wehr.






Die Wehranlage darf man betreten und hat so in beide Richtungen gute Aussicht auf das Gewässer.






Sogar einen winzigen Wasserfall gibt es hier zur Einstimmung auf das, was noch kommt.

Nach unserer Besichtigung der Wehranlage wandern wir den Weg vorbei am Becken, in dem der Sand sich aus dem Wasser setzen soll (das Dampfen daneben scheint eher zufällig zu sein, zumindest wird davon nichts auf der Tafel zur Wasserkraftanlage erklärt) wieder zurück zum eigentlichen Wanderweg.

Nach einem etwas abenteuerlichen Anstieg durch wildes Grün und über ein paar Kuhweiden (inklusive Weidezäune) wandern wir relativ unspektakulär einen Fahrweg entlang bis zum Salto do Cabrito. Natürlich handelt es sich um einen Wasserfall, einer geht schließlich noch, es ist ja erst der vorletzte Tag hier. Nein, das ist nicht der Wasserfall, das ist nur eine Rampe davor.

Der Wasserfall ist gut besucht, man kann darin baden und mit dem Auto bis fast heran fahren. Wir wollen ja aber wandern, und der spannende Teil der Route folgt auch jetzt erst.


Zunächst erwarten uns Treppen...

... und die Steigerung der Treppe: eine Leiter.

Danach führt der Weg über die Wartungswege der Wasserkraftleitungen...

...überwiegend über Gitter oberhalb der Rohre.







Der Blick in die Schlucht hinter dem Wasserfall ist dabei ziemlich spektakulär.





Wir folgen dem Weg bis zu einem weiteren Wehr, vorbei an einem kleinen, von Menschenhand geschaffenen Wasserfall.





Danach queren wir eine weitere Wehranlage ...

... und erreichen danach erneut einen Fahrweg, der wenig spektakulär durch den Wald führt. Am Ende haben wir noch einen schönen Ausblick über die Küste bei Ribeira Grande.

Danach machen wir noch einen kurzen Abstecher zu den örtlichen Caldeiras und dem Heißwasserbecken vor der Therme. Die Therme selbst sieht wieder einemal nicht so wirklich einladend aus, ich habe sie auch nicht fotografiert. Das türkise blubbernde Becken fasziniert mich mal wieder mehr.




Schaut man genauer hin, kann man sogar diverse Löcher im Untergrund entdecken, aus denen das heiße Wasser kommt.



Mir gefallen noch ein Haus oberhalb den Hangs und ein Jurassic-Parc verdächtiger Riesenfarm als Motiv, ansonsten haut es uns hier jetzt nicht wahnsinnig vom Sockel.



Auch hier wird wieder Vulkaneintopf gekocht. Probiert haben wir irgendwie keinen im Original.


Noch ein bisschen rasten am Parkplatz und noch ein paar Fotos nach Ribeira Grande.

Die Datenauswertung ergibt, "heute nur was kleines" sieht hier wie folgt aus:

Das Abendessen haben wir uns dann wohl auch wieder verdient, auch wenn die frittierten Tintenfische und der Hauswein bei São Pedro heute unbebildert bleiben, hat man ja schonmal gesehen. Als Hauptspeise nehme ich heute Kabeljau in einer scharf-säuerlichen, azoreanischen Sauce mit Essig und Paprika.

Der Gatte hat Kalbsleber, ebenfalls in einer scharfen azuoreanischen Soße. Beides schmeckt uns wieder sehr gut.


Als Nachspeise teste ich das ebenfalls sehr leckere Kaffee-Eis mit Bailys in einem leicht salzigen Blätterteig,

... der Gatte hat heute das knusprige Ananas-Eis in Teig.

Damit wäre auch der heutige Tag halbwegs erfolgreich beendet.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Stuck in the Middle - wilde Küste zum Abschluss.

Heute ist tatsächlich schon wieder unser letzter Urlaubstag hier. Irgendwie kann ich es sowohl klimatisch als auch landschaftlich leichter verschmerzen als in Kanada oder im hohen Norden. Dazu kommt das Gefühl, auch alles, was mich hier interessiert, gesehen und erwandert zu haben. Für heute steht noch ein spontaner Besuch an der Steilküste in Ribeira Grande an. Wandern muss nach der doch nicht so ganz gemütlichen Wanderung gestern irgendwie nicht mehr sein. Den Nachmittag wollen wir noch ein wenig am Pool faulenzen, heute morgen muss schonmal ein bisschen zusammengepackt werden, damit man den Abend gemütlich ausklingen lassen kann und morgen nicht in Hektik verfallen muss.

Danach fahren wir nochmal knapp 30 Minuten nach Ribeira Grande bzw. erstmal zum etwas östlich liegenden "Miradorou do Cintrão", wo ich sehr ansprechende Fotos von der Steilküste gesehen habe. Da das Wetter heute nochmal sehr gut ist, kann man das gut machen. Wir spazieren also ein wenig herum und genießen Landschaft und Blautöne von Meer und Himmel, und ich mache reichlich Landschaftsfotos.






Auch die Kühe stehen hier mit Ausblick aufs Meer.

Die gelben Blüten, die hier wachsen (ich tippe auf die "essbare Mittagsblume", bei der es sich ebenfalls um eine hier zugezogene Pflanze handelt), werden natürlich auch fotografiert, auch wenn ich sie im Verdacht habe, bei mir Allergien auszulösen.

Auch dem Leuchtturm "um die Ecke" statten wir einen Besuch ab. Passenderweise ist er auch fotogen mit portugiesischer Flagge in unmittelbarer Nachbarschaft ausgestattet.

Danach fahren wir zum Miradorou de Palheiro und spazieren dort noch ein wenig die beeindruckende Steilküste entlang.


Mal wieder ein "sinnloses gefällt mir halt"-Motiv.

Tatsächlich ist heute einer klarsten und am wenigsten bewölkten Tage. Es ist auch ziemlich warm, wenn man - wie immer - erst um die Mittagszeit unterwegs ist.


Blick nach Ribeira Grande.


Die Küste ist aber auch wieder schön hier und wir spazieren ausgiebig entlang (am Ende sollten es dann doch wieder gut 5 km gewesen sein).






Auch hier sind die meisten Häuser sehr schön gepflegt und individuell.


Hier gibt es auch ein ziemlich großes (und am Wochenende sehr gut besuchtes) Schwimmbad, teilweise sieht man es links im Bild.

Der Strand im Hintergrund eignet sich aufgrund von Unterströmungen zwar nicht zum Baden, zum Fotografieren taugt er aber schon, und so stoppen wir auch hier nochmal kurz für ein paar Bilder.







Den restlichen Nachmittag verbringen wir faul am Pool, wo wir auch den restlichen Käse vernichten. Zu sehen gibt es auch immer etwas, hier wird gerade ein Frachter in den Hafen geschleppt, während im Hintergrund ein Flugzeug anfliegt. Dafür, dass das Foto nur mit dem Tablet durch die gläseren Balustrade aufgenommen ist, finde ich es ganz ok.

Danach beobachten wir noch das Wendemaneuver des Frachters und dann ist es auch schon wieder Zeit zum Abendessen. Wir gehen auch heute wieder ins São Pedro, die einheimische Küche hier schmeckt uns, das Personal ist authentisch und freundlich, der Hauswein ebenfalls gut, und vor allem gab es hier auch immer noch einen freien Tisch zu reservieren für den nächsten Tag, obwohl der Laden, wie alle Restaurants hier, jeden Abend in zwei Schichten rappelvoll ist. Preislich ist es ebenfalls voll im Rahmen.
Heute Abend sind wir nochmal ein wenig experimentierfreudig bei der Vorspeise und probieren die Blutwurstbällchen mit Käse und karamellisierter Ananas und befinden erstere sowie die Kombination mit Ananas als sehr gut.

Als Hauptspeise kehre ich zurück zu dem leckeren Fisch mit Orangenbutter und Banane vom ersten Abend, den musste ich unbedingt nochmal essen.

Der Gatte hat heute Tintenfisch in Knoblauchsoße und ist auch wieder angetan. Sogar der Hauswein hat es nochmal aufs Bild hgeschafft.

Nachspeise ist auch quasi ein "Best of", ich nehme heute wieder das Knusprige Ananas-Eis, der Gatte das Kaffee-Eis, das ich gestern hatte, in leicht gesalzenem Blätterteig.



An dieser Stelle müssen wir uns wirklich nochmal beim gesamten Team vom Restaurant São Pedro für hervorragendes Essen und ebensolchen Service bedanken!
Morgen geht es dann schon wieder zurück nach Hause, ein Fazit und Ausblick auf die anstehenden Pläne für Ende Oktober folgen dann noch irgendwann im Laufe der Woche.
 

Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.414
758
Wunderbarerr Ziegensprung (oder wie gelegentlich schon gelesen: spektakulär). Sowas macht echt Lust, die Azoren zu besuchen!
Vielen Dank fürs Mitnehmen, die tollen Fotos und auch für die Beschreibung der kulinarischen Genüsse......und natürlich auch für den humorvollen Schreibstil 🤝

Für mich bleiben 2 neugierige Fragen offen:
- die Fotos (Querformat) sind auf ca. 60% der Breite des Textes. Absicht? Technisch bedingt?
- wohin geht es als nächstes?

Ich wünsche gute Heimreise!
 
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