V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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Wird das nicht zum Teil (obwohl es ja der Norden ist) von der EU finanziert...? Eigentlich klebt dort (soviel ich es in Erinnerung habe) an jedem historischen Gebäude und an jeder Schnellstraße irgendwo ein Schild der Europäischen Union. Und die Türkei gibt auch noch jedes Jahr eine halbe Milliarde an Zuschüssen auf die Insel. Für ein so kleines Land mit gerade einmal 300.000 Einwohnern ist das recht viel...
Nein, von 'EU' sieht man in der RoNC eigentlich nichts. Es gab nur zwei Orte, an welchem wir solche Zeichen gesehen haben. An der Kirche am östlichen Kap hing ein Hinweis auf UNDP-Sponsoring und an der Stadtmauer von Famagusta hing ein Hinweis, dass diese mit EU-Geldern renoviert wurde. Es ist ja sogar so, dass Griechenland und der südliche Teil Zyperns bei Ausgrabungen riesigen Ärger macht, wenn ausländische Institute hier tätig werden.

Interessant ist auch, dass man mit türkischen Zyprioten problemlos über den Südteil und die ganze Problematik sprechen kann. Im Südteil sollte man das besser unterlassen, dort wird dann sehr aggressiv geantwortet, selbst wenn man als Tourist aus Versehen einen 'Türkischen Kaffee' (so heißt der ja überall auf der Welt) bestellt. Bei unserer Fahrt nach Agia Napa sahen wir heute Graffiti 'Fight for Famagusta'.
 
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mucstudent

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16.11.2010
251
96
Der Beamte schaute sich jeden Stempel im Pass an – und in dem Moment merkte ich, was ich doch für ein Vollidiot bin: ich hatte den Pass abgegeben, mit dem ich letztes Jahr in Israel war. Valentyna hatte da mehr nachgedacht, sie hatte den Pass ohne Israel-Stempel und –Aufkleber dabei.
Wie seid ihr denn an die Stempel und Aufkleber gekommen? Bekomme da seit Jahren nur so kleine Kärtchen aus dem Drucker, nichts in den Pass.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Wie seid ihr denn an die Stempel und Aufkleber gekommen? Bekomme da seit Jahren nur so kleine Kärtchen aus dem Drucker, nichts in den Pass.
Nein, Stempel hatte ich keinen, habe ich später noch nachgeschaut. Aber ich hatte hinten auf dem Pass noch diesen gelben Aufkleber mit Barcode von der Ausreise - einfach vergessen abzuziehen, doof eben.
 

flyglobal

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25.12.2009
5.617
521
Nein, Stempel hatte ich keinen, habe ich später noch nachgeschaut. Aber ich hatte hinten auf dem Pass noch diesen gelben Aufkleber mit Barcode von der Ausreise - einfach vergessen abzuziehen, doof eben.

Da musste der Zollbeamte wohl erst abklären dass er da beide Hühneraugen zu drücken durfte.

Flyglobal
 
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gee86

Erfahrenes Mitglied
27.08.2015
1.590
129
HAJ
Hab mal ne Frage zu den Kebapgerichten, könnte man auch Bulgur anstatt Pommes nehmen?
Ansonsten schöner Bericht, Danke!
 

Cflyer

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11.10.2015
1.783
601
HPN
Wieso reist ihr eigentlich immer mit so "unförmigem" Gepäck? Und nicht zB Rimowa?
Das tendiert doch dazu schnell mal mehr Gewicht zu schlucken als erlaubt.

Da hattest du ja nochmal Glück mit dem Hinweis auf Israel :)
 
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HON/UA

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28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
10. Tag; 2. Winterreise 2017/18

Die Doppelschiebefenster ließen uns trotz des Straßenlärms hervorragend schlafen, das Bett war traumhaft komfortabel, die Bettwäsche von sehr guter Qualität. Leider erwachte ich am Morgen mit starken Kopfschmerzen – also erstmal 2 Solpadein eingeworfen und nochmal eine Stunde geschlafen.

Zum Glück ging es mir dann besser, ich genoss die ersten Minuten des Morgens auf dem kleinen Balkon unseres Hotelzimmers.


Wie man gut sehen konnte, hatte in dieser Gegend der Stadt der Bürgerkrieg (1975 – 1990) besonders stark gewütet, das Hochhaus gegenüber ist noch immer zerstört, die Fenster teilweise für Scharfschützen vermauert, die Fassade von Einschüssen und Granittreffern gezeichnet.


Wie ich später erfuhr, hatte es das Gebäude, in welchem unser Hotel untergebracht ist, noch stärker erwischt, wurde deshalb komplett renoviert.

Nach 9 gingen wir hinauf in die 10. Etage, wo das Frühstück serviert wurde. Das Restaurant sehr schön & stylisch.


Da es sich um ein kleines Hotel mit weniger als 40 Zimmern handelt, war die Frühstücksauswahl eher individuell statt industriell, mit lokalen Produkten.


– wir atmeten beide auf nach dem Massenfrühstück auf Zypern.

Wir nahmen uns Salami, geräucherten Schinken und Frischkäse, dazu Baguette. Beim ersten Bissen ging die Sonne für uns auf, Produkte von guter Qualität und Geschmack, da merkt man was es doch für Unterschiede zwischen Salami & Salami, zwischen Brot & Brot gibt.

Es gab frischgepressten, süßen Orangensaft, der Espresso wurde an den Tisch gebracht, musste nicht am Automaten selbstgezogen werden. Auf Wunsch wurden Eierspeisen oder Pfannkuchen angeboten. Nach den ganzen Eiern der letzten Woche entschieden wir uns für Pfannkuchen. Auch diese wurden frisch zubereitet, kamen heiß und köstlich mit Honig auf den Tisch.


Frisches Essen statt warmgehaltener Ware, was für ein Traum!

Es ist schon übel, wenn man sich einmal an gutes Essen gewöhnt hat, dann ist es wirklich schwierig warmgehaltene Massenware zu essen.

Nach dem Frühstück gingen wir hinauf auf die Dachterrasse des Hotels, mit Bar, Sonnenliegen und einem kleinen Pool,


schauten uns die Umgegend an.






Nun war es an der Zeit das Zentrum Beiruts, welches quasi direkt vor der Hoteltüre liegt, zu erkunden. So liefen wir los, unter einer Hochstraße hindurch und standen fast sofort im ‚Beirut Run’, welcher heute stattfand. Somit war es etwas kompliziert von einer Seite der Straße auf die andere zu kommen.

Zuerst kamen wir an der Mohammad Al-Amin Moschee vorbei, auch die ‚Blaue Moschee’ genannt.


Diese wurde ab 2003 errichtet und 2008 fertiggestellt. Interessant ist, dass diese am Platz der Märtyrer, in unmittelbarer Nähe der griechisch orthodoxen St.-Georgs-Kathedrale und der maronitischen St.-Georgs-Kathedrale errichtet wurde, die Minarette mit der exakt selben Höhe wie der Kirchturm errichtet wurden, um die Gleichbedeutung der Konfessionen herauszustellen.

Wir besichtigten die Moschee von Innen, sehr eindrucksvoll mit einer Kuppelhöhe von 42 Metern.

Weiter zur maronitischen St.-Georgs-Kathedrale,


in deren Innenraum ein aufgebahrter Sarg stand.


Im Gegensatz zur Moschee wurde die Kathedrale bereits 1884 bis 1894 in klassizistischem Stil errichtet, im Bürgerkrieg von 1975 jedoch stark zerstört du geplündert, bis ins Jahr 2000 wieder aufgebaut.

Ein Blick auf die Überreste der Römischen Therme und die griechisch-orthodoxe Kathedrale


und schon ging es in Richtung ‚Place de l’Etoile’ durch die Rue Maarad, welche in den 1920er Jahren der Pariser Rue de Rivoli nachempfunden wurde.






Dort war es an der Zeit Platz im Café ‚Rue de l’Etoile’ Platz zu nehmen, Kaffee & Tee zu trinken, Valentyna ihre geliebte Wasserpfeife zu verabreichen, so wie sie schon von den anderen Gästen geraucht wurde.

Die Orangen-Minz-Wasserpfeife war hervorragend, besser als das was wir in der Ukraine bekommen. Valentyna war von Beirut schon völlig begeistert, statt von Sightseeingpunkt zu Sightseeingpunkt zu hetzten, konnte sie schon vor 12 Uhr gemütlich, bei angenehmer Wärme, im Café sitzen und Shisha qualmen.


Interessant war hier auch, dass die meisten der anderen Gäste ihre Kinder dabei hatten, welche aber mit ihren philippinischen Nanys spielten, so dass die Eltern den Sonntag genießen konnten.

Noch einen Blick auf die wunderschönen Gebäude und schon liefen wir hinein in den ‚Souk’. Der alte Souk wurde im Bürgerkrieg irreparabel zerstört, so dass man im Anschluss den Plan fasste hier eine riesige Shopping mal mit Restaurants, Kinos und Geschäften zu errichten. Das Design hat arabische Anklänge, ist und bleibt aber einfach ein moderner Shopping-Mall Komplex mit den typischen internationalen Ketten, trotzdem schön zum Flanieren (kaufen muss man nichts, die Preise sind im vergleich zu Europa sehr hoch).

Trotz der verstrichenen Zeit seit dem Bürgerkrieg sieht man aber auch hier noch immer Ruinen neben den modernen Gebäuden.


Wieder durch den Run-Track


durch hübsche Straßen


zur Küstenlinie, wo gerade ein komplett neues Areal entsteht, mit Blick auf das östliche Mittelmeer.


Wir waren selbst verwundert wie hügelig Beirut ist, dass direkt Berge aufsteigen, welche auch noch teilweise dicht bebaut sind.

Schon stellte sich ein kleiner Hunger ein, wir liefen über die neue Uferpromenade


zum Yachthafen Beiruts.


Hier wurde und das ‚Leila’ empfohlen, mit guter libanesischer Küche, auch bei Einheimischen sehr beliebt. Während die anderen zahlreichen Restaurants recht leer waren, war das Lailas gut besucht, wir erhielten trotzdem einen Tisch auf der Terrasse, zwischen Locals und, natürlich, Russen, mit Blick auf die Yachten.


Wir bestellten ein paar Meze, traditionellen Hummus, Hindbeh und Sweet Moutabbal (aus Augergine) sowie einen Fattouch-Salat, wozu Oliven und warmes Brot serviert wurden.


Zum zweiten Mal an diesem Tag ging für uns die Sonne auf, es war einfach alles lecker, auch wenn der Fattouch-Salat bei ‚Jan-Takeaway’ bei Paphos noch eine ganze Ecke besser war.

Nachdem wir das Essen und die Location genossen hatten, liefen wir wieder langsam zurück in die Altstadt, diesmal am ehemaligen Holiday-Inn vorbei,


dann zur St. Nishan-Kirche und dem Grand Serail, in welchem der Premierminister des Libanon seinen Sitz hat. Das ganze Gebiet ist sehr stark bewacht, gepanzerte Schießstände überall. Fotos kann man hier keine machen, die Soldaten unterbinden dies umgehend und eindrücklich.

Nochmals zurück zur Moschee, die Gegend ohne die Läufer betrachtet, links im Hintergrund die griechisch-orthodoxe St.-Georgs-Kathedrale.


An einer etwas seltsamen Struktur vorbei (ein ehemaliges Kino?),


kurz etwas tu trinken eingekauft und zurück zum Hotel,


7,5 Kilometer reichten fürs erste.

Leider ließ die Wirkung der Schmerztabletten nach, meine Migräne kam zurück. Also nochmals eine Schmerztablette eingeworfen und einen Espresso zubereitet, eine halbe Zitrone hineingepresst. Nach einer Stunde Schlaf waren die Kopfschmerzen zwar nicht gänzlich verschwunden, aber erheblich besser.

Gegen 20:30 machten wir uns auf zum Abendessen, wir hatten uns für das aktuell sehr angesagte libanesische Restaurant ‚Al Falamanki’ entschieden, nur 550 Meter vom Hotel entfernt.

Wir betraten die Lokalität durch den Hintereingang, kamen durch den nett gemachten Innenraum,


wählten bei immer noch 22 Grad einen Platz im Garten.


Zwei Pepsi Light (Coke schein es im Libanon kaum zu geben) und eine Shisha mit Trauben-Minz-Geschmack – und schon war Valentyna happy.

Die Speisekarte war sehr umfangreich, für jemanden, der sich mit der nahöstlichen Küche nicht auskennt schwer aufnehmbar. So ließ ich mich vom freundlichen Kellner beraten, wählte eine warme Meze, eine kalte


sowie einen Mix verschiedener Kebabs.


Von den Meze waren die Würstchen in Granatapfelsauce sehr lecker, erinnerten mich geschmacklich stark an meine zurückliegenden Aufenthalte in Amman und Kairo. Die Kebabs waren okay, am besten das vom Kalb.

Das Restaurant füllte sich sehr rasch, die Männer leger, die Frauen extrem aufgebrezelt, behängt und dick geschminkt. Beauty-Operationen scheinen auch sehr angesagt. Die meisten Männer spielten Karten, die Frauen mehr Backgammon. Also nahm ich es zum Dessert


in Angriff, ließ uns ebenfalls ein Backgammon (russ.: Nardi) bringen und


brachte das Spiel Valentyna bei. So saßen wir bis um 23 Uhr, rauchten und spielten – mal was anderes als Essen und gehen. Die Rechnung i.H.v. US$ 80 bezahlt und das doch recht einfache Restaurant durch den Vordereingang verlassen.

Hier traf uns doch fast der Schlag. Selbst in Moskau und St. Tropez haben wir noch nie eine solche Konzentration von Luxusautos, vom RR Coupé über Range Rover bis Ferrari, auf einem Restaurantparkplatz gesehen. Und wir dachten wir wären in einem einfachen Restaurant gewesen...

Die Straße in Richtung Hotel war mit schicken Restaurants gesäumt, mit Luxusautos vollgeparkt. Und Valentyna hatte extra ihre Uhr im Safe gelassen, aus Angst in einer so armen Stadt damit bei Nacht herumzulaufen.

Vorbei an sehr edlen ‚Karaoke-Clubs’ (jaja...), um 23:30 erreichten wir wieder unser sehr komfortables Hotel.

Beirut? WOW!!! Eine Wahnsinnsstadt, wir sind beide hin & weg, bisher der Höhepunkt dieser Reise.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Wieso reist ihr eigentlich immer mit so "unförmigem" Gepäck? Und nicht zB Rimowa?
Das tendiert doch dazu schnell mal mehr Gewicht zu schlucken als erlaubt.
Ganz im Gegenteil, wir finden diese flexiblem Taschen viel praktischer, lassen unsere Koffer seit einiger Zeit zuhause. Diese Taschen sind viel einfacher und schnell zu packen, lassen sich problemlos erweitern und auch besser in Kofferräume quetschen. Diese starren Koffer sind für uns einfach nur unpraktisch.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Hallo HON/UA, cooler Bericht wie immer. Ich hoffe doch, dass du als alter Schwabe dem SLH Club beigetreten bist. Schon allein durchs Beitreten gibts den Invited Status mit erheblichen Benefits. So unter anderem gratis Frühstück: https://www.slh.com/reasons-to-join-invited-benefits/
Das hat der Schwabe echt verpasst, die Reservierung war ja auch ziemlich kurzfristig. Aber Danke für den Hinweis, denn der nächste SHL-Aufenthalt steht im Frühjahr an, und dort ist das Frühstück nicht inkludiert.
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Ganz im Gegenteil, wir finden diese flexiblem Taschen viel praktischer, lassen unsere Koffer seit einiger Zeit zuhause. Diese Taschen sind viel einfacher und schnell zu packen, lassen sich problemlos erweitern und auch besser in Kofferräume quetschen. Diese starren Koffer sind für uns einfach nur unpraktisch.
Da bin ich voll bei dir! Hab allerdings auch noch nie einen Koffer besessen, mein Handgepaeck (habe meist nur das) trage ich lieber auf dem Rücken.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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353
Was sind das eigentlich bitte fuer Taschen und wie hoch ist ihr Eigengewicht, bitte? Imho: Rimowa ist vielleicht das Markenprodukt, aber m.E. bei der zunehmenden Einschraengung von Gepaeckgewicht nicht mehr zeitgemaess. Da moechte ich lieber etwas stabiles, sehr leichtes, flexibles. But just my 2 cents.
Ich suche auch noch nach einem Zweitkoffer.
 
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ztolki

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14.07.2016
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Du wirst in Libanon immer sehr gut speisen
Ich staune jedesmal in Beirut da erfährt man in Lokalen was alles an Service und Essen möglic ist

Das Essen ist geringfügiger billiger die Getränke sind waren ca gleichteuer !

Auch das Umfeld von Beirut ist sehr sehenswert
In einen Tal ich weiss nicht mehr wie es heisst hat ein Mann eine ganze Burg gebaut und mit einen Museum über Libanon ausgestattet als Anlage für seine Familie und das alles ganz alleine

Ist ein netter Ausflug !!

Aber Ihr wérdet nur noch vom Essen schwärmen :)
 
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ztolki

Aktives Mitglied
14.07.2016
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@Die Straße in Richtung Hotel war mit schicken Restaurants gesäumt, mit Luxusautos vollgeparkt. Und Valentyna hatte extra ihre Uhr im Safe gelassen, aus Angst in einer so armen Stadt damit bei Nacht herumzulaufen.

Vorbei an sehr edlen ‚Karaoke-Clubs’ (jaja...), um 23:30 erreichten wir wieder unser sehr komfortables Hotel.

Beirut? WOW!!! Eine Wahnsinnsstadt, wir sind beide hin & weg, bisher der Höhepunkt dieser Reise.


Jedes bessere Lokal hat dierkt vor dem Eingang bis zu 5 reservierte Parkplätze für die Nobelkarossen Ihrer Kunden
Die werden auch während des Lokalbesuchs Bewacht und aussedem gereinigt !

Man sollte es tunlichst unterlassen auf einen dieser Parkplätze versuchen zu parken ausser du bist im Besitz eines R8 oder grösseren !
Aber das Parksystem funktioniert in Beirut sehr gut, einfach auf der Strasse vor dem Lokal stehen bleiben aussteigen schon kommt ein Boy mit einer karte die du im gegenzug für den Autoschlüssel bekommst und schwupp weg ist er !
Das Auto bekommt man nach Verlassen des Lokals, und ach kurzer Wartezeit direkt wieder vor das Lokal gestellt ! Wo das Auto gestanden ist bleibt ein Geheimnis der Parkboys ! Meistens Kostenlos da Sie für das Lokal arbeiten!

Ich bin schon 3 Jahre nicht mehr in Libanon gewesen das letzte mal ist es leider Abends sehr ruhig geworden als ob die Gehsteige ab 22 OO Uhr raufgeklappt wurden.
Sehr schade ! Hoffe das sich das wieder geändert hat

Übrigens die schönsten Frauen stehen beim Empfang vor jeden Abendlokal !!
 
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singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
Aber das Parksystem funktioniert in Beirut sehr gut, einfach auf der Strasse vor dem Lokal stehen bleiben aussteigen schon kommt ein Boy mit einer karte die du im gegenzug für den Autoschlüssel bekommst und schwupp weg ist er !
Das Auto bekommt man nach Verlassen des Lokals, und ach kurzer Wartezeit direkt wieder vor das Lokal gestellt ! Wo das Auto gestanden ist bleibt ein Geheimnis der Parkboys ! Meistens Kostenlos da Sie für das Lokal arbeiten!
Ohne die Errungenschaften der Beirutaner schmälern zu wollen, das Konzept "Valet-Parking" ist global etabliert ;)
 

ztolki

Aktives Mitglied
14.07.2016
105
0
Das weiss ich danke :eek:)

Aber ein flaues Gefühl hat man doch wenn der Fahrer geschätzte 12 ist
 
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Alligator

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11.07.2011
1.712
6
FRA
Das Hauptproblem der griechischen Küche ist der geringe Würzgrad und die spärliche Verwendung von Kräutern, außer Oregano. Dafür schmecken einfache Agrarprodukte (Tomaten, Zwiebeln, Schafskäse, frisches Brot, Olivenöl) sehr gut. Grundsätzlich schmecken dort die Gerichte m.E. besser, je einfacher sie in der Zubereitung sind.

Der "türkische" Kaffee heißt auch auf dem griechischen Festland "Kafe Ellenikos" und auch da sollte man ihn als solchen bestellen. "Metrio" für mittelsüss.

Toll, das es Euch in den Libanon verschlagen hat, für mich gemeinsam mit Israel das Beste im Nahen Osten. Nicht so staubig wie Jordanien.

Ansonsten mal wieder vielen Dank für's Mitnehmen. Mir fällt auf, dass Ihr diesmal extrem bildungs- und sightseeinglastig unterwegs seid.

PS: warst Du in Frankfurt auf dem Gagern-gym?
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Was sind das eigentlich bitte fuer Taschen und wie hoch ist ihr Eigengewicht, bitte? Imho: Rimowa ist vielleicht das Markenprodukt, aber m.E. bei der zunehmenden Einschraengung von Gepaeckgewicht nicht mehr zeitgemaess. Da moechte ich lieber etwas stabiles, sehr leichtes, flexibles. But just my 2 cents.
Keine Ahnung, besorge ich mir immer irgendwo wenn der alte von der Airline kaputt gemacht wurde. Anfangs hatte ich Samsonite - aber die macht die Airline genauso schnell kaputt wie jeder andere x-beliebige Tasche. Und wenn Dir in Panama-City die Tasche defekt ankommt, dann nimmst Du einfach was Du bekommst.
 

spiegelmann

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11.06.2010
525
0
Wie immer ein super interessanter Reisebericht, jedes Mal eine anregende Lektüre, tolle Bilder (gerade für den grauen November hier) und natürlich auch gute Einblicke in die landestypischen Küchen.

Merkt man als Ausländer was von den aktuellen politischen Spannungen in der Region, insbesondere mit Saudi-Arabien?

What are the Saudis really up to with Lebanese 'hostage' Hariri? | Asia Times

http://www.dw.com/de/libanon-friedensmarsch-in-zeiten-des-krieges/a-41361950

Euch weiterhin viele schöne Eindrücke, Erholung und stets eine gute Weiterreise!
 
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Hene

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27.03.2013
5.057
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BER
Das Hauptproblem der griechischen Küche ist der geringe Würzgrad und die spärliche Verwendung von Kräutern, außer Oregano. Dafür schmecken einfache Agrarprodukte (Tomaten, Zwiebeln, Schafskäse, frisches Brot, Olivenöl) sehr gut. Grundsätzlich schmecken dort die Gerichte m.E. besser, je einfacher sie in der Zubereitung sind.

Der "türkische" Kaffee heißt auch auf dem griechischen Festland "Kafe Ellenikos" und auch da sollte man ihn als solchen bestellen. "Metrio" für mittelsüss.

Toll, das es Euch in den Libanon verschlagen hat, für mich gemeinsam mit Israel das Beste im Nahen Osten. Nicht so staubig wie Jordanien.

Ansonsten mal wieder vielen Dank für's Mitnehmen. Mir fällt auf, dass Ihr diesmal extrem bildungs- und sightseeinglastig unterwegs seid.

PS: warst Du in Frankfurt auf dem Gagern-gym?
Das mit dem Würzgrad würde ich nun ganz generell nicht unterschreiben wollen. Ich empfehle da jetzt mal den Film 'Zimt und Koriander', nicht nur, weil man viel übers Essen in diesem Teil der Welt erfährt, sondern auch, weil es einfach ein schöner (und trauriger) Streifen ist.

Die Küche mit der ausgefeilsten (und uberraschensten) Anwendung von Kräutern und Gewürzen ist aus meiner Sicht übrigens die georgische. Auch generell ein Reisetipp.
 
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28.02.2011
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11. Tag; 2. Winterreise 2017/18 (1. Teil)

Es wird mehr als schwer, wenn nicht gar unmöglich werden, den heutigen Tag mit einem Tripreport gerecht zu werden, zu viele Eindrücke & Informationen. Aber versuche wir es:

Am Morgen mussten wir relativ früh, das heißt schon kurz nach 7, aufstehen – denn es ging in Richtung Syrische Grenze.

Wo fährt der Romfreak hin wenn im Libanon? Genau, nach Baalbek, ca. 10 Kilometer vor der syrischen Grenze. Ja, ich hatte die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes zur Bekaa-Ebene und Baalbek gelesen, aber entschieden, dass das Leben zu kurz ist, um langweilig zu sein. Außerdem gibt es genug Einträge in TA, d.h. dass reichlich Touristen die hin und vor allem wieder zurück gekommen sind. Auch das Hotel bestätigte, dass am Samstag 4 Gäste in Baalbek waren – wird also schon klappen, dachte ich mir.

Erstmal lecker gefrühstückt, das Wetter zeigte sich von der diesigen Seite, Sicht im Gegensatz zum Vortag gegen Null.

Um 09:30 war es dann an der Zeit das Hotel zu verlassen.

Um nach Baalbek zu kommen gibt es zwei praktikable Alternativen, mit einem Veranstalter im Minibus zu US$ 70/Person oder mit dem Taxi, nach etwas Recherche zu US$ 150 (dasselbe übers Hotel hätte US$ 200 gekostet). Keine Frage, wir nahmen das Taxi (Alfa-Taxi, über WhatsApp zu kontaktieren), welches sich als ein abgefrackter Mercedes C 240, deutlich als US-Import zu erkennen, herausstellte.


Zu unserer positiven Überraschung wartete der Fahrer, welcher früher beim Militär war, bereits auf uns, so dass die Fahrt umgehend beginnen konnte.

Hinaus aus Downtown in die Vorstädte Beiruts, schon bröckelte der Glanz erheblich, Kriegsruinen, Granattreffer überall. Zu diesen gesellten sich nun aber auch Slums – Valentyna merkte an, sie fühle sich stark an Indien erinnert, der Smog tat sein übriges. Mir fiel mehr die Mischung auf, Luxusgeschäfte direkt zwischen Ruinen, das Hilton-Hotel mitten in einer Art Slum, und dann immer wieder teure Luxusschlitten.

RoNC und das Müllproblem, ihr erinnert Euch? Wer den Libanon gesehen hat, der denkt dass es in der RoNC blitzsauber ist. Solche Mengen an Müll und Plastiktüten/-flaschen überall in der Landschaft habe ich noch selten gesehen (naja, in Indien und Bangladesh vielleicht). Der darauf angesprochene Fahrer erklärte uns, dass dies alleine am Wind liegen würde. Sicher!

Aus der Stadt heraus in die Berge, die Straße vierspurig, holprig, der Fahrstil chaotisch – zum Glück hatte ich kein Auto zum Selbstfahren gemietet.

In den Bergen wurde die Straße saniert, die Ortschaft war ausgestorben, die Häuser alle komplett zerschossen. Unser Fahrer bestätigte, das auch hier oben der Bürgerkrieg gewütet hätte, wer gegen wen gekämpft hätte wisse er beim besten Willen nicht mehr, es wäre alles zu durcheinander gewesen, irgendwann jeder gegen jeden.

Die Kontrollstationen nahmen immer mehr zu, je weiter wir uns von Beirut entfernten. Im Grunde war die Prozedur immer gleich: wir fuhren langsam heran, unser Fahrer salutierte, es wurde ins Auto geschaut und durchgewunken. Kein Grund sich unsicher zu fühlen – eher im Gegenteil.

Die Landschaft war beeindruckend,



(hatte ich das mit dem Müll erwähnt...)

ein grünes Tal zwischen den Bergen – mit viel Müll, wie schon beschrieben. Nach 1 ½ Stunden Fahrt sahen wir die ersten Camps der Syrienflüchtlinge links und rechts der gut ausgebauten Überlandstraße in Richtung syrische Grenze.


Auch hier extrem viele Geschäfte für Badezimmereinrichtung, Möbel und Baumaterial. Unser Fahrer teilte uns mit, dass viele Syrer hierherkämen, um einzukaufen was es in Syrien nicht gibt.

Die ganzen Bilder und Informationen, die auf einen einflogen, waren ganz schön heftig. Unser Fahrer legte deshalb einen kurzen Stopp ein, um uns mit starkem Espresso zu versorgen.

(in einem VW Bus T2 untergebracht)

Der Kaffee hätte übrigens selbst die alten Ägypter wieder aufgeweckt.

Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir Baalbek.

Ich versuche die Informationen zu Baalbek und zur Tempelanlage zusammenzufassen, so dass es für den weniger Interessierten nicht allzu langweilig wird.

Baalbek im Zentrum der Bekaa-Ebene gehört zu den ältesten besiedelten Gebieten der Erde, wird seit dem 8. Jahrtausend v.Chr. durchgehend bewohnt.

Die Tempelanlage von Baalbek wurde zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert nach Christus errichtet und stellt einen der größten sakralen Komplexe des römischen Reiches dar – zudem einen der am besten erhaltenen, bis 554 n.Chr. in Gebrauch (da die Bevölkerung Baalbeks sehr lange altgläubig, d.h. heidnisch blieb, die alten römischen Götter verehrte) und angeblich durch einen Blitzschlag zerstört.

Zusätzlich zur Tempelanlage verfügt Baalbek über die Reste einer Therme aus dem 2. Jhd. n.Chr., eines Theaters, Wohnhäusern, Kasernen usw.

Nun aber zur Tempelanlage, um deren Besuch es hier hauptsächlich geht:

Der wichtigste und größte Komplex ist das Jupiterheiligtum, welcher aus Veranlassung des Deutschen Kaiser Wilhelm II. ausgegraben wurde. Der Jupitertempel, das Zentrum des Heiligtums, hat ein Ausmaß von 45 x 86 Metern, die ehemals 58 Säulen, von denen heute nur noch 6 stehen, waren 20 Meter hoch und trugen ein Satteldach.

Der Tempel sollte von einem 14 Meter hohen Podium umgeben werden. Die riesigen Steinblöcke (19.0 x 4.0 Meter x 3.6 Meter) wurden im ca. 1 km entfernten Steinbruch geschlagen und weisen ein Gewicht von je ca. 800 Tonnen auf. Bis heute ist es ein Rätsel wie die größten verbauten Steine der römischen Geschichte vom Steinbruch zur Baustelle geschafft wurden. Aber nicht nur dies ist ein Rätsel, unbekannt ist auch wie die Steine aufeinandergestapelt wurden, da die dafür typischen Ausbuchtungen für das Anheben durch einen antiken Kran fehlen.

Ein weiterer, kleinerer Tempel (31 x 63 Meter) wurde dem Bacchus gewidmet, die 46 Säulen weisen eine Höhe von immerhin 17,6 Meter auf. Dieser Tempel zählt zu den besterhaltenen Bauwerken der römischen Epoche – da er in der nachrömischen Zeit als Palast verwendet wurde.

Zu erwähnen sei noch der ‚Rundtempel’ (16 x 28 x 8.5 Meter), welcher in seiner Bauform als einzigartig, schon fast verspielt, gilt. Weitere Tempel (z.B. der Merkurtempel) existierten, sind heute aber völlig verschwunden oder liegen als Einzelteile in der Landschaft herum.


Wir fuhren zuerst zum ‚Stein der schwangeren Frau’,




einem römischen Monolithen, welcher zu einem der größten bearbeiten Steine der Welt gehört (ca. 20,5 m lang, zwischen 4 und 5,3 m breit und ca. 4,3 m hoch; Gewicht ca. 1'000 Tonnen).

Auf Fotos machte er keinen so riesigen Eindruck – aber als wir ihn in seiner natürlichen Umgebung sahen, daneben standen, war er mehr als beeindruckend.


Weiter ging es zu den Tempeln von Baalbek. Vom Eingang konnten wir schon den Zugang zum Jupiterheiligtum bestaunen.


Eintritt bezahlt (US$ 10/Person), das übliche Ticket erhalten,


und die Infotafel studiert, welche einem veranschaulichte wie das Heiligtum einmal ausgesehen hatte.


Vor allem die Infotafeln mit der Nachstellung des Originalzustands fanden wir aufschlussreich, so konnte man sich alles wesentlich besser vorstellen. Auf Zypern oder Sizilien gab es so etwas leider nicht.

Wir erklommen die Freitreppe (Nachbau, das Original ist leider nicht mehr vorhanden, war viel breiter) zum Eingangsbereich (Propyläen) und waren schon hier begeistert: ein fast 2'000 Jahre alter Monumentalbau in einem solch hervorragenden Zustand war uns noch nirgends zu Gesicht gekommen.


Weiter in den 6-eckigen Vorhof, dessen Bedeutung und Funktion bis heute ungeklärt ist.


Von hier in den Altarhof (120 x 125 m) mit zwei großen Turmaltären,


in dessen Seitenwänden abwechselnd rechteckige und halbrunde Nischen eingebaut sind.


Auch Teile der Säulenhalle sind noch vorhanden, wurden nicht aus herumliegenden Steinen wieder aufgestellt.




Schön sind auch noch die detaillierten Arbeiten der Steinmetzte zu erkennen,


In einigen Nischen stehen sogar noch Statuen.


Die Anlage hat schon einiges an Wandel hinter sich. So wurde im Altarhof im 6. Jahrhundert eine byzantinische Basilika unter Einbeziehung der Altäre errichtet – im Zuge der Freilegung der römischen Anlage wurde diese jedoch in der Mitte des 20. Jahrhunderts wieder abgetragen. Auch die Osmanen hatten im 16. Jahrhundert ihre Hand an das Anlage gelegt, sie zur Festung gegen die Kreuzritter umgebaut. Diese Baumaßnahmen kann man links auf dem Foto erkennen.


Nun ging es die riesige Freitreppe


zum eigentlichen Jupitertempel nach oben, nur um die eingerüsteten noch 6 stehenden Säulen ‚zu betrachten’ (in Wirklichkeit war nichts zu sehen, nur schemenhaft).

So drehten wir wieder um, hatten einen schönen Blick von oben auf den Altarhof,


kletterten auf den Mauern herum und hatten einen tollen Ausblick auf den Rundtempel (vormals fälschlicherweise ‚Venustempel’)

(Rundtempel im Hintergrund rechts)

und den Bacchustempel,




den besterhaltenen Tempel aus der Römerzeit weltweit. Dieser Tempel ist fast komplett, nur Satteldach und eine Säulenreihe fehlen.

Vom Podest des Jupiterheiligtums hinunter und die Details der umherliegenden Steinblöcke betrachtet.


Nun war der eindrucksvolle Bacchustempel an der Reihe,


dessen Säulen einen von unten fast zu erschlagen drohten.


Die Freitreppe hinauf,


durch den Vorhof zur riesigen Eingangstüre,


bei der selbst der Sturz aufwendig bearbeitet ist.


Hier tat sich vor uns der wahrlich monumentale Innenraum auf.

(selbst die Herkulesstatue steht noch auf ihrem Sockel ;-) )

Interessant auch hier wieder die Infotafel, welche den ehemaligen Zustand bzw. Ausstattung zeigte.


Noch ein paar Erinnerungsfotos geknipst


und weiter zum außenliegenden Säulengang, die verzierte Decke betrachtet.


Doch wo war das ‚Trilithon’? Nirgends war es angeschrieben, kein Wegweiser, nichts. Wir erfuhren, dass der Zugang zum Podium an der Rückseite des Jupitertempels, wo sich die 3 größten verbauten Monolithen der antiken Baugeschichte (je ca. 800 Tonnen) befinden, bis auf unbekannte Zeit für Besucher gesperrt ist.

Nun sind wir nicht nach Baalbek gekommen, um das ‚Trilithon’ nicht zu sehen – und so machten wir uns auf den Weg, unten um das Heiligtum herum. Ohne daran gehindert zu werden kamen wir dort an, entdeckten die 3 Steine.


Ein freundlicher Mitarbeiter des Ausgrabungsteams, der uns erspäht hatte, kam auf uns zu, erklärte uns noch einiges, bevor wir uns auf den Rückweg begaben.

Ein Blick zurück zu den 6 noch stehende Säulen des Jupitertempels


und wir liefen zum Rundtempel, einem in seiner Form einzigartigen Tempel in der römischen Baugeschichte, welcher wegen seiner Opulenz gerne als ‚barock’ bezeichnet wird.


Und schon wieder standen wir vor verschlossenen Toren, man kann den Bereich erst ab Januar 2018 wieder betreten. Okay, wenigstens gesehen hatten wir ihn – und damit war unsere Tour durch die Tempel von Baalbek beendet.

Natürlich war ich als alter Lateiner völlig begeistert, in meinen 47 Lebensjahren hatte ich eine römische Anlage solchen Zustands noch nicht gesehen. Aber selbst Valentyna war völlig aus dem Häuschen, meinte, dass dies etwas ganz anderes sei als die sonst ‚herumliegenden Steinbrocken’, hier könne man sich wirklich vorstellen wie alles vor knapp 2'000 Jahren gewesen sei, wie in einem dieser computeranimierten Spielfilme der in der Römerzeit handelt.
 

HON/UA

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11. Tag; 2. Winterreise 2017/18 (2. Teil)

Raus aus der Anlage, durch die engen Altstadtgassen zum nächsten Höhepunkt der Stadt, schon in den Geschichten aus 1001 Nächten erwähnt, den Baalbeker Süßigkeiten. Die Besten soll es angeblich bei ‚Jawhari Sweets’ auf der Hauptstraße geben.


Wir gingen hinein,


kauften unter anderem ‚Namoura bel Ashta’ (ein süßer Kuchen, gefüllt mit einer Creme aus gekochter Milch), Knefe und Baklava.


Nun waren wir hungrig, liefen zum Auto und fuhren zu ‚Lakis Farms’ am Ortseingang Baalbeks.


Kaum drinnen sieht man schon wie das Brot frisch in einem Holzofen zubereitet wird.


Wir bestellten ‚Köfte’ in seiner Originalform (roh, sozusagen Tartar), Baba Ganouch (Auberginenmousse) und die Spezialität Baalbeks, ‚Sfiha’, arabische Hackfleischtaschen.


Wow!!! Alleine dieses Essen wäre die Fahrt nach Baalbek wert gewesen! Echte ‚Köfte’, wie sie in der Türkei nicht mehr erlaubt sind, und diese herrlich saftigen Teigtaschen mit Zitronensaft – ein wahrer Traum.

Umgerechnet US$ 30 bezahlt und zurück zum Auto, die Rückreise nach Beirut angetreten. Wegen des sehr starken Verkehrs wählte unser Fahrer eine Route über die Berge, auf fast 2'000 Meter Höhe, durch die Skigebiete des Libanon (auch dort noch Spuren des Krieges), wo im Winter bis zu 3 Meter Schnee liegen. Es wurde ein kurzer Stopp eingelegt, auch um unsere Wasserfalschen aus einer Bergquelle mit erfrischendem Wasser zu füllen.

Die Aussicht war atemberaubend, so ganz anders als im staubtrockenen Israel.

Wir genossen die Fahrt in vollen Zügen, kamen um kurz nach 17 Uhr wieder am Hotel an.

Haben wir uns zu irgendeinem Moment unsicher gefühlt? Nein, beim besten Willen nicht, sogar sicherer als in Rio oder Teilen Manhattans.

Nachdem wir uns etwas erholt und von den Süßigkeiten genascht hatten, wollte am Abend natürlich kein rechter Hunger aufkommen. Im Hotelzimmer zu sitzen war aber auch keine Alternative, Valentyna wollte eine Shisha rauchen und mich im Backgammon besiegen.

So liefen wir wieder die Straße hoch zu ‚Al Falamanti’, setzten uns wieder in den Garten,


und genossen den Abend.


Etwas später bestellten wir dann doch noch Hummus, Rotebeete-Tahini und einen Salat (wieder sehr sauer),


waren um kurz nach 11 im Hotel zurück.
 

HON/UA

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Merkt man als Ausländer was von den aktuellen politischen Spannungen in der Region, insbesondere mit Saudi-Arabien?
Auf der Straße 'nein'. Ich sprach aber mit unserem Fahrer, der ja schon im Bürgerkrieg gekämpft hatte, über die aktuelle Lage. Er sagte mir ehrlich, dass er wieder zum Kämpfen bereit sei, dass er mit einem Krieg rechnen würde.