V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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15. Tag; 2. Winterreise 2017/18

Der letzte Reisetag der zweiten Winterreise begann mit den besten Sirniki mit Smetana (Sauerrahm) aus dem Supermarkt ‚Goodwine’, welche wir am Vorabend noch besorgt hatten. Frühstück kann so köstlich sein!

Der Grund weshalb wir unseren Rückflug von Kiev nach Odessa verfallen lassen hatten, lag in der Reisevorbereitung für die dritte Winterreise, welche am heutigen Tag zu erledigen war.

Eine Hepatitis A Impfung in der Ukraine zu bekommen ist ‚etwas’ beschwerlich. Im Vorfeld hatten wir verschiedene Krankenhäuser in Odessa angerufen, nur um zu erfahren, dass eine solche Impfung in der Ukraine ausschließlich in zwei privaten Kliniken in Kiev zu erhalten ist.

Auch mussten wir für Valentyna noch ein zweites Visum besorgen, ebenfalls nur in Kiev zu bekommen.

So fuhren wir um kurz nach 9 in das Stadtviertel ‚Podol’, was aktuell ziemlich beschwerlich ist. Denn es führen von unserer Wohnung drei Straßen dort hin, eine wird gerade renoviert, eine ist von einem ehemaligen georgischen ‚Präsidenten’ mit Zelten besetzt und über die dritte müssen aktuell alle in die Innenstadt. Trotzdem schafften wir es, am neuen Hotel ‚aloft’


vorbei, um 10, pünktlich zu unserem Termin, anzukommen, die Dokumente abzugeben.

Kurz bei DHL vorbei, das Rezept für die Malaria-Tabletten an die Online-Apotheke in Deutschland geschickt und weiter zur Klinik.

Angemeldet und vor dem Kabinett der Ärztin Platz genommen. Nur damit ihr mal wisst wie eine typische ukrainische Privatklinik aussieht:


Die Ärztin stelle uns die Fragenliste und zeigte den Impfstoff, welchen sie uns spritzen wollte. Dies war ein Glück, denn es handelte sich um einen Grippeimpfstoff für die Saison 2017/18. Erst als wir sie auf ihren Fehler hinwiesen schaute sie in ihren Computer und stellte fest, dass sie da wohl etwas verwechselt hätte. So wurden wir schlussendlich gegen Hepatitis A geimpft, fuhren wieder in unsere Wohnung, packten unsere Taschen.

Hunger stellte sich ein, wir fuhren zu ‚Chang’, einem neuen vietnamesischen Restaurant,


welches angeblich sehr gute ‚Pho’-Suppe anbietet.

So bestellten wir für uns und meinen Fahrer je eine große Portion Pho mit Rindfleisch, dazu vietnamesische Frühlingsrollen,


einen Salat mit Schweinsohren


und gedämpfte Wan Tan mit einer Füllung aus Schweinehack.


Für Kiev war das Gebotene sehr gut, allerdings von Atmosphäre und Geschmack kaum vergleichbar mit Pho in der Rue Pasteur in HCMC.

Bezahlt, schnell noch bei einem Notar vorbei und weiter zum IEV-Flughafen, also dem Stadtflughafen, welcher in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat.

Am Terminal ‚A’ war einiges los,


denn, zusätzlich zu WIZZ Air und Charterairlines, hat der Flughafen in letzter Zeit einige Airlines wie Air France, Air Baltic, LOT und Alitalia vom KBP-Flughafen abgeworben.

Wir durften zum Terminal ‚D’


für Inlandsflüge, in die Abflughalle,


zum Check-In von M9 (Motorsich) nach Odessa.


Wegen 5 Kilogramm Übergepäck (der Rest wird per Post geschickt) durfte ich noch ins Terminal A dackeln, ganze US$ 5 bezahlen.

Wieder zurück, durch die Sicherheitskontrolle in den Wartesaal.


Pünktlich begann das Boarding, per Bus zum Flugzeug, zu meiner persönlichen Verwunderung diesmal nicht die übliche UR-BXC, sondern die extrem exklusive UR-47297 (die mit den eckigen Fenstern in den runden Öffnungen), Erstflug im Januar 1971, also immerhin 11 Monate jünger als ich, 20 Jahre und 6 Monate älter als Valentyna.

Der Flug war bis auf den letzten Platz ausgebucht,


beim Einsteigen in die UR-47297 kommt es immer zu Problemen, was an der extrem unglücklich gewählten Sitzplatzbezeichnung liegt.

Die Sitze sind im russischen wie folgt nummeriert:
А,Б-В,Г
(was A,B-W,G entspricht)
In lateinischer Schrift
a,b-c,d




Auf den Boardingpässen werden die Buchstaben jedoch nicht in Klein- sondern in Großbuchstaben aufgeführt, also A,B-C,D. Dies führt dann dazu, dass, wie bei uns heute, der ‚c-Platz’ (auf russisch ‚ В’ bezeichnet) schon von der Person besetzt ist, welche eigentlich auf b sitzen müsste – und das in fast jeder Reihe.

Nach dem großen Plätzetauschen in allen Reihen konnten wir Platz nehmen, unsere Beine in die Reihe quetschen.

Mit viel Lärm ging es in den Nachthimmel über Kiev, wir drehten über dem Dnjepr in Richtung Süden.

Auf Reiseflughöhe wurde der Snack serviert,


so sowjetisch wie das Flugzeug. Der Geschmack der trockenen Teilchens erinnert mich immer an meine ersten Russlandbesuche in 1995/1996, Valentyna an die Speisung in der Grundschule – absolut identischer Geschmack.

Pünktlich landeten wir am Flughafen Odessa, der Bus brachte uns diesmal ins neue Terminal.

Das Gepäck kam schnell,


wir gingen hinaus, bestellten ein UBER, warteten 5 Minuten vor dem Terminal.


Um 22:10 kamen wir zuhause an, unsere Prinzessin erwartete uns sehnsüchtig.

Somit endet die zweite Reise der Wintersaison 2017/2018. Valentyna hat nun 44 ½ Länder auf der Uhr, ich 83 und 2 Halbe. 3 Wochen werden wir nun zuhause verbringen, dann folgte Reise Nummer Drei.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Danke auch für den zweiten Teil. Jetzt ist mit dem südlichen Afrika zu rechnen?

Bin auch inzwischen in den unteren 80er-Bereich aufgestiegen bei der Zahl besuchter Staaten. Ein paar 'halbe' sind auch schon auf dem Zähler:)
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Danke auch für den zweiten Teil. Jetzt ist mit dem südlichen Afrika zu rechnen?
Damit liegst Du richtig.

Als wir uns zu dieser Reise entschlossen hatten, war uns jedoch nicht klar wie kompliziert und auch teuer das Ganze im Vergleich zu einer Reise nach Asien, Australien oder Amerika ist.

So bin ich langsam Malaria-Spezialist, denn einen Tropenmediziner gibt es bei uns natürlich nicht. So musste ich mich mühsam und zeitintensiv in die Materie einlesen, Typen der Malaria, wo auf unserer Reise ein hohes Risiko herrscht, erhältliche Wirkstoffe sowie deren Nebenwirkungen und Einnahmevorschriften. Zum Glück war die Ärztin auf Zypern sehr easy, ich sagte ihr einfach welchen Wirkstoff wir benötigen, wie viele Tabletten - und schon hatten wir das Rezept. Dieses dann per DHL an eine Online-Apotheke in Deutschland geschickt, welches EU-Rezepte annimmt (manche nehmen nur Deutsche Rezepte an), eine Auslandsüberweisung vorgenommen (für rezeptpflichtige Arzneimittel ist keine Kreditkartenzahlung möglich) und mit Freunden vereinbart, dass die Sendung zu ihnen geschickt wird. Wenn nun allerdings einer unserer Flüge auf dem Weg nach D Verspätung hat, fällt unser ganzes Kartenhaus zusammen und wir stehen ohne Malaria-Prophylaxe da.

Auch die Hotelbuchungen, teilweise recht kompliziert. Nix mit booking.com oder ähnliches. Verschiedene Unterkünfte anschreiben, schauen was verfügbar ist, Formulare zur Zahlung ausdrucken, ausfülle, scannen und senden - oft 2x, wegen Anzahlung und Schlusszahlung, so was kennen wir von anderen Kontinenten nicht. Von der ganzen Visaproblematik für Valentyna sprechen wir gar nicht, denn die habt ihr ja nicht.

Ich kann nur hoffen, dass sich der ganze Aufwand für die 64 Reisetage lohnt.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Welches Restaurant ist es denn dort?
Schwer zu erklären, wenn ich die Pasteur hochlaufe erkenne ich es, liegt rechts, ist zweigeschossig. Vielleicht kann jemand anderes helfen?

Und war das Essen in Kiev lecker und wie teuer war es?
Auch in HCMC gibt es Unterschiede zwischen einer 'normalen' Pho in einem moderneren Restaurant und der wirklich guten Pho in der Pasteur - nur ist das Restaurant eben nicht modern, der Boden liegt voll mit Gräsern... Ich habe in Vietnam schon schlechtere Pho gegessen als im 'Chang' in Kiev. Preislich lagen wir bei knapp über US$ 30, für 3 Personen.
 
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Bayer59

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18.09.2013
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...........................
Ich kann nur hoffen, dass sich der ganze Aufwand für die 64 Reisetage lohnt.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es sich für euch lohnt. Ich kann mich, voller Vorfreude, nur wieder bei dir, euch, für die Reiseberichte bedanken. (y)
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
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KUL (bye bye HAM)
Welches Restaurant ist es denn dort?

der Laden heißt Pho Hoa Pasteur, 260 Rue Pasteur
Restaurant hat 2 Obergeschosse, man kann nichts falsch machen. Kräuter werden als Busch in Zeitungspapier auf den Tisch gelegt. Persönlich esse ich am liebsten Pho Tai, also mit hauchdünnen rohen Rindfleischstreifen die in der Brühe gar ziehen
 

Alligator

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11.07.2011
1.712
6
FRA
Afrika ist auch nicht so abartig, wie es sich darstellt. Ich nehme an, Ihr geht nach Mozambique, Madagaskar, Angola und Westafrika?

Ich nehme wenn dann nur Lariam als Backup - wofür es eigentlich auch gedacht ist - mit. Raten möchte ich zu dem Thema nicht.

Auf jeden Fall lohnt Afrika viele Reisen.
 
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pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
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1.841
Rheinland-Pfalz
So bin ich langsam Malaria-Spezialist, denn einen Tropenmediziner gibt es bei uns natürlich nicht. So musste ich mich mühsam und zeitintensiv in die Materie einlesen, Typen der Malaria, wo auf unserer Reise ein hohes Risiko herrscht, erhältliche Wirkstoffe sowie deren Nebenwirkungen und Einnahmevorschriften. Zum Glück war die Ärztin auf Zypern sehr easy, ich sagte ihr einfach welchen Wirkstoff wir benötigen, wie viele Tabletten - und schon hatten wir das Rezept. Dieses dann per DHL an eine Online-Apotheke in Deutschland geschickt, welches EU-Rezepte annimmt (manche nehmen nur Deutsche Rezepte an), eine Auslandsüberweisung vorgenommen (für rezeptpflichtige Arzneimittel ist keine Kreditkartenzahlung möglich) und mit Freunden vereinbart, dass die Sendung zu ihnen geschickt wird. Wenn nun allerdings einer unserer Flüge auf dem Weg nach D Verspätung hat, fällt unser ganzes Kartenhaus zusammen und wir stehen ohne Malaria-Prophylaxe da.

Ich bin kein Mediziner.
Aber aus eigener Erfahrung kann ich von Lariam falls es das ist nur entschieden abraten als Prophylaxe.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.381
12.852
Trans Balkan Express
Malarone ist nach Aussage der von mir vor einiger Zeit konsultierten Tropenärztin "relativ neu" und gut verträglich. Letzteres kann ich bestätigen. Das Problem ist natürlich, dass in der zu bereisenden Gegenden noch keine Resistenzen gebildet sein dürfen. Das ist ja das Dilemma mit den Malaria-Prophylaxen. Je mehr sie eingenommen werden, umso schneller bilden sich Resistenzen.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Lariam ist genau der Wirkstoff, den es sowohl in der Ukraine wie auch auf Zypern exklusiv gibt (wahrscheinlich da billiger) - und darauf haben wir keine Lust.

Wir werden auf Atovaquon/Proguanil-HCI von STADA zurückgreifen (identisch Malarone von GlaxoSmithKline) - aber dies ist eben nicht überall erhältlich.

Da nehme ich lieber etwas mehr Geld in die Hand und vermeide so die heftigen Nebenwirkungen von Lariam.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
Lariam ist genau der Wirkstoff, den es sowohl in der Ukraine wie auch auf Zypern exklusiv gibt (wahrscheinlich da billiger) - und darauf haben wir keine Lust.

Wir werden auf Atovaquon/Proguanil-HCI von STADA zurückgreifen (identisch Malarone von GlaxoSmithKline) - aber dies ist eben nicht überall erhältlich.

Da nehme ich lieber etwas mehr Geld in die Hand und vermeide so die heftigen Nebenwirkungen von Lariam.
Malarone ist sehr bekömmlich und inzwischen auch recht weit verbreitet. In D übernehmen viele Krankenkassen auch die relativ hohen Kosten für das Präparat bzw. analoge (Was dir nicht helfen wird). Das erinnert mich daran, dass ich mir auch mal für die nächsten Reisen Rezepte holen muss.
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Wir werden auf Atovaquon/Proguanil-HCI von STADA zurückgreifen (identisch Malarone von GlaxoSmithKline) - aber dies ist eben nicht überall erhältlich.

Da nehme ich lieber etwas mehr Geld in die Hand und vermeide so die heftigen Nebenwirkungen von Lariam.

Wir sind im Februar in Südafrika und haben uns ebenfalls für Atovaquon/Proguanil-HCI entschieden und das nach Rücksprache mit dem Zürcher Tropeninstitut & Hausarzt. Gekostet hat es knapp unter 40 CHF für 12 Tabletten, das empfand ich jetzt nicht als teuer im Vergleich zu vielen Medikamenten. Aus meiner Sicht ist der wesentliche Vorteil, dass bei dem Medikament erst 1-2 Tage vor der Einreise in das Malariagebiet die Einnahme notwendig ist. Wichtiger ist der Mückenschutz, ich hoffe ihr habt da ein paar gute Mittel. Viel Spass!
 
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