V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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Gibt es ein Bild von den Straussenkuecken bitte?
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
8. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Die Nacht war ziemlich schrecklich, wir beide fühlte uns in diesem Hotel nicht wohl, was sich dann auch in unserem Schlaf widerspiegelte. Wie schon geschrieben, irgendwie wie in einem schlechten Horrorfilm.

So war es auch nicht das geringste Problem für den Sonnenaufgang am Fish River Canyon früh aufzustehen – im Gegenteil, wir waren so früh wach, dass wir es sogar noch beide unter die Dusche schafften.

Obwohl der Park erst um 6 Uhr öffnete und wir nur 10 Minuten bis zum Parkeingang zu fahren hatten, brachen wir bereits um 05:30 auf, standen um 05:40 vor dem Eingang, vor geschlossener Schranke. Zum Glück kam ein Wärter sofort auf uns zu, überprüfte unsere Tickets und öffnete die Schranke.

Valentyna gab trotz der miserablen Straße Gas, sie wollte bei Sonnenaufgang am Hauptaussichtspunkt sein. Wunderschön war das Licht als die Sonne langsam hinter uns aufstieg.


Eine Minute nach Sonnenaufgang erreichten wir unser Ziel, stellten das Auto ab


und liefen zur Plattform, schauten hinunter in den Canyon.


Etwas enttäuschend, denn der Canyon selbst lag im Schatten, damit sehr dunkel.

Weiter ging es zum angeblich besten Aussichtspunkt, dem ‚Hiker’s Point’,


welchen wir persönlich nicht so beeindruckend fanden.

In die Gegenrichtung, wieder am Hauptaussichtspunkt vorbei, bis zu Ende des Pfads.


Wir wollten warten bis der Canyon in Sonne getaucht war, fuhren wieder zum Hauptaussichtspunkt und warteten bis 07:30.


Nun war der Anblick besser, eindrucksvoller – wahrscheinlich wäre es aber besser gewesen wir wären zwischen 08:30 und 11:30 gekommen.

Zurück zum Hotel, wir hatten Hunger!

Als wir um 8 Uhr zum Frühstück erschienen, standen alle Stühle kreuz und quer, man machte gerade sauber,


Häufchen mit Dreck lagen überall herum.

Man wies uns einen Tisch zu, zeigte uns das für uns aufgebaute Buffet.


Die Frage nach Kaffee wurde entnervt mit ‚Yes’ beantwortet – wir schienen zu stören.

Wir nahmen uns vom Buffet, bestellten zudem Spiegeleier mit Bacon.

Während wir so dasaßen stellten wir uns die Frage, was wir an diesem Tag in der Gegend unternehmen, ob wir uns wirklich die zweite Nacht geben sollten. Nach kurzem Überlegen entscheiden wir, obwohl vorbezahlt und nicht stornierbar, die zweite Nacht verfallen zu lassen, uns auf die Weiterfahrt zu begeben.

Wir gingen ins Zimmer, packten unsere Taschen, bezahlten das Abendessen und informierten über unsere vorzeitige Abreise. Um 09:30 waren wir auf der Straße.

Die ersten 70 Kilometer waren wieder perfekte Schotterpiste, als wäre sie asphaltiert, 120 – 130 km/h waren kein Problem. Alles war bestens, bis wir zu einer Kreuzung kamen: Google sagte die C12 nach Seeheim ginge geradeaus, die Straßenbeschilderung meinet jedoch zur C12 nach rechts, zur F605 geradeaus.

Da die Strecke über die F605 kürzer war, entschied ich mich diese zu nehmen. Fehler!!! Die F605 nach Seeheim war wohl früher die C13, damals als sie noch gepflegt wurde. Jetzt, als F605, wurde sie sich selbst überlassen, eine Waschbrettpiste, in welche sich bereits Bachläufe gefressen hatten. Der Fortuner rüttelte, schepperte, wir hatten Angst um unsere Reifen (und die Köpfe wegen Dachkontakts).

Aber auch diese knapp 40 Kilometer überstanden wir, bogen auf die B4 nach Lüderitz ein.

Ich hatte noch nicht mal auf 100 km/h beschleunigen können, als ich schon von einer Polizeistreife herausgewunken wurde. Führerschein gezeigt und aufgefordert worden auszusteigen, dem Polizisten (wie im Film, mit Zahnstocher im Mundwinkel) zu folgen. Dieser teilte mir mit, dass mein Führerschein in Namibia nicht gültig sein, ich einen internationalen Führerschein benötigen würde, ich nun eine Strafe i.H.v. 1000 NAD zu zahlen hätte, und zwar in Keetmanshoop. Alles klar, eine Abzocknummer, dachte ich. Ich sagte nach einigem hin und her, dass er mir den Strafzettel ausstellen solle, ich nach Keetmanshoop zurückfahren, dort die Strafe auf der Polizeistation bezahlen würde. Kurze Beratung unter den beiden Polizisten und mir wurde eine Radarpistole hingehalten, welche 152 km/h anzeigte. Ich kam mir vor wie zuhause in der Ukraine. Also auch so reagiert und gefragt was die Jungs denn haben wollten. Statt den geforderten 1000 NAD einigen wir uns auf 300, ich bekam meine Papiere zurück und fuhr angesäuert weiter.

War die Landschaft anfangs steinig und noch teilweise bewachsen,


änderte sich dies fast schlagartig.


Nun wurde die Fahrerei wirklich langweilig, die Strecke sehr gerade und monoton.


Wir waren froh von unserem ursprünglichen Plan, am Folgetag um 05:30 vom Fish River Canyon nach Lüderitz zu fahren, abgewichen zu sein. Denn müde ist diese Strecke einfach nur gefährlich.

Zwischen Aus und Lüderitz wurde es windig, sehr windig. Sand wehte über die Straße, der Fortuner bekam eine Dosis Sandstrahlung.

Nach knapp 4 Stunden Fahrt erreichten wir Lüderitz, eine Deutsche Kleinstadt an der Küste Afrikas. Wir fuhren sofort zu ‚Diaz Coffee Shop’ in der Innenstadt


– wir brauchten Abwechslung, Fisch, Seafood.


Hinein, Platz genommen,


die Bestellung aufgegeben.

Die Austern waren klein aber lecker,


das Hackbrötchen mit zu wenig Hack, dafür der Seehecht, obwohl frittiert (wir hatten pan-fried bestellt), nach Abkratzen der Panade sehr gut, noch glasig.


Gesättigt ging es weiter zu unserer Unterkunft, welche ich auf der Fahrt telefonisch reserviert hatte.


Die ‚Alte Loge’ liegt auf dem Hügel, umgeben von anderen hübschen Häusern,


bietet von der Terrasse sogar etwas Meerblick.


Wir bekamen ein buntes Doppelzimmer, endlich mal wieder mit richtigem Doppelbett (und mir zu bunter Bettwäsche),


und einem Bad, welches mal wieder dringend einer Renovierung bedürfte.




Taschen ins Zimmer gebracht und sofort wieder aufgebrochen, zuerst in der Innenstadt Tickets für die ‚Kolmanskop Ghost Town’ für den Folgetag erstanden, dann weiter, am Goerke Haus vorbei,


zur Felsenkirche,


mit Blick auf die Bucht.


So etwas wie Lüderitz gibt es in Deutschland nicht mehr, eine Stadt in der die Zeit stehengeblieben ist. Keine Kriege mit großer Zerstörung, keine großartige Modernisierung der Häuser, alles etwas angestaubt, teilweise schäbig. Interessant es einmal zu sehen, gefallen tut es uns nicht besonders.

Trotz des heftigen Windes zum Diaz Point, 20 Kilometer von Lüderitz entfernt.

Die Fahrt war sehr schön, meist am Ozean entlang, welcher wegen des starken Windes sehr lebhaft war.

Das Auto abgestellt


und die Türe geöffnet – fast hätte sie mir der Wind gegen den Kopf geschlagen. Schon das Aussteigen war eine Herausforderung, aber kein Vergleich zum Aufstieg zum Diaz Point. Zwar gab es ein Geländer, aber dies befand sich schon in Auflösung – so musste ich sehr vorsichtig sein.

Oben angekommen wurde es dann noch schlimmer, es war kaum möglich sich auf den Beinen zu halten. Schnell genoss ich den Ausblick, machte ein paar Fotos für die unten gebliebene Valentyna




und stieg sehr, sehr vorsichtig wieder hinunter.

Für den Rückweg wählten wir die Alternativroute über die ‚Grosse Bucht’, auch sehr windig, aber ebenfalls hübsch anzusehen.


Kurz darauf waren wir wieder zurück in unserem Guesthouse, wir hatten etwas Erholung nötig.

Für unser Abendessen wurde uns das ‚Essenzeit’ am Hafen wärmstens empfohlen, dort gäbe es hervorragenden Seafood. Um kurz nach 7 fuhren wir los, fanden das Restaurant, mit herrlichem Blick auf den Hafen.


Hinein und voller Vorfreude 10 Austern,


und im Anschluss Langusten, Prawns in Knoblauchbutter und einen Avocado-Prawn-Salat bestellt.


Nach 45 Minuten Wartezeit kamen auch ‚schon’ die Austern – okay, aber bei weitem nicht so gut wie die am Mittag.

Nach weiteren 45 Minuten, wir waren kurz davor ohne Abendessen aufzubrechen, erschienen unsere Hauptgerichte und der Salat.

Meine Fresse, da fiel uns wirklich nichts mehr ein! Prawns und Langusten müssen für 30 Minuten auf dem Grill gelegen haben, mindestens! Furztrocken, gummiartig, (dafür waren die Pommes kalt und latschig) der absolute Tiefpunkt. Auch der Salat war nicht besser, kam ohne jegliches Dressing, die Prawns waren identisch denen des Hauptgerichts.

Ich entschied mich die Langustenschwänze mit Coke Zero runterzuspülen, eine Alternative hatten wir nämlich nicht.

Das Essen war so schrecklich, dass es schon wieder lustig war.

Zurück ins Guesthouse, Valentyna wollte noch eine Bewertung in Tripadvisor schreiben.
 

mutzo86

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25.12.2012
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vielen dank für den Tripreport! es macht wieder Lust auf Namibia, vielleicht ja noch ein mögliches Ziel für 2018/2019.
 
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flying_mom

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03.11.2014
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Auf Euren Bildern von den Straßen sieht man nie andere Autos. Überhaupt sieht alles so menschenleer aus. Was macht man denn, wenn man eine Panne hat? Gibt es denn gute Mobilfunkabdeckung?
 
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Exploris

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09.03.2009
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Auf Euren Bildern von den Straßen sieht man nie andere Autos. Überhaupt sieht alles so menschenleer aus. Was macht man denn, wenn man eine Panne hat? Gibt es denn gute Mobilfunkabdeckung?
Nicht überall. Reifen selber wechseln, sonst warten, bis jemand kommt, wenn man kein Netz hat. [emoji6]
 
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Alligator

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11.07.2011
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Ich wundere mich über die ganzen leeren Lodges und Unterkünfte, Namibia ist z.Zt. eigentlich sehr, sehr gut gebucht.
 
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klaus2111

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18.11.2009
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danke wieder einmal für den schönen Bericht. Das hört sich ja gut an, vielleicht wird das auch einmal was.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Auf Euren Bildern von den Straßen sieht man nie andere Autos. Überhaupt sieht alles so menschenleer aus. Was macht man denn, wenn man eine Panne hat? Gibt es denn gute Mobilfunkabdeckung?
Teilweise sieht man selbst auf den Hauptverkehrsadern für 15 Minuten kein anderes Auto, im Süden Namibias ist wirklich wenig los. Ich würde die Mobiltelefonabdeckung auf den B-Straßen bei 95% schätzen, auf den C-Straßen bisher bei weit unter 50%. Ich hoffe wir werden keinen Reifenschaden haben, denn wie man den Wagenheber auf dem Schottenuntergrund einer C- oder gar D-Straße stabil positionieren soll ist mir unerklärlich. Ich habe keine Lust dass wir der Fortuner auf die Finger fällt.
 

HON/UA

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28.02.2011
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9. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Und schon wieder sehr früh wach geworden – was in Namibia auch sein Gutes hat, denn das Internet funktioniert am besten vor 6 Uhr. Danach wird es langsam und bricht immer wieder ab, so dass man Foto für Foto hochladen muss.

Um 08:30 waren wir auch schon die letzten, die zum Frühstück erschienen, ein kleines Buffet mit Käse, Aufschnitt, Brötchen, Marmelade und Eiern nach Wunsch. Wir bekamen totgebratene Rühreier mit vier halben Scheiben Bacon.

Noch etwas im ‚Wohnzimmer’, dem schönsten Raum des Guesthouse gesessen und um 10 aufgebrochen, etwas durch die verstaubte Stadt gefahren, hinaus zum Leuchtturm auf der Halbinsel vor dem Hafen und ins Landesinnere, zur ‚Kohlmanskop Ghost Town’.

Am Eingang das am Vortag gekaufte Ticket vorgezeigt, das Auto vor dem ‚Casino’, dem neuesten Gebäude aus den 20ern abgestellt.


Dieses ist eine Stahlkonstruktion, welche in Deutschland hergestellt und dann hier aufgebaut wurde. In diesem Gebäude befindet sich heute das Museum (ehemals der ‚Zigarren-Raum’), der Andenkenshop (ehemals die Champagne-Bar) und ein kleines Restaurant. Im großen Saal, welcher als nobles Restaurant fungierte, fanden auf der Bühne Lichtspielvorführungen statt, Opernsänger wurden aus Europa eingeschifft.

Um 11 Uhr begann die 45-minütige Führung, wir nahmen die Englischsprachige.

Zuerst auf die ‚Millionärs-Straße’ mit ihren ehemals eindrucksvollen Villen mitten im Sand,


Hinunter zur Bar mit zwei Kegelbahnen,


weiter zur ‚Ladenstraße’,


zuerst in die Schlachterei/Metzgerei mit der danebenliegenden Eisfabrik (Linde)


und zum ‚Laden’, wo man alles bekam, selbst Dinge direkt aus Deutschland oder Südafrika bestellen konnte.

Der letzte Punkt der Führung war das Wohnhaus der Ladeneigentümerin, in welchem sich zusammengewürfelte Möbel aus der ganzen Stadt, mit ehemals 1'100 Einwohnern befinden.

Hier endete die Tour, man durfte nun selbst durch die Geisterstadt wandern, sollte aber sehr vorsichtig wegen der zahlreichen Schlangen sein. Das war eine Ansage, Valentyna ließ sich gerade noch zu einem Foto überreden,


dann ging es schnurstracks zum Auto zurück.

Der Besuch war sehr interessant, welche Mühen man auf sich nahm, um Menschen in dieser Einöde als Arbeitskräfte zu halten. So gab es bereits ab 1910 Elektrizität, jeder Haushalt bekam kostenlos täglich 20 Liter Frischwasser (musste per Schiff aus Südafrika importiert werden) und einen halben Block Eis für den Kühlschrank.

Auch ein Krankenhaus mit zwei Ärzten gab es. Der erste Röntgenapparat im südlichen Afrika wurde aber nicht primär zum Nutzen der Kranken angeschafft, sondern um Arbeiter im Zweifelsfall zu durchleuchten, um zu erfahren ob sie Diamanten geschluckt hätten.

Besonders wurde der Bau der Eisenbahn durch die Deutschen herausgehoben: die 130 Kilometer Bahnlinie zwischen Lüderitz und Aus wäre in 10 Monaten fertiggestellt worden, während die heutige namibische Staatsbahn bereits seit 11 Jahren an einer neuen Strecke baue, diese voraussichtlich in einem Jahr fertiggestellt sein solle.

Nun ging es wieder zurück nach Lüderitz, wir fuhren zum Agate Beach. Auf dem Weg kamen wir an einem See vorbei, sahen sogar Flamingos.


Am Agate Beach selbst war es sehr windig – aber dafür sehr schön.




Interessant waren die ganzen Barbecue-Stationen am Strand,


selbst eine riesige Flutlichtanlage hatte man aufgestellt.

Zurück in die Stadt, diesmal durch die Wohngegenden der Afrikaner – sehr einfach und ärmlich im Vergleich zur Innenstadt.

An einem Spar-Supermarkt angehalten, unsere Lebensmittel- und Getränkevorräte aufgestockt und zum ‚Diaz Coffee Shop’.

Wir staunten nicht schlecht als wir dort die Eigentümerin des ‚Essenzeit’ vom Vorabend mit ihrem Mann zu Mittagessen sahen – auch die scheinen zu wissen wo es gutes Essen gibt.

24 Austern und zwei Seehechtfilets später fuhren wir zur ‚Alte Loge’, überreichten dem Haushund einen großen Knochen, packten unsere Sachen ins Auto und verließen die Stadt in Richtung Osten.

Auf der kurzen Fahrt (132 km) des Tages durch die Wüste


kamen wir an dem bekannten Bahnhof von Garub vorbei. Als wir aus dem Auto ausstiegen, um den verfallenen Bahnhof zu betrachten, fielen wir fast um – was für eine Hitze im Vergleich zu Lüderitz. Durch den warmen Wind kamen wir uns eher wie in einem Heißluftbackofen vor.

Schnell den Bahnhof abgelichtet


und weiter auf der B4.

Auch einige der Wildpferde von Aus bekamen wir auf der Fahrt zu sehen, bevor wir in Aus von der Hauptverkehrsstraße abbogen, zu unserem Hotel fuhren.

Das ‚Bahnhof Hotel Aus’


ist ganz nett – auch wenn die Zimmer etwas minimalistisch sind.




Für über US$ 100/Nacht keine Klimaanlage, kein Kühlschrank, kein Kleiderschrank. Da sind wir aus der thailändischen Pampa für US$ 30 besseres gewöhnt.

Warum ‚Aus’? Dies ist der letzte Stopp mit einem annehmbaren Hotel bis nach Sesriem, wohin wir am nächsten Tag aufbrechen werden.

Das große Plus des Hotel ist die Veranda zur Straße, wo man sehr angenehm Sitzen, hausgemachten Käsekuchen essen kann.


Nach etwas Erholung ging es um 20 Uhr auf die hübsch beleuchtete Hotelverande,


wo wir die einzigen Gäste waren (von 22 Hotelzimmern sind 2 belegt).

Der Service war überaus freundlich, wir bestellten ein Glas Merlot für Valentyna, eisgekühlte Coke Zero für mich.

Als Vorspeise wählte Valentyna eine Butternut-Suppe, welche mit Käseüberbackenen Weißbrotscheiben kam.


Bei den Hauptgerichten herrschte Einigkeit: Bratwurst mit Rotkraut, Kartoffelstampf und sautierten Zwiebeln.


Wir waren wirklich überrascht, das Essen war im Gegensatz zu den zwei Vorabenden sehr gut – das hätten wir in Aus nicht erwartet.

Im Zimmer angekommen war das Bett aufgedeckt, es lagen hausgemachte Süßigkeiten auf dem Kopfkissen – das ist das erste Mal auf dieser Reise dass ein solcher Service geboten wird!

Nach einer Woche auf dieser Reise zogen wir ein kurzes Fazit:
Bisher finden wir beide ‚Afrika’ im Vergleich zum Rest der Welt langweilig, vielleicht habe ich aus Unerfahrenheit die Route zu langsam geplant. Überall haben wir Leerlauf. Wir hoffen, dass sich das im Laufe der Reise noch ändern wird.

Für die nächsten Tage dürfte es mit den Berichten schwierig werden, ich hoffe kaum auf schnelles und sicheres Internet in der Namib. Update wieder dann, wenn wir in der Zivilisation zurückgekehrt sind.

P.S.: das Bahnhof Hotel in Aus hat bisher das schnellste und stabilste Internet in Namibia, da kann sogar das Hilton in Windhoek einpacken.
 

The Wolf

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15.12.2014
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BRU-ZRH
Wenn ich das so lese...bin ich froh dass unserer Flug nach LUD durch Air Namibia (ohne vorwarnung!) gestrichen wurde...sind dann nach einige Tagen Sossusvlei nach WVB geflogen und hat uns sehr gefallen!
 
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Tesla

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13.12.2016
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AKL
Wir befinden uns bereits auf Seite 36 und ich bedanke mich erst jetzt - man sehe es mir bitte nach! Danke, dass du uns mit auf eure Reisen nimmst. Mir gefällt dein prägnanter Schreibstil. Nordzypern hatte ich vor deinem Bericht überhaupt nicht auf dem Schirm! Ich freue mich auf die kommenden Beiträge.

Nach einer Woche auf dieser Reise zogen wir ein kurzes Fazit:
Bisher finden wir beide ‚Afrika’ im Vergleich zum Rest der Welt langweilig, vielleicht habe ich aus Unerfahrenheit die Route zu langsam geplant. Überall haben wir Leerlauf. Wir hoffen, dass sich das im Laufe der Reise noch ändern wird.

Du musst bedenken, dass Namibia die zweitkleinste Bevölkerungsdichte der Welt hat und außerdem zu großen Teilen aus Wüste besteht - wahrscheinlich kommt daher dein Eindruck, dass nichts los sei/es nicht viel zu sehen gibt. In anderen afrikanischen Ländern sieht das mit Sicherheit anders aus.
 

speedtriple

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25.08.2011
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Natürlich gibt es in Namibia viele langweilige Abschnitte - die Sehenswürdigkeiten wiegen das aber wieder auf. Zum Süden kann ich nichts sagen ( da waren wir nicht), aber Sossuvlei und Etosha waren super.

Wir haben damals im Sossusvlei Desert Homestad übernachtet - ich fands gut. In Swakopmund waren wir bei Sam's Giardino, ein kleines nettes Hotel welches u.a. für seine Küche berühmt ist, auch wenn wir wahrscheinlich auf diesem Gebiet nicht so Profis sind wie Ihr.

Ich fand alles im Norden gut, auch wenn manche lange Fahrten auf Rüttelpisten schon etwas nerven können. Ich glaube euch wird der Norden gefallen.

Der einzige Reinfall den wir hatten war die Kempinski Mokuti Lodge bei Etosha. Die miesesten Zimmer auf der ganzen Reise (wenn nicht sogar auf allen meinen Reisen), noch dazu völlig überteuert. Das ist aber glaube ich kein Kempinski mehr.

Wünsch euch eine plattfußfreie Zeit.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Der einzige Reinfall den wir hatten war die Kempinski Mokuti Lodge bei Etosha. Die miesesten Zimmer auf der ganzen Reise (wenn nicht sogar auf allen meinen Reisen), noch dazu völlig überteuert. Das ist aber glaube ich kein Kempinski mehr.
Na super, genau dort haben wir, wegen der guten Reviews in Tripadvisor und dem Gym, 3 Nächte gebucht...
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Kleiner Zwischenbericht, ohne Fotos, der Richtige folgt wenn wir wieder richtiges Wi-Fi haben:

Die Fahrt von Aus nach Sesriem war wunderschön, die Piste zu 90% in gutem Zustand, ebener als die Autobahnen in der Ukraine, bin zweimal in den 140 km/h Piepser gelaufen - und gleich einen Anschiss von Valentyna erhalten.

Auf 375 km haben wir 12 Autos gesehen.

Die ‘Desert Quiver Lodge’ ist traumhaft, die Cottages sehr modern und sauber.

Wir liegen jetzt in der Wüste am Pool, mit tollem Ausblick, tanken etwas Sonne bei einer eiskalten Coke Zero.
 

Alligator

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11.07.2011
1.712
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FRA
Teilweise sieht man selbst auf den Hauptverkehrsadern für 15 Minuten kein anderes Auto, im Süden Namibias ist wirklich wenig los. Ich würde die Mobiltelefonabdeckung auf den B-Straßen bei 95% schätzen, auf den C-Straßen bisher bei weit unter 50%. Ich hoffe wir werden keinen Reifenschaden haben, denn wie man den Wagenheber auf dem Schottenuntergrund einer C- oder gar D-Straße stabil positionieren soll ist mir unerklärlich. Ich habe keine Lust dass wir der Fortuner auf die Finger fällt.

Brett drunter. Dann geht es.
 
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The Wolf

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15.12.2014
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BRU-ZRH
Lustig, war vor 2 Wochen genau auf die andere Seite im Desert Camp.
Zum Essen ist das Buffet im Sossusvlei Lodge für das kleine Geld wirklich gut!
Noch als Tipp kann ich euch empfehlen dort auch gleich einen Breakfast Basket zu bestellen, dann morgens (sehr) früh aufbrechen nach Deadvlei (sonst wird es viel zu heiss über Mittag), und dann bei der Rückkehr am Dune 45 ruhig frühstücken. Einfach traumhaft!
Sieht dann so aus.
 
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speedtriple

Erfahrenes Mitglied
25.08.2011
383
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Na super, genau dort haben wir, wegen der guten Reviews in Tripadvisor und dem Gym, 3 Nächte gebucht...
Ist bei mir schon 5 Jahre oder so her - da sollte sich in der Zwischenzeit schon was getan haben. Wenn ich mir die heutigen Bilder bei Google&Co anschaue, sieht das deutlich besser aus.

Bei mir war es wohl so das die Kempinski Gruppe erst kurz vorher eine alte Lodge übernommen hatte. D.h. die haben einfach nur das Kempinski-Schild rangenagelt und die Preise erhöht - die Zimmer waren aber die alten versifften vom Vorbesitzer.

Wir hatten dann die Suite bekommen, war auch schon runtergerockt, aber einigermaßen erträglich.

Macht euch keinen Kopf, das passt bestimmt (mittlerweile).
 
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