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47.& 48. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Die Nacht in unserem Zelt war einfach nur traumhaft, die Geräusche der starken Brandung, der Tiere im Dschungel und der Wind, welcher durchs Zelt wehte – besser kann man nicht schlafen.
Obwohl wir das Zelt nicht abgedunkelt hatten, schliefen wir problemlos bis 07:30, was natürlich auch daran lag, dass die Sonne nicht direkt hereinschien.
Auch mit dem Wasser gab es keine Probleme, keine Selbstverständlichkeit bei einem Zelt im Dschungel. So kam heißes, wirklich heißes Wasser fast unverzüglich, für uns eine Voraussetzung für eine angenehme Dusche am Morgen.
Um 9 verspürten wir den Wunsch nach einem Frühstück. Im Tartaruga Maritima wird aber kein Frühstück angeboten, weder kostenlos noch gegen Aufpreis, man muss sein eigenes Essen mitbringen und in der kommunalen Küche zubereiten. Nicht so ganz unser Ding, auch weil die Küche nicht vor Sauberkeit strotzte.
Stattdessen setzten wir uns ins Auto und fuhren die 7 Kilometer auf der Sandpiste nach Ponta do Ouro. Uns wunderte wie viele Einheimische zu Fuß zwischen den beiden Dörfern unterwegs waren, denn ein 7-Kilometer-Marsch auf solch sandigen Wegen, dazu noch mit viel Auf und Ab, dauert bestimmt 2 ½ Stunden. Öffentlichen Verkehr oder eine private ‚Marschrutka’ schien es nicht zu geben.
In Ponta do Ouro fuhren wir das ‚Loce Café’ an, angeblich der Spot für ein Frühstück vor 10 Uhr.
0123 01 by HON /UA
Nett gemacht, passend für Ponta do Ouro, etwas bunt und pseudo-relaxed.
0123 02 by HON /UA
Wir wählten einen Tisch im Schatten und bekamen auch gleich mit wer hier relaxt war, nämlich die Mitarbeiter. Kein ‚Hello’, kein ‚Good Morning’, kein ‚How are you?’, nichts – einfach nur kommentarlos die Karte hingeworfen bekommen.
Das Angebot war übersichtlich. Ich entschied mich für ein ‚Full Breakfast’ mit zwei Spiegeleiern, Bacon, Würstchen, Tomate und Brot, Valentyna nahm die ‚Breakfast-Pizza’ mit 3 Eiern, Tomate und Bacon.
Wir dachten eine ‚Breakfast-Pizza’ seien irgendwie 3 Eier, zusammen mit Bacon und Tomate in einer Pfanne zu einem runden Fladen gebraten. Umso mehr schockiert war Valentyna als wirklich eine Pizza erschien, mit 3 Eiern, Tomate, Bacon und Käse als Belag.
0123 03 by HON /UA
Wenigstens war der Boden hauchdünn und kross, schmeckte gar nicht so schlecht.
0123 04 by HON /UA
Mein Frühstück war traditioneller,
0123 05 by HON /UA
vor allem die Würstchen (mit Käse) schön saftig.
Gesättigt fuhren wir zum ‚Dolphin Center’, wollten den eigentlichen Höhepunkt unseres Ponta do Oura-Besuchs buchen, Schwimmen mit den Delphinen im Naturschutzgebiet. Die Dame teilte uns mit, dass die Chancen 50/50 stehen würden, die See sehr rau sei. Aber: man müsste jetzt für den Trip voll bezahlen, bei schlechtem Wetter gäbe es kein Geld zurück. Alles klar!
So entschieden wir uns für den nächsten Tag nicht zu buchen, abzuwarten, traten wir die Rückfahrt an.
Auf einem freien, weniger sandigen Stück überließ ich Valentyna das Steuer, erklärte die Funktion von Gangschaltung (weshalb man mehr als einen Gang benötigt) und Kupplung. Der Start war, nennen wir es, etwas ‚sprunghaft’, aber nach 10 Minuten hatte sie es mit dem Anfahren (vor- und rückwärts) schon ganz gut raus. Auch das Anhalten funktionierte irgendwann ohne Abwürge des Motors. Nun wurde der Schwierigkeitsgrad an einer Steigung erhöht – zuerst rollte das Auto zurück. Ich erhielt einen fragenden Blick – Automatikfahrer sind dann doch etwas überrascht, dass ein Auto bei getretener Kupplung zurückrollt. Aber nach einiger Übung ging dann auch Anfahren am Berg, ohne Einsatz der Handbremse. Für den Folgetag nahmen wir uns Schalten in den 2.- und 3. Gang vor.
Zurück im Zelt zogen wir uns um, packten die Strandtasche und liefen zum Wasser.
0123 06 by HON /UA
Im Gegensatz zum vorigen Nachmittag war nun Ebbe, der Strand wesentlich breiter, die Brandung sehr stark, mit Wellen von ca. 3 Metern Höhe.
Uns wunderte die Farbe des Wassers, trotz der Kraft und des Sandes war es türkisblau, oben auf den Wellen blau wie Eis.
Wir liefen ans Ende der Bucht, wo ein kleines Riff vorgelagert, die Brandung deshalb wesentlich schwächer war. Bei Ankunft hatten wir bereits Gesellschaft, ein Hund hatte uns für seine Gesellschaft erwählt, legte sich neben uns in den Sand, und blieb die ganze Zeit bei uns.
Valentyna hatte etwas Angst vor der Strömung und den Wellen, ich zog Flossen und Maske an, stürzte mich ins Wasser. Anfangs war das Wasser sehr flach, doch plötzlich konnte ich nicht mehr stehen, zudem war ich nach links neben das Riff abgekommen – die Strömung war deshalb sehr stark. Ich war froh, dass Valentyna nicht mit mir geschwommen war – und ich Flossen anhatte. Ich musste für einige Zeit ganz schön paddeln, um in einen Bereich zu kommen, in dem ich wieder stehen konnte.
Als ich zurück zu unserer Liegefläche kam, war ich ganz schön ausgepowert.
Wir liefen noch etwas herum,
0123 07 by HON /UA
schauten uns den furchtbaren Campingplatz an, legten uns in die Sonne und genossen den salzigen Wind.
Gegen 12 Uhr wurde das Meer ruhiger, es kamen mehr Menschen an den Strand, wobei er immer noch sehr einsam war.
Valentyna wollte ein Foto-Shooting, zähneknirschend erfüllte ich ihr diesen Wunsch.
Um 13:30 hatten wir von der Sonne genug, packten unsere Sachen, liefen zurück zu unserer Unterkunft. Unterwegs boten Kinder ein Chamäleon auf einem Stock zum Kauf an, Valentyna fand das so gar nicht lustig, ich konnte sie gerade noch zurückhalten den Kindern das Chamäleon wegzunehmen, um es wieder in den Dschungel zu setzten.
Wir fuhren zur Rezeption, denn nur dort gab es Wi-Fi Internet. Für diesen Zweck war ein Tisch mit Holzbänken und eine Mehrfachsteckdose aufgestellt. Zum Glück war das Internet recht schnell, ich lud 3 Filme und über 40 Fotos in unter 20 Minuten hoch, verlinkte alles und konnte den Report des 46. Tages absenden.
Da wir etwas Hunger hatten setzten wir uns in den Essensraum, tranken Tee, aßen Kekse und Cracker, spielten UNO.
So ein Tag mit viel frischer Luft macht müde, sehr sogar. So erholten wir uns in unserem Zelt bis zum frühen Abend.
Zum Abendessen wollten wir nicht die 7 Kilometer bis Ponta do Ouro fahren, entschlossen uns wieder in Ponta Malongane zu essen, wählten das bestbesuchte Restaurant im Ort aus (das einzige mit Gästen überhaupt). Das Essen war eine Katastrophe, das wohl bisher schlechteste in Mozambique. Die Garlic-Shrimps kamen kalt, die gegrillten Prawns sahen nicht besonders aus (und schmeckten auch so), meine Prego Roll war einfach ein fettgetränktes halbes Baguette mit einem dünnen, zähen Lappen Fleisch in der Mitte. Nur den Griechischen Salat konnte man essen.
So fuhren wir zurück, aßen Cracker & Weingummis.
_____________________________________________________________________________________________
Nach einem tiefen Schlaf bei frischer Luft und dem Rauschen des Ozeans waren wir am Morgen natürlich hungrig.
Uns wurde das angrenzende ‚Malongane Resort’ empfohlen, wo ab 8 Uhr Frühstück serviert würde. Nach 2 Minuten Fahrt standen wir vor dem Eingangstor, die Metallkette wurde herabgesenkt und wir konnten einfahren.
Von wegen ‚Resort’, es handelte sich um den Campingplatz, welchen wir am Vortag vom Strand aus gesehen hatten. Dieses ‚Rest Camp’ unterteilt sich in verschiedene Bereiche, fürs Campen aber auch mit verschiedenen Bungalows und Blockhütten. Nun liegt dieses Rest Camp im Dschungel, es war dunkel und feucht, nicht besonders einladend, ziemlich heruntergekommen, einige der Hütten und Bungalows in Auslösung. Man könnte in diesem Rest Camp ohne große Vorbereitung direkt einen Horrorfilm drehen.
Essen wollten wir dort bestimmt nicht – und so drehten wir um, fuhren mal wieder die holprige Sandpiste nach Ponta do Ouro. Mitten auf der Strecke hatte sich ein Land Rover Discovery festgefahren – unser BT-50 fuhr einfach um den LR herum.
In Ponta do Ouro ging es direkt zum ‚Mango Café’, welches zu unserer großen Verwunderung bereits geöffnet hatte. Auf die Terrasse, freundlich von der südafrikanischen Eigentümerin empfangen worden und mit Heißhunger die Bestellung aufgegeben:
- French Toast mit Ahornsirup und Bacon
- Müsli mit Joghurt und Früchten
- Spiegeleier mit Bacon, Tomate und Röstbrot (kein Toast!)
0124 01 by HON /UA
Das beste Essen Mozambiques südlich von Maputo!
Auf dem Markt noch eine Mango erstanden und Valentyna die Gangschaltung übergeben, es stand das Erlernen des Hoch- und Herunterschaltens an. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwieriger, habe ich ab und zu schon Probleme vom 1. in den zweiten Gang zu kommen, das Schaltgetriebe ist nicht gerade von BMW, benötigt ziemlich viel Kraft – und das trotz langer Schaltwege. Hier wurde nicht Wert auf Komfort und Sportlichkeit sondern auf Langlebigkeit gelegt.
Valentyna hatte dann irgendwann genug, meinte, dass sie dieses ‚Relikt der Vergangenheit’ nicht erlernen muss, dass ich mich damit abmühen sollte.
So ging es zurück ins Resort, Strandtasche gepackt und zum Strand gefahren (jetzt kannten wir den Weg). Wir legten uns in absoluter Einsamkeit wieder an die Stelle des Vortags, genossen den Blick aufs Meer, den Geruch, die Geräusche.
Plötzlich schreckte Valentyna auf – sie hatte eine Hundenase an der Schulter. Unser Freund vom Vortag, vorher am Strand nirgends zu sehen, hatte uns wiedergefunden, legte sich in Valentynas Arm und war dort auch nicht mehr wegzubewegen. Gut, dass die Hunde, weil sie dauernd schwimmen, sauber sind.
Aber bei einem Hund blieb es nicht. Keine 15 Minuten später lag ein weiterer an meiner Seite
0124 02 by HON /UA
– und so blieb es auch die ganze Zeit, wir wurden ins Wasser begleitet, beim Spaziergang und auch als wir wieder zurück zum Auto liefen.
Zurück zum Resort, wo der Mitarbeiter an der Rezeption wieder beim ‚Dolphin Center’ anrief – auch für den nächsten Tag sehr, sehr geringe Chancen.
Im großen Gemeinschaftsraum nahmen wir unser Mittagessen ein, Cracker, Mango-Joghurt, Mango und Oreo-Kekse (mit Doppelfüllung).
Auf dem Weg zum Zelt kamen wir am Pool vorbei, wo sich gerade Affen erfrischten.
0124 03 by HON /UA
Nach einer Erholungsphase, frische Luft und Meeresgeruch machen müde, unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang des Strand entlang. Ich bin normalerweise kein sehr emotionaler Menschen – aber dieser Strand, das tosende Meer mit seinen kristallklaren Wellen, da kann man verstehen dass vieles andere nebensächlich wird. Valentyna und ich waren uns einig, dies war bisher einer der schönsten Orte, die wir jemals gesehen hatten, erleben durften.
Wenn nur das leidige Thema ‚Essen’ nicht wäre! Uns wurde von der Besitzerin des ‚Mango Café’ ein unscheinbarer Laden unweit unseres Resorts empfohlen, ‚Alex’s Pizza Place’.
0124 04 by HON /UA
Wir hatten die Lokalität bereits im Vorbeifahren gesehen, aber nie einen Halt eingelegt.
Dies änderte sich nun, wir nahmen im rustikalen, aber stylisch gemachten Garten
0124 05 by HON /UA
Platz, bekamen nach mehrmaliger Aufforderung die Speisekarte. Valentyna nahm an, dass die Bedienung entweder ziemlich doof ist oder zu viel Gras geraucht hatte – ich tippte auf beides.
Es dauerte ewig bis wir unsere Getränke bekamen (2x mussten wie sie daran erinnern) und unsere Bestellung aufgeben durften. Aber irgendwann kam die erste Pizza
0124 06 by HON /UA
und nach weiteren 5 Minuten die Zweite.
0124 07 by HON /UA
Man merkte, dass der Eigentümer wirklich Italiener war, der Boden hauchdünn, der Belag nicht zu dick, einwandfrei.
Ein Surfboard erklärte die Geschichte, wie es zum Pizza Place kam.
0124 08 by HON /UA
Ich versuchte noch ein Dessert, eine süße Pizza,
0124 09 by HON /UA
welche auch nicht schlecht war – wahrscheinlich sogar unser bestes Dessert in Mozambique.
Irgendwann tauchte der Eigentümer auf, wir unterhielten uns, bezahlten die Rechnung und fuhren zurück in unser Resort.
Die Nacht in unserem Zelt war einfach nur traumhaft, die Geräusche der starken Brandung, der Tiere im Dschungel und der Wind, welcher durchs Zelt wehte – besser kann man nicht schlafen.
Obwohl wir das Zelt nicht abgedunkelt hatten, schliefen wir problemlos bis 07:30, was natürlich auch daran lag, dass die Sonne nicht direkt hereinschien.
Auch mit dem Wasser gab es keine Probleme, keine Selbstverständlichkeit bei einem Zelt im Dschungel. So kam heißes, wirklich heißes Wasser fast unverzüglich, für uns eine Voraussetzung für eine angenehme Dusche am Morgen.
Um 9 verspürten wir den Wunsch nach einem Frühstück. Im Tartaruga Maritima wird aber kein Frühstück angeboten, weder kostenlos noch gegen Aufpreis, man muss sein eigenes Essen mitbringen und in der kommunalen Küche zubereiten. Nicht so ganz unser Ding, auch weil die Küche nicht vor Sauberkeit strotzte.
Stattdessen setzten wir uns ins Auto und fuhren die 7 Kilometer auf der Sandpiste nach Ponta do Ouro. Uns wunderte wie viele Einheimische zu Fuß zwischen den beiden Dörfern unterwegs waren, denn ein 7-Kilometer-Marsch auf solch sandigen Wegen, dazu noch mit viel Auf und Ab, dauert bestimmt 2 ½ Stunden. Öffentlichen Verkehr oder eine private ‚Marschrutka’ schien es nicht zu geben.
In Ponta do Ouro fuhren wir das ‚Loce Café’ an, angeblich der Spot für ein Frühstück vor 10 Uhr.

Nett gemacht, passend für Ponta do Ouro, etwas bunt und pseudo-relaxed.

Wir wählten einen Tisch im Schatten und bekamen auch gleich mit wer hier relaxt war, nämlich die Mitarbeiter. Kein ‚Hello’, kein ‚Good Morning’, kein ‚How are you?’, nichts – einfach nur kommentarlos die Karte hingeworfen bekommen.
Das Angebot war übersichtlich. Ich entschied mich für ein ‚Full Breakfast’ mit zwei Spiegeleiern, Bacon, Würstchen, Tomate und Brot, Valentyna nahm die ‚Breakfast-Pizza’ mit 3 Eiern, Tomate und Bacon.
Wir dachten eine ‚Breakfast-Pizza’ seien irgendwie 3 Eier, zusammen mit Bacon und Tomate in einer Pfanne zu einem runden Fladen gebraten. Umso mehr schockiert war Valentyna als wirklich eine Pizza erschien, mit 3 Eiern, Tomate, Bacon und Käse als Belag.

Wenigstens war der Boden hauchdünn und kross, schmeckte gar nicht so schlecht.

Mein Frühstück war traditioneller,

vor allem die Würstchen (mit Käse) schön saftig.
Gesättigt fuhren wir zum ‚Dolphin Center’, wollten den eigentlichen Höhepunkt unseres Ponta do Oura-Besuchs buchen, Schwimmen mit den Delphinen im Naturschutzgebiet. Die Dame teilte uns mit, dass die Chancen 50/50 stehen würden, die See sehr rau sei. Aber: man müsste jetzt für den Trip voll bezahlen, bei schlechtem Wetter gäbe es kein Geld zurück. Alles klar!
So entschieden wir uns für den nächsten Tag nicht zu buchen, abzuwarten, traten wir die Rückfahrt an.
Auf einem freien, weniger sandigen Stück überließ ich Valentyna das Steuer, erklärte die Funktion von Gangschaltung (weshalb man mehr als einen Gang benötigt) und Kupplung. Der Start war, nennen wir es, etwas ‚sprunghaft’, aber nach 10 Minuten hatte sie es mit dem Anfahren (vor- und rückwärts) schon ganz gut raus. Auch das Anhalten funktionierte irgendwann ohne Abwürge des Motors. Nun wurde der Schwierigkeitsgrad an einer Steigung erhöht – zuerst rollte das Auto zurück. Ich erhielt einen fragenden Blick – Automatikfahrer sind dann doch etwas überrascht, dass ein Auto bei getretener Kupplung zurückrollt. Aber nach einiger Übung ging dann auch Anfahren am Berg, ohne Einsatz der Handbremse. Für den Folgetag nahmen wir uns Schalten in den 2.- und 3. Gang vor.
Zurück im Zelt zogen wir uns um, packten die Strandtasche und liefen zum Wasser.

Im Gegensatz zum vorigen Nachmittag war nun Ebbe, der Strand wesentlich breiter, die Brandung sehr stark, mit Wellen von ca. 3 Metern Höhe.
Uns wunderte die Farbe des Wassers, trotz der Kraft und des Sandes war es türkisblau, oben auf den Wellen blau wie Eis.
Wir liefen ans Ende der Bucht, wo ein kleines Riff vorgelagert, die Brandung deshalb wesentlich schwächer war. Bei Ankunft hatten wir bereits Gesellschaft, ein Hund hatte uns für seine Gesellschaft erwählt, legte sich neben uns in den Sand, und blieb die ganze Zeit bei uns.
Valentyna hatte etwas Angst vor der Strömung und den Wellen, ich zog Flossen und Maske an, stürzte mich ins Wasser. Anfangs war das Wasser sehr flach, doch plötzlich konnte ich nicht mehr stehen, zudem war ich nach links neben das Riff abgekommen – die Strömung war deshalb sehr stark. Ich war froh, dass Valentyna nicht mit mir geschwommen war – und ich Flossen anhatte. Ich musste für einige Zeit ganz schön paddeln, um in einen Bereich zu kommen, in dem ich wieder stehen konnte.
Als ich zurück zu unserer Liegefläche kam, war ich ganz schön ausgepowert.
Wir liefen noch etwas herum,

schauten uns den furchtbaren Campingplatz an, legten uns in die Sonne und genossen den salzigen Wind.
Gegen 12 Uhr wurde das Meer ruhiger, es kamen mehr Menschen an den Strand, wobei er immer noch sehr einsam war.
Valentyna wollte ein Foto-Shooting, zähneknirschend erfüllte ich ihr diesen Wunsch.
Um 13:30 hatten wir von der Sonne genug, packten unsere Sachen, liefen zurück zu unserer Unterkunft. Unterwegs boten Kinder ein Chamäleon auf einem Stock zum Kauf an, Valentyna fand das so gar nicht lustig, ich konnte sie gerade noch zurückhalten den Kindern das Chamäleon wegzunehmen, um es wieder in den Dschungel zu setzten.
Wir fuhren zur Rezeption, denn nur dort gab es Wi-Fi Internet. Für diesen Zweck war ein Tisch mit Holzbänken und eine Mehrfachsteckdose aufgestellt. Zum Glück war das Internet recht schnell, ich lud 3 Filme und über 40 Fotos in unter 20 Minuten hoch, verlinkte alles und konnte den Report des 46. Tages absenden.
Da wir etwas Hunger hatten setzten wir uns in den Essensraum, tranken Tee, aßen Kekse und Cracker, spielten UNO.
So ein Tag mit viel frischer Luft macht müde, sehr sogar. So erholten wir uns in unserem Zelt bis zum frühen Abend.
Zum Abendessen wollten wir nicht die 7 Kilometer bis Ponta do Ouro fahren, entschlossen uns wieder in Ponta Malongane zu essen, wählten das bestbesuchte Restaurant im Ort aus (das einzige mit Gästen überhaupt). Das Essen war eine Katastrophe, das wohl bisher schlechteste in Mozambique. Die Garlic-Shrimps kamen kalt, die gegrillten Prawns sahen nicht besonders aus (und schmeckten auch so), meine Prego Roll war einfach ein fettgetränktes halbes Baguette mit einem dünnen, zähen Lappen Fleisch in der Mitte. Nur den Griechischen Salat konnte man essen.
So fuhren wir zurück, aßen Cracker & Weingummis.
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Nach einem tiefen Schlaf bei frischer Luft und dem Rauschen des Ozeans waren wir am Morgen natürlich hungrig.
Uns wurde das angrenzende ‚Malongane Resort’ empfohlen, wo ab 8 Uhr Frühstück serviert würde. Nach 2 Minuten Fahrt standen wir vor dem Eingangstor, die Metallkette wurde herabgesenkt und wir konnten einfahren.
Von wegen ‚Resort’, es handelte sich um den Campingplatz, welchen wir am Vortag vom Strand aus gesehen hatten. Dieses ‚Rest Camp’ unterteilt sich in verschiedene Bereiche, fürs Campen aber auch mit verschiedenen Bungalows und Blockhütten. Nun liegt dieses Rest Camp im Dschungel, es war dunkel und feucht, nicht besonders einladend, ziemlich heruntergekommen, einige der Hütten und Bungalows in Auslösung. Man könnte in diesem Rest Camp ohne große Vorbereitung direkt einen Horrorfilm drehen.
Essen wollten wir dort bestimmt nicht – und so drehten wir um, fuhren mal wieder die holprige Sandpiste nach Ponta do Ouro. Mitten auf der Strecke hatte sich ein Land Rover Discovery festgefahren – unser BT-50 fuhr einfach um den LR herum.
In Ponta do Ouro ging es direkt zum ‚Mango Café’, welches zu unserer großen Verwunderung bereits geöffnet hatte. Auf die Terrasse, freundlich von der südafrikanischen Eigentümerin empfangen worden und mit Heißhunger die Bestellung aufgegeben:
- French Toast mit Ahornsirup und Bacon
- Müsli mit Joghurt und Früchten
- Spiegeleier mit Bacon, Tomate und Röstbrot (kein Toast!)

Das beste Essen Mozambiques südlich von Maputo!
Auf dem Markt noch eine Mango erstanden und Valentyna die Gangschaltung übergeben, es stand das Erlernen des Hoch- und Herunterschaltens an. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwieriger, habe ich ab und zu schon Probleme vom 1. in den zweiten Gang zu kommen, das Schaltgetriebe ist nicht gerade von BMW, benötigt ziemlich viel Kraft – und das trotz langer Schaltwege. Hier wurde nicht Wert auf Komfort und Sportlichkeit sondern auf Langlebigkeit gelegt.
Valentyna hatte dann irgendwann genug, meinte, dass sie dieses ‚Relikt der Vergangenheit’ nicht erlernen muss, dass ich mich damit abmühen sollte.
So ging es zurück ins Resort, Strandtasche gepackt und zum Strand gefahren (jetzt kannten wir den Weg). Wir legten uns in absoluter Einsamkeit wieder an die Stelle des Vortags, genossen den Blick aufs Meer, den Geruch, die Geräusche.
Plötzlich schreckte Valentyna auf – sie hatte eine Hundenase an der Schulter. Unser Freund vom Vortag, vorher am Strand nirgends zu sehen, hatte uns wiedergefunden, legte sich in Valentynas Arm und war dort auch nicht mehr wegzubewegen. Gut, dass die Hunde, weil sie dauernd schwimmen, sauber sind.
Aber bei einem Hund blieb es nicht. Keine 15 Minuten später lag ein weiterer an meiner Seite

– und so blieb es auch die ganze Zeit, wir wurden ins Wasser begleitet, beim Spaziergang und auch als wir wieder zurück zum Auto liefen.
Zurück zum Resort, wo der Mitarbeiter an der Rezeption wieder beim ‚Dolphin Center’ anrief – auch für den nächsten Tag sehr, sehr geringe Chancen.
Im großen Gemeinschaftsraum nahmen wir unser Mittagessen ein, Cracker, Mango-Joghurt, Mango und Oreo-Kekse (mit Doppelfüllung).
Auf dem Weg zum Zelt kamen wir am Pool vorbei, wo sich gerade Affen erfrischten.

Nach einer Erholungsphase, frische Luft und Meeresgeruch machen müde, unternahmen wir einen ausgiebigen Spaziergang des Strand entlang. Ich bin normalerweise kein sehr emotionaler Menschen – aber dieser Strand, das tosende Meer mit seinen kristallklaren Wellen, da kann man verstehen dass vieles andere nebensächlich wird. Valentyna und ich waren uns einig, dies war bisher einer der schönsten Orte, die wir jemals gesehen hatten, erleben durften.
Wenn nur das leidige Thema ‚Essen’ nicht wäre! Uns wurde von der Besitzerin des ‚Mango Café’ ein unscheinbarer Laden unweit unseres Resorts empfohlen, ‚Alex’s Pizza Place’.

Wir hatten die Lokalität bereits im Vorbeifahren gesehen, aber nie einen Halt eingelegt.
Dies änderte sich nun, wir nahmen im rustikalen, aber stylisch gemachten Garten

Platz, bekamen nach mehrmaliger Aufforderung die Speisekarte. Valentyna nahm an, dass die Bedienung entweder ziemlich doof ist oder zu viel Gras geraucht hatte – ich tippte auf beides.
Es dauerte ewig bis wir unsere Getränke bekamen (2x mussten wie sie daran erinnern) und unsere Bestellung aufgeben durften. Aber irgendwann kam die erste Pizza

und nach weiteren 5 Minuten die Zweite.

Man merkte, dass der Eigentümer wirklich Italiener war, der Boden hauchdünn, der Belag nicht zu dick, einwandfrei.
Ein Surfboard erklärte die Geschichte, wie es zum Pizza Place kam.

Ich versuchte noch ein Dessert, eine süße Pizza,

welche auch nicht schlecht war – wahrscheinlich sogar unser bestes Dessert in Mozambique.
Irgendwann tauchte der Eigentümer auf, wir unterhielten uns, bezahlten die Rechnung und fuhren zurück in unser Resort.