V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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58. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Bereits um 6 Uhr wurde es in unserer Bubble hell, mit einem wunderschönen Blick in die Banyan Trees wurden wir geweckt, genossen diesen Ausblick noch eine ganze Weile.

Falls von Euch jemand dieses Erlebnis ebenfalls erfahren möchte, hier die Kontaktdaten des Bubble-Managers:
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Wir denken, dass in Zukunft, wenn die Beach-Bubble ebenfalls verfügbar ist, zwei Nächte auf der Ile aux Cerfs perfekt sind, eine Nacht in jeder der beiden Bubbles.

Auch die Außendusche war sehr angenehm, das Wasser gut temperiert.

Um 08:30 liefen wir über den Golfplatz zum Clubhaus, die ersten Spieler waren bereits unterwegs.
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Im Clubhaus war ein Tisch für uns bereits eingedeckt, man konnte sich von der Theke Süßgepäck nehmen, Kaffee und frischer Saft wurden serviert, die Bestellung für die Eierspeisen aufgenommen.

Leider war das Omelette eine herbe Enttäuschung,
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hier merkte man, dass die Küche nicht auf Frühstück eingestellt ist, von der Zubereitung von Omelette nicht die geringste Ahnung hatte.

Valentyna bekam noch zwei Pancakes mit Honig & Nutella,
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ich beschränkte mich auf Früchte.
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Zurück in die Bubble, wir relaxten noch etwas in unserem Garten, packten die Tasche und bestellten für 11 Uhr den Buggy.

Wie wir in der Hitze zum Bootsanleger fuhren, sahen wir die Golfspieler auf dem Platz stehen, in der prallen Sonne bei über 30 Grad im Schatten! Verständnis konnten wir dafür nicht aufbringen.

Im Clubhaus die Rechnung für Mittagessen und Getränke bezahlt, weiter zum Bootsanleger. Das Shuttleboot wartete bereits auf uns,
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wir fuhren zurück aufs Festland.
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(geradeaus das Anahita Resort, links das Four Seasons)

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(links das Shangri-La)

Für US$ 450 inklusive Abendessen und Bootstransfer war dies ein wunderbares Erlebnis – nur eine Flasche Wasser in der Bubble hätte man kostenlos dazugeben können. Ich werde Minibarpreise, welche 50% über den Preisen des Hotelrestaurants liegen nie verstehen und hinnehmen.

Um 11:30 waren wir wieder an unserem Reisbrenner, packten Taschen um,
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fuhren die Ostküste der Insel nach Süden, meist unmittelbar am Ozean entlang.
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Die Landschaft im Südosten war die bisher schönste auf Mauritius, unglaublich grün und bergig. Allerdings bestehen auch hier die Ortschaften zu einem stattlichen Teil aus Wellblechhütten.

Die 42 Kilometer zum Flughafen zogen sich, wir benötigten fast eine Stunde bis wir am Holiday Inn am MRU-Flughafen ankamen. Mit diesem Hotel hatte ich vereinbart, dass wir unsere Koffer deponieren konnten, diese nicht mit an unser nächstes Reiseziel schleppen mussten.

Noch schnell den Mitsubishi vollgetankt und zum Flughafen, den Wagen bei SIXT abgegeben.

Hinein ins Terminal, wo bereits die Concorde zu Besuch war,
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zum Schalter von Air Mauritius,
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für unseren Flug in die EU eingecheckt.

Die Bordkarten mit den vorreservierten Plätzen in der 3. Reihe erhalten
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und zur Passkontrolle.

Zügig waren wir ausgereist, die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht. Valentyna war schon wieder hungrig. Zur Auswahl standen ‚Paul’, ‚Subway’ und ‚Tropical Irgendwas’, nichts wirklich überzeugendes. Da ich Subway-Pappe schon einmal in meinem Leben gegessen hatte und ich nicht den Drang nach einem zweiten Mal verspürte, probierten wir es mit ‚Paul’,
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auch keiner meiner Favoriten.

Nach zwei zähen Baguettes war der erste Hunger gestillt, wir gingen zu Gate 25, wo das Boarding gerade begonnen hatte.

Per Bus ging es zur ATR, der Einsteigeprozess war ‚etwas’ chaotisch, es wurde gedrückt und geschoben, keiner konnte auch nur kurz warten bis Handgepäck verstaut war. Natürlich gab es viel zu viel Handgepäck, ganze Koffer wurden in den Flieger geschleppt. Dies wurde irgendwann zu einem Problem und die Flugbegleiter schleppten unter Protest der Fluggäste ‚Handgepäck’ in den Frachtraum.

Der Flug verlief völlig ereignislos, kurz nach dem Start mit nettem Blick auf Küste
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und das rundum vorgelagerte Riff,
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der Grund weshalb Mauritius im Gegensatz zu anderen Inseln im Ozean so ruhiges Wasser hat.

Es gab Wasser oder Saft, wir landeten pünktlich auf dem RUN-Flughafen auf Reunion. Leider saßen wir auf der falschen Seite, sahen von der beeindruckenden Landschaft im Anflug nur sehr wenig.
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Fragt mich nicht warum, aber Reunion stand schon seit Jahren auf meiner Wunsch-Liste, vielleicht weil es einfach so abgelegen liegt.

Die Passkontrolle war schnell erledigt, das Gepäck kam zügig aufs Band und wir liefen hinaus zum Mietwagenzentrum.
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Natürlich war der AVIS-Schalter unbesetzt,
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wir mussten 10 Minuten warten. Als die Dame dann schließlich erschien, erklärte sie mir, dass es mit President-Status weder Upgrade noch Zusatzfahrer kostenlos geben würde, man sei Franchise, AVIS-Status würde auf Reunion nichts zählen. Ich zeterte etwas herum – brachte allerdings nichts. Das finde ich schon ziemlich daneben von AVIS: wenn AVIS draufsteht, dann sollte auch AVIS-Service gewährleistet sein, nicht unterschiedlich je nach Land.

So ging es angesäuert hinaus zu unserem Golf 7 Diesel mit Schaltgetriebe, wir starteten Offline-Google-Maps und fuhren los, durch den Stau von Saint-Denis die Westküste nach Süden hinunter.

Hier wurde gerade im großen Stil gebaut, eine neue Schnellstraße abseits der Küste, direkt im Ozean.
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Im Gegensatz zu Mauritius waren die Straßen auf Reunion hervorragend ausgebaut, eine durchgängige 4-spurige Schnellstraße mit Limit 110 km/h.
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Nach 45 Minuten Fahrt bogen wir von der Autobahn ab ins Inselinnere, die Berge hinauf nach ‚Entre Deux’. Unsere Unterkunft, die ‚Villa Ote’, befand sich in einer ruhigen Nebenstraße.

Wir wurden sehr freundlich von den Hausherren begrüßt, herumgeführt
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(mit Jacuzzi)

und zu unseren Räumlichkeiten im Obergeschoss gebracht, Wohnzimmer,
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Schlafzimmer,
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Badezimmer
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und eigene Terrasse
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mit Blick auf Garten & Pool.
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Tasche ausgepackt, etwas aufgefrischt und hinunter auf die Terrasse, wo unser Abendessen serviert wurde. Wegen der recht späten Ankunft hatte ich im Vorfeld mit der Hausherrin ein typisches Abendessen vereinbart.
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Nach einem Willkommenscocktail und Amuse Bouche
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erhielten wir eine Vorspeise bestehend aus Brandteig und Gemüse-Julienne,
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als Hauptgericht einen Hühnerschlegel mit Currysauce und einer Art Polenta,
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bevor uns zum Abschluss karamellisierte Banane mit Vanilleeis serviert wurde.
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Typische Hausmannskost, besser als das was wir in vielen Restaurants vorgesetzt bekommen hatten.

Relativ müde verzogen wir uns in unser Schlafgemach, ließen den Samstag sehr früh ausklingen.
 

EDTF

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16.10.2017
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Seit mal froh das Banyan Tree mittlerweile Accor ist, es aber noch nicht daraufsteht und man es noch nicht merkt...
Irgendwie ist es mit dem Status halt bei jeder Firma ähnlich: Ausnahmen, Black out dates, franchiser für die die Regeln nicht gelten...
 
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EDTF

Aktives Mitglied
16.10.2017
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9
Ich erlaube mir nich etwas zu Südafrika (quasi als Verteidiger) zu sagen: bucht man in Kapstadt, Knysna oder sonst wo Hotelkategorien wie Banyan Tree o.ä. stellt sich schnell die gleiche Zufriedenheit ein wie sie aktuell herrscht....
 
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Alligator

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11.07.2011
1.712
6
FRA
Geht es auch noch nach Rodriguez? Da hat es uns letztes Jahr sehr gut gefallen drei Tage, obwohl sehr basic. Übrigens der einzige domestic Flug in Mauritius (Linie).
 

sun07

Aktives Mitglied
23.07.2012
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0
Christian und Valentyna, sehr schöner Reisebericht! Ich frage mich, welchen Job man haben muss, um 6 Monate Urlaub zu kriegen?! Oder nimmst du gerade ein Sabbatical? :)

Urlaub? Pah! Das haben doch nur die, die arbeiten müssen. Traveller als Privatier ist doch viel eleganter und entspannter! :) Man muss halt nur den richtigen familiären Hintergrund haben (beispielsweise Firmenanteile), bei der Erbfolge an der richtigen Stelle stehen oder auch ein mittlerer Lotteriegewinn ist auch ausreichend. Es muss ja nicht mal der ganz große Jackpot sein! Oder man verkauft seine Firma.

Oh, jetzt war der Mainzer schneller.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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59/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Die Nacht war grauenvoll, nicht etwas weil das Bett zu weich oder zu hart gewesen wäre, nein, die Nachbarn hatten bis um 5 Uhr morgens eine Party im garten, mit lauter Musik und Gelächter – und wir mussten mit offenen Fenstern schlafen, da es im Schlafzimmer keine Klimaanlage gab.

So standen wir etwas gerädert um 06:45 auf, machten uns frisch und gingen hinunter, wo uns um 07:30 das Frühstück auf der Terrasse serviert wurde.

Das Frühstück war, nennen wir es ‚französisch’: ein kleiner Fruchtsalat, ein Minischälchen Joghurt, etwas Baguette, typisches Kokosbrot, Butter & Marmelade, fertig! Dafür, dass das Essen ziemlich mager war, war der Kaffee dafür schön stark (Milch gab es keine), der Orangensaft frisch gepresst.

Einigermaßen gesättigt saßen wir um kurz nach 8 im Auto, fuhren hinunter in Richtung Meer, zum zweiten Flughafen der Insel, dem ‚Aeroport de Pierrefonds’ (ZSE), welcher ebenfalls von Mauritius angeflogen wird. Dieser Flughafen besitzt zusätzlich zum Terminal einen Aeroclub, einen Veranstalter für Fallschirmsprünge, für Helikopterrundflüge und zwei für Rundflüge mit dem Ultraleichtflugzeugen.
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Wir hatten mit ‚Planetair974’ für 09:15 einen einstündigen Rundflug mit einem Ultraleichtflugzeug vereinbart (nach Hawaii steigt Valentyna in keinen Helikopter mehr ein), welcher wegen des guten Wetters auch tatsächlich am Morgen rückbestätigt wurde.

Wir betraten den Hangar, sahen unsere Flugzeuge bereits auf uns warten.
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Während ein Pilot uns instruierte, uns anhand eines 3D-Modells der Insel die Flugroute erklärte, tankte der zweite Pilot die Maschinen auf.
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Wir wurden gefragt woher wir kommen – der Pilot war erstaunt, erklärte uns, dass die Flugzeuge des Typs Aeroprakt A-32 Vixxen ebenfalls aus der Ukraine kämen. Dies weckte in mir kein großes Vertrauen, ich fragte ob wenigstens der Motor nicht aus der Ukraine käme. Dies wurde bestätigt (ROTAX 912) und so stiegen wir wieder beruhigt ein.

Am Boden war es im Flugzeug noch ziemlich war, die einzige Belüftung erfolgte durch eine drehbare Öffnung in der Türe, durch welche Wind vom Propeller ins Innere gepresst wurde.

Nach kurzer Zeit waren wir Richtung Norden in der Luft, drehten über Land nach Süden, flogen über die zwei Schluchten
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in Richtung Piton de la Fournaise, dem aktiven Vulkan Reunions und einem der aktivsten weltweit.

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Alternativ kann man den Vulkan auch erwandern, 2 ½ Stunden vom Parkplatz zum Rand des Kraters, hier zu sehen als kleine Punkte unten links.
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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59/2. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Über die Vulkanlandschaft zur Ostküste, wegen des schlechten Wetters weniger bewohnt als der Westen. Dafür gab es auf dieser Seite noch mehr Wasserfälle zu sehen als im Westen, obwohl bereits dort die schiere Anzahl und auch Höhe beeindruckte.
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Wir überfolgen das Tal zwischen den beiden Vulkanen, mit der einzigen Ost-West-Verbindungsstraße der Insel, kamen nach wenigen Minuten zu einem weiteren großen Wasserfall.
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Wasserfällen blieben das beherrschende Thema der Ostseite, so sahen wir einen der höchsten Wasserfälle, interessant waren aber mehr die Fälle, welche stufenweise, über mehrere Pools ins Tal flossen.
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Nachdem wir eine Runde um den Wasserfall gedreht hatten ging es schon weiter zu in Richtung des Berggipfels von Le Maido. Auf dem Weg dorthin überflogen wir den ca. 50 Quadratkilometer großen Talkessel ‚Mafate’. Im Talkessel befinden sich drei Ortschaften mit knapp 1'000 Einwohnern, welche ausschließlich zu Fuß oder per Hubschrauber zu erreichen sind. Die Ortschaften sind heute bei Touristen sehr beliebt, welche entweder über sehr steile Wanderwege (3 ½ Stunden/Weg vom Parkplatz) oder per Helikopter zu einem Mittagessen eintreffen. Die Preise sollen generell sehr hoch sein, da alles per Hubschrauber eingeflogen werden muss,
0204 12 by HON /UA

Den Le Maido abgehakt ging es zum erloschenen Vulkan und dem höchsten Gipfel des indischen Ozeans, dem Piton des Neiges (knapp über 3'000 Meter).

Im schatten des Piton des Neiges liegt die Ortschaft Cilaos auf 1'200 Metern Höhe,
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Seit 1896 ein Badeort mit Thermalquellen, seit 1938 über eine Straße verbunden mit der Küstenregion, die Straßenführung sehr schön auf diesem Foto zu erkennen:
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Von hier begann unser Sinkflug zur Westküste, ich hatte Valentyna fest im Blick.

0204 15 by HON /UA

Innerhalb von 10 Minuten erreichten wir den Flughafen, mein Pilot machte noch eine kurze Kunstflugeinlage bevor wir zur Landung ansetzten.
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Noch kurz mit den Piloten, beides Studenten, welche sich damit ein Zubrot verdienen, zu gerne ‚echte’ Piloten werden würden, unterhalten und schon saßen wir wieder im Auto.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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59/3. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Wegen des Schaltgetriebes handelte es sich um einen Fortsetzung der Mauritius-Situation: ich musste die ganze Fahrerei übernehmen, Valentyna hatte wegen des Fluges und der folgenden Fahrt ein Viertel einer ‚Motion-Sickness-Tablette’ eingeworfen.

Da es bereits kurz vor 11 war, fielen einige Sehenswürdigkeiten wie der ‚Le Maido’ wegen der immer zum Mittag einsetzenden Bewölkung aus. So entschieden wir uns nach Cialos zu fahren, welches wir wenige Minuten zuvor überflogen hatten.

Cilaos liegt in der Inselmitte, wurde bereits im 18. Jahrhundert von entflohenen Sklaven wegen der Abgelegenheit gegründet. Heute ist die Stadt über die Nationalstraße RN5 zu erreichen, führt mit 420 Kurven und Kehren sowie einige eher provisorische anmutende Tunnels für 30 Kilometer durch die Bergschlucht ‚Bras de Cilaos.

Schon der Beginn der 1938 eröffneten Straße war eindrucksvoll, wir hatten Glück, dass diese überhaupt geöffnet war. Denn vor 3 Wochen rutschte ein Teil der Straße bei starkem Regen ab, die Ausweichstrecke wurde erst vor 2 Tagen eröffnet.

Bei Ilet Furcy mussten wir von der RN5 über eine winzige, sehr enge Brücke abbiegen, Polizisten regelten den Verkehr, so dass sich immer nur ein Auto auf der Metallbrücke befand.

Selbst mit dem Golf hatte ich mit ausgeklappten Außenspiegeln auf jeder Seite weniger als 5 Zentimeter Luft.

Wieder auf der Straße angekommen fuhren wir die Schlucht nach oben,
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die Straße teilweise so eng, dass keine zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikamen.
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HON/UA

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28.02.2011
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59/4. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Überall lagen Steine auf der Straße, teilweise recht große, man hoffte, dass einem keiner aufs Dach fällt. An insgesamt 3 Stellen fanden Aufräumarbeiten des letzten Unwetters statt, der Verkehr war einspurig, es kam zu größeren Wartezeiten.

Je höher man kam, um so enger wurden die Kehren,
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teilweise war es schon irgendwie irreal, vor allem ein Tunnel war eher ein großes Loch in der Erde, keine Struktur zu erkennen. Am eindrucksvollsten war aber die Stelle, an der man sich einen Berg so nach oben wand, dass man mittels einer Brücke die Straße überquerte, die man eben noch befahren hatte.

Und da sprechen die Amerikaner von der ‚Road to Hana’ auf Maui als eine Herausforderung, ziehen sich sogar T-Shirts ‚I survived the Road to Hana’ an. Die sollten mal diese Strecke fahren, selbst mir tat das Handgelenk vom vielen Kurbeln weh.

Wir fuhren durch einen weiteren engen, unbeleuchteten Tunnel, hatten diesen wunderschönen Ausblick.

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Wir fuhren durch Cilaos, einem Ort welcher uns weniger begeisterte, auch weil es Sonntag war. An Sonntagen hat man es in Frankreich schwer, Supermärkte schließen um 12, auch Restaurants haben kaum geöffnet – und wir hatten nach dem wenig reichhaltigen Frühstück Hunger. Aber die Suche was aussichtslos. So fuhren wir durch die Stadt,
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verließen diese in Richtung Ilet a Cordes.

Wir kamen durch die steilste und verwinkelste Passage meines Lebens, der Golf schaffte bei vollem Lenkeinschlag die Spitzkehren kaum (schade, dass die Halterung der Action-Cam defekt ist) – doch es lohnte sich, der Nationalpark war sehr eindrucksvoll.
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Natürlich gab es auch hier wieder unzählige Wasserfälle zu bewundern,
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man hatte einen sagenhaften Blick in die Schlucht durch welche wir kamen, bis hinunter zum Meer.
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Interessant war auch, dass in dieser extrem abgelegenen Gegend sehr viel Ackerbau betrieben wird, angeblich ist der Boden vor den fast 1'600 Meter hohen Steilhängen sehr fruchtbar.
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Wir ‚stahlen’ uns eine Tomate von einem Feld, mussten ja mal probieren – und hatten mittlerweile auch extremen Hunger. Die Tomate war übrigens sehr lecker!

Wieder zurück nach Cialos, eine sehr seltsame Stadt, irgendwie ähnlich Lüderitz, irgendwann vergessen worden. Auch viele der Sanatorien stehen einfach nur in der Gegend, zerfallen.
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Sogar ein College aus dem Elsass hat seine Niederlassung in Cialos – dieses hatte aber auch, wie der gesamte Ort, schon bessere Zeiten gesehen.

Wir suchten ein Restaurant, ohne Erfolg, entschieden uns hungrig wieder zur Küste zu fahren.

Da Valentynas Tablette noch immer wirkte, konnte ich Gas geben, trieb den Golf ins Tal. Die 195/65-er Bereifung quietschten ordentlich, das kurveninnere Hinterrad lupfte sich golftypisch. Ich muss zugeben, dass so ein Golf, selbst in der absoluten Standardausstattung, ein Genuss ist, deutsche Ingenieurskunst, da kann so mancher teure Engländer oder Japaner gerade auf solchen Straßen einpacken. Ich war jedenfalls wirklich verwundert wie hoch der Grenzbereich dieses Autos liegt, dazu idiotensicher.

Durch eine temporäre Straßensperrung war am Ende Kolonnenfahren angesagt, auch auf der Ausweichstrecke
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und über die Behelfsbrücke.
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Auch an der Küste fanden wir kein offenes Restaurant, sahen durch Zufall einen offenen Gemüseladen, welcher auch gegrillte Hähnchen anbot. Schnell eines erworben und zurück zum B&B, wo wir uns auf die Terrasse setzten, diesen totgegrillten Gummiadler mit Brot und viel Wasser verzehrten.

Wir unterhielten uns über das Gesehene, waren beide von den Eindrücken total erschlagen, denn dies hätten wir uns von Reunion nicht erwartet. Landschaftlich war dies das schönste Fleckchen Erde, welches wir bisher gesehen hatten, sogar imposanter als Hawaii (Kauai).

Abendessen in Frankreich an einem Sonntag – wir kennen dieses Problem bereits, waren nicht nur einmal hungrig eingeschlafen. So waren wir diesmal clever, ließen von der Hausherrin einen Tisch für den Abend reservieren.

Um 19:30 machten wir uns auf ins Zentrum von Entre-Deux, wo sich in der Nähe der Kirche das Restaurant Vavang’art befindet. Schon das Innere überzeugte uns nicht,
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die Speisekarte in Form einer Tafel dann noch weniger – denn über die Hälfte der Gerichte waren durchgestrichen, erhältlich nur noch Hühnchen und Tintenfisch aus der Fritteuse.

So verließen wir diese Location wieder, suchten in Google-Maps nach der nächsten sicheren Bank, einem McDonalds.

Für die 13 Kilometer bis zum nächsten Schnellrestaurant gab Google Maps 25 Minuten Fahrtzeit an, wir machten uns auf den kurvigen Weg.

Bei McDonalds war dann auch die Hölle los, sowohl am McDrive-Schalter wie im Inneren, kein Wunder wenn sonst alle Restaurants geschlossen sind. Coke Zero oder Light? Nein, nur die zuckerhaltige Variante war verfügbar. So wichen wir auf das einzige ‚Zero’-Getränk aus, Sprite.

Knapp EUR 23 für zwei Menüs bezahlt, zuhause wären maximal US$ 10 dafür fällig gewesen.
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Dazu waren Burger wie auch Pommes geschmacklich deutlich schlechter als auf Mauritius oder gar in der Ukraine. Aber die Alternative wäre eine Pizza aus einem Elektroofen gewesen, deshalb beklagten wir uns nicht.

Wir kurvten wieder fast eine halbe Stunde zurück zum B&B. Sonntag in Frankreich, das sollte man essenstechnisch planen, schon morgens das Essen für den Tag einkaufen, besser Baguette, Käse und Pastete statt diesem Fastfoodmüll.
 
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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.860
4.627
Gummersbach
Ich frage mich, welchen Job man haben muss, um 6 Monate Urlaub zu kriegen?! Oder nimmst du gerade ein Sabbatical? :)

Vorumsbruder HON/UA hat lange im Bergbau in der Region Donezk unter tage gearbeitet und feiert jetzt angesichts der politischen Situation steuerlich optimiert seine Überstunden ab . Sein weiteres berufliches Fortkommen erscheint mehr als ungewiss .
 

PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
668
275
FRA
Réunion stand ja schon länger auf meiner Wunschliste, ist aber nach dem Bericht nochmal weiter nach oben gerutscht.

Bon voyage!
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
HON/UA:
Wegen des Schaltgetriebes handelte es sich um einen Fortsetzung der Mauritius-Situation: ich musste die ganze Fahrerei übernehmen, Valentyna hatte wegen des Fluges und der folgenden Fahrt ein Viertel einer ‚Motion-Sickness-Tablette’ eingeworfen.

Hast du bezüglich MT Schaltgetriebe Valentyna nochmal Unterricht gegeben? Das kurvige La Reunion eignet sich dafür leider nicht.

Aber generell: Aus früherer Zeit habe ich einigen Personen die Schaltgetriebe Nutzung beigebracht.
Schlüssel zum Erfolg war immer erst mal das technische Verständnis dafür zu vermitteln was mit Gängen und Kupplung passiert und eine eigene Demo.

Die Notwendigkeit der Gangwahl, bzw. der verschiedenen Gänge erklärt man am ehesten mit dem Fahrrad. Warum Fährt man nicht im höchsten gang an, und warum bleibt man bei vollem Tempo nicht im ersten Gang.

Bei der Kupplung ist es schwieriger. Hier habe ich immer einige Zeit aufgewendet um zu demonstrieren. und selber am Steuer gezeigt alles was man falsch machen kann.
Dazu muss neben der technisch einfachen Erklärung mehrere male das Auto abwürgen. Demonstrieren wie eine Kupplung langsam greift, erst aus dem Stand im Leerlauf (und wohin das führt), dann, dass es mit etwas Gas geben besser ist, zu viel wieder schlecht usw. Dann das Schalten zeigen, sowie auskuppeln beim Anhalten.

Also erst mal alles zeigen, und dann Plätze tauschen- idealerweise zweimal- einmal die Basics zum Kupplungsgefühl und schalten lernen, sowie Anhalten. Dann das zweite mal mit Demo von hoch und runterschalten im Fahrmodus.

Hat früher mehrmals in ca. 1/2 h mit hin und herwechseln so geklappt, bei männlichen und weiblichen Versuchspersonen.

Also: Geduld, Zeit und Eigendemo sind der Schlüssel zum Erfolg. Einig sein, dass es alte Technik ist kann man sich ja trotzdem.

Flyglobal
 
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ztolki

Aktives Mitglied
14.07.2016
105
0
Es soll Reisebegleiter geben, die haben andere wesentlich hübschere Begabungen Als ein Auto fahren zu können :D
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
60/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Der Morgen empfing uns bereits gegen 7 Uhr mit einem bewölkten Himmel, und dies an der Westküste mit normalerweise gutem Wetter bis zum Mittag – kein gutes Zeichen.

Um 8 Uhr fanden wir uns auf der Terrasse zum ‚französischen’ Frühstück ein,
0205 01 by HON /UA

für uns noch immer etwas seltsam, speziell die Suppentassen für den Kaffee. Aber wir müssen dem Frühstück auch ein paar Dinge zu Gute halten: der Kaffee ist wirklich stark (auf Nachfrage gab es sogar Milch), die Marmelade ist hausgemacht, das Baguette hervorragend und bei dem frischgepressten Saft, dem Fruchtsalat und dem süßen Stückchen gibt es jeden Tag Abwechslung. Nur versteht Valentyna ein solches Petit Dejeuner nicht, für sie ist das alles ‚Dessert’.

Um kurz vor 9 waren wir auf der Straße, wir hatten eine ordentliche Strecke vor uns.
0205 Map by HON /UA

Knapp 200 Kilometer klingen nicht besonders viel, wenn Google Maps aber schon 4 Stunden und 40 Minuten Fahrtzeit ohne Stopps angibt, dann weis man was man vor sich hat.

Wir fuhren wieder die übliche Strecke ins Tal, langsam kannte ich jede Kurve, jede Kehre und auch die Höhe jedes ‚Schlafenden Polizisten’, von denen es jede Menge gibt – überall auf der Insel.

Nach ungefähr 40 Minuten Fahrt erreichten wir unseren ersten Haltepunkt, den ‚Grande Anse’ Strand. Wir stellten das Auto ab, liefen zum Wasser, fanden auch gleich dieses Schild vor:
0205 02 by HON /UA

Dies wunderte uns aber nicht, denn bereits im Landeanflug auf Reunion wurden wir per Ansage vom Piloten darauf hingewiesen, dass Baden an den Küsten Reunions wegen einer regelrechten Seuche von aggressiven Haien gesetzlich verboten ist.

Der Strand war ‚okay’,
0205 03 by HON /UA

die Wellen mittelmäßig, der Sand, wie auf Mauritius, sehr grobkörnig und scharfkantig – aber reinspringen wollte man da eh nicht. Will man auf Reunion schwimmen, dann sollte man sich eine der Lagunen aussuchen, in welchen das Baden ausdrücklich erlaubt ist.

Weiter durch Saint-Joseph, wo uns Google Maps zielstrebig zu einer eingestürzten Brücke führte, uns bat dort den Fluss zu überqueren. Also drehten wir um, quälten uns im Stau über die einzige passierbare Brücke in Richtung einer der beiden Schluchten an der Südküste, welche wir am Vortag mit dem Flugzeug überflogen hatten.

Schon die Fahrt durch die Schlucht zum ‚Cascade de Grand Galet’ war eindrucksvoll, die Vegetation üppig.
0205 04 by HON /UA

Wir fuhren an einem Gebirgsbach entlang, welchen wir einige Male überqueren mussten, bis wir am Wasserfall angekommen waren.

Der erste Blick gefiel, unten im Wasser tummelte sich eine Gruppe, welche immer wieder in das eisige Wasser stürzte.

0205 06 by HON /UA
 
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