V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

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28.02.2011
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60/4. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Nachdem wir uns am Wasserfall sattgesehen hatten, fuhren wir wieder nach unten, an eine Stelle unterhalb der Fälle, an welcher einige im kalten Wasser badeten,
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andere sich den Adrenalinkick gaben, in den Pool sprangen.

Wir haben schon einige Wasserfälle gesehen – aber diese Anlage war sehr schön anzusehen.
 
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28.02.2011
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60/5. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Zurück ging es zur Südküste, wo als nächster Punkt ‚Le Cap Mechant’ auf der Liste stand. Der Parkplatz war in katastrophalem Zustand, ich musste einen passierbaren Weg für den Golf finden. Als wir ausstiegen wurden wir sofort von einer älteren Dame mit aufgespanntem Regenschirm (es regnete nicht!) quasi überfallen.

Ich verstand noch soviel, dass sie mich machte, ob ich katholisch sei, um uns dann über den Teufel und andere Dinge vollzulabern. Wir ignorierten die Dame so gut es ging, liefen zur eindrucksvollen Steilküste.

Aus dieser Steilküste ragt das ‚Cap’ hinaus, eine Landzunge, welche durch einen Lavafluss entstanden ist.
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Und wie schafft man es, dass jeder genau auf diese Landzunge will? Genau, man hängt an den Eingang einen Warnhinweis, dass das Betreten gefährlich ist. Und von genau dort kann man natürlich die schönsten Fotos machen.
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Im Anschluss liefen wir zum Strand hinunter, von wo man die Naturgewalten am besten beobachten konnte.

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Die Treppen wieder hinauf
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zum Auto, nach dem kargen Frühstück war es Zeit für ein leckeres Mittagessen.

Ich hatte in Tripadvisor ein gut bewertetes Restaurant auf dem Weg ausgesucht, auch unsere B&B-Mutter bestätigte diese Wahl als eine Gute. Das ‚La Case Volcan’ lag direkt an der Hauptstraße, wir parkten das Auto, liefen im leichten Regen zum Restaurant.
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Das Lokal war mit Touristen gut gefüllt, trotzdem erhielten wir umgehend einen Tisch. Nach kurzer Zeit kam eine Palette mit verschiedenen kleinen Schälchen und Gläschen,
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die etwas unfreundliche Kellnerin erklärte, dass es sich um eine Auswahl aller Gerichte und Säfte handle, wir probieren, dann unsere Wahl treffen sollten.

Das war ein Fehler – denn uns schmeckte nichts, absolut gar nichts! Die Gerichte waren irgendwie alle gleich, Curry eben. Auch die Säfte konnte man vergessen, völlig verwässert. Genau so ist es wenn man in TA zu hoch gepuscht wird, viele Restaurants werden dann zur Touristenfalle. Wir erklärten der Kellnerin, dass uns leider nichts schmecke, legten EUR 5 auf den Tisch und verließen das Lokal, in welchem der andere Kellner gerade eine Showeinlage darbot. Nichts wie weg!

Auf der Straße saßen, wie überall auf Reunion, herrenlose, spindeldürre, hungrige Hunde. Wir verstehen nicht wie so etwas in der EU sein kann. Auch in der Ukraine haben wir Straßenhunde und –katzen. Aber bei uns sind diese nicht so abgemagert, obwohl die Menschen weniger Geld als in der EU haben findet sich immer etwas was man den Hunden und Katzen gibt. So machte sich Valentyna auf in ein Snack-restaurant, bestellte Reis für 5 Euro und fütterte die Hunde.
 
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28.02.2011
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60/6. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Weiter ging es zum großen Lavafeld des Piton de la Fournaise, einem der aktivsten Vulkane der Erde. Das Wetter an der Ostküste war mit dem an der Westküste nicht zu vergleichen, es regnete eigentlich immer, die Vegetation ein tropischer Regenwald.

Wir erreichten das Lavafeld,
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parkten das Auto und schauten uns um.

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Besonders interessant war die unterschiedliche Einfärbung der Lavamassen. Dies lag aber weniger an unterschiedlicher Beschaffenheit des Gerölls sondern vielmehr am großflächigen, moosartigen Bewuchs.
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Wir wollten zwar beide wegen des Wetters nichts an der Ostküste Reunions leben, fanden aber diese Seite der Insel hübscher, vor allem wegen der üppigen, oft bunten Vegetation. Selten hatten wir so viele wunderschöne wildwachsende Blumen gesehen.
 
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28.02.2011
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60/7. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Auf dem Weg zum nächsten Sightseeing-Punkt regnete es wieder verstärkt, die Temperaturen aber noch immer bei 28 Grad,
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erreichten wir den ‚Anse-Wasserfall’ trotzdem zügig. Trotz des starken Regens war auf dem Parkplatz kein Stellplatz mehr frei, wir mussten etwas warten bis sich der Regen legte. Trotz Hunger widerstanden wir dem Angebot der Restaurants,
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liefen zum recht rauen Ufer.
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Den hochgelobten Wasserfall fanden wir im Vergleich zum ‚Grand Galet’ eher langweilig, wobei er auch seinen Reiz hatte.

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Wie der Grand Galet wird auch der Anse-Wasserfall nicht oberirdisch gespeist, zudem ist die Vegetation in der direkten Umgebung sehr vielfältig, tropisch.

Nachdem wir etwas herumgelaufen waren, stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zur ‚Notre Dame des Laves’, einer katholischen Kirche, welche von den sie umspülenden Lavamassen verschont blieb
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– was natürlich auf Reunion mit 90% Katholiken als ein göttliches Wunder gefeiert wird.

Wir betraten die Kirche über die Treppe von der Hauptstraße,
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betrachteten die Schautafeln im Inneren. Nun ja, von ‚verschont’ geblieben kann man wohl weniger sprechen, eher von ‚Glück im Unglück’.
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Von hier machten wir auf den Rückweg, fuhren über eine neue Brücke neben einem herrlichen alten Bauwerk, welches jedoch für Fahrzeuge wie auch für Fußgänger gesperrt war.
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Für den Rückweg wählten wir die Nationalstraße 3, die einzige Ost-West-Verbindung Reunions, zuerst mit Blick über die Zuckerrohrplantagen und das Ufer.
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Die N3 war speziell anfangs sehr kurvig, Spitzkehre an Spitzkehre, der Verkehr stärker als sonst auf Reunion üblich.

Langsam kamen wir in die Wolken, welche sich in den Tälern und Schluchten festsetzten, ein wahnsinnig schöner Anblick.
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Schon erreichten wir die Westseite der Insel, wo sich ein Museum ‚der Vulkan und der Mensch’ befindet (EUr 9/Person). Wir waren einfach zu müde für ein Museum, Valentyna erstand aber im Museumsshop einen schönen Bildband über Reunion. Als ich nach der Toilette fragte wurde ich trotz des Einkaufs über EUR 25 abgewiesen, ich müsste dafür eine Eintrittskarte für EUR 9 kaufen. Nett!

Auf kleinen Nebenstraßen wieder ins Tal, nach knapp über 8 Stunden waren wir zurück in unserem B&B in Entre-Deux.

Und hier unser Spezialtipp für einen Reunionaufenthalt: nehmt Euch keine Unterkunft abseits der Hauptverkehrsadern. Denn für die nur 10 Kilometer zwischen unserer Unterkunft und der ‚Ringautobahn’ benötigt man bei sehr zügiger Fahrweise 20 Minuten – und das meist 4 Mal pro Tag! Am 2. Tag schmerzen mir beide Handgelenke, links vom Lenken, rechts vom Schalten.

Da wir außer einem richtig schlechten Sandwich am Mittag kaum etwas gegessen hatten, hatten wir Lust auf ein gutes Abendessen. Die ersten 3 Restaurants, welche ich ausgesucht hatte, waren geschlossen. Absolut unverständlich weshalb viele Restaurants auf Reunion nur Mittwoch bis Samstag geöffnet sind, andere Dienstag bis Donnerstag mittags, Freitag und Samstags abends.

Nach längerer Suche entschieden wir uns für das ‚DCP’ in Saint Pierre, wieder 30 Minuten Fahrt pro Strecke. Dafür sollten wir aber mit guter Küche, Seafood belohnt werden.

Die Fahrt war grauenvoll, denn meist mangelt es auf Reunion an Straßenbeleuchtung, es ist stockdunkel, zudem regnete es wie aus Kübeln. Trotzdem erreichten wir unser Ziel, ich ließ Valentyna vor dem Restaurant aussteigen, suchte einen Parkplatz und lief im Regen zum Restaurant.
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Das Innere war einem Meeresfrüchterestaurant angemessen, wir erhielten die Speisekarte (nur auf Französisch), wählte eine Auswahl an rohen Fischspeisen.
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Brrrrr!!! War das schlecht, wirklich übel! Das Sushi war ein Witz, der Rest nicht viel besser bzw. schlechter. Dafür waren Kartoffeln und Brot ganz gut, wir wurden satt.

Wieder 30 Minuten im Regen bei völliger Dunkelheit zurück in die Berge zu unserem B&B.

Okay, die Fahrerei nervt, in Bezug auf das Essen hatten wir uns in Frankreich etwas anderes vorgestellt – aber die Landschaft ist unglaublich, ein Wunder dass fast nur Franzosen Urlaub auf dieser Insel machen. Hawaii ist voll von internationalen Touristen, obwohl es nochmals teurer und zudem schwerer zu erreichen ist.
 
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sun07

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23.07.2012
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Du hast ja geschrieben, dass es Dir besser gefällt als Hawaii. Wie bewertest Du denn das Klima, also das subjektiv gefühlte im Vergleich zu Hawaii? Wobei ja zudem zu berücksichtigen ist, dass Ihr gerade in den heißen Sommermonaten dort seid. Insoweit bin ich mir unsicher, ob Du den direkten Vergleich machen kannst.
 
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28.02.2011
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Wie bewertest Du denn das Klima, also das subjektiv gefühlte im Vergleich zu Hawaii? Wobei ja zudem zu berücksichtigen ist, dass Ihr gerade in den heißen Sommermonaten dort seid. Insoweit bin ich mir unsicher, ob Du den direkten Vergleich machen kannst.
Aktuell ist es tagsüber auf Reunion wärmer als damals Mitte November auf Hawaii. Nachts kühlt es aber auf angenehme Temperaturen ab, so dass man bei offenem Fenster die Klimaanlage nicht vermisst. In Bezug auf Regen gibt es zwischen Hawaii und Reunion wenig Unterschiede.

Was uns einfach sehr gut gefällt ist, dass man an der Ostküste 'Big Island' hat, im Inneren 'Kauai' und 'Maui', man muss nicht von Insel zu Insel fliegen. Natürlich hat auch Hawaii seine Vorteile, den Lavafluss in den Ozean, Schnee auf den Gipfeln (und mehr *A Meilen fürs Geld) etc.
 
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61/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Nachdem wir am Vortag die Süd- und Südostküste abgefahren waren, stand für den 61. Tag die Westküste an. Um auf Reunion in den Genuss von ein paar wolkenlosen Ausblicken zu erhaschen muss man allerdings früh aufstehen – denn gegen Mittag ziehen Wolken über die Insel, Sightseeing, speziell wenn ‚Aussicht’ gewünscht ist, macht danach keinen Sinn mehr.

So nahmen wir unser ‚französisches’ Frühstück mit Kaffee aus Suppentassen wieder um 8 Uhr ein, waren um kurz vor 9 Uhr auf der Straße, den Berg hinunter zur Autobahn und Richtung Norden bis Saint-Paul. Dort verließen wir die Autobahn und schlugen uns in die Berge, 24 Kilometer und 2'200 Höhenmeter bis zur Aussichtplattform auf dem ‚Le Maido’.
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Die Anzahl der Kurven und Spitzkehren war immens, zum Glück hatte Valentyna wieder etwas gegen Motion-Sickness eingenommen – so konnte ich es etwas flotter angehen.

Zum Fahrspaß gesellte sich eine unglaublich schöne Landschaft, und dies obwohl schon wieder Wolken aufzogen.
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Auch die Vegetation, üppig, grün, die Bäume moosbewachsen.

Auf 2'200 Meter angekommen parkten wir das Auto und liefen die letzten Meter zur gut besuchten Aussichtsplattform.

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Von dieser hat man – ohne zu fliegen – einen, bzw. den einzigen, Ausblick auf die drei abgeschiedenen Dörfer des Mafate-Tals (die man sonst nur mit dem Helikopter oder zu Fuß erreichen kann).
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Ich muss gestehen, dass mir schon etwas mulmig war, auf dem höchsten Stein stehend die Fotos und Videos zu machen – denn direkt hinter dem etwas wackeligen Holzgeländer ging es unmittelbar senkrecht für einige Hundert Meter in die Tiefe.

Noch schnell die typische weibliche Pose,
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schon zogen dicke Wolken auf,
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keine Chance mehr auf Besserung für den Tag. Wir hatten damit echtes Glück, denn wären wir nur 10 Minuten später eingetroffen, wir wären die gesamte Strecke umsonst gefahren.

Wer Reunion besuchen möchte sollte sich vorher schon darüber im Klaren sein, dass frühes Aufstehen angesagt ist.
 

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61/2. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Wir liefen noch ein paar Minuten herum, gingen dann zum Auto und begannen die wunderschöne Abfahrt ins Tal.

Nach 45 Minuten erreichten wir wieder Meereshöhe, fuhren durch Saint-Paul zum hübschen Marinefriedhof mit sehr alten Grabstätten und Mausoleen,
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im Anschluss zu den direkt gegenüberliegenden ‚Höhlen der ersten Franzosen’ auf Reunion.
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Diese Anlage war leider nicht wie erwartet, denn die Höhlen waren nicht zugänglich,
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nur der übliche Wasserfall konnte begutachtet werden.
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61/3. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Statt der Autobahn nahmen wir die hübschere Uferstraße in Richtung Süden,
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durch Saint-Leu, einer kleinen Stadt mit teilweiser vorhandener Kolonialarchitektur,
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vorbei am ‚Le Souffleur’, einer Art ‚Pothole’.

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über die Autobahn
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nach Saint-Louis. Dort kaufte Valentyna ein paar Kleinigkeiten ein, ich tankte den Golf voll. 6 Liter Durchschnittsverbrauch bei den Bergstrecken und meinem Fahrstil, beachtlich wenig.

Nun fing es auch auf diesem Teil der Insel heftig an zu regnen, wir fuhren sehr vorsichtig zurück nach Entre-Deux, wo wir wegen Überflutung einiger Straßen eine Ausweichstrecke zum B&B nehmen mussten.

Am Abend wieder die Qual der Wahl des Restaurants. Zuerst riefen wir 3 Restaurants in Entre-Deux an, denn ich hatte wirklich keine Lust auf eine Stunde kurvige Fahrt in tiefster Dunkelheit – doch Erfolg stellte sich nicht ein. So blieb uns nichts anderes übrig als doch wieder 30 Minuten Fahrt in Kauf zu nehmen, um zu einem Restaurant in Saint-Louis zu gelangen.

Unsere B&B-Betreiberin hatte uns einen Tisch in einem der Top-Restaurants der Stadt, dem ‚Nomeolvides’ reserviert.
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Wir betraten den hübsch gemachten Außenbereich,
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wurden zu unserem Tisch geleitet.

Das Konzept, soweit man davon sprechen konnte, war etwas seltsam: die Vorspeisen gab es nur ‚to share’ und waren auf der Getränkekarte aufgeführt, für die Hauptgerichte wurden uns zwei Tafeln aufgestellt, einen mit Gerichten zubereitet aus lokalen Produkten, eine für höherwertige Gerichte mit Produkten aus Frankreich.

Wir entschieden uns als Vorspeise für eine Variation von der Gänseleber,
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welche eines im Übermaß war: SÜSS! Ja, Gänseleber und süßer Wein, kandierte Früchte etc. harmonieren perfekt – aber wenn es zu süß ist, die Gänseleber vom Zucker erschlagen wird, dann ist es auch nicht so toll. Besonders das dicke Früchtebrot mit der hauchdünnen Scheibe Gänseleber dazwischen ging gar nicht.

Weiter mit den Hauptgerichten, für Valentyna ein ‚Cote de Veau’ mit Morchelrahmsauce,
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Für mich etwas ganz spezielles ‚Andouillette’-Auflauf in einer Senf-Rahmsauce.
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Andouillette muss man mögen, denn es handelt sich um eine Wurst bestehend aus Darm und Kutteln, also Magen, hat einen starken Innereiengeschmack. Als Valentyna davon versuchte wurde ihr beinahe übel – ich hatte die Wurst jedoch während meines Aufenthalts in Paris vor ca. 30 Jahren kennen und schätzen gelernt. Allerdings war ich über die hier dargebotene Ausführung nicht besonders glücklich – die Sauce war im Geschmack zu intensiv, überdeckte den Geschmack der Wurst fast völlig. Andouillette schmeckt in meinen Augen am besten gegrillt.

Aber auch das Kalbsrückensteak von Valentyna war ein Megaflopp! Zwar war die Sauce geschmacklich einwandfrei, die Morcheln zahlreich und gut geputzt – das Fleisch war aber völlig daneben. Denn dieses war nur Sous-Vide zubereitet, im Anschluss nicht angebraten – so dass die Röstaromen völlig fehlten.

Ich entschied mich ein Dessert zu probieren, wählte eine Vanille-Tiramisu mit Himbeeren.
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Zu unserer Verwunderung war das Dessert sehr ordentlich – im Gegensatz zur Gänseleber nicht besonders süß, ein Wunder!

Mit EUR 100 war der Preis für das Gebotene erheblich überhöht.

Somit hatten wir mal wieder eine Stunde Fahrtzeit für ein unterdurchschnittliches Essen verschwendet - da wären wir besser zu McD gefahren!
 

EDTF

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16.10.2017
185
9
Ich weiss nicht ob Lyon auf eurer Liste potentieller Ziele steht (für uns liegt es einfach praktisch auf dem Weg in die Provence) aber falls du die weltbeste Andouillette suchst solltet ihr mal dort in eines der Restaurants wie z.B. das „Notre Maison“ gehen. Mc Donalds ist nicht weit falls es doch schief geht.
 
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Hape1962

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24.01.2011
3.345
1.489
CGN
Was ich ich mich schon die ganze Zeit frage.
Klar, gut und lecker essen gehört zum Urlaub dazu keine Frage. Aber wenn ihr mit den "gehobeneren" resp. empfohlenen Restaurants nicht immer glücklich ward - gab es denn keine, ich sag mal, lokalen einheimischen Lokalitäten die man mal ausprobieren kann ?

Ist zwar nicht passend der Vergleich, aber auf Teneriffa gehen wir nie in die Touribuden oder die hochgelobten und gepriesenen Lokale. Wir bevorzugen da die Guachinchen oder auch mal gerne die einfachen Dorfkneipen. Damit sind wir fast immer am besten gefahren was Qualität und Authentizität der Speisen und Getränke betrifft. Man sitzt da vielleicht auch mal auf abgesägten Teppichrollen in einer Garage. Aber wenn Du zusehen kannst wie die Fritten frisch geschnippelt in's Olivenöl wandern und der Gockel, der eben noch auf dem Hof rumlief, sich jetzt fröhlich am Spiess dreht - hat echt was.
Der Vorteil ist allerdings das wir viele einheimische Bekannte haben da unten die uns immer wieder neue Tips geben.

Ansonsten : tolle Reise. Danke für's mitnehmen (y)
 
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Alfisto88

Aktives Mitglied
14.05.2015
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-1
München
Bin ganz erstaunt, dass es außer AirFrance und noch einer anderen kleinen französischen Airline keine Möglichkeit gibt, auf die Insel zu kommen. Fliegt wirklich keiner der ME3 nach Reunion?
 
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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Was ich ich mich schon die ganze Zeit frage.
Klar, gut und lecker essen gehört zum Urlaub dazu keine Frage. Aber wenn ihr mit den "gehobeneren" resp. empfohlenen Restaurants nicht immer glücklich ward - gab es denn keine, ich sag mal, lokalen einheimischen Lokalitäten die man mal ausprobieren kann ?
Da bin ich völlig bei Dir, genau so etwas suchen wir - und können es nicht finden. In Frankreich gibt es kleine Bistros mit guter Hausmannskost, solche hatten wir auch auf Reunion erwartet. Wir sprachen mit den Betreibern des B&B, welche uns hier auch nicht weiterhelfen konnten, da die lokale Küche mehr Hühnchen & Frittes, Steak & Frittes oder eben kreolische Küche ist. Aber wir suchten weiter und haben am 62. Tag endlich etwas Gutes in dieser Richtung gefunden.
 
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28.02.2011
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62/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18

Unser letzter voller Urlaubstag sollte gut geplant sein, wir hatten noch einiges von Reunion nicht gesehen.

Der eigentliche Plan sah eigentlich vor noch die letzte Nacht in der Villa Ote zu verbringen, dann am 63. Reisetag morgens zum RUN-Flughafen zu fahren. Dies hätte aber sowohl am 62. Tag einen ziemlichen Umweg bedeutet, am 63. Tag eine zweistündige Fahrt am Morgen zum Flughafen. So besprach ich unsere Planung mit der B&B-Eigentümerin, welche ebenfalls meinte, dass es für uns besser wäre in Flughafennähe die letzte Nacht auf Reunion zu verbringen, stornierte die letzte Nacht für 50% des Übernachtungspreises.

Wir packten unsere Tasche, nahmen das letzte spartanische Frühstück in der Villa Ote ein,
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an diesem Morgen mit einem Küchlein aus Süßkartoffeln, verabschiedeten uns von der Haushündin und fuhren um 08:30 vom Hof.
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Wir hatten einigermaßen Glück mit dem Wetter – noch war es überwiegend sonnig, doch von der Ostseite der Insel sahen wir bereits die Wolken herüberschwappen.

Also gab ich Gas, von den Vortagen war mir bewusst, dass jede Minute zählt. Über Nebenstraßen fuhren wir in knapp 45 Minuten zur Aussichtsplattform ‚Belvedere de Bois Court’, architektonisch eine typisch französische Grausamkeit!
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Wir liefen nach vorn auf eine Holzplattform, welche über den Abgrund gebaut war,
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nicht sehr vertrauenserweckend wenn gerade der halbe Parkplatz gesperrt ist, da er beim letzten Erdrutsch ins Tal gespült wurde.

Von der Plattform hatte man einen aufregenden Ausblick hinunter nach Grand Bassin,

die Schlucht
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und das Dorf mit seinem wunderschönen Wasserfall.
0207 07 by HON /UA

Auch die Versorgung des Dorfes mittels einer Lastenseilbahn konnten wir während unseres Aufenthalts beobachten. Interessant wäre für uns gewesen wie die Menschen aus Grand Bassin in die Zivilisation kommen.
 
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