63/3. & 64. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Pünktlich um 19 Uhr saßen wir im Holiday-Inn-Shuttle zum MRU-Flughafen, wo wir nach 3 Minuten Fahrt eintrafen.
One-Way-Tickets von MRU nach ODS waren ein Problem, entweder sehr umständlich und zeitaufwendig oder extrem teuer, TK wollte in Business Class bereits knapp ein Jahr vor Reisedatum bescheidene US$ 3'400 pro Person, One-Way! Aber zum Glück gibt es das Meilenprogramm von AVIANCA und Valentyna hatte noch knapp über 20'000 Meilen von unserer Südamerikareise auf dem Konto. Praktischerweise gab es auch zeitnah mal wieder eine 240%-Aktion, so dass ich die fehlenden Meilen zu US$ 1'700 zukaufen konnte.
Während das M&M-Online-Tool für Odessa so gut wie nie funktioniert, bot Lifemiles direkt MRU – IST – ODS in C für US$ 110 Steuern & Gebühren an. Somit kam ich für 2 Tickets in C auf US$ 1'800 statt regulären US$ 6'800. US$ 900/Person, das empfand ich als einen guten Deal.
Wir schleppten die Taschen ein letztes Mal zum Check-In,
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mussten etwas warten, erhielten dann aber unsere Boardingpässe.
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Eigentlich hatte ich den Mittelblock in Reihe 3 reserviert – nun bekamen wir die unbeliebte Erste. Keine Ahnung warum, Tauschen war nicht mehr möglich, ich hätte mich sehr, sehr geärgert wenn ich den regulären Preis bezahlt hätte.
Passkontrolle und Security waren über den Premium-Zugang schnell erledigt, wir liefen zur Lounge gegenüber unseres Abfluggates 28.
Die Lounge war relativ voll,
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wir fanden aber dennoch einen Platz und besorgten uns an der Bar etwas zu trinken.
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Das Essensangebot war zwar groß, qualitativ sah es aber sehr mau aus.
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So entschieden wir uns mit dem Essen zu warten, gingen noch kurz zum Dutzy-Free-Shop.
55 Minuten vor Abflug sollte bereits das Boarding beginnen. Umso verwunderter waren wir als wir bereits 1 Stunde und 5 Minuten vor Abflug die Passagiere einsteigen sahen. Da wir eh nichts mehr zu erledigen hatten, die Lounge auch nicht besonders toll war, stiegen wir ebenfalls ein, verstauten unsere Sachen und nahmen auf unseren Sitzen Platz.
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Schon kam das Tablett mit verschiedenen antialkoholischen Getränken, sehr lecker.
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Schon am Boden funktionierte das IFE-System perfekt, ich las mich durchs Filmangebot. Was hier auffiel war die immense Auswahl an Sprachen, was die klare Ausrichtung von Turkish zeigt. Normalerweise haben wir immer Probleme einen Film mit Russischer Sprache zu finden, nicht so hier. Ich würde eher sagen, dass es weniger Filme auf Deutsch denn auf Russisch gab. Wir entschieden uns für ‚The Accountant’ mit Ben Affleck & Anna Kendrick – ein nicht ganz einfacher, aber hervorragender Film.
Frühzeitig verließen wir das Gate, pünktlich waren wir im Nachthimmel über Mauritius, drehten auf nördlichen Kurs. Der ‚Koch an Bord’ teilte die Menükarten aus, welche auch die Bestellkarte für das Frühstück enthielt.
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Von der Speisekarte für das Abendessen
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wählte Valentyna die Rigatoni, ich entschied mich für die Hühnerbrust.
Währenddessen wurden die (untemperierten!!) Nüsse mit einem Getränk serviert,
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kurz darauf der Tisch eingedeckt,
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die kleinen täuschend echt gemachte ‚Kerzen’ gaben dem Ganzen einen schönen Touch.
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Als Vorspeise wählten wir beide die Meze,
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wahrscheinlich für Flugzeugessen okay, aber eben kein vergleich zu dem was man in Istanbul am Boden serviert bekommt.
Schon wurden die Rigatoni
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und die Hühnerbrust aufgetischt.
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Die Hühnerbrust war trocken, die Rigatoni jedoch einwandfrei, aldente!
Die Desserts waren dann wieder eher durchschnittlich,
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im Ganzen würde ich das Essen auf LH-Niveau bewerten, jedenfalls hinter AUA oder gar ANA. Irgendwie unter der Kategorie ‚mehr Schein als Sein’.
Kurz nachdem der Diner-Service beendet war, kam auch unser Film an sein Ende, wir ließen unsere Sitze zu Betten umbauen, putzten Zähne und entschwanden ins Reich der Träume. Oder versuchten es zumindest, denn die Mittelsitze in Reihe 1 waren wirklich nicht dafür geeignet. Zum einen waren die EXIT-Lampen sehr hell, dann machte die Crew dauernd die Vorhänge zur vorderen Galley nicht zu und unterhielt sich mit einem Off-Duty Turkish-Mitarbeiter, welcher auf 1A saß und absolut nicht schlafen wollte.
Nachdem ich 3x durch die Unterhaltung von zwei Stewards und dem Herrn auf 1A geweckt wurde, brachte ich meine Kritik an – worauf die Unterhaltung verstummte.
Pünktlich 2 Stunden vor Landung wurde das Licht angeschaltet, das bestellte Frühstück serviert.
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Dieses fanden wir beide ziemlich schlecht, die ‚fried Eggs’ waren im Backofen gebacken,
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das Eigelb gestockt, das Eiweiß flüssig – genau so wie es eben nicht sein sollte.
Egal, denn aus Ausgleich landeten wir sogar 5 Minuten vor der geplanten Zeit auf dem IST-Flughafen.
Zuerst durch die Sicherheitskontrolle und zur Lounge. Diese war, wie üblich am Morgen, sehr, sehr gut besucht, oben waren keine Plätze mehr zu erhaschen, wir mussten ins Untergeschoss ausweichen.
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Kino, selbstspielendes Klavier, Autorennbahn
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und Ähnliches sind nette Kleinigkeiten, können aber über die vielen Negativseiten dieser Lounge nicht hinwegtäuschen. Ich konnte noch nie verstehen weshalb diese Lounge so hoch gelobt wird, da ist mir eine SEN Lounge an den B-Gates in Frankfurt wesentlich lieber.
Völlig unverständlich war mir der Wi-Fi-Zugangscode, welchen man sich mit seiner Bordkarte an einem Automaten holen muss. Und dann enthält dieser Zettel auch noch völlig schwachsinnige Usernamen und Passwörter!
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Kann man nicht, wie in Deutschland, einfach ein frei zugängliches Internet in der Lounge anbieten, oder überwacht der Sultan auch hier was man z.B. in Sozialen Netzwerken schreibt?
Die Lounge war schmuddelig, laut, unruhig und im Ganzen abgewohnt. Duschen und Toiletten sind ebenfalls nicht auf den Passagierandrang ausgelegt – am wenigsten mag ich aber die ganzen verstreuten Essensstationen, wo man zuerst die ganze riesige Lounge ablaufen muss, um sich einen Überblick zu verschaffen. Lieber ein Buffet an einer Stelle als diese verteilten Stationen.
So nahmen wir uns nur eine Coke Zero, liefen relativ früh zu Gate 711, 15 Minuten Fußmarsch entfernt, los, Boardingbeginn laut Boarding-Pass 60 Minuten vor geplanter Abflugzeit.
Am Gate angekommen wurde uns klar weshalb: der Flug war komplett ausgebucht, es fand eine Vorpasskontrolle vor dem Boardingvorgang statt, durchgeführt von einer Person.
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Dementsprechend dauerte das Ganze ewig, wir durften um 8 Uhr durch den Priority-Zugang in den Bus. Normalerweise kenne ich von Turkish Airlines einen extra Business-Class-Bus, so aber nicht ma heutigen Tag, der Bus wurde bis zum Anschlag vollgequetscht.
Die Fahrt vom Gate bis zum Flugzeug dauerte geschlagene 15 Minuten, so dass wir um 08:15 in den völlig verranzten Airbus A321-200 einstiegen.
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Bei den Sitzen handelte sich nicht um die guten 2-2-Sessel sondern um die 3-3-Bestuhlung mit freiem Mittelplatz, ähnlich der alten LH-Continental-C (Vor-NEK). Auch die Sitze waren völlig runter, teilweise platzte die Bespannung auf, Klettband kam durch.
Auch der Willkommensdrink half bei der Verzögerung nicht mehr. Bis die 3 Busse geboardet waren, wir losrollten, hatten wir schon 35 Minuten Verspätung. Und dann rollten wir, und rollten, und rollten. In der Luft waren wir mit 65 Minuten Verspätung, 25 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit in Odessa.
Auf Reiseflughöhe wurde das Frühstück serviert,
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qualitativ und geschmacklich weitaus besser als das auf der Langstrecke.
Mit 35 Minuten Verspätung setzten wir auf der Holperpiste am ODS-Flughafen auf, rollten vors alte Terminal.
Hier gab es, zu unserer großen Überraschung, einen Extra-Bus für die Business-Class, welcher uns zum neuen Terminal brachte. Somit waren wir die ersten an der Passkontrolle, nun mit Passscannern, Fingerabdruckscannern – alles dauert wesentlich länger als früher.
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HON /UA
Auch die Ankunft des Gepäcks war ein Witz! Früher, im alten Terminal, kam das Gepäck nach 5 Minuten aufs Band. Nun, im neuen Terminal, dauerte es geschlagene 40 Minuten, was angeblich nun die Regel sei.
Fazit zum Flug mit TK: beim besten Willen kein Premium-Produkt, weder auf Kurz- noch auf Langstrecke, keine Preise ähnlich Premium-Anbietern wert, für US$ 900/Person jedoch ein ordentliches Produkt.
Draußen wartete bereits ein Freund auf uns, welcher uns bei grauem Wetter, etwas Schnee uns 2 Grad nach Hause zu unserer +0,5 brachte.
Somit ist auch Winterreise Nummer 3 beendet, für Valentyna steht der nächste Flug für den Folgetag an, für mich erst Mitte nächster Woche. – jedoch nur mit der guten alten AN-24 nach Kiev.
Einen neuen Reisebericht zur Winterreise Nummer 4 folgt in etwas über 2 Wochen, dann aber voraussichtlich nichts mit ‚Wärme’.