2. Tag; 5. Winterreise 2017/18
Zuerst eine Vorwarnung für alle weniger Essensaffinen: Die ersten knapp 3 Wochen dieser Reise sind – außer ein paar Ausnahmen – völlig auf den Konsum von gutem und interessantem Essen ausgelegt, d.h. es wird Tage geben, deren Hauptthema ‚Essen’ und Vergleiche von Gerichten in verschiedenen Restaurants/Street-Vendors/Hawkers ist.
Wem das Thema ‚Essen’ nicht so wichtig ist, der sollte sich am 24.03. und dann wieder am 01.04. einklinken, denn dann geht es los mit dem zweiten Teil der Reise, in dem uns ‚Essen’ zwar auch wichtig ist, das Hauptaugenmerk jedoch auf Kultur & Landschaft liegt.
Nun aber weiter mit der 5. Winterreise 2017/18.
Gegen 11 Uhr brachen wir zuhause auf, fuhren – hoffentlich ein letztes Mal – mit unserem Q7 zum Flughafen Borispol. Selbst auf der Brücke über den Dnjepr war kein Stau und so erreichten wir 2 Stunden vor dem geplanten Abflug das Terminal.
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HON /UA
Der Check-In gestaltete sich schwierig – denn das LH-System wollte die Bordkarte für den Flug nach Singapur für Valentyna ohne Visa nicht rausrücken. Der Hinweis, dass sich Ukrainer bis 96 Stunden im Transit visafrei in Singapur aufhalten dürfen war zwar bekannt, die Bordkarte für den Weiterflug vorhanden, aber das juckte das System nicht. Dass die Sparhansa ihre Flüge nicht mehr selbst abfertigt sondern nun Contract-Mitarbeiter zurückgreift war nicht besonders hilfreich.
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HON /UA
Doch nach 30 Minuten Probieren und Diskussion war es geschafft, unsere 2x 30 kg Gepäck (ja, wir haben uns diesmal wirklich eingeschränkt) wurden angenommen, wir erhielten unsere Bordingpässe bis Singapur.
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HON /UA
Durch die Priority-Security und Passkontrolle Airside und nach oben in die Lounge.
Hier die nächste Überraschung, die LH-Gruppe hat die Lounge gewechselt, von ‚links’ nach ‚rechts’, außer den Sitzmöbeln kein Unterschied,
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HON /UA
der Kaffee auch hier stark und heiß.
Nach einer guten Stunde mit einigen doppelten Espresso war es Zeit hinunter zu Gate D07 zu gehen, wo bereits das Boarding für unseren Flug nach Frankfurt begonnen hatte. Über den separaten Business-Class-Zugang ging es direkt ins Flugzeug, wo wir auf 2A und C Platz nahmen.
Bereits vor der geplanten Abflugzeit wurden die Türen des gut gebuchten Flugs geschlossen, wir rollten in Richtung Startbahn, vorbei an den Ukrainischen Regierungsflugzeugen,
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HON /UA
der Präsidentenflieger, eine A-319, fehlte jedoch (es gab mal derer zwei Stück, da es zu Konflikten zwischen der damaligen Premierministerin und dem Präsidenten über die Benutzung gab - ein A-319 wurde aber dann nach einem Regierungswechsel doch wieder verkauft oder zurückgegeben).
Ruckzuck, ohne Willkommensdrink, ohne heißes oder kaltes Tuch, waren wir in der Luft, überflogen nach wenigen Minuten den noch winterlichen Dnjepr, das Nobelwohngebiet Kontscha-Saspa.
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HON /UA
Wer auf Statuswürdigung Wert legt, mit Namen angesprochen zu werden, der sollte lieber einen Bogen um Lufthansa machen – außer man ist HON, der der hinter uns wurde mehrfach nach seinen Wünschen und seinem Wohlergehen befragt.
Im Vergleich zum Flug Anfang Dezember wurde die Getränkerunde vor dem Essen, die Nüsse dazu, eingespart. Clever, so erspart man sich jegliche Diskussion über die Temperatur derselben. Wenigstens eine Speisekarte gab es, noch.
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HON /UA
Der Schock war das Essen! Für einen Ü-2-Stunden-Flug in Business-Class ein kompletter Witz. Nun kenne ich diese Strecke wirklich, bin sie weit über 100 Mal geflogen, kenne das frühere Angebot. Aber was sich die Sparhansa nun leistete, das kommt eher dem ehemaligen Angebot der U-2-Stunden-Flüge gleich,
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HON /UA
wesentlich schlechter (Auswahl & Geschmack) als das was TK auf IST – TBS in ECO servierte.
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Da ich der Meinung bin, dass man Kritik freundlich anbringen sollte, um etwas zu verändern, teilte ich meine Meinung der Purserin mit, dass das Gebotene inklusive dem Plastiktablett, der Papierunterlage und dem auf das warme Gericht geknallte Brötchen (wozu ein Brötchen wenn man eh nichts dazu serviert?), doch eher Eco-Charakter hätte. Die Dame bestätigte, dass das Gereichte doch etwas peinlich sei, sich viele Gäste über das Essen beschwerten, LH an der falschen Stelle sparen würde.
Meine Beschwerde wurde aufgenommen, mit der Bitte sich bei mir zu melden – worauf ich bei dem zu erwartenden Textbausteinbrief auch gerne verzichten kann. Ich frage mich langsam wie weit Lufthansa noch sinken kann, welche Sparmaßnahme den Jungs als nächstes einfällt.
Wenigstens waren die Kopfkissen sauber, nicht wie üblich mit Haaren des Vornutzers versehen – und so konnten wir noch ein paar Minuten bis zur überpünktlichen Ankunft in Frankfurt die Augen schließen.
Ankunftsgate war B-47, ein Non-Schengen-Gate, uns wurde seltsamerweise ein Bustransfer zum Terminal angekündigt. Zum Glück wurde dann doch der Finger angedockt, wir konnten den langen Weg zu den Z-Gates starten.
An der Security, wie am ganzen Flughafen, gähnende Leere, zügig waren wir in der SEN-Lounge, fanden im hinteren Bereich noch zwei gemütliche Plätze mit Sicht aufs Vorfeld,
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HON /UA
führten einen kurzen Plausch mit Mitforist ‚mtresc’, der sich mit Verspätung auf dem Weg ins Land des Kimchis befand.
Die SEN-Lounge bot als Spezial Curry-Wurst an. Diese schmeckte jedoch so seltsam und war dermaßen süß, dass wir zum Klassiker auswichen.
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Noch etwas Shopping
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und ‚Warten’ in der zeitweise menschenleeren Lounge
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(außer uns noch 4 weitere Personen).