6. Tag; 4. Winterreise 2017/18
Nach 1 ½ Stunden Schlaf riss uns der Wecker aus den Träumen, wir quälten uns aus den warmen Federn und sprangen unter die Dusche. Zum Glück gab es im Zimmer eine Espressomaschine und kostenlose Kapseln.
Um kurz nach 3 saßen wir im Land Cruiser, fuhren durch die Innenstadt nach Süden. Uns verwunderte, dass selbst um diese Uhrzeit so viele Polizeiautos unterwegs waren.
Kurz vor dem Erreichen des Flughafens tankten wir das Auto voll, stellten es auf dem Flughafenparkplatz und gaben die Schlüssel am besetzten AVIS-Schalter im Ankunftsgereich ab.
Hinüber in die Departure-Hall,
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direkt zum *G-Check-In von TK.
Trotz 3 Online-Erinnerungen war ein Online-Check-In mit Sitzplatzauswahl nicht möglich gewesen, denn wegen einer Flugzeitänderung von 10 Minuten kam ich über den Warnhinweis nicht hinaus.
Ich wusste, dass für den Flug eine A330 mit 2-4-2 Bestuhlung eingesetzt würde, bat um einen 2er Block. Ziemlich mürrisch und desinteressiert bekam ich die Bordkarten in die Hand gedrückt, dass das so passen würde.
Es fehlte noch etwas wichtiges: der ‚Georgien-Löffel’. So wurden die Flughafenshops abgeklappert, ein entsprechendes Exemplar erstanden.
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Mission completed!
Da die Tante erst eine Stunde später für ihren Direktflug nach Kiev einchecken konnte, verabschiedeten wir uns, gingen nach oben, durch Security- und Passkontrolle in die Lounge.
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Nach einer Coke Zero war es auch schon Zeit aufzubrechen, wir liefen zu Gate 101, wo der Boardingvorgang bereits begonnen hatte.
Im Flugzeug stellten wir zu unserer Verwunderung fest, dass uns der Mitarbeiter am Check-In zwei Gangplätze gegeben hatte, der Fensterplatz neben mir war natürlich besetzt. Zum Glück war das Flugzeug zu maximal 25% ausgebucht, so dass wir uns weiter vorne eine komplette 4-er-Mittelreihe nehmen konnten.
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Überhaupt, der Flug war sehr angenehm, wesentlich bequemer als in einem Narrow-Body-Flugzeug, mehr Beinfreiheit, alles geräumiger.
Das Frühstück war für Y-Klasse hervorragend,
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da kommen manche Airlines in C auf einem 2-Stunden-Flug nicht heran (Hallo, Austrian Airlines!).
Pünktlich landeten wir am Horror-Flughafen-Istanbul, draußen lag, zu unserem Entsetzen, Schnee!!! Natürlich ging es mit dem Bus zum Terminal, kein Problem bei 80 Minuten Umsteigezeit – dachten wir.
Drinnen an der Transfer-Security war allerdings die Hölle los. Nicht nur der abgesperrte Bereich war voll, die Fluggäste standen im Korridor,
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alles drängte hinein – man kann sich vorstellen welches Chaos das war, denn alle hatten ja Anschlussflüge.
Zum Glück gibt es einen separaten Bereich für Business-Class und *G-Gäste, wo wir uns anstellten. Leider war auch dieser hoffnungslos überfüllt, dazu nur eine Abfertigung geöffnet – es ging so gut wie nicht voran. Von hinten immer wieder die Frage, ob man jemanden durchlassen würde, Check-In hätte schon begonnen. Aber unserer mittlerweile auch! Ich war schon ganz ruhig, dachte an Stunden in der überfüllten TK-Lounge bis zum Abendflug, sah keine Chance mehr unseren eigentlichen Flug zu erreichen. Aber plötzlich öffnete eine zweite Abfertigung und ruckzuck waren wir durch.
Ziemlich eilig liefen wir durchs Terminal
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zu unserem Anschlussgate – um dort zu erfahren, dass der Flug 20 Minuten Verspätung hätte.
So standen wir am Gate herum, um uns zahlreiche Pilger in weißen ‚Bademänteln’ und Badeschlappen, die müssen schön auf dem Weg zum Flugzeug gefroren haben.
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Aber auch ein Ukrainer machte Laune, voll wie eine Haubitze um kurz vor 9 Uhr morgens – aber nicht aggressiv, sondern lustig. Er hatte sozusagen Quasselwasser getrunken, redete mit jedem auf Russisch (ob sie es verstanden oder nicht war ihm egal), lud zahlreiche Pilger nach Odessa ein, kümmerte sich um einen Kranken (er erzählte er wäre Veterinär) etc.
Mit über 30 Minuten Verspätung stiegen wir in den Bus zum Flugzeug ein, über Treppen hinauf in die völlig ausgebuchte Boeing 737, ein funkelnagelneues Exemplar.
In Reihe 23 setzten wir uns auf unseren Fenster- und Mittelplatz, hinter uns eine Mutter mit zwei kleinen Kindern, welche bereits am Boden quengelten.
Mit einer Stunde Verspätung ging es in die Luft, geplante Flugzeit 70 Minuten. Ich hatte Kopfschmerzen, richtig böse Migräne – dazu trat mir die Göre die ganze Zeit in die Rückenlehne, knallte andauernd den Tisch runter und wieder hoch, das in Verbindung mit ihrer lauten, sehr hohen Stimme und meinen Kopfschmerzen war keine gute Kombi. Ich bat die Mutter freundlich sich um ihr Kind zu kümmern, bekam als Antwort nur ein Lächeln und Achselzucken – sowie einen Tritt in den Rücken. Okay, 70 Minuten – dachte ich.
Das Wetter in Odessa war übel, nicht nur starker Schneefall, dazu auch noch Sturm. Und so begannen wir zu kreisen, die beiden Mädchen hinter mir wurden natürlich unruhig, ihnen war es langweilig. Und so wurde es immer lauter, auch Valentynas Nerven zeigten langsam Ermüdungserscheinungen. Die dauernden Tritte in den Rücken, mein langsam explodierender Kopf, machten das alles nicht besser, und so drehten wir volle 2 Stunden über Odessa bis wir mit 2 ½ Stunden Verspätung landeten.
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Mit dem Bus zum Terminal, wo ich von einem Grenzbeamten zusammengefaltet wurde, dass sich diese Plastikseite mit dem Foto und den persönlichen Daten langsam aus meinem Pass löse. Mir war schlecht, in meinem Kopf drehte sich alles – wer Migräne hat, der versteht das.
Schnell das Gepäck vom Band und Landside, zuerst zur Bar, mit einem Wasser zwei Schmerztabletten runtergespült.
Valentyna bestand auf ‚Taxi-Bond’, sie wollte kein UBER, kein so verranztes Auto wie bei der Abreise. Zu meiner Genugtuung war ihr ‚Taxi-Bond’ (wir auch per APP bestellt) kein Stück besser, dafür fast doppelt so teuer.
Gegen 12 Uhr waren wir endlich zuhause, ich begab mich sofort ins Bett, warf zwei Schmerztabletten nach und hoffte, dass die Schmerzen bald aufhören würden.
Dies war dann auch schon die 4. Von 5 Winterreisen, die letzte beginnt in knapp 2 Wochen.
Unser Fazit zu Georgien? Nach Startschwierigkeiten hat es uns sehr gut gefallen, es wird nicht unsere letzte Reise in die Region gewesen sein. Ein absolutes ‚MUSS’ ist ein Auto, ein Geländewagen (keinen SUV!) oder Pick-Up. Denn nur so kann man das Land erleben, anhalten wo man möchte, hinfahren wo man will – und dabei noch echten Spass haben.