2/2. & 3. Tag; 5. Winterreise 2017/18
Bei der Lufthansa ist die Luft raus, im wahrsten Sinne des Wortes – aber dazu später mehr.
Da wir bereits 6 Stunden in der Lounge saßen, das Ganze ziemlich langweilig wurde, brachen wir pünktlich zum relativ weit entfernten Gate Z-62 auf, wo bei unserer Ankunft der Boardingprozess in vollem Gange war.
Über den Business-Class-Zugang kamen wir ohne Wartezeiten direkt ins Obergeschoß des A-380, wo wir den Mittelblock in der zweiten Reihe der Business-Class reserviert hatten. Wieso Mittelblock? Damit beide ohne den anderen zu stören, ohne Klettern, den Gang erreichen können.
Schon bei unserem Eintreffen war die Business-Class gut gefüllt, sie sollte zu 100% voll werden.
Handgepäck verstaut, Platz genommen und gleich festgestellt, dass etwas mit meinem Sitz nicht stimmt. Nach einem schnellen Glas Wasser und einer (noch) nicht eingesparten Zeitschrift
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ertönte ‚Boarding completed’, die Türen wurden geschlossen und wir dockten ab in Richtung Startbahn West.
Nach reichlich Herumstehen ging es endlich sehr sanft und leise in den Nachthimmel über dem Rhein-Main-Gebiet. Mein Sitz kam nicht zur Ruhe, irgendwas bewegte sich die ganze Zeit.
Nach dem ersten Getränk mit (untemperierten) ausschließlich Mandeln (langweilig!)
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kam die Purserin mit einem Tablet-Computer vorbei, auf welchem die Sitzplätze der Statusgäste vermerkt waren. Es sieht schon sehr seltsam aus wenn die Dame immer aufs Tablet starrt, dann den nächsten Gast ansteuert und mit Namen anspricht. Aber so konnte ich wenigstens um Rat wegen meines Sitzes fragen.
Es wurde weiteres Personal hinzugezogen, festgestellt, dass die Luftkammern, über welche sich die Härte der Polsterung steuern lassen, komplett leer sind, ich sozusagen auf den Innereien sitzen würde.
Ein Reset, 10 Minuten Warten – erfolglos, noch immer war die Luft aus dem Sitz raus, man erklärte sich bereit es nach dem Abendessen nochmals zu versuchen.
Die Speisekarte studiert,
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die Fischvorspeise gewählt,
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einen kleinen uninspirierten Salat,
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im Anschluss für Valentyna den Lachs, für mich das Tafelspitz.
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Das Essen war für Airlinefood in Ordnung, hat aber wenig mit dem zu tun was ich sonst auf Fotos anderer Reisebereichte über C-Flüge bei QR etc. sehe. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich weiterhin das Essen bei UIA in Business dem von LH vorziehe, ohne Schnickschnack und hochtrabende Namen, aber dafür geschmacklich besser.
Als Dessert nahm ich den Käse und eine seltsame Torten-Schnitte, welche zu gut 50% aus Gelatine mit Apfelgeschmack bestand.
Den Film zum Essen, Bladerunner 2049, hätte ich mir auch besser gespart, brach ich nach einer knappen Stunde ab. Wieso muss die Zukunft immer so dünster und negativ dargestellt werden?
Nun versuchte man es weiter mit Resets meines Sitzes – gab es nach weiteren 2 Versuchen auf, die Luft blieb raus, das Sitz- und Liegegefühl eine echte Katastrophe!
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Man schleppte weitere 3 Decken an, zwei Kopfkissen, versuchte meinen Sitz manuell aufzupolstern (echte Matratzenauflagen erst ab Mai), was leider nur leidlich gelang. Alternativ bot man mir übrigens einen Sitz in der PE an, denn Business war voll.
Valentyna versankt bereits ins Reich der Träume, ich hatte keine Chance auf dieser krummen Liegefläche einzuschlafen. So schaute ich noch einen älteren Film mit Jack Nicholson bis ich die Augen vor Müdigkeit nicht mehr offenhalten konnte.
Nur war an ein längeres Schlafen leider nicht zu denken, zu unbequem war das Konstrukt, ich wachte immer wieder auf weil es irgendwo weh tat, ich mich umlegen musste.
So quälte ich mich durch die Nacht, schlief mal 30 Minuten, mal 15 am Stück. 4 Stunden vor Landung wurde es mir dann zu dumm, ich entschied mich aufzuhören zu versuchen zu schlafen, entschied mich einen Film zu schauen.
2 Stunden vor Landung dann der Weckruf der Crew, Frühstück wurde angesagt.
Die Purserin erschien, fragte mich wie ich geschlafen hätte, erzählte sie hätte die ganze Nacht an mich gedacht. Na dann... Weiterhin habe sie eine Beschwerde an LH geschrieben, meinte ich würde als Kompensation sicher Meilen und Steuern zurückerstattet bekommen. Ja, und ich glaube noch an den Weihnachtsmann!
Das Frühstück war LH-typisch sozusagen ‚das Minimum’ was man auf einem Langstrecken bieten muss, lieblos, einfaltslos
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– ‚grau-blau’ sozusagen.
Wenigstens erfolgte die Landung sanft und überpünktlich, zudem regnete es nicht. Was will man mehr?
Raus aus der Röhre und den langen Weg zur Passkontrolle angetreten, welche ohne Schlange sehr schnell vonstatten ging. Auch das Gepäck war ruckzuck auf dem Band, wir gingen Landside, besorgen uns eine ‚Singtel’ SIM-Karte für 7 Tage mit max. 100 GB Daten, 30 Minuten internationalen Gesprächen, zu nur S$ 15.
Raus aus dem Terminal und ein UBER bestellt. Der Honda erschien zügig, brachte uns sehr schnell zu nur S$ 23,55 (inkl. Toll) nach Chinatown,
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wo sich unsere Unterkunft, das ‚The Scarlet’ befand.
Wir kannten das Hotel bereits von unserem letzten Singapore-Aufenthalt in 2017, und so hatte ich diesmal extra ein ‚Balcony-Zimmer’ gebucht, um mit Sicherheit ein Fenster zu erhalten.
Der Check-In war sehr freundlich,
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man gab uns einen Upgrade auf eine Suite – und das obwohl nicht übers Hotel direkt gebucht.
Mit dem Lift ins 2. Obergeschoss, wo sich unsere Suite zur Straße mit großem Balkon befand.
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Zu unserer Überraschung handelte es sich um eine echte Suite, wenn auch nicht riesig, mit Wohnzimmer,
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Korridor mit großzügigem Kleiderschrank,
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kleinem Schlafzimmer
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und ordentlichem Bad.
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Ausgepackt, geduscht & umgezogen – es wurde Zeit sich dem Ernst des Lebens zu widmen: dem Essen!
Da das Leben kein Ponyhof ist, stand Valentyna vor der Qual der Wahl, entweder ‚Cheek by Jowl’, Asiatische Fusionküche mit einem Michelin-Stern oder die Aneinanderreihung zweier Restaurants, welche beide vom Guide Michelin mit dem ‚Bib Gourmand’, sozusagen dem kleinen Bruder des Sterns, ausgezeichnet wurden.
Valentyna entschied sich für die interessantere Alternative und so liefen wir los, zur New Bridge Road, wo sich ‚Song Fa Bak Kut Teh’ befindet.
Zwar besitzt dieses Restaurant mittlerweile auch Niederlassungen, welche näher an unserem Hotel gelegen wären, jedoch handelt es sich auf der New Bridge Road um das Original, angeblich mit der besten Küche.
Noch schnell unterwegs Geld getauscht,
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und nach 1,4 Kilometern erreichten wir das Restaurant, vor welchem sich zum Glück gerade keine Schlange bildete.
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Bereits vor der Türe wird die Bestellung aufgenommen, sobald ein Tisch verfügbar ist hineingeleitet.
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Wir saßen keine 5 Minuten als auch schon das Essen erschien,
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Unter den bestellten Gerichten befand sich natürlich auch der Signature Dish ‚Bak Kut Teh’, übersetzt ‚Fleischknochentee’. Diese in Singapur populäre Suppe wir aus fleischigen Schweinerippchen, Gewürzen (viel Pfeffer) und Kräutern hergestellt, während des Essens immer wieder aus einer Art Teekanne aufgegossen.
War die Brühe und auch die Rippchen einfach wunderbar, zart, pfeffrig, war der Schweinebauch sogar noch einen Tick aromatischer – das Gemüse dafür etwas langweilig, trotz des gebratenen Knoblauchs.
Da wir noch einen weiteren Plan hatten beließen wir es bei diesen Gerichten, zahlten ca. US$ 19 und verließen das Restaurant in Richtung Chinatown.
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Vorbei am touristischen Teil Chinatowns in den hübscheren Teil,
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wo sich das Restaurant ‚Kok Sen’ befindet.
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Das ‚Kok Sen’ ist ein sogenanntes ‚Zhi Char’ Restaurant, ein einfaches Lokal, welches typische Singapore Hausmannskost anbietet, meist in üppigen Portionen. Dieses Spezielle ist im Inneren über und über mit Awards dekoriert, erhielt 2017 auch den Michelin Bib Gourmand Award.
Das Innere war wie erwartet sehr einfach,
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die Tische auf dem Bürgersteig alle besetzt.
Wir erhielten einen Tisch in der hintersten Ecke,
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die bebilderte Speisekarte.
Natürlich bestellte ich das hochgelobten ‚Prawn Paste Chicken’ sowie die typischen flachen Reisnudeln mit Shrimps.
Die Nudeln erreichten uns zuerst,
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eine eindrucksvolle Portion für keine US$ 13, im Anschluss das Huhn mit Chili-Sauce.
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Das Huhn war sehr interessant, die Kombination aus Geschmack von Huhn und Shrimps, aber der Gewinner waren die Nudeln in dieser wunderbaren Sauce, mit den nicht zu trockenen Shrimps und dem noch knackigen Gemüse.
Hier bezahlten wir US$ US$ 25 (inklusice Coke Zero) und traten zu Fuß den Rückweg zum Hotel an, etwas Bewegung nach diesem wunderbaren Essen musste sein.