11. Tag; 1. Winterreise 2017/18
Einen morgendlichen Blick aufs UFO geworfen und schon ging es um 8 Uhr hinunter zum inkludierten Frühstück.
Wir wurden von einer wirklich sehr attraktiven Dame in Empfang genommen, an einen Tisch geführt. Das Hotel muss bei der Eröffnung in den 50ern für Funktionäre und Westausländer gedacht gewesen sein, prächtigster Stalin-Stil auch hier.
Außer uns war eine deutsche Busreisegruppe anwesend, welche sich ob der riesigen Auswahl an Speisen kaum mehr einbekamen, die ganze Zeit darüber sprachen.
Die Auswahl war okay, die Spiegeleier leider vorgebraten und warmgehalten.
Taschen gepackt, ins Auto gepackt, Rechnung bezahlt und schon waren wir auf der Straße, fuhren in Richtung Innenstadt zum Gebäude des Slowakischen Rundfunks, auch bekannt als umgedrehte Pyramide.
Nachdem auch V. das Bauwerk bestaunt hatte, fuhren wir aus der Stadt heraus, nochmals unter dem UFO hindurch, nahmen die Autobahn Richtung Österreich & Ungarn.
V. übernahm das Steuer und brachte uns in etwas über 2 Stunden mit einem Stau kurz vor dem Ziel nach Budapest. Bei Tempolimit 130 km/h, also maximales gefahrener Geschwindigkeit i.H.v. 145 km/h fällt die Untermotorisierung des Opels übrigens nicht auf, auch da man mit geringer Geschwindigkeitsdifferenz die Fahrspuren wechseln kann. Und in Ungarn wird so oft die Geschwindigkeit von den Brücken gemessen, dass man tunlichst vermeidet zu schnell zu fahren.
Gebucht hatte ich das ‚Boscolo Hotel’, welches bei Marriott zur Autograph Collection gehört. Das Hotel ist im sogenannten ‚New York Plaza’ untergebracht,
wesentlich netter anzuschauen als das Sheraton in Prag. Koffer dem Doorman übergeben und das Auto selbst ins Hotelparkhaus gebracht. Der tägliche Parktarif für Valet-Parking ist nämlich wesentlich höher als Self-Parking.
Hoch in die Lobby,
wo wir an der Rezeption sehr freundlich eingecheckt wurden, eine Einweisung zum Hotel vom Hoteldirektor persönlich erhielten.
Natürlich war um 12:30 unser Zimmer noch nicht bezugsbereit. So nahmen wir die benötigten Dinge aus unseren Taschen, lagerten den Rest ein.
Aus dem Hotel hinaus, 100 links Geld gewechselt (guter Kurs, keine Provision) und weiter ins jüdische Viertel
zur Synagoge.
Die Architektur
in Budapest gefiel uns besser als in Prag, auch wenn noch sehr viele Gebäude völlig unrenoviert sind, uns das Ganze etwas an Odessa erinnert.
Natürlich gefiel uns dieser Gebäudekomplex besonders gut, erinnerte uns stark an Moskau.
Über eines waren wir jedoch geschockt: die immense Anzahl der Obdachlosen, welche wirklich überall präsent sind, in Park, auf Einkaufsstraßen, vor unserem Hotel. Ich rede jetzt nicht von 3 oder 4 an einem Platz, nein, es sind wirklich sehr viele.
Weiter an hübschen Gebäuden vorbei
Da ich Ende der 90 einmal für einige Monate in Budapest gelebt hatte, kannte ich mich doch noch recht gut aus, denn die Stadt hat sich über 15 Jahren nicht so sehr verändert wie z.B. Shanghai in einem Jahr.
Ich führte V. auf den Vörösmarty Platz, wo ich damals am Wochenende immer meinen Kaffee im Kaffeehaus ‚Gerbeaud’ eingenommen hatte.
Da heute das Wetter fantastisch war, das erste Mal mit Temperaturen höher als zuhause (20 zu 18 Grad), betrachteten wir den Innenraum,
entschieden aber draußen Platz zu nehmen, unseren Kaffee in der Sonne zu genießen.
Mit neuen Kräften liefen wir über den wegen Bauarbeiten abgesperrten Josef Nador Platz zur St.-Stephans-Basilika.
Kurz hinein
und den Innenraum als langweilig beurteilt, bevor es weiter zur Oper ging.
Leider verschandelte das Plakat das ganze Gebäude. Den Innenraum betrachtet
und weiter in Richtung Fluss. V. meldete Hunger, ich schaute in TA was es in der Nähe gibt und leitete sie zum ‚Caffe GianMario’ (TA #30 für Budapest).
Im Inneren einen Tisch gesucht
beim in Deutschland geborenen Eigentümer Lasage
und Spaghetti A.O.P. mit Speck bestellt.
für ein schnelles Mittagessen sehr gut und mit insgesamt EUR 13 auch nicht besonders teuer.
Gesättigt an der völlig eingezäunten US-Botschaft vorbei, wieder hübsche Häuser betrachtet,
zum Freiheitsplatz.
Dort befindet sich das Sowjetische Kriegsdenkmal,
auf das die Herren der US-Botschaft täglich aus ihren Bürofenstern blicken.
Vor dem Parlamentsgebäude angekommen war V. sprachlos, so viel Opulenz hatte sie nicht erwartet.
Ein Foto von Gebäude und Reiterstatue geschossen,
am Ethnographischen Museum vorbei,
noch ein Denkmal betrachtet
und hinunter zum Donauufer, mit Panoramablick nach Pest,
stromaufwärts
[
und stromabwärts.
Hier stand dann auch schon die nächste Statue aus der Endphase der Sowjetunion auf einem Sockel.
Ein Blick auf die Matthiaskirche mit Fischerbastei und grauslichem Hilton-Hotel,
an den Schuhen am Donauufer vorbei (kein Foto, fanden wir nicht sehr hübsch gemacht, zudem dreckig) in Richtung Kettenbrücke und Königspalast.
Nun hatten wir genug für den ersten halben Tag, gingen zur U-Bahnstation am Parlamentsgebäude, nahmen die M2 zurück zum Hotel.
Die Rolltreppe fuhr sehr schnell tief nach unten,
Station
und Wagen waren sehr sauber, überall mit 3G Empfang.
Von der U-Bahn-Station 180 Meter zum Hotel, wo nun unser Zimmer im 2. Stock bezugsbereit war. Wir nahmen den Aufzug, hatten einen schönen Blick auf die Lobby
und betraten unser Zimmer, eine Junior-Suite.
Beim Eintreten dachten wir wir kommen in einen Tanzsaal, so groß und lang war der Korridor.
Auch das Zimmer an sich war sehr groß, man hätte locker daraus ein Wohn- und ein Schlafzimmer machen können.
Besonders beeindruckend war aber das sehr große und stilvoll gemachte Badezimmer,
alles ein Traum nach dem Sheraton in Prag.
Da wir auch genug Schränke hatten, konnten wir alle unsere Taschen auspacken. Noch kurz in den nahegelegenen Supermarkt, Manner-Schnitten, Cherry-Coke-Zero und zuckerfreies Red Bull besorgt.
Am Abend hatten wir uns mit Freunden aus Dagastan verabredet, welche sich auch gerade in Budapest aufhielten, nahmen eine Kleinigkeit zu Essen im eindrucksvollen Hotelrestaurant ein. Da unser Freund in der Politik tätig ist, bat er uns keine Fotos zu machen. Diesem Wunsch kamen wir natürlich nach.