14. Tag; 1. Winterreise 2017/18
So ein kleines Bett hat auch etwas Gutes, man muss zwangsweise Kuscheln. Und da wir nur zu zweit im Bett waren, unsere +0.5 nicht wie sonst üblich in der Mitte liegen wollte, war selbst das neue, standarisierte ‚Le Meridien-Bett’ kein Problem.
Um 9 ging es hinunter zum Frühstück, wir mussten Schlange stehen. Nach 10 Minuten des Wartens durften wir eintreten,
bekamen wir einen Tisch neben einer Ablage für benutztes Geschirr zugeteilt. Auch der schwarze Fußboden machte keine rechte Lust auf Essen, war schon von den Vorgästen extrem dreckig.
So ging es zum Buffet, nach 2 Wochen Hotelfrühstück in Europa recht langweilig, wie üblich etwas Brie, Salami, Kochschinken, Lachs, Eierspeisen, Bacon, Würsten, Croissants und Joghurt.
Was freuen wir uns schon auf Asien und speziell Indien, wo wir wieder mehr Abwechslung vorfinden werden.
Kurz aufs Zimmer, für den 2. Teil des Wiener Sightseeingprogramms fertig gemacht.
Das Auto vorfahren lassen und direkt in Richtung Schloss Schönbrunn gefahren, wo wir das Fahrzeug im Parkhaus des Technischen Museums, einem wunderschönen Gebäude,
abstellten und zum Schloss liefen.
Die Schlangen an den Ticketschaltern waren sehr lang – und ich hatte eh keine Lust ins Schloss hineinzugehen. So nutzte ich dies als ideale Ausrede den Palast nur von außen betrachten zu müssen.
Ich will ehrlich sein: mir gefällt Schloss Schönbrunn überhaupt nicht, kein Vergleich zu Budapest oder auch Prag.
So war ich froh, dass wir recht zügig durch den Auer-Welsbach-Park zum Auto zurückkamen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Wien war der Kauf eines Geburtstagsgeschenkes für +0,5. So fuhren wir zur Praterstraße 26, kauften Spielzeug, Halsbänder, Leinen und eine blinkende ‚Disco-Leuchtkugel’ als Leinenzierde.
Weiter ging es zu einem Bauwerk, das mich mehr interessiert als jedes Schloss, dem Hundertwasserhaus Ecke Löwen- und Kegelgasse. Heute war die Parkplatzsuche kein Problem und so liefen wir gemeinsam zu diesem von Friedensreich Hundertwasser in den 1970er Jahren gestalteten, Anfang der 1980er Jahre erbauten Wohnhauses.
Von hieraus am Heldendenkmal der Roten Armee vorbei zum Schloss Belvedere, wo wir auch wieder ohne Probleme einen legalen Parkplatz in der direkten Nähe des Parkeingangs fanden.
Hinein in den sehr hübsch angelegten Park mit großer Wasserfläche.
Das Schloss gefiel uns beiden wesentlich besser als Schönbrunn,
Besonders tat es mir aber das ‚Fat House’ von Erwin Wurm an, über welches ich im Vorfeld gelesen hatte.
Zurück zum Auto und zum Hotel gefahren, dort den Opel wieder abgegeben.
Da wir nach dem spärlichen Frühstück Hunger hatten wollten wir ins ‚Shiki’, eine Bentobox essen gehen, hatten einen Tisch reserviert. Leider sind die Bentoboxen nur Montag bis Freitag von 12:00 bis 14:30 erhältlich, also nicht am Samstag. Auf ein ausgiebiges Mittagessen hatten wir keine Lust – und so ging es auf Wunsch von V. zu ‚Nordsee’, Selodka (Matjes-Hering) essen.
V. hatte schon am Vortag bei P&C Kaschmir Pullover zu EUR 99,95 gesehen, einen Preis zu dem man in der Ukraine nicht an 100% Kaschmir kommt. Also durfte ich hier noch eine Weile Größen- und Farbberater spielen.
Ich wollte noch den schon von außen sehr interessanten H&M Store von innen betrachten und war begeistert.
Als Belohnung gab es im Anschluss einen hervorragenden ‚Großen Braunen’ im Außenbereich des 1010 Bar Café in der Seilergasse, welcher exzellent war und mir neue Lebenskräfte einhauchte.
Zurück zum Hotel, etwas für das Abendprogramm erholt, wir waren schon wieder 9 Kilometer gelaufen, relativ viel für einen Tag mit Auto-Sightseeing.
Da am Morgen ein Freund aus Miami angekommen war, sagten wir unsere Reservierung im Restaurant ‚Die Metzgerei’ ab und gingen nach einem Drink in der Bar des Le Meridien in den ‚Albertina Passage Dinnerclub’, wo wir gegen 21 Uhr eintrafen.
Wir bekamen einen schönen Tisch mit Blick,
bestellten eine Vorspeisenauswahl, um die Zeit bis zum Beginn der Musik zu überbrücken.
Das Essen war so schlecht, dass V. und ich uns entschieden das Hauptgericht ausfallen zu lassen, nur ein Dessert zu nehmen.
Die Live-Musik war ‚Tanzmusik’ aus den vergangenen Jahrzehnten, nicht gerade unser Ding. Das Publikum war sehr gemischt, von jung bis sehr alt.
Das Interieur des Clubs ist sehr edel
- dementsprechend waren wir auch gekleidet, Abendgarderobe, wie es sich in unseren Augen gehört.
Nach dem Essen gingen wir noch in den Private Room, sozusagen ein Club im Club, in welchem man auch rauchen darf.
Nach einem Absacker und da uns die Musik eher zum Schlafen anregte,
verabschiedeten wir uns gegen 24 Uhr von unserem Freund und liefen zurück zum Hotel.