1. Tag; 2. Winterreise 2017/18
Zuerst eine kleine Entschuldigung: viele Fotos konnte ich nicht verwenden, extrem unscharf, irgendwie kommen wir mit der ‚supertollen’ LUMIX DMC TZ 81 nicht klar. Sobald das iPhone X geliefert wurde fliegt die Kamera in die Ecke und wird vergessen.
Okay, los geht es mit der zweiten Reise der Wintersaison:
Zwischen der Rückkehr aus Zentraleuropa und der ersten großen Reise der Wintersaison lag eine Lücke von 7 Wochen – zu lange bei der bereits herrschenden Kälte.
Zwar klingen ca. 13 Grad (plus) nicht besonders kalt – aber hierbei handelt es sich um Maximaltemperaturen. Real hat es morgens um 10:30 maximal 8 Grad und es pfeift ein eisiger Wind vom Meer – fühlt sich nach Gefrierpunkt an.
Also suchte ich etwas, nicht zu weit weg, mit etwas Restwärme und einem Business-Class-Preis von maximal US$ 500. Google-Flights zeigte hier zwei Ziele, Tel-Aviv (waren wir letztes Jahr) und Larnaca auf Zypern.
Zwar war ich bereits 3x geschäftlich im griechischen Teil Zyperns, jedoch noch nie als Tourist (bzw. ‚Traveller’); V. hatte die Insel noch nie besucht, Länderpunkt.
Zu meiner Verwunderung gab es für weniger als US$ 500/Person sogar zwei Alternativen, OS über VIE (P) und PS über KBP (Z). Nachdem ich mir die Flugzeiten angeschaut hatte, fiel die Wahl in Sekundenschnelle auf PS.
Der Vortag der Reise wurde mal wieder stressig, Gym, alles mögliche erledigen, Cabrio in die Garage und Taschen packen – wir hatten uns geschworen auf dieser Reise nur je ein Aufgabegepäckstück mitzunehmen.
Um 4 klingelte uns der Wecker aus dem Bett, um 05:15 standen wir mit unserem Gepäck auf der Straße, ich bestellte ein UBER, welches bereits nach 2 Minuten in Form eines recht alten KIAs erschien.
Da um diese Uhrzeit die Straßen noch leer waren, der Fahrer einen überaus flotten Fahrstil an den Tag legte, erreichten wir das alte Terminal des ODS International Airports bereits um 05:30.
Hinein und direkt zum Business-Class Check-in von MAU (auch PS oder MAY).
Zügig erhielten wir unsere Boarding-Pässe für ODS – KBP und KBP – LCA,
standen relativ lange an der Security und machten uns dann auf in die Lounge.
Im Gegensatz zum normalen Terminal ist die Lounge beheizt, draußen im Warteraum friert man sich im Winter den Arsch ab. Ein weiterer Vorteil von PS im Gegensatz zu OS und LH, welchen selbst Business-Class-Gästen, HON und SEN den Zutritt verwehren.
Kurz zum Buffet
und einen doppelten Espresso gezogen, geschaut was sonst noch so im Laufe des Tages ab ODS abfliegt.
Bereits 40 Minuten vor der offiziellen Abflugzeit (07:00) begann das Boarding, wir gingen an der langen Schlange vorbei und durften direkt in den VIP-Kleinbus einsteigen.
Vorteil #2 für PS gegenüber LH und OS: man sitzt im beheizten Minibus statt im eiskalten Bus zu stehen. Nachteil? Der VIP-Bus-Fahrer ließ uns, obwohl wir als erste am Flugzeug ankamen, erst am Schluss aussteigen, so dass wir ewig warten mussten bis wir im Flieger waren.
Los ging es zum Flugzeug für unseren Minihüpfer nach Kiev, einer 737-800 mit Ohren.
Das Einsteigen nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch, ‚boarding completed’ erklang erst um 07:15. Soweit ich sehen konnte war die Y zu 100% gefüllt, die Business-Class zu 9/12.
Die Sitze bei PS sind sehr angenehm, entsprechen den LH-Vor-NEK-Sitzen, also breiter gestellt, mit ausgeklapptem Mitteltisch. Unter diesem befinden sich für die Passagiere abgepackte Decken und Kopfkissen.
Schon vor dem Start wurden heiße Tücher und ein Getränk gereicht,
die Crew war wie üblich sehr freundlich und hilfsbereit.
Gegen 07:25 erhoben wir uns in den nebligen Morgenhimmel über Odessa. Eigentlich wollten wir nach der kurzen Nacht etwas Schlaf nachholen, was aber wegen der sehr lautstarken Unterhaltung der beiden ukrainischen ‚Bisneßmän’ direkt vor uns nicht möglich war. Ich kann ein solches Verhalten nicht verstehen, 1.) stört man die Mitreisenden und 2.) wollte ich nicht, dass jeder mithört was ich zu besprechen habe. Allerdings ging die Unterhaltung nur darum ‚was habe ich, was hast Du’, über den gesamten Flug, ohne auch nur eine Minute Unterbrechung. Ja, das nervte sowohl Valentyna wie auch mich.
So nahmen wir statt zu schlafen das Frühstücksangebot an, zur Auswahl standen Aufschnitt oder Käse.
Das Gebotene wurde direkt mit dem Einsetzen des Landeanfluges serviert, war typisch Ukrainisch, etwas Obst (darunter Scharon), Fleisch mit Frischkäse und Tomate, Croissant und/oder Brötchen, Kirschmarmelade und ein seltsames Gelatine-Dessert.
So sehr ich über den Minimumservice bei LH/OS auf Kurzstrecke meckerte, ein leckeres belegtes Brötchen wäre auf einem 30-Minuten-Flug sinnvoller als ein komplett eingedeckter Tisch. Valentyna meinte mir könne man es auch nicht Recht machen – da liegt sie nicht allzu falsch.
Bereits um 07:55 setzten wir bei echtem Sauwetter am KBP-Flughafen auf, bekamen natürlich einen Außenposition mit Bustransfer zugewiesen. Seltsamerweise gibt es hier keinen Minibus für C-Paxe.
Im Terminal angekommen ging es gleich nach oben zu den internationalen Abfluggates, wieder Security und im Anschluss Passkontrolle. Dummerweise erwischte ich einen Schalter, an welchem gerade ein neuer Mitarbeiter eingewiesen wurde, es dauerte ewig.
Nach oben in die MAU-Lounge, welche direkt neben der von LH/OS genutzten liegt und wesentlich ‚ukrainischer’ eingerichtet ist, dunkles Leder. Fotos inklusive Essen sind aus einem Nachbarthread bekannt, deshalb spare ich mir hier Fotos.
Wie auch in der Nachbarlounge ist der Kaffee das Beste an dieser Lounge, aber durchaus angenehmer als im normalen Abflugbereich auf den Anschlussflug zu warten.
Boarding für PS 341 nach Larnaca startete pünktlich, für die C-Klasse gab es, wie üblich, einen extra Zugang. So waren wir ruckzuck im Flugzeug (737-900), nahmen auf 1D und 1F Platz. Auch hier wieder, die bequemen LH-Vor-NEK-Sitze, allerdings in Reihe 1 mit eingeschränkter Möglichkeit die Beine auszustrecken.
Im Gegensatz zu den ‚Premium-Airlines’ wie LX/OS/LH lagen, wie immer, eingeschweißte Decken und Kopfkissen am Platz, feuchte Tücher und Getränke wurden vor dem Start angeboten. Überhaupt, der ganze Service ist viel aufmerksamer und freundlicher als bei der LH-Gruppe: die Damen stellen sich mit Vornamen vor, die Jacken werden in der Garderobe aufgehängt, man wird häufig gefragt ob man noch etwas wünsche. Was mir besonders gefällt ist, dass die vorderen Waschräume aktiv für C-Klasse Passagiere freigehalten werden.
Die Y-Klasse war wieder zu 100% besetzt, 3 Personen wurden in die C upgegradet, welche dann mit 8/12 ausgelastet war.
Auf Reiseflughöhe wurde zuerst Getränke und Nüsse (nein, nicht warm, aber wenigstens nicht einfach in einem Tütchen)
und dann das Frühstück serviert, wobei man aus 3 Gerichten (2x herzhaft, 1x süß) auswählen konnte. V. entschied sich für pochierte Eier, ich mich für einen Eierauflauf mit Spinat und Putenwürstchen.
Das Essen war okay, speziell die Croissants bei PS sind für Flugzeugkost lecker.
Ansonsten verlief der Flug völlig ereignislos, wir konnten etwas dösen, die Landung in Larnaca
erfolgte 5 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit.
Obwohl an der Passkontrolle wegen eines Fußballspiels am Abend sehr viel los war, ging alles sehr schnell, keine Fragen wie in FRA zu Rückflugticket, Barmitteln etc.. Auch das Gepäck kam zügig und vollständig, wir gingen hinaus, suchten den Schalter von AVIS.
Ich hatte im Vorfeld einen Ford Focus Automatik, Gruppe F, gebucht. Und genau diesen gab es dann auch, EcoBoost, 3-Zylinder, trotz President-Karte.
Da die deutsche Vodafone-Karte von unserer Zentraleuropa-Reise noch funktionierte konnten wir mittels Google-Maps problemlos in Richtung Paphos starten.
Tempomat auf 115 km/h eingestellt und laufen lassen, anfangs war einiges los.
Nach 1 ½ Stunden erreichten wir Paphos, steuerten unser Hotel, das ‚Almyra’, ein Design-Hotel der SPG-Gruppe an.
Ziemlich erschöpft zur Rezeption, wo uns ein Upgrade auf ein Seaview-Zimmer mit Terrasse mitgeteilt wurde. Valentyna fielen fast die Augen zu, mir ging es schon wieder etwas besser – und so ging es direkt ins Zimmer.
(unscharft, kauft keine LUMIX!)
Irgendwann scheint der Laden mal eine Renovierung gesehen zu haben, manche Details hatte man aber vergessen.
Taschen ausgepackt, einen Blick von der Terrasse genossen, und etwas relaxt.
Zum Abendessen hatte meine Recherche in TA ergeben, dass die ‚AKIS Taverne’ 7 Kilometer außerhalb Paphos sehr gute zypriotische Meze anbieten soll.
Hungrig setzten wir uns ins Auto (das sich nur durch Schlüssel ins Schloss stecken öffnen lässt, keine Funkfernbedienung – ich wusste nicht, dass es sowas noch gibt) und fuhren los.
Superausgebauten Straßen im Nirgendwo, zweispurige Fahrradwege an Orte an welchen bestimmt nie jemand Fahrrad fährt, so stellte sich für uns Zypern dar.
Am Restaurant angekommen waren wir dann doch etwas verwundert: in dem sehr geräumigen Restaurant war gerade mal ein Tisch besetzt.
Okay, der Tourist (ein Pauschalurlauber hat ja keinen Mietwagen) kommt hier auch nicht her, nur der Traveller kann ein so abgelegenes Lokal aufsuchen.
Wir suchten uns einen Tisch aus und bestellten beim überaus freundlichen Wirt die Meze für 2, je Euro 17, dazu zwei Coke Zero.
Nach kurzem Warten wurde aufgefahren, insgesamt 5 kalte Meze und 16 warme.
Im Anschluss war sogar noch ein kleines Dessert enthalten.
Unsere Beurteilung? Schade um die Produkte. Denn es war viel zu viel, mindestens die Hälfte ging wieder zurück, trotz Hunger beim Eintreffen. Zudem wurde uns bereits am ersten Abend sehr klar, dass zypriotische Küche und wir keine Freunde werden. Das Essen war einfach nur langweilig, das Fleisch gekocht oder unterwürzt, alles schmeckte irgendwie gleich. Wenigstens die vielen streunenden Katzen wurden im Anschluss satt.
Noch schnell in einem kleinen Supermarkt zwei Coke Zero erstanden und zurück ins Hotel, auch hier Totentanz,
das Publikum kommt wohl meist aus England und ist jenseits der 70.
Dafür ist es im Zimmer nicht so ruhig, die Wände müssen aus Papier sein, man versteht jedes Wort der Nachbarn.
Begeisterung sieht anders aus – aber Valentyna wird hoffentlich ihre Sonne bekommen, das Hotel hat ein Gym und es gibt einige Sehenswürdigkeiten um Umkreis um 70 Kilometern. Einen McD haben wir auch schon für den Notfall entdeckt.