Nicht jeder, der Medizin studiert, wird gefeierter Herzchirurg mit einem Monatssalär wofür man sich einen Oberklassewagen kaufen kann. Nicht jeder Jurist wird Topanwalt. Nicht jeder Programmierer wird Chef von Google. Warum soll jeder, der sich für eine Pilotenausbildung bei LH entscheidet von da Puderzucker in den Arsch geblasen bekommen?
Weil man das in der Vergangenheit so praktiziert hat. Und der "durchschnittliche Deutsche" (zählen da überhaupt Lufthansa-Piloten dazu?

) denkt nun mal nach den Prinzipien "das haben wir schon immer so gemacht" und "früher war alles besser"
Und genau hier liegt ein Problem, was sogar ich als Laie, der kein Pilot ist oder sich mit allen Modalitäten der Verträge auskennt, erkennt.
Ich erinnere mich an ein Interview mit diesem VC-Vorsitzenden im Stern?/Focus?/...?
Als er darauf angesprochen wurde, dass ein demographischer Wandel vorliegt, andere Sparten auch länger arbeiten und es medizinisch durchaus vertretbare Argumente gibt, dass auch ältere Piloten noch fliegen, kam das "Sicherheits"-Argument. Schließlich will ja kein Passagier von einem Piloten geflogen werden, der irgendwie noch über die Runden kommen muss und sich nicht fit fühlt?
Als er darauf angesprochen wurde, dass Mediziner auch für Menschenleben verantwortlich sind und im Durchschnitt weniger verdienen, kam das "Reiner Neid"-Argument. Außerdem habe er damals einen Studienplatz für irgendein ingenieurwissenschaftliches Studium ausgeschlagen, wo er schneller Karriere gemacht hätte und mehr verdienen hätte können. Wer will, kann ja bei entsprechender Leistung Pilot werden, aber es gibt eben nur wenige von solchen Menschen.
Ja, was soll man da noch entgegnen? Gegen Sicherheitsargumente kann man wenig sagen, das Neidargument ist ein Todschlagargument.
Der Eindruck einer gewissen Überheblichkeit kann da schon entstehen.
[Auch wenn vielen cand. med. beim ersten Überstreifen der weißen Uniform einer abgeht - die regelmäßigen "Einläufe", die die eigene Unfähigkeit (=/= Unwissenheit) ins Bewusstsein rücken reichen meist, um nicht dem Irrglauben aufzusitzen, jeder würde der nächste Christiaan Barnard werden.]