WARUM LH SO TOLL IST....

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flysurfer

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06.03.2009
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Meine Macke mag sein, daß ich bei Lufthansa davon ausging, daß ich einen vertrauenswürdigen Geschäftspartner vor mir habe.

Also bitte, Lufthansa ist eine Airline. Und welche große Airline verdient denn das Merkmal "vertrauenswürdig"? Da fällt mir jetzt wirklich keine ein, aber ich kenne natürlich auch nicht alle aus intensiver eigener Erfahrung. Aber grundsätzlich wissen wir doch, dass im Passagierverkehr überwiegend wenig bis nichts verdient wird, viele Marktteilnehmer sogar andauernd Verluste machen und viele auch die Segel streichen. Mit Redlichkeit kommen die Airlines da aus eigener Sicht nicht wirklich weiter, viele pfeifen aus dem letzten Loch, es wird mit harten Bandagen gekämpft. Nicht umsonst rät man ja Milliardären, die Millionäre werden wollen, zum Kauf einer Fluglinie.

Kundenveraschung gehört bei den allermeisten Airlines zum Geschäftsmodell. Der Massenmarkt ist höchst preissensitiv, alles ist online vergleichbar, also muss man durch die Hintertüre zu seinem Geld kommen. Doug Parker hat im November nicht umsonst erzählt, dass der gesamte Gewinn seiner Airline letztlich ziemlich genau die Höhe des Betrags hat, den US Air mit den neu eingeführten Gepäckgebühren erwirtschaftet. Und jeder guckt auf den anderen. Kaum führt einer eine neue Schikane ein und kommt damit durch, machen es alle anderen nach. Viele Airlines scheinen einen permanenten Überlebenskampf zu führen. Und wer ums Überleben kämpft hat andere Prioritäten und eine andere Wahrnehmung als führende Unternehmen, die mit sich und ihrem Markt im Reinen sind, die in Ruhe selbst gestalten und Qualitätsmaßstäbe setzen zu können, anstatt nur noch auf das zu reagieren, was die anderen gerade machen. Von einem Ertrinkenden zu erwarten, dass er aufrichtig, ehrlich, freundlich und hilfsbereit ist, ist doch etwas viel verlangt. Vielmehr ist doch eher zu erwarten, dass es so ziemlich alles tun wird, um nicht unterzugehen – auch Dinge, die normalerweise eher unmoralisch sind.

Die Airlinebranche ist wie eine Flotte Schiffbrüchiger. Die einen saufen bereits ab, andere sitzen noch in Rettungsbooten. Aber alle sehen sie um sich herum ständig den Untergang. Das schlägt den Schiffbrüchigen natürlich aufs Gemüt, eine gewisse Bunkermentalität macht sich breit: "Was sollen wir sonst machen, es geht schließlich um unser Überleben?" Wertesysteme, die in anderen Branchen zwischen Kunde und Anbieter gelten mögen, werden dann schnell als überflüssiger Ballast über Bord gekippt. Und natürlich orientieren sich alle an den Skrupellosesten, denen das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht. Was die machen, machen alle anderen direkt nach.
 

flysurfer

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Daher gehe ich dagegen vor. Und wenn hier einige tatsächlich so viel Kreuz wie Mundwerk hätten, dann müßte bei LH der Beschwerdetisch übergelaufen sein und schon längst ein Gegensteuern erfolgen. Ohne daß einige wenige Foristen klagen müssen.

Ein Gegensteuern erfolgt dann, wenn die verantwortliche Führungskraft der Meinung ist, dass dies notwendig und sinnvoll ist, um die Ertragssituation zu verbessern. Ich sehe keine Anhaltspunkte, dass dies bei LH und verschiedenen anderen Airlines der Fall ist. Im Gegenteil: Der Trend geht doch eigentlich eher dahin, noch mehr Abstriche und Einschnitte am Produkt zu machen, Kosten zu senken, wo immer es nur geht. Und das Wunder, Kosten zu senken, ohne dass die Qualität darunter leidet, beherrschen eben nur sehr wenige. Ist ja auch kein Kinderspiel.
 
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marioconi

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10.01.2011
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Dann bring' mal Deinen Einsatz auf den Tisch.

Ich glaube Dir, dass Du klagen wirst. Aber bitte informiere uns über die Ergebnisse!

Anyhow: ich kann wirklich verstehen, dass Du pissed bist. Offenichtlich sind einige Dinge falsch gelaufen und die Entwertung der Meilen inkl. entsprechender Kommunikation haben das Fass wohl überlaufen lassen.
Was ich aber nicht verstehe, ist die Tatsache, dass Du das gesamte Forum und vermutlich noch viele Menschen in Deinem Umfeld an Deinem Kleinkrieg teilhaben lässt. Fällt Dir denn wirklich nicht auf, dass Du mittlerweile viele User nur noch nervst!? Oder bist Du immun gegen entsprechende Posts?!
Jetzt hast Du schon Deinen eigenen Mist-Thread in dem Du Dich richtig auslassen kannst und musst trotzdem noch jeden potentiellen pro-/contra LH Thread mit Deinen off topic posts zerstören! Wenn jemand fragt, wie er schnell an den SEN/HON kommt, will er/sie/es nicht von Dir hören, dass LH Mist ist. Gleiches gilt für Fragen nach einem spez. Routing etc.
Wir alle kennen mittlerweile Deine Einstellung. Lenke Deine Anti-LH Revolution doch von anderer Stelle aus! Klage, schreibe Briefe an LH und meinetwegen auch Leserbriefe an Fachzeitschriften. Somit erreichst Du wenigstens neues Publikum.
Ich denke, dass sich 90% hier einig sind, dass LH nicht besser und nicht schlechter als die meisten anderen Airlines ist. Davon abgesehen ist LH nicht irgendein "Feind" sondern ein Dax Unternehmen. Kaufe doch entsprechende Mengen Aktien auf. Schon kannst Du Proaktiv was bewirken!
 

doubledecker

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16.06.2010
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FMO
Fällt Dir denn wirklich nicht auf, dass Du mittlerweile viele User nur noch nervst!?

Och, da gibt es mehrere...


Ich finde nur, mittlerweile paßt sich das Niveau hier einem anderen Forum an....(n)

Der OP hat schließlich ein Gegenthread zu "Lufthansa ist Mist" aufgemacht. Da kann nun jeder Pro und Contra schreiben.

Im Augenblick steht es jedenfalls 120 zu 81(82) Posts für die "Mist"befürworter.

Für mich (und sicherlich viele andere User) gibt es (von FMO) keine Alternative zur Anbindung an die restliche Welt. Und wer wirtschaftlich denkt, ist auch bereit, für ein Produkt mit kurzen Übergangszeiten von seinem Heimatflughafen mehr Geld/oder Meilen auszugeben.

Ein ganz klarer Punkt für "TOLL".
 
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flysurfer

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06.03.2009
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Für mich (und sicherlich viele andere User) gibt es (von FMO) keine Alternative zur Anbindung an die restliche Welt.

Wenn es keine Alternative gibt, ist es letztlich egal, ob das Produkt toll ist oder Mist. Im Prinzip kann sich der Anbieter dann fast alles erlauben und fast jeden Preis dafür verlangen, bis zur absoluten Schmerzgrenze, manchmal sogar darüber hinaus. Der Kunde hat ja keine Alternative. Alternativlose Kunden sind zweifellos die besten Kunden, weil sie bereit (bzw. gezwungen) sind, für weniger Leistung mehr zu bezahlen – und zum Standortvorteil des "Home Carriers" gehört prinzipiell, dass er mehr dieser alternativlosen Kunden hat als die Konkurrenz.

Eine vergleichende Produktqualitätsdiskussion über und mit alternativlose Kunden ist freilich vollkommen überflüssig. Grundsätzlich lohnt es sich nur, über und mit Kunden zu diskutieren, die die freie Auswahl haben und auch selbst (eigenverantwortlich) auswählen dürfen. Denn nur für diesen Kundenkreis gelten die marktwirtschaftlichen Gesetze, etwa die von Angebot und Nachfrage. Nur für diese Kunden macht es überhaupt Sinn, genau zu vergleichen und sich ein eigenes Bild zu machen. Alle anderen nutzen einfach ihre einzige Alternative ("Friss oder stirb!") bzw. machen das, was andere (etwa ihr Arbeitgeber) längst für sie entschieden haben.

Zu den faszinierenden Eigenheiten der Luftverkehrsbranche gehört, dass manche Airlines allein dadurch überleben (oder sogar gut davon leben) können, dass sie eine ausreichende Anzahl von alternativlosen Kunden sowie von Kunden haben, die keine freie Marktentscheidung treffen dürfen (weil die bereits ein anderer für sie trifft, und diesen jemand hat die Verkaufsabteilung der Airline "im Sack"). Das ist natürlich auch eine Art Geschäftsmodell, erinnert allerdings mehr an Planwirtschaft. Und dass Planwirtschaft und Monopole/Oligopole keine qualitativen Spitzenleistungen hervorbringen, ist hinlänglich bekannt.
 
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doubledecker

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16.06.2010
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FMO
Wenn es keine Alternative gibt, ist es letztlich egal, ob das Produkt toll ist oder Mist.

Liest Du genau: steht da: "für mich"

Für mich ist der Gestank im Currywurstflieger und das permanente Geklatsche in Billigfliegern und womöglich Spurt zum "besten Platz" jedenfalls keine Alternative.
 

wizzard

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09.03.2009
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Daß aber plötzlich mein Vertrauen durch dieses rabiate Entwerten des Kontos mißbraucht wird ...

Sorry, dass ich das nicht mitbekommen habe; ich komme nicht immer dazu, alle Threads zu lesen. Haben sie dir dein Konto gesperrt?

Oder von welcher rabiaten Entwertung sprichst du? Etwa von der Erhöhung der interkontinentalen C/F-Awards nach zehn Jahren konstanter Preise um durchschnittlich 16%?

Vorschlag: Melde dich wieder, wenn du soviele Meilen auf dem Konto hast wie ich. Dann erzähle ich dir mal, was Entwertung heißt :p
 

doubledecker

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16.06.2010
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FMO
Und du bist eben nicht der einzige. Ganz im Gegenteil. Und davon profitieren manche Airlines auf ihrem Heimatmarkt ganz kolossal.

Nur darf man jemanden, der sein ganzes Leben lang nur Nudeln essen darf/kann/muss, dann auch nicht fragen, welche Wurst oder welches Gemüse aktuell am besten schmeckt. ;)

Sorry, ich vergaß, daß dieses Forum ein internationales ist...allerdings habe ich festgestellt, daß die meisten hier (mehr oder weniger) deutsch schreiben...;)

im übrigen koche ich sehr ausgewogen...
 

doubledecker

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16.06.2010
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23
FMO
Das ist natürlich auch eine Art Geschäftsmodell, erinnert allerdings mehr an Planwirtschaft. Und dass Planwirtschaft und Monopole/Oligopole keine qualitativen Spitzenleistungen hervorbringen, ist hinlänglich bekannt.

Hattest Du nicht in einem anderen Thema erwähnt, daß das Geld besser in Afrika angelegt ist als bei der LH?
 

flysurfer

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06.03.2009
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Hattest Du nicht in einem anderen Thema erwähnt, daß das Geld besser in Afrika angelegt ist als bei der LH?

Natürlich, aber die "Alternativlosen" haben diese Alternative ja offensichtlich nicht. Die armen Schweine müssen fliegen, immer wieder, auf und nieder. Und psychologisch ist es dann ohnehin sinnvoll, das dann irgendwann "toll" zu finden anstatt sich jeden Tag erneut über die Alternativlosigkeit und das entsprechend magere Produkterlebnis zu ärgern. Selbstbetrug ist, wenn er funktioniert, gar nicht so schlecht. Das kommt sogar bei länger andauernden Geiselnahmen vor, dort nennt man es dann "Stockholm-Syndrom" – auch nichts anderes als psychologisch sinnvoller Selbstbetrug in einer ausweglosen Situation, in der es keine andere Alternative gibt. Wer dauerhaft die Geisel einer bestimmen Airline ist, tut also gut daran, das Ganze irgendwann ganz toll zu finden.
 
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flysurfer

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Kurze Anmerkung zum Stockholm-Syndrom: Wirklich interessant wird es dann, wenn dieses Syndrom nicht mehr nur aus Sachzwängen resultiert (Stichwort "alternativlos"), sondern bei den Mitgliedern von Loyalitätsprogrammen auftritt, die es geschafft haben, sich selbst (!) zur Geisel einer Statusebene zu machen. Streng genommen handelt es sich dabei um eine Form von Sado-Masochismus gegen die eigene Person, und naturgemäß tummeln sich Vertreter dieser Gattung überdurchschnittlich oft in Foren, die sich mit der optimierten Nutzung von Loyalitätsprogrammen beschäftigen.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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Kurze Anmerkung zum Stockholm-Syndrom: Wirklich interessant wird es dann, wenn dieses Syndrom nicht mehr nur aus Sachzwängen resultiert (Stichwort "alternativlos"), sondern bei den Mitgliedern von Loyalitätsprogrammen auftritt, die es geschafft haben, sich selbst (!) zur Geisel einer Statusebene zu machen. Streng genommen handelt es sich dabei um eine Form von Sado-Masochismus gegen die eigene Person, und naturgemäß tummeln sich Vertreter dieser Gattung überdurchschnittlich oft in Foren, die sich mit der optimierten Nutzung von Loyalitätsprogrammen beschäftigen.
Ich habe mich vor Jahren schon mal bei FT gegen die Verwendung des Begriffs Stockholm-Syndrom in Verbindung mit Vielfliegern ausgesprochen. Auch wenn die Wirkungen ähnlich sein mögen, so sind doch die Auslöser gänzlich unterschiedlich und bei Geiselnahmen mit absolutem Zwang verbunden. Bei einer Geiselnahme gibt es keinen Ausweg und die Opfer sind emotional auf das höchste belastet, Kooperation dient zunächst als geeignetes Mittel um zu überleben und führt im Verlauf dann fast zwangsweise dazu die Sicht des Täters zumindest teilweise anzunehmen. Anders ist eine Geiselnahme emotional für den Normalmenschen vermutlich nicht auszuhalten. Von daher halte ich den Bezug zu Vielfliegern und deren blinder Gefolgschaft zu einer Airline oder einem Programm für zu weit hergeholt und falsch. Nicht zu vergessen kommt die Verwendung dieses Begriffes bei eher harmlosen Dingen, wie eben den Vielfliegeren letztlich fast einer Verhöhnung echter Geiseln und deren Opferrolle gleich.
 

flysurfer

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06.03.2009
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Nicht zu vergessen kommt die Verwendung dieses Begriffes bei eher harmlosen Dingen, wie eben den Vielfliegeren letztlich fast einer Verhöhnung echter Geiseln und deren Opferrolle gleich.

Ach Gottchen, die politisch korrekte Moralkeule mit den dazugehörigen Denk- und Sprechverboten. Tut mir leid, aber so etwas ignoriere ich grundsätzlich, da musst du zu anderen predigen.

Zurück zur Sache: Natürlich sind die Auslöser (Geiselnahme/Airline-Zwang) vollkommen unterschiedlich, aber die psychologischen Mechanismen von Stockholm-Syndrom (dem echten!) und dem sich Schönreden einer Situation, an der man nichts ändern kann, sind letztlich doch die gleichen. Es handelt sich um Verdrängungs- und Anpassungsmechanismen an eine unangenehme Umwelt, die – wie bereits beschrieben – auch durchaus sinnvoll sind. Sonst würde es sie ja auch nicht geben.

In der Evolutionsgeschichte musste sich der Mensch schon oft Situationen beugen, gegen die eine moderne Geiselnahme fast schon wieder harmlos ist. Die Zivilisation hat viele dieser furchtbaren Dinge überwunden (zum Glück), aber die Mechanismen, es sich "irgendwie einzurichten", sind selbstverständlich noch vorhanden. Sie kommen spätestens dann zum Vorschein, wenn sich der zivilisierte Mensch mal wieder einer kriegerischen Auseinandersetzung widmet, global betrachtet also ständig. Unglaublich, an was sich der Mensch alles gewöhnen kann.

Übrigens auch dazu noch kurz etwas zum Nachdenken: Was ist, wenn der Krieg so zum Alltag wird, dass man ihn als Normalität empfindet und – in gewisser Weise – ganz "okay" findet? Auch das kommt ja bei manchen Menschen vor. In abgewandelter Form übrigens auch bei Leuten, die nach langer Haft aus dem Gefängnis entlassen werden und dann nach kurzer Zeit in Freiheit ein Verbrechen begehen, um schnell wieder zurückzukommen. Die haben es sich im Knast dermaßen "gut" eingerichtet, dass sie mit der Freiheit nicht mehr zurechtkommen und sie als unangenehmer empfinden als der gewohnte, "sichere" Lebenswandel im Gefängnis. So ein Fall ging erst neulich wieder durch die Presse.
 

west-crushing

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03.08.2010
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Diese ganze Diskussion geht doch mal wieder völlig an der Sache dabei.

Zuerst macht HONig den ersten Thread auf um Dinge zu sagen, die ihn an LH stören. Gut wussten wir dann. Dann kam HON CIRCLE LS um uns mitzuteilen, wieso LH nun toll ist (hat uns in Wirklichkeit aber mitgeteilt, warum HON sein toll ist.)

Dabei geht es nur um eins: Jeder hat unterschiedliche Präferenzen und damit unterschiedliche Präferenzen für verschiedene Airlines. Sind wir doch froh, dass es viele am Markt gibt und wir daher marktwirtschaftlich freie Auswahl haben, um das Produkt zu wählen, dass unsere Bedürfnisse am besten befriedigt.

Ich zB fliege meistens AB oder DS/U2 und an nächster Stelle LX. Warum? Ich fliege fast ausschließlich innereuropäisch, aber ich gebe deutlich zu wenig Geld für Tickets aus um irgendwo Statusmember zu sein. Ich habe in 90% der Fälle nur Handgepäck dabei. AB und DS/U2 sind einfach meist deutlich günstiger als LX und das Essen auf nem 1,5h Flug interessiert mich nicht. Wenn ich aus ZRH/BSL wohin muss, wohin man mit AB&Co nicht direkt fliegen kann, bevorzuge ich meist LX (was dann auch meist preislich die billigste Alternative ist).

Andere sehen das anders. Andere wollen auch ihre Meilen sammeln. Ist doch toll, hat das Kundenbindungsprogramm eben das erreicht, was es seinem Namen nach erreichen sollen. Ich käme nie auf die Idee das AB nun das nonplusultra ist. Genausowenig wie es der größte Schrott ist. Gleiches gilt für LX. Und gleiches gilt auch für LH.

Jeder wählt das Produkt, dessen Stärken einem entgegenkommen. Dafür ist es überhaupt nicht hilfreich (wie HONig) einfach alles an LH schlecht zu finden. Das ist unkonstruktiv. Genausowenig hilft es (wie HON CIRCLE LS) die Vorteile des HON als Vorteile von LH darzustellen und dies noch dadurch kindischerweise betonen zu wollen, dass der Threadtitel unbedingt in Großbuchstaben erscheinen muss... Das ist eben so unkonstruktiv. Denn es erklärt genau warum HON CIRCLE LS LH fliegt. Für Nichtstatuskunden ist LH meist weniger attraktiv als AB. Und so wählt jeder seine Präferenz. Perfekt ist es nirgendwo. Aber ich habe lieber Konkurrenz und Auswahl, die zudem meist auch die Preise ordentlich hält. (Man schaue sich nur mal an wie weit LX die Preise auf BSL-HAM (zB im Vergleich zu ZRH-HAM) gesenkt hat, seit DS BSL-HAM verbindet und das nicht unerfolgreich.)
 

flysurfer

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06.03.2009
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Jeder wählt das Produkt, dessen Stärken einem entgegenkommen.

Eben nicht. Gerade viele von denen, die überwiegend und häufiger teure Tickets kaufen (bzw. kaufen lassen), haben keine Alternative oder keine Wahlfreiheit. Und genau da liegt der Hund begraben: Eine Airline, die genug solcher "guten Kunden" hat, braucht überhaupt nicht toll sein. Sie hat es nicht nötig, denn die "guten Kunden", die keine andere Wahl haben, kommen so oder so. Das eigentliche Geschäftsmodell dieser Airline besteht dann darin, sich für möglichst viele dieser guten Kunden alternativlos zu machen. Etwa, indem man Alternativen durch gute Lobbyarbeit unterdrückt. Oder indem man potenzielle Konkurrenten aus den Nachbarländern schluckt. Oder indem man transatlantische Kartelle bildet. Oder indem man Unternehmen vertraglich so an einen bindet, dass deren Reisestelle für die Angestellten fast nur noch die eigene Airline bzw. das eigene Kartell bucht.
 
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west-crushing

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Eben nicht. Gerade viele von denen, die überwiegend und häufiger teure Tickets kaufen (bzw. kaufen lassen), haben keine Alternative oder keine Wahlfreiheit. Und genau da liegt der Hund begraben: Eine Airline, die genug solcher "guten Kunden" hat, braucht überhaupt nicht toll sein. Sie hat es nicht nötig, denn die "guten Kunden", die keine andere Wahl haben, kommen so oder so. Das eigentliche Geschäftsmodell dieser Airline besteht dann darin, sich für möglichst viele dieser guten Kunden alternativlos zu machen. Etwa, indem man Alternativen durch gute Lobbyarbeit unterdrückt. Oder indem man potenzielle Konkurrenten aus den Nachbarländern schluckt. Oder indem man transatlantische Kartelle bildet. Oder indem man Unternehmen vertraglich so an einen bindet, dass deren Reisestelle für die Angestellten fast nur noch die eigene Airline bzw. das eigene Kartell bucht.

Selbstverständlich. Wenn ich überhaupt keine Wahl habe, weil nur eine Airline vor Ort ist oder nur eine Airline zu meinem Ziel fliegt habe ich keine Wahl. Dann ist die Stärke dieser Airline, dass sie mein Ziel von meinem Flughafen anfliegt. Das ist eben die andere Seite der Marktwirtschaft.

Aber in D ist es doch meist der Fall das es zumindest eine Alternative gibt. Meist passt das nur wieder nicht, weil man da keine M&M Meilen kriegt, oder man nicht mit Billigfliegern fliegen will. Auch ok. Dann hat man doch auch wieder seine martkwirtschaftliche Entscheidung getroffen.
 
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flysurfer

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Aber in D ist es doch meist der Fall das es zumindest eine Alternative gibt.

Gerade deshalb bindet man als Airline ja auch Unternehmen vertraglich an sich, damit diese für ihre Mitarbeiter keine Alternativen buchen. Klappt natürlich nicht immer, aber offenbar noch oft genug. Und natürlich geht es um Slots. Was glaubst du, was eine LH hinter den Kulissen an Lobbyarbeit betreibt, um zu verhindern, dass die von dir genannten Alternativen attraktive Slots an attraktiven Standorten bekommen? Da wird mit allen Mitteln gearbeitet, das ist doch klar. Guck dir mal den aktuellen Kampf zwischen AC und EK an, dort ist das Ganze mittlerweile dermaßen auf nationalpolitischer Ebene eskaliert, dass kanadische Bürger nicht mehr ohne weiteres nach Dubai einreisen können (zumindest, wenn sie nicht mit EK hinfliegen).

Natürlich "besorgt" sich auch eine LH Politiker auf allen Ebenen, um Entscheidungen zu ihren Gunsten und zum Nachteil der Alternativen zu beeinflussen. Das ist derzeit anscheinend das Geschäftsmodell – inwieweit es in einem Markt, der immer mehr liberalisiert und globalisiert wird, langfristig tragbar oder gar "visionär" ist, darf durchaus bezweifelt werden. Für manche sieht das Lobby-Treiben inzwischen eher so aus wie der Herr Mubarak, der sich wie arrogant und realitätsverleugnend hinstellt und verkündet, dass er selbstverständlich nicht zurücktreten wird. Aber auch unser ostdeutscher Planwirtschaftexperte E. HONecker hat kurz vor dem Mauerfall ja noch ein optimistisches "Totgesagte leben länger!" in die Fernsehkameras geraunt. Verdrängung findet eben nicht nur bei den Kunden statt. Auch das ehrwürdige Management ehrwürdiger Airlines bleibt davon nicht verschont.
 
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