Trotzdem, warum erhöhen die Krankenkasse ihre Beiträge?
Multiples Thema:
- Demographie (mehr Alte = mehr medizinische Versorgung), allerdings auch weniger mitversicherte Kinder pro Erwachsene Person und weniger mitversicherte Ehepartner ohne eigene Beiträge/Einkommen (da finden auch Verschiebungen statt)
- Medizinischer Fortschritt, immer leistungsfähigere Medizin, immer differenziertere Therapien sind pro Fall immer teurer(Pharma ist einer der großen Wachstumsbranchen in .de)
- Kostensteigerungen durch strukturelle Entwicklungen
- weitestgehend fehlende Effizienzsteigerungen (das ist im Gesundheitsbereich auch schwierig)
- eine völlig inkompetente Gematik (die mit den Versichertenkarten, EPA, E-Rezept) - man hätte sich auch schlicht das System von Raffles (Raffles Connect) aus Singapur kaufen können und den ganzen Haufen zum Mond jagen können
- aber da wir immer noch die Gematik-Lösungen als Problem haben, werden Praxen weiterhin mit Wartezimmern ausgestattet statt mit einer eQueue die Leute zum Hausarzt zu bewegen, d.h. eine virtuelle Warteschlange, die zeitdynamisch aktualisiert wird und dir - abhängig von Deinem Standort - sagt, wann du mit ÖPNV zum Arzt fahren musst. Ergebnis: Reduzierung der Nebenflächen, erhöhter Umsatz pro qm
- der tatsächliche Anstieg der berufstätigen Ärzte (1990: 237.700 aktiv, 2022: 421.300) nach dem BAG-Urteil zu Bereitschaftszeiten als Arbeitzeiten, gleichzeitig geringere Arbeitszeiten pro Arzt, zusätzlich veränderte Vorstellungen von der Arbeitswelt (Reizworte: Gleitzeit, 4-Tage-Woche, Sabbatical, Work-Life-Balance etc.)
- bessere Entlohnung in der Pflege (es haben alle geklatscht), auch mit Akademisierung der Ausbildung
- z.T. abgekoppelte Kostenentwicklungen von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung - letztlich legt aber kein Gesundheitsdienstleister selber die Preise fest - d.h. jeder prügelt auf den Kosten rum bis nix mehr rauskommt
- Last but not least:
Aktuelle Pressemitteilung
www.gkv-spitzenverband.de
D.h. mit fehlenden Investitionsmitteln fallen auch Ersatzinvestitionen/größere Instandhaltungen z.T. aus, wenig Chance auf Effizienzsteigerung
Weil zu wenige einzahlen und viele die nicht einzahlen Leistungen beziehen.
Ist aber ein anderes Thema....
Generell zahlt jeder GKV-Versicherte zu wenig ein, der weniger als 325 Euro pro versicherter Person einzahlt (das sind etwa die Durchschnittskosten).
Was allerdings Beiträge an GKV für versicherungsfremde Leistungen angeht, so zahlt bei der GKV an dieser Stelle genau einer zu wenig ein: der Bund.
Tatsächlich wohl in der richtigen Anzahl, aber nicht kostendeckend. Da jeder GKV-Versicherte eben durchschnittliche Kosten verursacht und der Bund nicht bzw. nicht ausreichend anpasst.
Denn bei der Krankenversicherung von Bürgergeldempfängern etc. handelt es sich nämlich schlicht um versicherungsfremde Leistungen, die vom Bund zu erstatten sind. Deshalb
Aktuelle Pressemitteilung
www.gkv-spitzenverband.de
Bei den 10 Mrd. geht es nur um das Jahr 2026! Und die gehören in den Sozialetat.Die Kosteneinsparungsversuche aus dem Bundesgesundheitsministerium (gewünschte 1,8 Mrd. 2026) sind da eher nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Es mag anfängliche Mehrbedarfe in einzelnen Bereichen der ärztlichen Versorgung von Migranten geben, insbesondere aufgrund der Situation in manchen Herkunftsländern (Zähne sind so ein Thema, aber auch in .de längst ausgerottet geglaubte Erkrankungen wie TBC) aber aufgrund von mehr Kindern in Migrantenfamilien - aber das ist eher wenig gegenüber der Kostenentwicklung aufgrund demographischer Aspekte.