na also, gibt's also doch noch user, die mir aus der Seele sprechen!
Vielen Dank für den
Pluralis maiestatis, aber ich möchte streng neutral bleiben.
Billigmeierei und Sparen am Essen sind solch urdeutsche "Tugenden", dass sich meine Energie für die Diskussion darüber schon lange erschöpft hat. Im Sparwahn werden wir nur noch übertroffen von einem osteuropäischen EU-Beitrittsland, und geben für Essen gerade einmal halb soviel aus wie unsere französischen Nachbarn.
Was wir da in uns hineinstopfen, ist den Meisten egal. Jetzt wird sogar noch eine Kampagne zur Auslegung des Mindesthaltbarkeitsdatums gestartet. Bin mal gespannt, wann das erste Kind oder der erste Rentner infolge abgelaufener Nahrung verstirbt, ein Zustand, den wir seit Jahrzehnten überwunden gehofft hatten.
Statt in das eigene Wohlergehen steckt der Deutsche sein Geld lieber in was weiß ich für Luxusartikel, klassisch ja das Auto vor der Tür als Statusanzeiger für die Nachbarn. Auch hier sei wieder auf den FAZ Feuilleton von vor einigen Tagen verwiesen. Mit Sport, Spa und Co. hofft man dann doch auf das lange bis ewige Leben... Und vergiftet sich weiter von innen.
Im Gegensatz zur hiesigen These ist das Meiste in Deutschland ZU BILLIG! Der deutsche Markt ist so in der Zange des Preisdrucks, dass wir bei Obst und Gemüse nur die allerletzte Qualität aus ganz Europa bekommen! (Die guten Qualitäten gehen nach Frankreich, Großbritannien etc.)
Warum hat sich hier noch niemand darüber aufgeregt, dass man fast kein Obst mehr reif zu kaufen kriegt? Genau, es wäre zu teuer. Dafür schmeißen wir lieber tonnenweise weg, weil auf unreif schlagartig "faul" folgt.
Um wieder mit dem Wein zu enden: Auch hier ist Deutschland spitze. Dank Überproduktion und "Geiz ist Geil"-Mentalität liegt der Durschnittspreis eines gekauften Liters Wein in Deutschland bei 1,39€, und dabei sind alles Luxusweine schon in der Statistik mit eingerechnet. Deutschland ist trotzdem der zweitwichtigste internationale Weinmarkt nach Großbritannien, aber ein knallharter.
Wie diametral entgegengesetzt sieht es da in den USA aus: Kaum ein guter Wein, den man mehr als ein Glas trinken möchte, kostet unter 30$, Rotwein 50$. Und: the sky is the limit.