Gold ist wieder da, angeblich. Die Charts glänzen, die Twitter-Feeds der üblichen Verdächtigen glühen, und plötzlich sind alle wieder "long hard assets" als hätte man die letzten zwölf Jahre Deflations-Drama und ETF-Börsengänge einfach geträumt. Die Gold-Bugs feiern jede Bewegung über 2.500 USD wie den endgültigen Zusammenbruch des Fiat-Systems, während sie gleichzeitig ihre Gewinne in US-Dollar messen. Ironie scheint weiterhin nicht zu ihren Kernkompetenzen zu gehören.
Natürlich gibt es diesmal "echte" Gründe: geopolitische Risiken, Zentralbankkäufe, das Übliche eben. Aber am Ende bleibt Gold, was es immer war: ein Metall mit PR-Abteilung. Vielleicht ist es weniger ein Safe Haven als ein Safe Feeling: ein glänzendes Stück Nostalgie, das verspricht, Ordnung in eine Welt voller Schulden und Dopamin-Trader zu bringen. Und dafür, muss man sagen, ist 2.500 USD fast schon günstig.