@cls_2000
Deine Frage ist durchaus berechtigt.
Wird es allgemein gültige Antworten geben?
Wohl kaum ...
Wird es allgemein gültige (monetäre) Bewertungen geben?
Wohl kaum ...
Wird es Rechtfertigungsgründe und -Versuche geben?
Wohl sehr viele ...
Werden diese von allgemeinem Belang sein?
Wohl kaum, da es jedem frei steht seiner eigenen Motivation zu folgen.
Deine Fragestellung, Selbstreflektion rüttelt an den Grundfesten des Status-Geierns.
Ebenso stellst du mit dieser Frage vieles in Frage, was vielen einen Reiz vermittelt -
den Reiz.
Es ist und bleibt eben eine Frage des persönlichen Charakters, wie man was bewertet und in den eigenen Kontext einbaut.
Ok, dann stelle ich mich eben selber deiner Aufforderung zur Selbstreflektion:
Meine drei Major-Airports aus Lounge-Sicht sind aktuell MUC (Homebase), VIE und KBP.
Vorhanden ist aktuell ein LH SEN und ein PS Premium.
Grundsätzlich schätze ich den jeweiligen Status primär ob der Vorteile am Boden wie den Prio-CI und SiKo (Zeitersparnis) und Gepäckoptionen (greifbarer monetärer Vorteil, da ich immer mit viel Gepäck reise).
Im Falle von IrrOps wird man natürlich auch besser behandelt und das SeatBlocking funktioniert bei mir auf LH-Flügen erstaunlich gut.
Kommen wir nun zu deiner eigentlichen Frage: Dem großen Fressen ...
Zumindest in MUC und VIE gibt es ob der Qualität der in den Lounges dargereichten Speisen keinen Grund diese aufzusuchen.
Warum nutze ich den Status dann doch zum Futtern und bin über diese Option froh?
In MUC reise ich idR recht früh ab - früher als mein Biorythmus dies als wohlgefällig betrachtet. Meine Zeitplanung ist also maximiert hin auf die Aufstehzeit - Ich hasse idR Buffets
Das Buffet in der Lounge ist dann aber in der Gesamtkette der Reise die einzige Option etwas "in den Magen zu bekommen".
Nein - falsch ..... Ich könnte mir auch an einem der zahlreichen Imbisse etwas kaufen.
Erstaunlich, aber wahr: Die Schlangen sind länger als man es erwarten würde und die Preise sind selbst für Münchner Verhältnisse sehr frech gemessen an der Qualität.
Für ein Restaurant fehlt mir idR die Zeit.
Zudem:
Ich kann für mich sehr gut trennen zwischen profaner Nahrungsaufnahme und Genuss des Essens.
Folglich:
Wenn ich dank eh erflogenem Status in die Lounge darf, dann wird mir hier ein Grundbedürfnis erfüllt: "Magen voll!"
Einfach, schnell, kostengünstig. Nicht mehr, nicht weniger - aber auch genauso eingeordnet.
Meist reicht die Zeit aber nichtmal dafür:
Bei der Frage, ob ein reingewürgtes Lounge-Essen (Frühstück) oder die letzte Fluppe vor dem Flug, ist die Entscheidung meist schon an der SiKo gefallen.
Wer im Unterzucker weiter gut funktionieren kann ist aus Suchttechnischer Sicht klar im Vorteil ...
VIE, Skylink, Terminal 3, altes Terminal ....
Komisches Konstrukt ....
... ich kenne meine Wege, ich absolviere sie, es funktioniert ...
Mehr aber auch nicht, dank der meist recht geringen MCT.
Irgendwie fühle ich mich an diesem Airport wie ein Fremdkörper in einem von Fremden zusammengestückeltem Flickwerk.
Entweder renne ich raus beim Terminalwechsel um noch eine Zigarette durchzuziehen oder ich hetze gen Block Schwarz.
In beiden Arealen fühle ich mich durch nichts eingeladen Nahrung aufzunehmen oder zu verweilen ....
... wodurch im Zweifel die Lounge bei seltenen, längeren Aufenthalten als natürliches Habitat erscheint.
Hm, toll??? Ne - mitnichten.
Aber es funktioniert eben mal wieder: Ich gehöre offensichtlich einer Generation an, die das Ankommen über das Reisen stellt (ich dachte bisher anders - zumindest bzgl. des Fliegens).
Die Verbindung ist mir wichtiger als die Pause und die damit einhergehende Option ein gutes Restaurant aufzusuchen: Lieber schnell "etwas" runterwürgen als die Reisezeit verlängern - Lounge olé.
Ganz anders schaut es dann wieder in KBP aus ...
Dort habe ich immer hinreichend Zeit und es ist meist auch genug Zeit, um etwas vernünftiges zu Essen.
Würde es bloß etwas hinter der Sicherheits- und Passkontrolle geben ....
Das Angebotene ist selbst für ukrainische Verhältnisse sehr teuer und dabei lediglich von hinlänglicher Qualität ...
Der selbe Caterer bedient die Lounge ... mit den selben Wahren.
Ok, die Portionen werden erstmal halbiert - aber man darf ja so oft nachfassen, wie man möchte.
Ganz ohne Maximier-Gedanken ist an dieser Stelle wirklich von einem geldwerten Vorteil ohne Qualitätsverlust zu reden.
Und nun abschließend noch auf die Situation in den USA zu kommen:
So ich auch nur den Anflug eines Hungers verspüre, lasse ich die Lounges (als *G ohne Int-F-Ticket an gewissen Airports) sofort links liegen.
Vielleicht nicht gesund ...
Aber ich liebe einfach den Wendys in LAS