Selbstanzeige Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung

ANZEIGE
M

Mr.Burns

Guest
ANZEIGE
Könnte sich mal einer der juristisch versierteren Steuerhinterzieher Experten hier im Forum über die möglichen Folgen für Herrn H. hinsichtlich Strafmaß auslassen?
Dem Verhalten nach tippe ich mal auf eine drohende und unumgängliche Freiheitsstrafe.

Es entwickelt sich einer der besten Threads in diesem Forum. :D

Sonnten sich manche Foristen gerade noch in der Wärme der Gewissheit zum inneren oder äußeren Dunstkreis der Mächtigen, Reichen, Schönen und des FCB zu gehören, so wird jetzt das Gegenteil opportun und es sollte schnellstmöglich darauf hingewiesen werden:


Ich persönlich kenne Herrn Hoeneß nicht persönlich und habe auch in keinster Weise etwas mit ihm zu tun.




Was das mögliche Strafmaß angeht, kommt es sehr, sehr auf die befindende Gerichtsbarkeit und das anzuwendende gemeine Landrecht an. Unterstellt es bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen und Gerüchte käme es in Bremen und Hamburg zur Verhängung einer Höchststrafe von bis zu zehn Jahren Zuchthaus, in Köln und Frankfurt am Main zu einer zeitigen Bewährungsstrafe und in Bayern zu einem Freispruch auf Kosten der Staatskasse mit anschließender großzügiger Entschädigung beispielsweise durch Beleihung mit einem Festzelt auf dem Oktoberfest.

In Berlin wäre die Akte unauffindbar und würde erst mit der Fertigstellung des neuen Flughafens "Willy Brandt" und nach Eintritt der absoluten Verjährung wieder auftauchen.

Es kommt also sehr darauf an.
 

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
111
Hoeneß scheint seit Jahrzehnten und bis vor wenigen Jahren ein absolut versierter Power-Trader und sehr gewiefter Investor gewesen zu sein, der schon lange vor breitem Bekanntwerden mobiler Kommunikation technische Hilfsmittel für seine Aktionen genutzt hat.

Hoeneß hat nullkommanull Technik-Affinität. Weder hat er ein Smartphone gehabt (bis vor kurzem), noch nutzt er E-Mails oder liest Nachrichten online.
 
  • Like
Reaktionen: 1 Person
M

Mr.Burns

Guest
Hoeneß hat nullkommanull Technik-Affinität. Weder hat er ein Smartphone gehabt (bis vor kurzem), noch nutzt er E-Mails oder liest Nachrichten online.


Nun ja, vielleicht ist er doch nicht so technik-affin wie manche glauben. Aber vom Metzgerhandwerk hat er doch Ahnung als Sohn eines Metzgermeisters!


So ist er immerhin Teilhaber einer traditionsreichen Wurstfabrik mit 350 Mitarbeitern!


Auf einer Produktionsfläche von 8.000 m[SUP]2[/SUP] werden mit rund 350 Mitarbeitern unter modernsten Produktionsbedingungen die Spitzenprodukte für den deutschen Discount, den Lebensmitteleinzelhandel, für weiterverarbeitende Betriebe und die gehobene Gastronomie hergestellt. Insbesondere dem deutschen Discount ist der Erfolg in vielen Europäischen Ländern zu verdanken. Nach wie vor sind deutsche Qualitätsprodukte ein Verkaufsschlager in ganz Europa.
HoWe Wurstwaren KG - Über uns


Und hier wird doch keiner ernsthaft behaupten wollen, dass die 350 Mitarbeiter, die unter "modernsten Produktionsmethoden" für ihn arbeiten, alle aus Osteuropa stammende Scheinselbständige seien.

Der eine oder andere Festangestellte wird schon dabei sein.:D
 

capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
3.827
11
CPT
Es hängt davon ab, ob die Selbstanzeige als strafbefreiend gewertet wird oder nicht.

......

Bezüglich der Selbstanzeige wurden die letzten Jahre die Bedingungen signifikant verschärft.

Sollte die Straffreiheit nicht eintreten, müsste eigentlich bei der hohen Summe eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung drohen. Wobei auch in diesem Fall die Selbstanzeige und eine rasche Nachzahlung der hinterzogenen Steuern sich strafmildernd auswirken können.

Da wird sich der gute Mann schon genauestens informiert haben, bzw. beraten worden sein. Schlussendlich ist das ganze eine Frage der Abwaegung zwischen dem Risiko das Geld weiterhin wie gehabt in der Schweiz (oder sonst wo, bzw. es woanders hin zu transferieren) liegen zu lassen und dem Risiko eine Freiheitsstrafe (womoeglich ohne Bewaehrung) plus einer saftigen Geldstrafe.

Koennte ja auch sein, dass man ihm nahegelegt hat, eine Selbstanzeige zu machen - sowie der Herr H. wahrscheinlich "verbunden" ist, wuerde ich das nicht ausschliessen (und schon gar nicht im Amigo-Freistaat).
 
M

Mr.Burns

Guest
Eine der besten Kurzinformationen bietet übrigens, ausnahmsweise, BILD:



Nach Informationen aus der bayerischen Staatsregierung hat der Betrugsfall eine „schwerwiegende Größenordnung“. Das ergibt sich schon daraus, dass Hoeneß nach Informationen von BILD am SONNTAG gleichzeitig mit der Selbstanzeige eine Abschlagszahlung auf seine Steuerschuld von knapp sechs Millionen Euro leistete.


Uli Hoeneß: Ermittlungen gegen Präsidenten des FC Bayern wegen „Verdachtes der Steuerhinterziehung“ - FC Bayern - Bild.de
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Das unangenehme an der Sache ist doch gar nicht das UH einige Millionen beiseite geschafft hat, sondern die Art und Weise wie er sich inszeniert und mit dem Finger auf andere zeigt machen die Sache so mies.

Wenn man überlegt über welche Kontakte UH verfügt, er hätte so eine Sache schon vor Jahren still und heimlich aus der Welt schaffen können.

Es ist ja nicht so das man morgens auf sein Konto schaut und da über Nacht ein paar hundert Millionen gelandet sind.
 
  • Like
Reaktionen: Marc_HH und Bilbo

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Ich würde gerne mal wissen wo die kolportierten 800 Mio Schweizer Franken (=EUR 500 Mio) herkommen:

1. Uli Hoeness war bis 1979 Fussballspieler. Zum Vergleich: 1973 hat Günter Netzer beim Wechsel zu Real Madrid DM 295.000 pro Jahr verdient. Vielleicht hat er am Ende seiner Laufbahn durch Fußball ein paar Millionen zusammengehabt, mehr kann es aber in dieser Zeit nicht gewesen sein.
2. Seine Wurstwarenfabrik macht derzeit einen Umsatz von EUR 300-350 Mio p.a.. Selbst bei einer Top-Gewinnmarge können da nicht mehr als EUR 10-20 Mio pro Jahr als Gewinn angefallen sein. Nur die wären in Deutschland angefallen und wenn die jährlich aus der Firma entnommen worden wären hätten das die Finanzbehörden gewusst und mal gefragt, wo denn die Zinseinkünfte daraus sind. Auch bei einen Verkauf der Wurstfirma hätte er im besten Fall einen dreistelligen Millionenbetrag erlösen können (optimisch), aber er hat die Firma nicht verkauft.
3. Auch das Managergehalt beim FC Bayern war sicherlich gut und in 30 Jahren kommt da was zusammen, aber ein zwei- oder gar dreistelliges Milionenvermögen baut man damit nicht auf.
4. Bislang wurde sein Vermögen auf ca. EUR 40 Mio geschätzt, z.B. auf der Internetseite vermoegen.org. Solche Schätzungen sind immer Kaffeesatzleserei, aber um den Faktor 10 falsch zu liegen ist unüblich.
5. Im Thread wurde Börsenspekualtion als eine mögliche Quelle genannt. Klar die Telekom Aktien gab´s mal für gut EUR 10 und im März 2000 standen die über 100. So kann man sein Vermögen verzehnfachen. Aber hat er es auch gemacht ?
Mir bleibt das schleierhaft wo die ganze Kohle herkommen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: 1 Person

menage

Reguläres Mitglied
07.08.2011
42
0
NUE
Unschuldsvermutung gilt immer. Die Schuld könnte ja auch aus Unwissenheit bzw. grober Fahrlässigkeit (d. h. er nimmt eine schwerwiegende Folge billigend in Kauf) entstanden sein. Was ich allerdings bei UH nicht unbedingt vermuten würde.
Und Schuld unterscheidet m. E. nicht zwischen 500 und 500.000.000 €. Also schön, das geschenkte Handtuch deines letzten Hotelaufenthaltes wieder zurückbringen.

Wie auch immer (................, der werfe den ersten Stein!)

Ich wüsste nicht wo die Unschuldsvermutung bei einer Selbstanzeige Bestand haben sollte. Bei unklaren Geschichten sicher, bei unversteuerten Millionen Beträgen im wohl kaum.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Unschuldsvermutung gilt immer. Die Schuld könnte ja auch aus Unwissenheit bzw. grober Fahrlässigkeit (d. h. er nimmt eine schwerwiegende Folge billigend in Kauf) entstanden sein. Was ich allerdings bei UH nicht unbedingt vermuten würde.
Und Schuld unterscheidet m. E. nicht zwischen 500 und 500.000.000 €. Also schön, das geschenkte Handtuch deines letzten Hotelaufenthaltes wieder zurückbringen.

Wie auch immer (................, der werfe den ersten Stein!)

Ich habe nicht geschrieben das die Unschuldsvermutung nicht gilt, ich habe geschrieben das ich nicht sehe wie diese Stand halten soll.

Und natürlich macht die Höhe einen Unterschied, ebenso wie die öffentliche Rolle einen Unterschied macht (siehe BP Wulff).

Sollte UH diese Summen unwissentlich nicht bei der Steuer angegeben haben sollte man ihn sofort entmündigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ich habe nicht geschrieben das die Unschuldsvermutung nicht gilt, ich habe geschrieben das ich nicht sehe wie diese Stand halten soll.

Und natürlich macht die Höhe einen Unterschied, ebenso wie die öffentliche Rolle einen Unterschied macht (siehe BP Wulff).

Sollte UH diese Summen unwissentlich nicht bei der Steuer angegeben haben sollte man ihn sofort endmündigen.

öffentlich = staatlich ist etwas anderes als öffentlich = in der Öffentlichkeit bekannt. Insofern sehe ich den Fall Wulff schon deutlich anders gelagert.

P.S.: "entmündigen" schreibt man mit t, mit dem End(e) hat das nämlich nichts zu tun... =;
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
öffentlich = staatlich ist etwas anderes als öffentlich = in der Öffentlichkeit bekannt. Insofern sehe ich den Fall Wulff schon deutlich anders gelagert.

P.S.: "entmündigen" schreibt man mit t, mit dem End(e) hat das nämlich nichts zu tun... =;

Bei endmündigen war ich mir tatsächlich unsicher - danke. Und sicher gibt es einen Unterschied zwischen CW und UH, aber UH steht eben auch im Licht der Öffentlichkeit, und wird daher anders bewertet.
 

CDG

Aktives Mitglied
18.03.2010
136
0
HAM
Wenn er im Zuge der Selbstanzeige 6 Millionenen EUR vorab nachgezahlt hat, dürften sich auf seinem Schweizer Konto wohl eher keine 500 Millionen EUR befinden.
 
  • Like
Reaktionen: Ed Size

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
111
Das unangenehme an der Sache ist doch gar nicht das UH einige Millionen beiseite geschafft hat, sondern die Art und Weise wie er sich inszeniert und mit dem Finger auf andere zeigt machen die Sache so mies.

Ja, und deshalb wird mit ihm auch keine Gnade gezeigt werden. Das kann nicht mehr gut ausgehen für ihn.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.017
3.241
CGN
Unschuldsvermutung gilt immer.

Die Unschuldsvermutung gilt (völlig zu Recht) im Strafverfahren (wobei sie auch dort wegen seines Geständnis im konkreten Fall kaum Relevanz haben wird).

Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gibt mir hier das Recht Herrn Hoeneß bereits zum jetzigen Zeitpunkt als Straftäter und Betrüger zu bezeichnen. Da er die Begehung dieser Straftaten bereits eingeräumt hat, handelt es sich schlicht um eine wahre Tatsachenbehauptung.

Mit Glaßhäusern habe ich kein Problem, da ich weder Steuern hinterziehe, noch hinterzogen habe. Steuerhinterzieher sind Straftäter wie andere Betrüger auch, auch wenn die Mehrzahl der User um GoldEye hier das mit libertärem Ansichten rechtfertigen will.

Ich denke die Steuerhinterziehung gerade bei sehr vermögenden Personen (bei denen sich wirklich die Frage aufdrängt, warum haben die das nötig?) hat auch was mit dem Selbstverständnis zu tun.

Unser Staat fußt doch am Ende auf einem Solidarmodell. Die Gemeinschaft zahlt für jeden einzelnen Ausbildung, sorgt für seine Gesundheit, sorgt dafür, dass er nicht auf der Straße sitzt, stellt Infrastruktur zur Verfügung, etc, etc. Damit dies finanzierbar bleibt, muss derjenige der mit diesem Mitteln mehr erreicht hat, auch mehr an diese Gemeinschaft wieder abgeben. Da selbiges natürlich auch immer auf eigenen Leistungen beruht, bleibt den Personen ja das meiste für sich selbst. Plakativ gesagt, wäre ein Uli Hoeneß irgendwo in Afrika geboren, hätte er all das auch nicht erreichen können, ohne Straßen, ausgebildete Arbeitskräfte, etc. würde auch seine Wurstfabrik nicht laufen.

Und doch beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass gerade in diesen Schichten die Steuerzahlungspflicht irgendwie als Nichtanerkennung/Schmälerung der eigenen Leistung angesehen wird (was dann wohl auch zur Hinterziehung führt), obwohl dies nach dem vorstehenden schlichtweg nicht zutrifft. Das äußert sich dann oft im pauschalen "Neid"-Vorwurf. Vielleicht liegt dort das gesellschaftliche Problem, man sollte mehr in den Vordergrund stellen, dass Besteuerung keine Aberkennung persönlicher Leistung ist.

@GoldEye: Nur am Rande: Ob Steuern wirklich ein Eingriff in das Eigentumsrecht sind ist so klar überhaupt nicht. Die Sache ist zwischen den Senaten des BVerfG umstritten. Der 1. Senat sieht (wohl zu Recht) in Besteuerung überhaupt keinen Eingriff (mit Ausnahme einer Erdrosslungssteuer), da Art. 14 nur das jeweilige vermögenswerte Gut und nicht das Vermögen als solches umfasst. Der 2. Senat will einen Eingriff jedenfalls dann annehmen, wenn durch Besteuerung gerade eines bestimmten abgrenzbaren Vermögensguts eine besonders hohe Belastung des Individuums besteht. Auch hier kann aber keine Rede davon sein, dass Besteuerung pauschal einen Eingriff in das Eigentum darstellt. Hier kommt man natürlich auch zu Grundsatzfragen, der von dir vertretene Libertarismus leitet das Eigentumsrecht ja auch aus einem so verstandenen Naturrecht ab, was ebenfalls keinesfalls zwingend ist, zumal sich die demokratische Mehrheit in unserem Land für ein anderes Recht ausspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Auch wenn ich bemüht bin meine Steuern immer pünktlich zu zahlen, habe ich doch ein ausgeprägtes Verständnis für ein gewisses Mass an Steuerhinterziehung. Gerade Unternehmer haben schon jede Menge Steuern gezahlt bevor sie den ersten Cent an Einkommenssteuer abführen, wenn man dann die Summen addiert kriegt man schlechte Laune (vor allem wenn man sieht wie der Staat mit dem Geld umgeht, und was er ansonsten seinen Bürgern abverlangt).
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
"Sozial heißt, alles persönlich mögliche dafür zu tun, die Gesellschaft zu entlasten."

(Alfred Herrhausen Ende der 80er *Gedächtnisprotokoll*)

"Oben" eine Schicht, die sich durch Flucht nicht mehr an der Finanzierung der Gesellschaft beteiligt.
"Unten" eine Schicht, die eiskalt von der Gesellschaft abgreift.
Dazwischen die immer weniger werdenden ehrlichen Dummen, die immer weiter belastet werden - "unsere" Spirale in den Abgrund.
 

hansiflyer

Erfahrenes Mitglied
10.12.2012
2.183
5
BER
Unser Staat fußt doch am Ende auf einem Solidarmodell. Die Gemeinschaft zahlt für jeden einzelnen Ausbildung, sorgt für seine Gesundheit, sorgt dafür, dass er nicht auf der Straße sitzt, stellt Infrastruktur zur Verfügung, etc, etc. Damit dies finanzierbar bleibt, muss derjenige der mit diesem Mitteln mehr erreicht hat, auch mehr an diese Gemeinschaft wieder abgeben. Da selbiges natürlich auch immer auf eigenen Leistungen beruht, bleibt den Personen ja das meiste für sich selbst. Plakativ gesagt, wäre ein Uli Hoeneß irgendwo in Afrika geboren, hätte er all das auch nicht erreichen können, ohne Straßen, ausgebildete Arbeitskräfte, etc. würde auch seine Wurstfabrik nicht laufen.

Genau so ist es. Und besonders Unternehmer, die über diesen angeblichen "staatlichen Raub" schimpfen, sollten immer daran denken, dass ihr Betrieb letztlich nur deshalb läuft, weil eine Menge Menschen für sie arbeiten, die der Staat erst für sie ausgebildet hat, von der Kita bis zur Uni. Davon profitiert man gerne, und meckert nebenbei vielleicht noch über das schlechte Niveau, dass das Bildungswesen hierzulande so liefert (ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt). Selbst in die Ausbildung seiner Mitarbeiter investieren würden diese Meckerer oft sicher auch nicht - gemäß dem libertären Geist ist ja jeder seines Glückes Schmied und soll sich selbst um seine Zukunft kümmern. Dass die Mehrzahl nie die Chance hätte, auch nur das Abitur vollständig aus eigener Tasche zu zahlen, wird geflissentlich ignoriert.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Genau so ist es. Und besonders Unternehmer, die über diesen angeblichen "staatlichen Raub" schimpfen, sollten immer daran denken, dass ihr Betrieb letztlich nur deshalb läuft, weil eine Menge Menschen für sie arbeiten, die der Staat erst für sie ausgebildet hat, von der Kita bis zur Uni. Davon profitiert man gerne, und meckert nebenbei vielleicht noch über das schlechte Niveau, dass das Bildungswesen hierzulande so liefert (ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt). Selbst in die Ausbildung seiner Mitarbeiter investieren würden diese Meckerer oft sicher auch nicht - gemäß dem libertären Geist ist ja jeder seines Glückes Schmied und soll sich selbst um seine Zukunft kümmern. Dass die Mehrzahl nie die Chance hätte, auch nur das Abitur vollständig aus eigener Tasche zu zahlen, wird geflissentlich ignoriert.

Der "staatliche Raub" besteht ja nicht nur aus Steuern - sondern aus allen erdenklichen Abgaben. Wenn ich mir z.B. anschauen wie die IHK willkürlich die Beträge für Ausbildungsprüfungen hoch und runter setzt (war in der Spitze in Berlin bei über 1000€).

Wenn ein Unternehmer klar mit einer Größe rechnen könnte die er an das "System" (sagen wir mal 35%) abführen muss dann wäre das eine Sache. Aber überleg dir doch mal was jetzt mit den Rundfunkgebühren gemacht wurde? Oder wie die GEMA ihre Tarife erhöht - alles Abgaben, die du nicht umgehen kannst, die sich für den Unternehmer aber durchaus wie "Steuern" anfühlen.