Es geht dabei doch gar nicht um das Geld. es geht um die Haltung die der Staat gegenüber seinen Bürgern an den Tag legt - der Verpflegungsmehraufwand deckt doch an sich schon kaum die Kosten die man während einer Reise täglich für Essen und Getränke ausgibt.
Das sehe ich anders und habe die Diskussion auch laufend mit meinen Angestellten/Kollegen.
Es ist ein Verpflegungs
MEHRaufwand!
Sprich Du bekommst etwas zusätzlich zu dem, was Du sonst sowieso ausgeben würdest für Deine Verpflegung (z.B. zuhause).
Zuhause hast Du den Vorteil und kannst zum Supermarkt/Discounter gehen und Dir deine Mahlzeit selbst zubereiten. Dafür kalkulierst Du von Deinem Gehalt einen gewissen Wert ein. Diesen Wert wollen wir X nennen. In X sind ehrlicherweise nicht nur die reinen Kosten für das Einkaufen der Spaghetti mit Bolognese aus dem Glas, sondern auch die Zubereitungskosten (z.B. Energie, etc.).
Papa Staat sieht nun ein, dass Du unterwegs nicht Deine eigene Küche dabei hast und kochen kannst. Ggf. hast Du auch nicht die Möglichkeit beim Discounter einzukaufen.
Daher wird Dir der
MEHRaufwand auch gegönnt, damit Du nicht verhungern musst.
Den
MEHRaufwand betiteln wir also mit Y.
Wenn Du jetzt als X+Y nimmst, dann hast Du einen Wert (nennen wir ihn Z), mit dem Du dich verpflegen kannst.
Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass Y nicht für einen Restaurantbesuch reicht oder gar den Room Service.
Und je nachdem wie Du X kalkulierst, kann sogar Z nicht dafür reichen. Aber das ist dann Dein Bier, denn in Deutschland wirst Du ja wahrscheinlich auch nicht jeden Tag ins Restaurant gehen oder Dir etwas nach Hause liefern lassen.
Y soll Dich ja auch nicht bereichern, sondern Deine
MEHRaufwändungen deckeln.
Ich weiß, dass jetzt gleich die Argumente kommen:
a) ich komme aber immer so spät vom Termin mit dem Kunden, dass ich keine Zeit mehr hatte einen Supermarkt aufzusuchen
b) Im Umkreis meines Hotels gibt es aber nicht das und das
c) wie soll ich, kann ich, muss ich
Auf jeder Dienstreise ist Zeit bei einem Supermarkt o.ä. vorbeizufahren und sich eine Handvoll Getränke zu kaufen, die im Zimmer stehen.
Es ist immer Zeit sich in der Mittagspause oder abends einen Ort zu suchen, der nicht das teuerste Menü anbietet und trotzdem eine gewisse Qualität hat und im Rahmen von Z bleibt.
Allein die Bequemlichkeit hindert die Leute dran.
Die Diskussion führe ich dauernd im Unternehmen. Und ich habe immer noch den besten Satz im Kopf, den mir ein Abteilungsleiter mitteilte in einem Grundsatzgespräch über Dienstreisen: "Ich mache auf jeder Dienstreise Verlust wegen der Verpflegung!"
Erst lachte ich sehr über diesen Beitrag zum Gespräch. Doch dann merkte ich, dass es der Kerl ernst meinte. Ich musste mich innerlich SEHR SEHR zurückhalten, hier nicht sofort eine Kündigung auszusprechen.
Wer so rechnet, hat es nicht verstanden und ich muss mir Sorgen machen, wie der Mensch unsere Produkte kalkuliert und verkauft.